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Samstag, 14. Januar 2012

Nacktgespenst Fridolin 6

6

„Massimo möchtest du heute Mittag bei uns mi … oh stör ich bei irgendwas?“, fragte Frau Schneider, als sie die beiden knutschenden Jungs auf dem Bett liegen sah. „Wir haben dich gar nicht anklopfen hören Ma“, reagierte Benedikt als er und Massi ihre Lippen voneinander getrennt hatten. „Die Tür war nur angelehnt und da …“ „Aber trotzdem hättest du anklopfen können“. Massi Strichnini schaute mit rotem Kopf zwischen Mutter und Sohn hin und her, während Fridolin sich gespannt zurückhielt. „Ma? Wenn du schon mal da bist, komm bitte ganz rein und setz dich zu uns“, forderte Bene Frau Schneider auf, die immer noch genau nicht wusste, wie sie sich weiter verhalten sollte. Sicher, sie war froh, dass es ihrem Sohn scheinbar wieder etwas besser ging. Sie hatte ihn schon lange nicht mehr lächeln sehen. Aber warum küsste er sich mit Massimilano Strichnini? „Ma, ich habe dir bisher nie den wahren Grund gesagt, warum mich Florians tot so lange mitgenommen hat“, begann Bene mit einem dicken Kloß zu erklären. Die Anspannung war ihm deutlich anzumerken, als er weitersprach. „Ich hoffe du bist nicht enttäuscht von mir, aber ich muss es jetzt endlich los werden.“ „Ach Junge, du weißt doch, dass du mit mir über alles reden kannst“, entgegnete Frau Schneider leise. „Also der Florian und ich waren mehr als nur gute Freunde …“ Erneut legte Bene eine kurze Pause ein, sein Puls raste wie der eines Marathonläufers. „… wir waren ineinander verliebt. Verstehst du Ma? Ich Benedikt Schneider bin schwul, und liebe Jungs“.

Frau Schneider brauchte noch einen Moment um diese Information sacken, zu lassen. Bene und Flori kannten sich seit dem Kindergarten und irgendwie hatte sie sich immer schon gewundert, dass ihr Sohn sich überhaupt nicht für Mädchen zu interessieren schien. Deshalb wunderte sie dieses Geständnis auch nicht sonderlich und ihrem Mann würde sie das heute Abend auch irgendwie verkaufen können. Schließlich ging es hier um das Glück ihres Sohnes.

„Darf ich auch noch kurz was zur Erklärung …“ „Nein darfste nich’ Massi, wir haben miteinander geleckt, na und? Is’ schließlich keine strafbare Handlung“, fuhr Benedikt dem Freund in die Parade und wartete gespannt auf die Reaktion seiner Mutter. „Komm mal her Junge“. Benedikt setzte sich neben sie und dann zog sie ihn in ihre Arme. „Egal ob du schwul bist oder hetero, deshalb bleibst du doch immer mein Sohn. Es ist immer schwer, einen Menschen zu verlieren, den man liebt. Aber wenn es die erste Liebe ist, dann ist es noch viel, viel schlimmer“, erklärte sie schluchzend und strich ihm sanft mit ihrer Hand durchs Gesicht. „Massi, willst du heute bei uns mitessen oder nicht?“, fragte sie, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte. „Gerne“, antwortete der junge Strichnini, „aber dann muss ich wenigstens eben daheim Bescheid sagen“ …


„Ich finds Klasse, dass ihr hier seid, Massi“, freute sich Benedikt und strahlte mit Fridolin um die Wette, der wie irre um die beiden Jungs herumwuselte. „Uuund iiich erst, man hat sich die Knutscherei klasse angefühlt“, freute sich der Geist und konnte es immer noch nicht glauben, Bene wieder Lachen zu sehen. „Boah, Fridolin kannste nich’ mal fünf Minuten still sitzen?“, knatterte Massimo dem hyperaktiven Geist entgegen. „Ne sorry Alda, geht nich’ das war wohl doch etwas zu viel Kaffee heute Morgen“, erklärte das Nacktgespenst und zog kichernd seine Bahnen quer durch den Raum. „Das is’ fast wie früher, nur dass er da nich’ ständig naggisch war“, kommentierte Bene und bekam dabei einen Lachflash, das ihm fast der Bauch wehtat. ‚Eigentlich wäre es doch toll, wenn Massi und Benedikt zusammenkämen, die sind ein echt hübsches Paar’, dachte sich Fridolin schwebte zu seinen beiden Freunden rüber und hauchte ihnen einen Kuss auf die Lippen. „Ich hab euch echt lieb“, seufzte er und hockte sich endlich neben die beiden.

„Nanu is’ der Tank alle?“, fragte Massi grinsend. „Nö, aber ich muss mich mal ne Weile ausruhen, schließlich wird das wieder ne lange Nacht“, konterte er und deutete auf seine ausgefahrene Geistlichkeit. „Boah Fridolin, kannste auch noch an andere Dinge denken?“, knattere Massimo schmunzelnd. „Ach übrigens ich muss mal kacken, willste mit?“ „Ne, lass mal Massi. Die Erinnerung an den Gestank dabei reicht mir völlig“, antwortete der Geist mit einer abwehrenden Handbewegung …


„Warum biste eigentlich nackig?“, fragte Bene, als sie alleine waren. „Na ja ich bin jetz’ ein Nacktgespenst. Das is’ sozusagen meine Berufsbekleidung.“ „Aber is’ das nicht saukalt so im Winter draußen zu sein?“ „Nö, ich merk da ja keinen Unterschied mehr“, erklärte das Gespenst und versuchte schnell das Thema zu wechseln. „Wie findest du eigentlich den Massimo?“ „Ehrlich?“, fragte Bene leise. „Jap!“ „Also eigentlich isser ganz süß, warum fragst du?“ „Na ja, das mit uns beiden kann doch eh nicht mehr so werden wie früher. Und darum würde es mich freuen, wenn du und er … also, wenn ihr ein Paar würdet“, antwortete Fridolin und wusste für sich, dass diese Entscheidung richtig ist. Sicher er liebte Benedikt und er würde auch weiterhin immer für ihn das sein, wenn er ihn bräuchte. Aber Bene brauchte einen Menschen aus Fleisch und Blut. „Psst Massi kommt zurück.“ „Na, habt ihr schön über mich gelästert?“ „Klar, was so richtige Tratschtunten sind, die ziehn doch immer über andere her“, antwortete Benedikt breit grinsend. „Und haste brav gespült und das Fenster geöffnet? Nich’ das ich ohnmächtig werde, wenn ich aufs Klo schwebe“, scherzte der Geist. „MIST! Erwischt! Wusst ichs doch“, konterte der Halbitaliener mit bierernstem Gesichtsausdruck, bevor sich alle drei vor lachen kringelten …


„Oh, man is’ das geil, soviel hab ich lang nich’ mehr gelacht. Könnt ihr nich’ einfach über Nacht bleiben?“, fragte Bene, nachdem sie sich wieder beruhigt hatten. „Also ich muss heute Nacht leider wieder ran“, erklärte Fridolin mit und machte eindeutige Bewegungen, während er einen Meter überm Bett schwebte. „Und du Massi, kannst du nich’ wenigstens bleiben?“, fragte er den Halbitaliener und schmuste sich verdächtig nah an ihn heran. Es war nur zu offensichtlich für den Geist, das Benedikt sich zumindest ein wenig in den süßen Strichnini-Sohn verguckt hatte. „Dann müsste ich aber kurz Heim um ein paar Sachen zu holen.“ „Wieso, lass sie dir doch von Fabio bringen“, schlug der Geist zwinkern vor. „Okay, aber dann müsste ich jetzt wirklich eben telefonieren.“ „Das Telefon hat meine Ma in der Küche, dann kannst du sie bitte auch fragen, wann wir essen können.“ „Mach ich glatt Süßer.“ „Hast du mich grad Süßer genannt?“ „Klar, biste doch auch“, antwortete Massimilano zwinkernd und gab Bene noch einen schnellen Kuss, bevor er das Zimmer verließ.

„Er is’ spitz auf wie ein Rettich und verknallt in dich. Vorhin beim Knutschen hatte er ’nen Ständer“, verriet Fridolin kichernd. „Darf ich ehrlich sein?“, fragte Bene nervös. Der Geist nickte lächelnd. „Ich hatte dabei ordentlich Schmetterlinge im Bauch“, gestand Benedikt mit roten Ohren. „Ich weiß“, flüsterte der Geist zufrieden, „ich war dabei“. Seinen Freund wieder glücklich zu sehen war ihm wichtiger, als einmal mit ihm Sex haben zu dürfen. ‚Liebe heißt auch loslassen können’, dachte er bei sich, umarmte den Freund und küsste ihm seufzend auf die Wange. „Was is’ los mit dir Flo?“ „Wir hatten eine echt schöne Zeit zusammen“, sinnierte das Nacktgespenst seufzend. „Ja, die hatten wir wirklich“, antwortete der junge Mann mit einer Träne im Auge. „Hey, nicht wieder weinen.“ „Ne is’ schon okay. Hoffentlich klappt das, ich habe mich gerade richtig in ihn verguckt.“ „Warum sollte es nicht klappen mir geht’s doch genauso“, antwortete Massimilano glücklich lächelnd. Benedikt stand vom Bett auf ging zu Massi rüber und im nächsten Augenblick küssten sich die beiden jungen Männer innig. „Übrigens Essen ist fertig. Es gibt Schnitzel mit Pommes“, verkündete der Halbitaliener, als sich die Lippen der Jungs wieder getrennt hatten. „Hört sich klasse an, darf ich bitte mitessen?“, fragte Fridolin mit glänzenden Augen. „Nur, wenn du dich aufs Genießen beschränkst. Ich möchte nämlich nicht irgendwann so fett sein wie mein Onkel Michele.“ „Versprochen!“, antwortete das Gespenst und huschte zurück in den Körper des Halbitalieners. Endlich konnte er Benedikts Nähe wieder richtig genießen, ihn zu spüren, während sie gemeinsam das Zimmer verließen, machte ihn einfach nur glücklich. Und als Massi und er sich noch mal kurz küssten, konnte er richtig spüren, wie es zwischen den beiden Jungs knisterte. ‚Ja, sie sind richtig ineinander verliebt’, dachte er zufrieden, bevor sie in die Küche traten, wo Frau Schneider bereits mit dem Essen wartete …


„Wann kommt Fabio eigentlich?“ „Gegen 16 Uhr, warum fragst du Fridolin?“ „Och, nur so“, antwortete der Geist und schwebte breit grinsend durchs Zimmer. Der bloße Gedanke an Fabio Strichnini, in dessen Hammerbody er heute früh zuerst mitduschen durfte, ließ sein Geisterherz höher schlagen, und ohne dass er es selber registrierte, ging eine Veränderung im Körper des Nacktgespenstes vor sich, die Fridolin nicht erwartet hatte. „Cool, wir können dein Herz sehen, das glüht ja richtig“, kommentierten Bene und Massi, die sich auf dem Bett in den Armen lagen und das Nacktgespenst beobachteten. „Was?“, fragte der Geist, schaute an sich selber herunter und konnte nicht fassen, was er dort sah.

Wie lange hatte er gehofft, dass es Benedikt Schneider sein würde und jetzt war es Massimilanos Adoptivbruder, der es geschafft hatte die Flammen der Liebe in ihm zu entfachen. Urplötzlich war ihm auch klar, warum er sich so geborgen gefühlt hatte, als er letzte Nacht mit Fabio im Bett gelegen und sich an ihn geschmiegt hatte. Fridolins Augen funkelten vor Glück, als er erkannte, dass er sich wirklich und wahrhaftig in den smarten Solariumsrollbraten verliebt hatte. Dieses leuchten, welches sich wie ein Fieber rasend schnell in ihm ausbreitete, weitete sich zu einer Aura aus, die seinen gesamten Astralkörper strahlend umgab.

„Wow, jetzt du strahlst wie ’ne Discokugel“, stellte Bene mit großen Augen fest. „Ich bin verliebt Junxx … ich bin verliiiiiiiiebt!“, jauchzte der Geist und sauste in Höllentempo einmal quer durchs Zimmer, bevor er sich ebenfalls auf dem Bett niederließ und seine beiden Freunde anlächelte. „Etwa in meinen Bruder Fabio?“, sprudelte es einer Eingebung folgend aus Massi heraus. „In den kleinen Moppel, der mit fünfzehn mehr Pickel im Gesicht hatte, als eine Kugel Stracciatellaeis Schokostreusel?“, fragte Bene erstaunt, der den jungen Mann lange nicht mehr gesehen hatte. „Oh … er hat sich total verändert. Wirste ja nachher sehen, Fabio ist einen Kopf größer als ich und mit einem Body gesegnet, um den sogar ich ihn beneide“, sprang der Halbitaliener seinem Bruder bei. „Ooh jaaa, er ist ein richtiges Sahneschnittchen“, säuselte das Nacktgespenst und bekam gar nicht mit, dass seine Geistlichkeit verdächtig tropfte …


Pünktlich um 16 Uhr klingelte es wirklich an der Haustür und kaum klopfte Fabio an Benedikts Zimmertür, als Fridolin schnell durch die Zimmerdecke huschte, um sich zunächst vor ihm zu verstecken. „Man Brüderchen, du siehst ja aus wie ein Packesel, willste verreisen?“ „Ne aber ich habe mir gedacht vielleicht willste dich ja ganz bei Bene einquartieren, deshalb habe ich deinen halben Hausstand in den Rucksack gequetscht!“, konterte Fabio grinsend, bevor er den Rucksack abstellte. „Wir hätten dich echt gegen einen Hund tauschen sollen, als es noch ging!“, knatterte Massi zwinkernd und kriegte sich vor Lachen nicht mehr ein, weil Fridolin plötzlich direkt hinter Fabio stand und Grimassen schnitt, die selbst Benedikt vor Lachen die Tränen in die Augen trieben.

„Hey, was gibt’s da so blöde zu lahaaaaaaachen“, stöhnte Massimilanos Bruder überrascht auf, als der Geist ihm den Prügel durch die Hosen massierte. „Jetzt krieg dich mal wieder ein Süßer“, hauchte er Fabio ins Ohr und biss zärtlich hinein“. Der war immer noch viel zu überrascht, um irgendwas sagen zu können. Erst als seine Hosen rutschten und seine Hosenpython befreit ihr Köpfchen zum Himmel streckte, fand er mit hochrotem Kopf die Sprache zurück. „Boah Fridolin, musste das jetz’ sein?“ „Jaaaaaaaaaaa“, hauchte der verliebt, schwebte um ihn herum, schob ihm mit verliebtem Blick die Zunge in den Hals, zog Fabios Hosen wieder hoch und verpackte alles ordentlich.

„Daran musste dich gewöhnen Brüderchen, der is’ schwer verliebt in dich. Guck nur mal, wie sein Herz glüht!“ „Is’ das wahr Fridolin? Aber du hast mir doch erzählt, dass du nichts mehr fühlen kannst“, fragte Fabio erstaunt und griff unbewusst nach der Hand des Geistes, die sich plötzlich ganz warm anfühlte. „Ja das ist wahr. Ich bin zwar immer noch ein Geist, dennoch hast du es geschafft, in mir das Gefühl der Liebe neu zu wecken. Ich liebe dich Fabio Strichnini.“ „Ich liebe dich auch Flori … äh Fridolin“, gestand Fabio flüsternd, bevor sich ihre Gesichter einander näherten und ihre Lippen erneut miteinander verschmolzen ...

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