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Dienstag, 31. Juli 2012

Raumschiff Bigcock - In verfickter Mission 2

Kapitel 2: Waltie … du hast zwei Brüder!


Unten auf der Erde entschuldigte sich Markus gerade bei seinem jüngeren Bruder, nachdem dieser ins Badezimmer trat.

„Sorry wegen vorhin lil Bro, ich komm einfach manchmal nich‘ darauf klar, dass du auch längst kein kleines Kind mehr bist“

„Schon okay Großa. Dein Ding da zwischen den Beinen sieht übrigens Weltklasse aus. Fast wie nen Pimmel … nur nich‘ so groß“, neckte Richy ihn grinsend und griff sich dabei lässig in den Schritt, weil er genau wusste, dass sein drittes Bein genau sechs Zentimeter länger und zwei Zentimeter dicker war.

He du, jetzt wird mal nich frech hier“, konterte Markus schmunzelnd und wuschelte dem Jüngeren wie früher durchs schulterlange Haar.

Er zog Richard in seine Arme und drückte ihn so fest er konnte an sich. Sollte er ihm ihr gemeinsames Geheimnis verraten oder sollte er damit noch warten bis Richy volljährig war? Er wusste es einfach nicht, doch was er sicher wusste, war, dass sie wirklich Brüder waren und beide, von den von Reichensteins adoptiert wurden als Richard ein und er zwei Jahre alt war. Beide waren damals zu jung, um an die Zeit davor überhaupt eine Erinnerung zu haben und doch …


Zeitgleich auf der Bigcock, deren Triebwerke jetzt nur noch benutzt wurden, im stabilen Orbit um den Mars zu kreisen.

„Captain! Dringender Holoanruf von Gayian IV, der Imperator wünscht Sie und den ersten Offizier alleine zu sprechen“, dröhnte die tuntige Stimme, ihrer Stöpselmaus, Onan ‚Black Hole‘ Morgan, durch das offiziöse Dosencom.

„Legen Sie das Gespräch auf interne Leitung in meinem Quartier. Nummer Eins, folgen Sie mir und die anderen ab zu Salambo. Aber hopp, hopp, hopp“, befahl Pimmler, bevor er mit Waltie Richtung Quartier verschwand.

„Sag mal Süßer, weißt du zufällig, was der alte Spanner von uns will?“, fragte der Captain als sie in die Transportröhre traten.

„Ne du … ich hab nich‘ den geringsten Schimmer“, antwortete Nummer Eins und kraulte Captain Willy ‚Big Cock‘ Pimmler, derweil verliebt die Hängeklöten.

„Lusthöhle Ebene sieben, Deck Sex“, hauchte Pimmler, bevor sich die Fahrstuhlröhre, wie eine Rohrpostkapsel in Bewegung setzte.

„Hauuuptsache wir erfahren endlich mehr über unseren Auuuuuftrag“, stöhnte Nummer Eins erregt auf, weil sein Mann ihm mit der Zunge die Eichel auf Hochglanz polierte.

„Lusthöhle, Ebene sieben, Deck Sex, ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt“, dröhnte eine blecherne Stimme, als die Schiebetüren surrend aufschnellten und den Blick in die, in geschmackvollem Königsblau eingerichtete Kabine freigaben; wo kaum das sie eingetreten waren und die Türen sie wieder geschlossen hatten, die Nationalhymne von Gayian IV erklang:

Fick, fack, ficki,
Ficki, ficki, fick.
Fick, fack, ficki,
Ficki, ficki, fick.

Oh welch einfallsreicher Text, wirst du jetzt scharfsinniger Weise denken. Aber mal unter uns Chorknaben … sind die Dialoge in Gay- Heten- oder Bi-Pornostreifen besser? In denen geht‘s doch auch nur um das eine! Siehst‘e! Dann haben wir das ja geklärt und können uns wieder der Szenerie im Quartier des Captains zuwenden. Dort rekelte sich jetzt nämlich der Imperator, in einem zart rosafarbenen Gewand, auf der Spielwiese unserer beiden Helden und kratzte sich genüsslich die Eier. Um jetzt einmal der Wahrheit die Ehre zu geben, war Imperator, für den Vater von Nummer Eins eh das falsche Wort, denn eigentlich war er ein gütiger Herrscher und extrem verspielter, devoter Schmusetiger.

Nur nach außen trug er die Maske des niederträchtigen Tyrannen, der den Feinden seines Volkes an die Analmuschies wollte und sie samt und sonders totficken lassen würde, wenn sie sich ihm nicht unterwarfen. Der schlimmste Feind der Gayianer waren die Kriegerinnen von Lesbos I. Jene Kampflesben waren es auch die vor vierzehn Jahren in den Krieg gegen Gayian IV zogen, um wenigstens zweien seiner Söhne habhaft zu werden um diese zu Zuchtbullen, einer noch stärkeren Frauenrasse zu erziehen. Einer Rasse, die künftig in der Lage sein sollte sich selber zu befruchten, um endlich von den Dreibeinern unabhängig zu sein …


Nachdem man dem Protokoll genüge getan, und dem kollektiven Eier schaukeln gefröhnt hatte, kam Julius Inzucht II. auch sofort zur Sache.

„Waltie … du hast zwei Brüder!“, verkündete der Imperator mit dröhnender Fistelstimme.

Irgendwie hatte er ja immer schon das Gefühl, nicht ganz alleine zu sein. In seinen Träumen sah er sich manchmal mit einem Zwillingsbruder und einem etwas älteren Jungen an sich rumspielen. Aber als er jetzt erfuhr, dass er eigentlich wirklich kein Einzelkind war … wow … das musste er erst einmal für sich verarbeiten.

„Dein Zwillingsbruder Richard und euer großer Bruder Markus sind auf dem blauen Planeten irgendwo unter den Koordinaten zu finden, die ihr bereits kennt.“


Zeitgleich auf der Erde durchzuckte Richys Kopf ein stechender Schmerz. Er hielt sich die Hände an die Schläfen und schloss seine Augen. Moment na was ist das denn? Spielte ihm seine Fantasie jetzt endgültig Streiche oder sah er diesen Typen wirklich, der sie in einem rosafarbenen Gewand in einem Königsblau gehaltenen Raum auf einem Bett rekelte und mit Fistelstimme wirres Zeug von sich gab?

„Walti … du hast zwei Brüder!“

Als der Typ diesem Waltie dann auch noch verriet, dass der jüngere sein Zwilling sei, wurde Richard einiges klar. Allerdings konnte er die Zusammenhänge immer noch nicht so genau erfassen. Sicher er hatte schon öfters das Gefühl gehabt nicht alleine zu sein, was er im Grunde ja auch nicht war, weil er ja noch Markus hatte. Nein, vielmehr hatte er, als er in die Pubertät kam, immer das Gefühl als würde jemand seinen Penis reiben, obwohl sonst niemand anderes im Raume war. Irgendwann hatte er einmal gelesen, dass es zwischen Zwillingen auch so etwas wie eine geistige Verbindung gab.

„Wir haben noch einen Bruder“, stammelte Richy leise, ihm wurde schwarz vor Augen, er verlor das Gleichgewicht und dann konnte Markus gerade noch verhindern, dass der Kopf seines Bruders unsanft mit der Duschtasse kollidierte …


„Ich spüre seine Gegenwart“, flüsterte Nummer Eins.

„Ja die geistige Verbindung ist stark, zwischen dir und deinem Zwilling. Nutze sie um ihn und Markus zu finden. Wenn euch die Rebellen zuvorkommen, ist alles verloren. Deine Brüder sind der Schlüssel zu unsrem Erfolg. Nur wenn sie gesund zu uns zurückkehren, kann und wird das Volk von Gayius IV weiterhin frei bleiben und überleben. Beeilt euch, ein kleiner Rebellenkreuzer ist euch auf den Fersen. Die Aufgabe der Bigcock wird es sein, die Verbündeten, der Herrscherin von Lesbos I aufzuhalten, damit eure Mission erfolgreich ist.“

„Woran können wir sie denn erkennen? Neuere Bilder, gibt es von den beiden ja nicht oder doch?“, wollte der Captain jetzt wissen.

„Das ist ganz einfach Pimmler, haben Sie sich schon einmal die linke Arschbacke von Waltie genauer angesehen?“, hinterfragte der Imperator.

„Jedes Mal wenn ich ihn rimmen darf, warum?“

„Nun dann wird Ihnen doch sicher das winzige Muttermal aufgefallen sein, dass aussieht wie eine Krone.“

Nummer Eins schwieg sich die ganze Zeit betreten aus, so peinlich war es ihm das sein Vater mit dem Captain Intimitäten austauschte.

„Jetzt wo Sie es sagen, aber wir können ja schlecht allen jungen Männern die vom Alter her in Frage kommen die Hosen runterziehen und ihnen auf den Arsch glotzen.“

„Nun es sind immerhin meine Söhne und in Köln gibt es genügend Klubs, wo sie ihrer sexuellen Neigung in gebührender Weise nachgehen können.“

Für Julius Inzucht II. stand zweifelsfrei fest, dass sich seine Söhne trotz des Lebens auf der Erde wie anständige Gayianer entwickelt hatten und sich dem männlichen Geschlecht zugetan fühlten. Nicht umsonst hatte man sich entschlossen, die kleinen Gayianer vor der Haustür einer Familie in der Nähe Kölns abzusetzen. Die Scannerabtastung ergab damals ein erhöhtes Aufkommen an homosexuellen Aktivitäten. Und auch die neusten Messdaten bestätigten den Standort als Ideal für die gayianischen Sprösslinge …


„Hey, Kleiner aufwachen“, flüsterte Markus seinem Bruder besorgt ins Ohr, der in seinen Armen lag und einen feuchten Lappen auf der Stirn hatte.

„Hmm, was? Was is’n los, wieso lieg ich überhaupt hier?“, stammelte dieser und blickte seinem großen Bruder verwirrt in die Augen.

„Genau weiß ich es auch nicht, aber du sagtest plötzlich, ,Wir haben noch einen Bruder‘ und dann hast du Klappmesser gespielt. Ich konnte dich gerade noch abfangen, bevor du mit dem Genick auf den Rand der Duschtasse knallst“, versuchte Markus ihm erleichtert zu erklären, weil seinem Bruder nichts schlimmeres passiert war.

„Darf ich heute bitte mit in den Gayklub. Die Boys in dem Jugendklub sind sterbenslangweilig, außer wixxen und eventuell blasen läuft bei denen nix und ich möchte meine Riesenschlange doch endlich mal richtig einlochen“, bettelte Richy, der genau wusste, dass sein Bruder ihm diese Bitte jetzt nicht abschlagen würde.

„Du weißt, dass du noch nicht volljährig bist“, startete der Ältere einen schwachen Versuch Richard umzustimmen.

„Ach komm, jetzt stell dich nicht so an. Du weißt genau, dass mich niemand mehr nach meinem Ausweis fragt, seit ich den Schnauz trage. Egal was ich kaufe oder mache“

Dem Argument konnte sich Markus nicht mehr verschließen. Sein Bruder hatte mit vierzehn Jahren bereits so kräftigen Bartwuchs, dass er sich täglich rasieren musste und seit seinem fünfzehnten Geburtstag, trug er den Schnäuzer der ihn jetzt locker, wie einen 21jährigen aussehen ließ. Und auch sonst wirkte der Body seines Bruders, alles andere als der eines Minderjährigen …

Montag, 30. Juli 2012

Raumschiff Bigcock - In verfickter Mission 1

Vorwort


Bevor du jetzt als Leser beginnst, dich mit diesem, neuesten, meinen verdrehten Hirnwindungen entsprungenen Werk anzulegen oder einfacher ausgedrückt, es zu lesen, möchte ich dir noch einige Richtlinien mit auf den Weg geben, die dir helfen sollen, diesen höchsten, aller Genüsse zu erleben!


Wichtig:

Hinterfrage am Besten nichts von dem, was du hier an wissenschaftlichen und sonstigen Fakten lesen wirst! Nimm es einfach so hin und mache dir keine weiterführenden Gedanken, über deren Logik. Wenn es also zum Beispiel heißt, dass ein Jahr auf dem Planeten Gayian IV 18 Monate dauert, so ist dies nun einmal so ...


Als Erstes solltest du dir eine möglichst gemütliche, störungsfreie Atmosphäre schaffen. Hierfür solltest du, falls nötig, lästige Familienangehörige oder nervige Nachbarn in ein möglichst weit entferntes Kino schicken, wenn du sie schon nicht erschlagen oder anderweitig um die Ecke bringen willst. Immerhin stehen Mord und Totschlag in unserer zivilisierten Welt unter Strafe und sind daher als Option nicht unbedingt empfehlenswert. (Die wenigsten Richter (eigentlich keiner) haben Verständnis dafür, dass man ja bloß in aller Ruhe, störungsfrei, das Pulitzerpreis-verdächtige Werk Raumschiff Bigcock - In verfickter Mission lesen wollte.) Ist dieser Punkt erfolgreich erledigt, so schaffe dir eine möglichst gemütliche Sitzfläche, indem du deine Lieblingscouch mit vielen extraweichen Kissen bestückst die deiner nackten Haut schmeicheln sollen, dich aber nicht zum einschlafen verführen dürfen.


Jetzt besorge dir noch etwas Knabberzeug, aber nichts was irgendwie rascheln und dadurch die Protagonisten in irgendeiner Weise erschrecken könnte. Als Getränk empfehle ich allerhöchstens leichte Alkoholika, weil Captain Willy ‚Big Cock‘ Pimmler und seine Crew nur an Dinge wie Prosecco gewöhnt sind.


Kommen wir zu guter Letzt zur Auswahl der richtigen Musik, hier empfiehlt sich besonders die Filmmusik aller sechs Episoden, der Star Wars Saga, welche von John Williams komponiert wurde, weil es sich bei der vorliegenden Geschichte um ein SF- und kein SM Abenteuer handelt. Diese lasse aber bitte nur leise im Hintergrund laufen, weil der erste Offizier Schwanzus Longus sehr empfindliche Spitzohren besitzt und äußerst schreckhaft ist …


So, nachdem jetzt zunächst alles geklärt sein dürfte, wünsche ich dir gute Unterhaltung!




Kapitel 1: Die Mission beginnt


Mit hundertfacher Lichtgeschwindigkeit sauste das Vaterschiff der Gayianer, am Mars vorbei und musste sein Tempo jetzt doch ziemlich stark verringern, um auf dem Weg zu ihrem Ziel, einem blauen Planeten Namens Erde, nicht doch noch mit einem der Planeten zu kopulieren, was aus Sicht der irdischen Sternwarten ein doch recht seltsames Bild abgegeben und deren Millitärs auf den Plan gerufen hätte. Sicher, im Vergleich zu ihren Waffen, waren die der Menschen ein Witz, okay ein ziemlich lärmender und Tod bringender, wie sie leider in den 50er Jahren feststellen mussten, als einige ihrer Missionarsfähren über Nevada vom Himmel geholt wurden, aber eben doch einer, also Witz …



„Hach menno Chefchen … wir sollten jetzt wirklich auf Tarnkondommodus schalten und unseren Erkundungstrupp mit der Missionarsfähre aussenden, die Bigcock ist zu breit für den AKG (Asteroidenkeuschheitsgürtel), außerdem ist es sicherer, wenn wir so lange wie möglich unerkannt bleiben“, zickte der erste Offizier Waltie Schwanzus Longus seinen Captain Willy ‚Big Cock‘ Pimmler an und ließ keinerlei Zweifel aufkommen, wer hier den Größeren hatte.


Manchmal wünschte Pimmler sich, dass er Schwanzus Longus nicht zu seiner Nummer Eins gemacht hätte, aber hochgefickt war nun einmal hochgefickt und er hatte mit 38 Zentimetern, bei 170 Zentimetern Körpermaß, nun einmal etwas zu bieten, was selbst die schwulen Erdianer, sabbernd reinlassen würden. Außerdem war er der Sohn des Imperators und er (also Willy
Big CockPimmler) hatte sich auf den ersten Blick in den schnauzbärtigen, sechzehnjährigen, Jungen verliebt, dessen männlich markante Gesichtszüge ihn nicht nur sexuell erregten. (Hierzu sei erklärt, dass ein Jahr auf dem Planeten Gayian IV, im Vergleich zur Erde 18 Monate dauert, womit Schwanzus Longus nach unserer Zeitrechnung 24 Jahre alt ist. Der Verfasser)


„Tarnkondommodus ein, macht die Prachtlatte startklar und bestellt die Wissenschaftscruiser, in zehn Minuten in die Cruising Area. Nummer Eins, Sie begleiten mich auf diesem Einsatz. Nummer Zwei, Sie haben den Darkroom.“


Der Captain tat sich schwer damit, diesen Befehl jetzt nicht zu tuntig klingen zu lassen. Immerhin hatten Waltie und er es die halbe Nacht hemmungslos getrieben. Wenn er sich daran erinnerte wie der Junge ihn durch den Sling, in seiner Schlafkabine, genagelt hatte, hörte er sich jetzt noch jubilieren. Aber er musste sich zusammen reißen, auch damit in der Mannschaft nicht bekannt wurde, wie passiv er in Wirklichkeit war.


„Das Tarnkondom wird ausgerollt, die Prachtlatte besamt und ist dann einsatzbereit Cappy“, bestätigte Nummer Zwei, Darius Rimmlakov, der im Kampfeinsatz auch die Samenbank bedienen durfte. Niemand sonst beherrschte es so hervorragend, angreifende Raumschiffe mit ‚Spermasalven‘* die Triebwerke und Bordkanonen einzukleistern, um sie dadurch Manövrier- und kampfunfähig zu machen.


*Die hierfür benötigte Waffentechnologie, digitale Hoden mit integrierten Pimmelkanonen, wurden erst nach der Schlappe von Nevada entwickelt und sind unter der Nummer 123456667890 als Lustfeuerwaffen, beim gayianischen Patentamt eingetragen. Klugscheißermodus aus. (Der Verfasser)



Für dich als Außenstehenden wäre es jetzt bestimmt interessant gewesen, Zeuge dieses, in der bemannten Raumfahrt einzigartigen, Schauspiels zu werden; wie dieses riesige, spezialbeschichtete Latexungetüm, passgenau, über die volle Länge von fünfzig Kilometern (nach irdischer Rechnung) des Vaterschiffes abgerollt wurde. Aber erstens ging dies innerhalb von einer 1/1.000.000 Sekunde vonstatten und zweitens wollte man ja unerkannt bleiben. Dies sollte aber selbst dir als Leser verständlich sein und genau deshalb wechsle ich an dieser Stelle den Handlungsort und wir befinden uns auf eben jenem blauen Planeten, in Europa oder etwas genauer in Deutschland, irgendwo in Nordrheinwestfalen, im Schlafzimmer des achtzehnjährigen Markus von Reichenstein, der sich schon darauf freute, heute Nacht endlich wieder durch die gaylsten Kölner Klubs ziehen zu können und seinem achtzehn Zentimeter Hosenpython, kräftig Auslauf zu gewähren …


Es war gerade 6:45 Uhr am Freitagmorgen und Markus war heftigst damit beschäftigt seinen Hosenpython, wie er seinen steifen Penis liebevoll bezeichnete, zu bändigen, als sein sechzehnjähriger Bruder, wie jeden Morgen ohne Anklopfen ins Zimmer stürmte. „Tach Bruderherz auf … stehn.“

„Man ey Richy, verzisch dich, du siehst doch das ich beschäftigt bin!“, stöhnte Markus genervt auf und rubbelte unvermindert weiter.

„Kann ich dafür, dass du nicht wie jedes andere vernunftbegabte Wesen, die Tür entweder abschließt oder deinen Schüttelreim unter der Dusche erledigst?“, knatterte Richy, eigentlich Richard, seinem Bruder ungerührt entgegen und stierte ihm dabei unverblümt auf die Latte.

„RAUS!“, röchelte Markus schwer atmend und versprühte seine Boysahne in hohem Bogen, bis ins Gesicht, als sein jüngerer Bruder die Tür endlich von außen geschlossen hatte.

‚Es ist doch immer wieder geil, wenn er mich beim wixxen erwischt. Schade das er mein Bruder ist, sonst würd ich noch ganz andere Dinge mit ihm machen‘, dachte der Achtzehnjährige während er sich mit der Hand das Ergebnis seiner Entspannungsübung vom Body wischte, um es genüsslich von der selbigen ablecken zu können.

An dieser Stelle verlassen wir die Erde zunächst wieder und befinden uns jetzt in der Cruising Area des Raumschiffes Bigcock, wo sich in diesem Moment alle Missionsteilnehmer in der Missionarsstellung über ihren bevorstehenden Einsatz unterhielten …


„Oh jaaaaa Captain, ich liebe es Ihren außerirdischen Prachthintern so richtig durchzupflügen“, stöhnte der erste Offizier Schwanzus Longus, während er seinen Prügel in der Muffe des Vorgesetzten rotieren ließ.

„Bleheiben Sie sahachlich Nuhummer Eins, immerhin geheht ehes hier nicht nuhur um unser Vergnühügen.“, stöhnte Willy und bat Wissenschaftsoffizier Daniele Negromanski um die Ergebnisse, der Scannerabtastung der Erde, speziell um einen Bericht ihres ersten Einsatzortes Köln.

„Diese Kölner sind ein Volk, welches dem unseren sehr ähnlich ist, die männlichen Wesen der Spezies Homosexualis ficken auch alles, was nicht bei drei im Strickmaschinchenraum ist“, begann er zu berichten, während er den leitenden Offizier, der medizinischen Abteilung Doc Peter Morningwood, mit seiner 27 Zentimeter Prachtlatte abfütterte, was dieser zufrieden glucksend hinnahm.

„Behesonders Paarungsfreudig ist die Bevölkerung während der sogenannten fünften Jahaaaareszeit, vohon der nur sihicher ist, dahaas sie am 11.11. ihierer Zeheitrechnung uhum 11:11 Uhr begiIIIIIIINNT!“, führte der nach gayianischer Zeitrechnung siebzehnjährige (nach irdischer 25,5. Wobei ich nochmals an den Multiplikationsfaktor von 1.5 erinnere, der sich daraus ergibt, dass ein Jahr auf Gayian IV 18 Monate dauert, was ich jetzt aber nicht mehr ständig wiederholen möchte. Trotzreaktion aus!) Wissenschaftsoffizier, stöhnend aus, während er dem Doc sein Hodengold in mehreren Schüben direkt in den Rachen pumpte …


„So, dann lasst uns mal in unseren Bordeigenen Salambo Shop gehen und vor Glück schreien, über die höchst irdischen Kreationen, die unser Bordschneider Harry Glöööckler dort für uns bereithält“, ordnete der erschöpfte Captain an, aus dessen weit offenem Loch, die frische Ficksahne, wie aus einer Proseccoflasche, förmlich heraussprudelte.

Wenn jemand vor dem Loch knien und hinein rufen würde, gäbe es ein prima Echo, so sehr bohrte der Riemen des ersten Offiziers Schwanzus Longus, den Analkanal seines Captains und gleichzeitig heimlichen Lebensgefährten jedes Mal auf. Heimlich deshalb, weil es unweigerlich zu einer Meuterei kommen würde, wenn herauskäme, dass Waltie seinen Status nur der Tatsache zu verdanken hatte, dass er ein so dermaßen begnadeter Stecher war …

Samstag, 28. Juli 2012

Rico der Straßenjunge und ich 18

Es gab Semmel, Käse, Wurst und Salat. Erst als das Essen vor mir stand bemerkte ich, wie hungrig ich eigentlich war. Schnell schnitt ich die Semmel auf und belegte die obere Hälfte mit Gouda.

Während des Essens gab es nur eins beziehungsweise einen, woran ich denken konnte, BASTI. Auch wenn ich ihn eigentlich kaum kannte, fühlte ich eine solche Verbundenheit zu ihm. Konnten wir es noch mal von vorne versuchen? Vor allem würde er es noch mal versuchen wollen? Hatte Basti noch die Kraft dazu? Aber zuerst musste ich mich wieder erinnern, vor allem auch an den Grund, weshalb ich hier lag.

Nachdem ich auch meine zweite Semmelhälfte gegessen hatte, legte ich meinen Kopf ins Kissen zurück und schloss die Augen. Ich hatte sicher noch ein paar Momente, bevor Basti wiederkommen würde. Doch gerade, als ich dabei war wegzudämmern, erschien Bastis Kopf in der Tür.

„Hi Sch…, äh Rico.“ Er lächelte verlegen. „Hi du!“, grinste ich. Ich klopfte auf das Bett und Basti setzte sich. „Also was willst du alles wissen?“ „ALLES!“ „Alles?“ „Naja, wie wir zusammengekommen sind“ „Willst du wirklich…? Ich will nicht, das dich dann alles auf einmal einholt.“ Zögerlich nahm ich Bastis Hand und sah ihm in die Augen. „Ich will das wirklich wissen, bitte!“ „Hmmm ok … Also unsere ganze Geschichte begann an einem regnerischen Tag im September …“


Eine gute Stunde später, war Basti mit erzählen fertig. Er hatte nichts ausgelassen. Unser erstes Treffen, das erste missglückte Date, sein Unfall danach, und wie wir uns wieder gesehen hatten, Nico und wie wir dann endgültig ein Pärchen wurden. Danach noch sein Comming Out bei seinen Eltern, unsere Zeit bei Georg, unser erstes Mal und zuletzt unsere gemeinsame Wohnung.

Dabei haben wir die ganze Zeit, unbewusst, Händchen gehalten.

Aber auch jetzt, wo ich es bewusst wahrnahm, fühlte es sich zu richtig an, um seine Hand loszulassen.

Schweigend sahen wir uns in die Augen. Irgendwie suchte ich nach den richtigen Worten für das geschilderte, aber ich bekam nur ein doofes: „WOW, wir haben echt viel erlebt …“, zustande. Basti nickte nur. „Und wie ist das hier passiert?“ dabei zeigte ich auf meinen Bauch.

„Ich glaube das wäre nicht …“ „Basti, bitte! Ich verkrafte das schon. Aber diese Ungewissheit ist so schlimm!“ „Ok … ich hab dir doch von Nico erzählt?“ „Der Typ, mit dem ich vor dir zusammen war?“ „Ja genau, er war oder ist wohl immer noch in dich verliebt und ist an jenem Abend bei uns aufgetaucht. Er hat dich angebettelt mich für ihn zu verlassen. Es kam dann zum Streit. Nico hat mich gegen die Komode im Flur gestoßen. Und als, als …“

Tränen glitzerten in Bastis Augen. Er stand auf und ging zum Fenster. Reglos blickte er hinaus. „Shit! Basti was …?“ Basti sah mich wieder an. Er weinte nun richtig. „Ich war machtlos … Er hat dir einfach das Messer reingerammt …! Ohne zu zögern und ich konnte nichts machen … ich war zu schwach. Bitte gib mir nicht die Schuld“, schluchzte er. Ich verstand gar nichts. „Basti, bitte komm wieder her!“ Zögerlich setzte er sich wieder. „Was ist genau passiert?“ Basti wischte sich die letzten Tränen weg und atmete einmal tief durch. „Nico hat mich weggestoßen und ich hab mir dabei den Kopf gestoßen. Als ich dann bewegungslos am Boden lag, habt ihr euch weiter gestritten. Nico hat dann ein Messer gezogen und dich niedergestochen.“ Wieder glitzerten Tränen in Bastis Augen. „Ich hab dann noch versucht dich zu retten bin dann aber selber zusammengebrochen. Georg hat uns dann entdeckt und den Krankenwagen gerufen … es tut mir so leid.“

Wieder fing Basti an, zu weinen.

Das alles traf mich mit der Wucht eines Hammers. Mir wurde gleichzeitig heiß und kalt, trotzdem musste ich erst Basti beruhigen. Meine eine Hand nahm wieder die Seine und mit der anderen strich ich zärtlich über sein Gesicht, um ihm die Tränen wegzuwischen. „Pssst, alles ist gut. Ich bin nicht sauer auf dich oder beschuldige dich."

Unsere Blicke trafen sich. Die Zeit schien plötzlich stillzustehen. Langsam näherten sich unsere Köpfe. Wir küssten uns! Unsere Lippen vereinten sich nur für den Bruchteil einer Sekunde. Aber das reichte aus, um mich zu elektrisieren. Ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper. Als wir uns voneinander lösten, blickte mich Basti schüchtern an. „Sorry, ich wollte …“ Schnell legte ich einen Finger auf seinen Mund. Er sah mich erstaunt an. „Ich wollte aber!“, hauchte ich ihm entgegen. Doch bevor wir uns erneut küssen konnten, öffnete sich die Tür wieder. Die Schwester, die gerade den Raum betreten wollte, blieb wie angewurzelt stehen. Unsere Position war wohl eindeutig genug für sie, um einen hochroten Kopf zu bekommen. „Sie sollten schlafen gehen!“, brabbelte Sie schnell und verließ dann den Raum.

Wir prusteten sofort los. „Die hat wohl noch nie zwei Schwule beim Küssen gesehen!“, lachte Basti.

Als wir uns beruhigt hatten viel mein Blick auf die Uhr. Es war wirklich schon spät. „Basti, der Abend war echt schön, aber guck mal auf die Uhr“ „Oh, ich sollte vielleicht gehen! Aber darf ich dir noch eine Frage stellen?“ „Ja klar!“ „Glaubst du das wir es noch mal schaffen? Also eine Beziehung?“ „Hmmmm, ich habe Gefühle für dich Basti …“ „Aber?“ „Aber ich kenne dich erst seit guten zwei Tagen. So kommt es mir zumindest vor. Irgendwie ist das alles so fremd für mich. Lass mir bitte Zeit, um das alles zu ordnen“ „Ja klar …“ Er nahm wieder meine Hand. „Rico ich liebe dich, und du hast so viel Zeit, wie du brauchst. Ich will dich nicht drängen. Und das du Gefühle für mich hast bedeutet mir sehr viel“ Wir sahen uns noch mal tief in die Augen. „Achso ich werde morgen entlassen. Aber ich komme dich jeden Tag besuchen, wenn ich darf?“ „Sehr gerne, können wir morgen noch zusammen Essen? Unser erstes Date nachholen?“ „Oh, ja klar. Georg kommt erst am Nachmittag“ „Wohnst du dann bei ihm?“ „Ja, ich kann, noch, nicht in die Wohnung zurück …“ „Hmmm, ja verstehe ich."

„Ok jetzt aber wirklich. Gute Nacht Rico!“ „Gute Nacht Basti“ „Darf ich …? Ach egal!“

Basti stand auf. „Nein, was willst du?“ „Das ist doof, sorry!“ „Basti! Jetzt sag schon!“ „Aber nicht lachen.“ „Nein.“ „Darf ich dir noch einen Gutenacht-Kuss geben?“, ich grinste. Statt zu antworten, zog ich ihn zu mir runter und gab ihm einen Kuss.

Wir lösten uns wieder voneinander und bei mir hatte sich wieder das gleiche Gefühl wie eben eingestellt. Auch Basti lächelte selig. „Gute Nacht", sagte er noch mal beim Rausgehen und verschwand dann.


Ich ließ meinen Kopf zurück ins Kissen sinken. Er fühlte sich schwer an. Kein Wunder nach den ganzen Infos.

Irgendwie stellte sich keine Müdigkeit bei mir ein. Das eben erlebte wühlte mich zu sehr auf. Die Gefühle, die ich gerade beim Küssen erlebt hatte, waren überwältigend. Nicht nur Geilheit, sondern dieses Kribbeln im Bauch. Seine Berührungen waren wie Stromschläge für mich. Wie schaffte Basti das nur? Solche Gefühle in mir zu wecken. Nie hätte ich mir erträumt, mal so etwas zu erleben. Meine Gedanken reichten früher nur von einem zum nächsten Tag. Ob ich genug zu Essen haben würde und die Nacht nicht zu kalt war.

Jetzt plante ich schon in die Zukunft. Würde es mit Basti noch mal klappen? Würde er mich noch mal wollen? Warum nicht? Schließlich hat es schon mal geklappt!

Vielleicht sollte ich die Vergangenheit ruhen lassen. Mir die Beziehung mit Basti von vorne aufbauen.

Mir wurde plötzlich klar das Ich ihn liebte. Und ich werde ihn immer lieben egal, was ist.

Irgendwie viel plötzlich eine Last von mir ab.

Mein Entschluss stand fest, ich würde den Neuanfang mit Basti wagen!

Nun kam auch die Müdigkeit. Meine Augen wurden schwer, genauso wie mein restlicher Körper.

Langsam glitt in den Schlaf …


… Und wachte gute zwei Stunden später schweißgebadet wieder auf.
Ich hatte geweint. Vorsichtig richtete ich mich etwas auf. Es war erst 01:00 Uhr.
Was war das gerade?

Wir standen in einem Flur, dieser Junge, Nico, stand mir gegenüber. Basti war nicht zu sehen.

Er redete auf mich ein. Aber ich verstand ihn nicht. Dann zog er etwas aus seiner Hose … Und ich wachte auf.

Total aufgewühlt und erschöpft legte ich mich wieder hin und schlief nach einiger Zeit wieder ein.

Insgesamt wachte ich noch drei Mal auf. Immer die gleichen Bilder und Emotionen. Aber jedes Mal war ich noch verstörter als vorher.

Das letzte Mal wurde ich um sechs Uhr wach. Ich wollte nicht wieder einschlafen. Hatte zu viel Angst das noch einmal sehen zu müssen.

Diese Bilder, bevor ich aufwachte, waren sie das Ereignis, was mich hier hergebracht hatte? Aber wo war Basti? Er hatte gesagt er wurde von Nico geschupst. Lag er hinter mir? Ich schaffte es nie, selbst zu handeln. Es war, wie ein Film der immer und immer wieder abgespielt wurde.

Sollte ich Basti das erzählen? Nein! Er würde mich sicher für verrückt erklären.


Ab sieben begann wieder mein üblicher Morgenmarathon. Zuerst Frühstück, dann Visite und Untersuchungen. Um zehn Uhr kam Frau Koch. Ich erzählte Ihr von dem Traum und was ich dabei fühlte. Sie versuchte, mir Mut zu machen. Das wäre ein normaler Prozess und sogar ein großer Sprung für mich. Ich sollte es auch Basti sagen. Er ist ja Teil meines Lebens und sollte von meinen Fortschritten erfahren.

Ich fragte Sie auch ob die Idee mit dem Neuanfang gut wäre. Sie pflichtete mir bei das es Basti und mir gut tun würde, die Vergangenheit hinter uns zu lassen. Ich sollte aber erst mit ihm reden …


Gerade als Frau Koch gegangen war, kam auch schon Basti.

„Hi, gut geschlafen?“ „Hmmmm eher nicht“ „Oh, was war denn?“ „Setz dich bitte mal."

Basti wurde sofort kreidebleich und setzte sich neben mich. „Ich glaube ich habe von Nicos Angriff geträumt …“ „Du erinnerst dich also wieder an etwas? Das ist doch super!“ „Das meinte Frau Koch auch.“ „Na also, warum machst du dir denn dann Sorgen?“ „Ich mache mir ja keine Sorgen … das hat mir nur Angst gemacht“ „Hmmm, ja das verstehe ich. Aber wir schaffen das gemeinsam!“, dabei nahm er wieder meine Hand. „Danke Basti“ bevor er etwas sagen konnte fing mein Bauch an zu knurren. Basti lachte. „Na da hat einer Hunger!“ im gleichen Moment knurrte es auch in seinem Magen. Jetzt lachte auch ich. „Scheinbar nicht nur ich.“

„Kannst du laufen?“ „Geht schon, aber …“ Schon war Basti verschwunden und kam fünf Minuten später mit einem Rollstuhl wieder. „Ich wollte sagen, dass ich es mal versuchen will“, schmunzelte ich. „Nein, du hockst dich da jetzt rein und ich schiebe dich!“ „Ok, ich gebe mich geschlagen."

Mit etwas Mühe saß ich dann im Rollstuhl und Basti schob mich zum Aufzug.

Unten angekommen ergatterten wir auch gleich einen freien Tisch.

„Such dir was aus, Ich hol das dann!“ Nach etwas gucken entschied ich mich dann für die Rouladen mit Klößen.
Als Basti das Essen holte, ließ ich meinen Blick schweifen.

Ein paar Tische weiter saß ein junger Mann. Er saß auch im Rollstuhl und kam mir bekannt vor. Während ich noch versuchte sein Gesicht einem Namen zuzuordnen kam ein zweiter Junge an den Tisch. Die beiden küssten sich und verschwanden dann.

Schon kam Basti wieder zurück. Er balancierte ein Tablett mit zwei Tellern und Getränken. Er stellte es in die Tischmitte und setzte sich mir gegenüber. „Lass es dir schmecken!“ „Danke, du dir auch.“

Und es schmeckte wirklich fantastisch. Während des Essens erzählte mir Basti etwas über sich, was er arbeitete, Hobbys und so weiter. Ich hörte ihm gespannt zu und kommentierte alles nur mit gelegentlichem Kopfnicken.
Nachdem wir fertig waren, brachte Basti schnell die Teller weg. Als er wieder kam, zog er seinen Stuhl etwas näher zu mir. „Basti ich will mit dir reden, aber lass uns das auf dem Zimmer machen ...“ „Oh, ok“, er wurde wieder bleich und schob mich schweigend auf mein Zimmer. „Nimm dir mal ‘nen Stuhl und komm her!“

Schon saß Basti mir gegenüber und sah mich erwartungsvoll an.

„Basti, ich hab die letzte Nacht noch über uns nachgedacht. Wie es mit uns weitergehen soll ... Gefühlt kenne ich dich erst ein paar Tage, aber trotzdem fühle ich mich so verbunden mit dir als wären wir schon Jahre zusammen. Solche Gefühle wie für dich hatte ich noch nie in meinem Leben und werde ich auch nie wieder haben. Ich weiß, dass ich gesagt habe, dass ich Zeit brauche, um das zu verarbeiten. Aber ich will mir diese Zeit mit dir nehmen. Du gibst mir einfach so viel alleine, wenn du mir nur zuhörst.

Ich hatte das noch nie das Ich alleine bei dem Gedanken an einen Menschen Kribbeln im Bauch bekomme oder das mir jede seiner Berührungen eine Gänsehaut auf den Körper zaubert.

Mir ist gestern bei allem eines klar geworden: Ich liebe dich! Und das werde ich immer tun, egal was kommt.

Ich will einen Neuanfang mit dir. Lass uns die Vergangenheit vergessen und nach vorne blicken.

Willst du es noch mal mit mir versuchen? Auch wenn ich, mich nie mehr erinnern sollte, an das, was war?“

Basti Augen glänzten feucht. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich während meiner Rede seine Hände genommen hatte.

„Meinst ... meinst du das Ernst? Bitte verarsch mich nicht!“

„Das ist mein voller Ernst! Der ganze Abend gestern mit dir hat mir das klar gemacht Basti. Also willst du mich?“

„Du DEPP! Klar will ich dich!“ Tränen rollten über seine Wange und auch bei mir öffneten sich alle Schleusen. „Ich liebe dich auch Rico, mit allem Konsequenzen!“

Unsere Lippen vereinten sich zu einem langen Kuss. Schauer um Schauer durchfuhr meinen Körper. Als wir uns voneinander lösten, funkelten Bastis Augen.

Glücklich sah ich ihm in die Augen. Die ganze Last der letzten Stunden fiel von mir ab.

Keiner sagte etwas. Jedes Wort hätte diesen Moment zerstört. Wir sahen uns nur an und hielten Händchen. Das Kribbeln in meinem Bauch wurde immer stärker.

Wir küssten uns wieder und wieder. Eine kleine Knutscherei entstand. Plötzlich stand Basti auf und hievte mich nach oben. Ich schlang meine Arme um seinen Hals. Erneut vereinten sich unsere Lippen. Basti trug mich zum Bett und legte sich neben mich.

Ich schwebte auf Wolke Sieben als Basti sich nah an mich kuschelte. „Ich liebe dich Sebastian Fechner!“ „Ich liebe dich auch Rico Fernandez!“

- ENDE -

Kleiner Nachtrag:
Das war heute der letzte Teil der ersten "Staffel"
Übernächste Woche geht es dann hoffentlich an neuer Stelle, unter neuem Namen mit der zweiten "Staffel" weiter

Lg
stylomarkus

Montag, 23. Juli 2012

Rico der Straßenjunge und ich 17


Basti (1 Stunde vorher):



Erst als wir uns auf eine kleine Bank im Park setzten, sprachen wir wieder. „Wie geht es Rico?“ „Gut, er wird hoffentlich bald aufwachen!“ Schweigen ... „Georg warum ...?" „Warum ich hier bin?“ Ich nickte nur. „Ich wollte mich entschuldigen, dass ich so ausgeflippt bin. Aber ich mache mir Sorgen um dich!“ „Warum denn Sorgen?", fragte ich etwas ruhiger. „Dein letzter Freund hat dich betrogen und DU hast dich deshalb fast umgebracht! Wenn Rico jetzt Schluss macht und du wieder so leidest ..."...Bin ich selber schuld!“, stellte ich traurig fest. Georg nickte nur. „Ich will dich nicht verlieren!", sagte er leise. „Du hörst dich ja an als wärst du in mich verliebt“, grinste ich leicht. Georg musste nun auch etwas lachen. „Würde dir wohl so gefallen!“, lachte er nun. „Es würde mir schmeicheln, aber meine wahre Liebe habe ich schon gefunden!“ „Seid du Rico hast, blühst du richtig auf Basti“ „Mir geht es auch fantastisch mit ihm. So verliebt war ich noch nie in einen anderen Menschen wie in Rico!“

Georg sah mir dabei direkt in die Augen und musste daraufhin grinsen. „Jessica hat recht!“ „Womit denn?“ „Deine Augen strahlen, wenn du von Rico redest!“ „Echt?", fragte ich etwas schüchtern. „Sie Funkeln verliebt!“, grinste Georg nun. „Was hältst du von Rico?", fragte ich Georg aus heiterem Himmel. Er stutzte kurz. „Anfangs hatte ich bedenken, weil er eben von der Straße kommt. Aber er tut dir wirklich gut und ich find ihn auch sehr nett. Aber warum fragst du?“

„Wollte das halt mal von einem wissen der nicht alles durch die rosarote Brille sieht!“, grinste ich Georg an.

„Wann willst du es Rico sagen?", fragte Georg mich nach kurzem Schweigen. „Ich ..., ich weiß noch nicht. Möchte aber warten, bis wir aus dem Krankenhaus sind.“

„Was denkst du wie er reagiert?“, fragte ich ihn. „Hmmm ich weiß es ehrlich nicht. Aber er hat dir sehr viel Vertrauen entgegen gebracht. Er wird sich wohl ausgenutzt fühlen!“ „Glaubst du er, macht Schluss?“ „Ich hoffe es nicht! Aber Du kennst ihn besser als ich!“

„Ich schaff das nicht, wenn er Schluss macht!", schluchzte ich. Georg streichelte mir sanft über den Rücken. „Ich bin immer für dich da Großer! Versprich mir nur das Du kein Scheiß machst, wenn es wirklich soweit ist, ok?“ Ich nickte nur.

Die nächsten Minuten schwiegen wir uns an und hingen beide unseren Gedanken nach.


Der Gedanke Rico könnte Schluss machen versetzte mir einen Stich ins Herz. Das ich mir nichts antun würde konnte ich Georg nicht wirklich versprechen, das war jetzt schon klar.

„Basti?“ „Hmmm?“ „Wollen wir langsam zurück?“ „Ja bitte!“
So schlenderten wir langsam zurück Richtung Krankenhaus.
„Ach, was ich noch fragen wollte ... Würdet Ihr Mal auf das Kind aufpassen?“

„Klar!", sagte ich sofort zu. „Wisst ihr denn schon, was es wird?“ „Ein Junge!", gab Georg strahlend von sich. „Jetzt strahlst du!“, gab ich lachend von mir. „Und wie soll der Kleine heißen?“ „Wir schwanken noch zwischen Jonas und Christian“ „Beides schöne Namen!“, nickte ich und klopfte Georg auf die Schulter. „Für was war das?“ „Im ersten Lehrjahr hast du noch gesagt du bist glücklich als Single und willst keine Kinder. Und jetzt ...“

Georg grinste. „So kann sich das Leben ändern. Damals wusste ich auch noch nicht das ich mal einer so tollen Frau begegnen würde wie Jessica. Sie ist einfach das Beste, was mir passieren konnte.“ „Du hattest echt Glück mit Ihr!“ „Oh ja, vor allem nach dem Missgeschick beim zweiten Date!“ „Als du Ihr beim Stolpern den Wein in den Ausschnitt gekippt hast!“, lachte ich. „Ja lach du nur!“, lachte nun auch Georg.


Aber als wir bei Rico waren, verging mir das Lachen. Wieder standen einige Ärzte um ihn. Es war wie ein Dejavu. Bevor ich das Zimmer betreten konnte, wurde ich jedoch von einem Pfleger zurückgehalten. „Wer sind Sie?“ „Ich, ähm, ich bin sein Freund“! Und deutete dabei in Ricos Richtung. „Anja", meinte er nur und musterte mich genau. „Was ist mit ihm?“ „Das darf ich Ihnen leider nicht sagen!", meinte er verächtlich. Gerade in diesem Moment verließ Dr. Mertens das Zimmer. „Was ist mit Rico?“ Stürmte ich sofort auf ihn zu. „Ist er ... ist er wach?“ „Ja!“ „Darf ich zu ihm?“, es entstand eine kurze Stille „Ja klar!“

Sofort betrat ich den Raum. Rico saß in seinem Bett. Meine Augen wurden feucht. Langsam ging ich auf ihn zu. „Oh Rico endlich bist du wach!“ Meine Knie wurden langsam weich. Ich beugte mich zu ihm runter, um ihm einen Kuss zu geben. Doch Rico duckte sich schnell weg und sah mich irritiert an. Auch ich war verwirrt. Doch bevor ich etwas sagen oder machen konnte stellte Rico die Frage dir mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Wer sind Sie?“

Rico:

Der Junge sah mich geschockt an. „Dir kann es schon gar nicht mehr so schlecht gehen!“, meinte er und lachte dabei nervös. „Es tut mir leid. Aber wer bist DU?“ Er trat wieder einen Schritt auf mich zu. „Ich bins Basti, dein Freund. Bitte hör auf mit dem Scheiß!“ Ein paar Tränen rollten über seine Wange. Den Drang aufzustehen und ihn zu umarmen schob ich weg.

„Es tut mir leid, aber ich kenne dich nicht ... und ich hatte noch nie … einen Freund!“

Dann ging plötzlich alles ganz schnell. Basti rannte aus dem Zimmer. Dann hörte ich nur noch gepolter und ein Gewirr aus Stimmen. Ein paar Sekunden später war es ruhig und ich sah, wie Basti weggeschleift wurde.


Kurze Zeit später betrat der Arzt den Raum, der sich mir als Dr. Mertens vorgestellt hatte. Seine Frisur war zerzaust und ich konnte mir denken, was grad passiert war.

„Sie sollten jetzt etwas schlafen. Das war sicher alles sehr aufwühlend für Sie.“ Ich nickte nur und ließ mich ins Kissen fallen.
Nur Sekunden später war ich eingeschlafen ...


...Und wachte erst am nächsten Morgen auf, als das Frühstück kam. „Wie fühlen Sie sich heute Morgen?", fragte mich die viel zu gut gelaunte Dame.

„Geht schon!“ Sofort stand die Pflegerin neben dem Bett und sah mich besorgt an. „Soll ich den Arzt holen?“ „Nein ich bin nur noch etwas müde!“ „Dann frühstücken Sie jetzt mal. Steht ein voller Tag vor Ihnen. Um 9:30 Uhr kommt die Psychologin ...“ „Psychologin?!“ „Naja Herr Fernandez Sie haben mal eben ein paar Monate aus Ihrem Gedächtnis gestrichen. Und die müssen wieder zurück. Also Psychologin, dann Untersuchungen und Krankengymnastik wegen Ihrem Koma. Dazwischen Essen und Visite ...“ Ich hörte der Dame schon gar nicht mehr zu. Mehrere Monate? Ich dachte dieser Basti wäre verrückt oder so. Aber dann stimmte das ja vielleicht doch das wir ein Paar waren ...


Keine Stunde später betrat eine weitere Dame mit Hornbrille den Raum. Sie lächelte mich freundlich an und stellte sich als Erika Koch vor.

„Hat man Ihnen denn schon erklärt, was mit Ihnen los ist?“ Ich schüttelte nur den Kopf. „Sie müssen mir aber sagen, wenn es Ihnen zu viel wird, ok?“ Wieder nickte ich und unterstrich das mit einem zustimmenden „Mmmmhhh!“ „Ich werde Sie nicht gleich frontal mit allem konfrontieren. Also an was können Sie sich noch erinnern?“

„Der Junge, der hier war, dieser Basti, ich habe ihn schon mal gesehen!“ Frau Koch sah mich interessiert an. „An was genau können Sie sich erinnern?“ „Er stand an der Straßenbahn in Grünwald und hat mich angestarrt. Der Tag ist auch der Letzte den ich noch in Gedanken habe!“ „Was haben Sie da gespürt?“ „Wie meinen Sie das?“ „Naja hatten Sie dabei irgendwelche Gefühle?“ „Kennen Sie dieses Kribbeln im Bauch, wenn man verliebt ist? Als er mich so ansah, hatte ich dieses Kribbeln!“ „Sehr schön", murmelte Frau Koch und schrieb sich etwas in Ihr Notizbuch. „Warum fragen Sie mich das?“ „Alles Routine!“ Irgendwie befriedigte mich diese Antwort zwar nicht wirklich aber ich ließ es erstmal dabei. „Und das war der letzte Tag an den Sie sich erinnern?“ „Ja. Ich bin eingeschlafen und dann plötzlich hier aufgewacht“ „Das muss alles sehr verwirrend für Sie sein!“ „Das Schlimmste ist, das ich mich an sonst nichts mehr erinnere!“ „Ich behandele viele Fälle wie Sie. Das Wichtigste ist das Sie sich nicht zwingen sich zu erinnern. Das muss mit der Zeit kommen.“ Ich nickte. „Ok das war es auch schon für heute. Morgen um die gleiche Zeit“ Sie schüttelte mir die Hand. „Bis morgen!“ „Bis morgen!“

Danach folgte ein zwei Stunden dauernder Behandlungsmarathon inklusive Krankengymnastik man checkte alles von Kopf bis Fuß bei mir durch. Aber es scheint wohl den Umständen entsprechend alles ok zu sein.


Die Gymnastik war schon etwas anspruchsvoller.

Marco, mein Therapeut, lächelte, als er mein Zimmer betrat. „Hallo ich bin Marco!“ Er streckte mir seine Hand entgegen. „Hi, Rico!“ Ich ergriff seine Hand. Wir lassen es heute ganz langsam angehn. Erst mal nur den Gang vor deiner Türe meistern“ „Ich glaube ich schaffe schon mehr!“, meinte ich großspurig. Marco grinste. „Glaub mir, der Gang reicht. Richte dich erst mal auf und rutsch an die Bettkante!“ Ich tat wir mir befohlen und rutsche an die Kante.

„Ok und jetzt lass dich vorsichtig auf den Boden runter, ich halte dich!“ Er nahm meine Hände. Langsam rutsche ich auf den Boden und richtete mich auf … nur, um im nächsten Moment einzuknicken. „Vorsichtig!“ Schnell griff mich Marco unter den Achseln. Ich schnaufte schwer. „Ok Rico keine Angst, ich hab dich. Halte dich am Bett fest und versuch es noch mal!“ Nun klappte das Ganze schon besser. Ich stand. Zwar etwas wacklig, aber ich stand. „Ok jetzt halt dich weiter fest und gehe einfach am Bett entlang!“


Das Gehen gestaltete sich schwieriger als angenommen. Bei jedem Schritt schwankte ich extrem. Aber Marco hielt mich fest und mit der Zeit wurde ich sicherer.

Nach einer halben Stunde fragte Marco mich: „Wollen wir es jetzt mal draußen versuchen?“ Ich sah in gequält an. „Ok aber nur bisschen!“ Marco lachte. „Wie war das vorhin?“ „Ja ja, jetzt los!", sagte ich und grinste. „Ok halte dich einfach fest und dann ab zur Tür.“ Langsam setzte ich mich in Richtung Tür in Bewegung. „Sehr gut Rico, nur weiter so!“ Nach fünf Minuten waren wir draußen. „Das einzige Problem hier, du hast nichts zum festhalten. Traust du dir das zu?“ Ich nickte. Der ganze Weg sollte nicht umsonst gewesen sein. Langsam hob ich meinen rechten Fuß und wackelte voran. Nach ein paar Schritten drehten wir wieder um und gingen zurück in mein Zimmer. Schwer schnaufend setzte ich mich auf das Bett. „Das war sehr gut Rico! Du machst schnell Fortschritte!“ „Danke, aber war ziemlich anstrengend“ „Das wird es auch noch eine Weile bleiben. Aber glaub mir es, wird einfacher. Also übermorgen sehen wir uns wieder. Genieß den morgigen Tag!“ grinste er. „War das eine Drohung?“ grinste ich zurück. „Nein, nur eine Empfehlung. Also bis dann!“ Wir schüttelten uns wieder die Hände.


Anschließend ließ ich mich erschöpft ins Bett fallen. Ich überlegte gerade, ob ich etwas schlafen sollte, als es an der Tür klopfte. „Herein?!", sagte ich etwas genervter als es klingen sollte.

Basti streckte seinen Kopf zur Tür rein. „Soll ich später ...?" „Nein, nein, komm rein", sagte ich hastig. Etwas schüchtern betrat er den Raum und stand unschlüssig am Bett. „Setz dich doch!", sagte ich und klopfte neben mich auf das Bett. Zögerlich setzte er sich. „Wie geht es dir?“ „Soweit so gut. War ein anstrengender Tag!“ Er drehte seinen Kopf zu mir und sah mir in die Augen. „Ich, ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich hab gestern total überreagiert!“ Ich erwiderte seinen Blick und überlegte kurz, was ich sagen sollte. „Du brauchst dich nicht entschuldigen. Ich hätte sicher ähnlich reagiert!“ „Wirklich?“ „Ja wirklich!“ „Darf ich ...? Nein vergiss es!“ „Sag schon?“ „Nein war ne doofe Idee!“ „Jetzt sag schon!“ „Hmmm, darf ich dir einen Kuss auf die Wange geben?“

Aber bevor ich reagieren konnte, beugte Basti sich schon vor und gab mir einen schnellen Kuss auf die Wange. Eigentlich wollte ich ja entsetzt sein. Aber es gelang mir nicht so recht. Ein Stromschlag durchzuckte meinen Körper von dem Punkt, aus, wo seine Lippen meine Wange trafen. Wäre ich gestanden, wären meine Knie weich geworden. Und auch in meiner Hose zuckte der kleine Rico verräterisch.


Erst nach einer halben Ewigkeit endete der Kuss und Basti sah mich verschämt an. „Sorry ich sollte ...!" Er stand auf und wollte zur Tür gehen. Schnell fasste ich seinen Arm und zog Basti zurück. „Bitte bleib noch“ „Oh, danke!“ Hatte er grad gegrinst? Egal!

„Darf ich dir eine Frage, stellen Basti?“ „Äh ja klar!“ „Waren wir ein Paar?“ Basti stockte kurz. „Ja! Es war nicht leicht“, meinte er und grinste leicht. „Magst du mir davon erzählen? Also wie wir zusammengekommen sind?“ „Oh, ähm, klar gerne!“ „Dann leg los!“, grinste ich. „Es gibt gleich essen. Aber danach würde ich vorbei kommen!“ Etwas enttäuscht willigte ich ein. „Ok, dann bis nachher!", meinte Basti und lächelte mich an. „Bis nachher!“ lächelte ich zurück. Beim Aufstehen streifte kurz seine Hand über meine. Da war es wieder. Dieses kribbeln in meinen Eingeweiden. Noch lange, nachdem Basti weg war, lächelte ich verträumt die Tür an.

Freitag, 20. Juli 2012

Nacktgespenst Fridolin 19+20

19


„Oh man Fridolin, seit Nächten versuchen wir dich zu erreichen, um dich zu warnen“, plapperte ein aufgeregter Nightwalker los, als dieser mit Ramses XII durch den Fußboden ins Zimmer geschwebt kam. „Falls ihr ihn vor der Denunziation durch Dorfgeistersheriff Müller warnen wolltet, kommt ihr leider zu spät oder sind euch die Geisterbullen rund ums Haus nicht aufgefallen?“, zischte Fabio aufgewühlt, der seinen Geisterfreund noch nie so extrem niedergeschlagen erlebt hatte, wie eben in dieser Nacht. Und wenn Fridolins Geistlichkeit, wie tot zwischen dessen Beinen baumelte und selbst dessen Hängeklöten traurig die ‚Ohren‘ hängen ließen, dann wollte dies schon etwas bedeuten, bei dem sonst eher omnipotenten Nacktgespenst.

„Mensch Fridolin, du siehst echt aus wie eine Leiche“, versuchte Ramses XII seinen Lehrer wenigstens kurz zum lachen zu bringen. Doch dieser konnte dem normalerweise besten Scherz der gesamten Geisterwelt, nicht einmal ein müdes Grinsen abgewinnen. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe waren einfach zu schwerwiegend. Sexueller Missbrauch an Kindern zählte in ihrer Welt zu den Kapitalverbrechen, für die es, wenn die Tat nachgewiesen wurde, nur ein einziges Urteil gab. Kastration und anschließender Gang in die Seelensuppe.

Bisher kam es nur ein einziges Mal zu einer Begnadigung in allerletzter Sekunde. Allerdings waren die Eier da schon ab und der Begnadigte jobbte seither, im Schlafsaal des Internates vom Tölzer Knabenchor, als feuchte Träumewächter. Seine Aufgabe dort bestand darin, die Sängerlein so furchtbar zu erschrecken, dass ihre Puller zusammenfielen, noch bevor der weiße Lebenssaft nach draußen gepumpt werden konnte.

Nicht selten war dies allerdings eine Aufgabe, welche zum Scheitern verurteilt war, seitdem es nur noch Ein- bis maximal Sechsbettzimmer gab. Da nutzten auch die Feuchttraumsensoren nichts, mit denen sämtliche Ruhelager ausgestattet worden waren, wenn in der Zentrale mehrere Melder, in mehreren Betten und Zimmern gleichzeitig losgingen …


„Oh man dann hat mein Urgroßonkel Hieronymus, wirklich das wahr gemacht, worüber er im Halbschlaf plapperte, als Ramsi und ich ihn besuchen wollten?“ „Müller ist dein Urgroßonkel? Soll dass heißen, ich habe einem deiner Ahnen den ganzen Ärger jetzt zu verdanken?“ Der Nacktgeist war jetzt hellhörig geworden. Sollte der Dorfsheriff wirklich im Schlaf gesprochen haben und dabei seinen ganzen dreckigen Plan verraten haben? Und was noch viel wichtiger war, haben Nighty und XII genug mitbekommen, um ihn entlasten zu können, sodass die Anklage gegen ihn fallen gelassen werden musste. Fridolin wollte nicht kastriert werden und in die Seelensuppe wollte er schon mal gar nicht. Er musste unbedingt rausbekommen, was seine Schüler genau gehört hatten.

Am liebsten wäre er jetzt auf die beiden zugeschwebt, aber die elektronischen Fußfesseln, die im vorm Betreten des Hauses angelegt worden waren, hielten ihn am Boden. „Jetzt verratet doch endlich, was ihr genau gehört habt“, bettelte der Nacktgeist seine Schüler an. „Er muss ziemlich betrunken* gewesen sein, so wie der in Schlaf kicherte“, begann Nighty. „Der hatte noch nicht mal mitbekommen, dass wir überhaupt bei ihm waren“, ergänzte Ramses XII. Weil Fridolin ungeduldig seine Augen rollen ließ, fuhr Nighty fort detailliert zu berichten, was Hieronymus Müller im Suff von sich gegeben hatte. Demnach war er es der Dorfsheriff selbst, der in der Tatnacht bei dem Zwölfjährigen im Zimmer war. „Hi, hi, das war genial von mir, dem Jungen unter Hypnose einzureden, dass er vom Fridolin missbraucht wurde. Diesmal kriege ich dieses Möchtegernnacktgespenst dran. Endlich bekommt er seine gerechte Strafe dafür, dass er sich in MEINEM Bezirk vergnügt hat, während ich in die Röhre gucken musste. Und wenn er in der Seelensuppe gelandet ist, Hui Buh reif, dieser ausländische Schnellspritzer!“

*Für Geister der älteren Generation reicht es völlig aus, leere Flaschen zu sehen und sich an den Geschmack des alkoholischen Inhaltes zu erinnern, um volltrunken zu werden (Der Verfasser)

„Und er hat wirklich nicht mitbekommen, dass ihr bei ihm gewesen seid?“, fragte Fridolin aufgeregt. „Nö, kein Stück“, antworteten die Geister. „Gut, dann macht euch bitte sofort auf zur Geisterbehörde und meldet euch bei Ghostwalker, der kümmert sich um meine Verteidigung.“ Fridolin war zwar immer noch aufgebracht wegen dieser ungeheuerlichen Vorwürfe gegen ihn, dennoch ging jetzt wieder eine leichte Veränderung durch seinen Körper. Seine Geistlichkeit fuhr sich zwar nicht vollends aus, wurde aber zumindest wieder halbsteif.
„Lass uns jetzt schlafen, das wir nachher eine lange Nacht werden Fabio …“


Ein schweres Gewitter hing über der Kreisstadt und sintflutartige Regenfälle überfluteten die Straßen, als Fridolin gegen Mitternacht in besonders schweren und extra rostigen Rasselketten, die mit zentnerschweren Beinkugeln verbunden waren über den Schulhof des Gymnasiums geführt wurde, in dessen Sporthalle, die Anhörung* vor dem Obersten Gerichtshof der Geisterwelt (OGG) stattfinden sollte. In seiner Begleitung befanden sich sechs Polizisten, die mit Seelenabsaugern** bewaffnet, darüber zu wachen hatten, dass das Nacktgespenst keinen Flutversuch unternahm.

*Die sogenannte Anhörung, vor dem OGG, ist mit dem Strafprozess in der Welt der Sterblichen vergleichbar

**Dienstrevolver der Geisterpolizei, mit dem im Ernstfall, die Seele des Geistes vom Astralkörper getrennt wird, was das sofortige Absterben des Geisterkörpers zur Folge hat. Die Seele dagegen ist ab dahin zur körperlosen Wanderung in der Zwischenwelt verdammt, aus der es, kein zurück mehr gibt. (Der Verfasser)

Ein Blitz zuckte und schlug nur wenige Meter von der kleinen Gruppe entfernt in eine alte Eiche ein. Sechs weitere uniformierte Geister schwebten heran, die den im Tiefschlaf befindlichen Fabio Strichnini, in seine Bettdecke gehüllt auf ihren Schultern trugen. Sie schwebten am Nacktgespenst und dessen Bewachern vorbei und würdigten ihn keines Blickes. Fridolin fühlte sich zutiefst gedemütigt und spürte zum ersten Mal, so etwas wie Angst durch seinen Körper kriechen. Und das, obwohl er weder in seinem früheren Menschenleben, noch nach seinem Ableben, jemals etwas getan hatte, was gegen irgendwelche Gesetze verstieß.

Fridolin konnte nur hoffen, dass Nightwalker und Ramses XII, vom Vorsitzenden Richter, Fronk Morgén Latté, als Überraschungszeugen zugelassen wurden. Die beiden Nacktgeistschüler wären seine einzige Rettung, falls der Staatsanwalt Zweifel an der Aussage von Fabio hegte, weil das Nacktgespenst in sexueller Beziehung mit ihm geisterte. Es gab zwar keinen Paragrafen, der dagegen sprach, dass ein Nighty gegen seinen Urgroßonkel aussagen würde, dennoch war es in der Geisterwelt, selbst wenn es der Wahrheitsfindung diente, unüblich, Verwandte zu belasten. Wenigstens hörte der Regen endlich auf und das Gewitter zog weiter …


Im Eingangsbereich der Sporthalle standen zwei 1500 Jahre alte Kupferkessel, aus denen immer wieder Flammen in den Nachthimmel emporzuckten und als Fridolin und seine Bewacher die Stufe erreichten, sprang aus dem Halbdunkel ein dreiköpfiger Dackel-, Pudel-, Rottweilermischling hervor und versperrte ihnen mit rotglühenden Augen den Weg.

„Aus dem Weg Waldi“, befahl Ghostwalker, dem recht grotesk wirkenden Geistermischlingsrüden, mit drohend bebender Stimme. Der Hund kniff seinen Schwanz ein, ließ alle sechs Ohren gleichzeitig hängen und sprang beiseite. „Nehmen Sie ihm die verdammten Beinkugeln ab, er wird schon nicht fliehen“, ordnete er an und zog Fridolin mit sich, als die Kugeln entfernt waren. ‚Nighty und Ramses waren letzte Nacht bei mir und ich habe daraufhin, Staatsanwalt Bleifuß kontaktet, der heute die Anklage vertreten wird, wir zwei sollen uns sofort in seinem Büro einfinden‘, informierte Ghosty, den Nacktgeist und bog mit diesem im Arm schwebend um die Ecke und auf die Lehrerumkleidekabine zu, in welcher sich nachts das Büro des Staatsanwalts befand …


„Nun mein lieber Fridolin, das sind ja ziemlich schwere Vorwürfe, die da gegen Sie erhoben werden“, begann Bleifuß, nach der kurzen förmlichen Begrüßung, „Sie sehen hoffentlich ein, dass wir nicht anders konnten, als der Sache nachzugehen.“ „Ja sicher, aber bitte glauben Sie mir, dass ich so etwas niemals machen würde“, antwortete Fridolin mit einem dicken Kloß im Hals, wenn er noch einen Puls hätte, wäre diese jetzt mindestens auf 180, so aufgewühlt war er innerlich. „Jetz beruhigen Sie sich erst einmal wieder, Richter Morgén-Latté und ich sind nach den neu eingegangenen Beweisen von Ihrer Unschuld überzeugt. Das dürfen wir allerdings nicht gleich zeigen, wenn Ihr Fall aufgerufen wird. Sie werden die Anhörung als freies Nacktgespenst verlassen, das verspreche ich Ihnen. Wir werden dem Dorfsheriff Hieronymus Müller mit Ihrer und der Hilfe Ihrer Freunde, die sie entlasten, diesmal eine Lektion erteilen, die er nie wieder vergisst …“


Fridolin fühlte einen Stein von seinem Herzen rollen. „Muss Fabio Strichnini trotzdem aussagen?“, fragte er vorsichtig. „Der junge Lebende dürfte soeben wieder daheim in seinem Bett liegen, weil es uns nicht gelungen ist, ihn zu hypnotisieren. Vielmehr werden wir den Schauprozess jetzt auf ihre Geisterfreunde Nightwalker und Ramses XII stützen, die selbstverständlich, zu Ihrer Entlastung, als Überraschungszeugen vom Richter zugelassen werden.“

„Aufgerufen wird die Strafsache*, Geisterwelt gegen Nacktgespenst Fridolin …“, dröhnte es so gruselig pfeifend durch die alte Lautsprecheranlage, dass es einem eisigkalt den Rücken runterlaufen konnte …

*Langwierige Prozesse, waren und sind im Strafrecht der Geisterwelt nicht vorgesehen. Somit folgt einer Anhörung also, im direkten Anschluss die Hauptverhandlung. (Der Verfasser)


Gerichtssachen jeglicher Art, galten in der Geisterwelt immer als etwas ganz besonderes und wurden dementsprechend gefeiert, wie in der Welt der Menschen Konzert- oder große Sportveranstaltungen. Dementsprechend groß war auch das Interesse auf den bis auf den letzten Platz ‚ausverkauften*‘ Tribünen.

*Für solcherlei Veranstaltungen, gaben viele ihr buchstäblich letztes Nachthemd oder den rechten Arm um einmal live dabei zu sein. (Der Verfasser)

Das Vorprogramm Folter- und Hinrichtungsmethoden, aus fünf Jahrhunderten war soeben zu Ende gegangen und über der Sporthalle hing immer noch die schwere dunstige Rauchwolke, von dem Werwolf, der als Höhepunkt auf dem elektrischen Stuhl gebraten wurde, als Fridolin neben Ghostwalker auf der ‚Arme Sünderbank‘ Platz nehmen durfte. Während sich der Nacktgeist noch fragte, wie es Ghostwalker und Staatsanwalt Bleifuß, geschafft hatten noch vor ihm im Gerichtsaal zu sein, wurde die Hallenbeleuchtung gelöscht und niemand Geringeres, als Michael Buffer tauchte aus dem NICHTS im Lichtkegel eines Folgespots auf. „Liebä Mitgeistär, kommän wir jetz, zum Höhepunkt des heutigeeen Abääänds“, begann er mit breitem US-amerikanischen Dialekt.“In der linkän Ecke, mit extreeeme rostigäähn Rrasselkettän, der Angeklagtäää Naaacktgespenst Fridooooolin, er wird vertretäähn durch den Godfather of Schulbilduuungg Ghooostwaaalker.“ Ein giftgrüner Spot, leuchtete dem Nacktgespenst dabei direkt ins Gesicht. Minutenlange Buhrufe und gellende Pfiffe, für beide.

„In der rechtäähn Eckä, als Vertretär der Anklagäääh. Staaaastanwaaalt Ferdinand Bleeeeeiiiiifuuuuß“. Roter Spott und donnernder Applaus. „Liebä Mitgeistär, schwebt jetzt von euren Plätzähn auf, für den Vorsitzendääähn Richtär des heutigäään Abääänds. DR. STEELCOCK, FROOONK MORGÈÈÈÈN LATTÉÉÉÉÉÉÉ! LET’S GET READY TO VERHANDEEEEEEL!“ Begleitet von Trommelwirbel, Konfettiregen, einer Laola-Welle und Jubelrufen, schwebte der Richter, mit grimmigem Gesichtsausdruck, durch die Hallendecke, auf seinen Platz. Fridolin hätte am liebsten mitapplaudiert, allerdings musste er ja vermeiden, dass der Dorfsheriff auch nur den geringsten Verdacht schöpfen durfte, dass diese Verhandlung nicht den Verlauf nehmen würde, die er sich wünschte. Deshalb zog der Nacktgeist es vor vorerst noch möglichst am Boden zerstört zu wirken, was Müller, der als Nebenkläger*, neben dem Staatsanwalt saß, mit Schadenfreude im Gesicht zur Kenntnis nahm …

*Dem Nebenkläger kommt in der Geisterwelt lediglich die Ehre zu, neben dem Staatsanwalt eine möglichst gute Figur zu machen. (Der Verfasser)

„*Fressen halten und hinsetzen“, verschaffte sich der Richter auf’s deutlichste Respekt, als das Publikum sich auch nach zehn Minuten noch immer beruhigen wollte.

*An dieser Stelle wird der Unterschied zu einem Gerichtsverfahren in der Menschenwelt besonders deutlich. Die Richter sprechen eine Notfalls auch eine für hirnlose Zombies deutlich verständliche Sprache. (Der Verfasser)

„Sodele, nachdem hier endlich Ruhe eingekehrt ist, gebe ich das Wort an den Kollegen Staatsanwalt. Aber fassen Sie sich bitte kurz, in einer Woche ist Stangenfieberfest.“

„Dem angeklagten Nacktgespenst Fridolin, wird vorgeworfen, widerrechtlich in das Schlafgemach eines zwölfjährigen lebenden Schuljungen eingedrungen zu sein und sich Stundenlang aufs schändlichste Anal an diesem vergangen zu haben. Eine Tat, die nach § 175a, Ziffer 6 Absatz 66 GStGB*, mit Kastration und anschließendem Ableben in der Seelensuppe zu bestrafen ist“, verlas Bleifuß die Anklageschrift, was Dorfsheriff Müller ein feistes Grinsen entlockte. „Wachtmeisterchen Müller … hat der Kollege Staatsanwalt einen Witz vorgelesen oder warum grinsen Sie wie bekifft?“, fragte Morén Latté, der keinen Hehl daraus machte, das er den Dorfsheriff noch nie leiden konnte. Müller hätte vor Schreck fast den Kopf verloren, als er so völlig unvermutet angesprochen wurde. „Ähm nein!“, nuschelte er verlegen. „Gut, gut! Ghostwalker … möchte Ihr Mandant zu den Vorwürfen Stellung beziehen?“ „Nein, möchte er nicht, aber wir plädieren auf nicht schuldig“, beantworte Fridolins Vorgesetzter die Frage des Richters.

*Geisterstrafgesetzbuch (Der Verfasser)

„Nun um dies festzustellen, sind wir ja hier. Gerichtstunte, hol mir doch bitte den ersten Zeugen rein. Den beinahe schwanzlosen Rumpel“ „Haaach immer ich“, beschwerte sich der Angesprochene mit tuntigem Unterton, was im Gerichtssaal für allgemeine Erheiterung sorgte …


„Nun beinahe schwanzloser Rumpel, dann berichten Sie uns doch bitte, was Sie in der Tatnacht beobachtet haben“, forderte der Richter den Zeugen, nach Feststellung der Personalien (anhand des ausgebuddelten Grabsteins) und dessen Vereidigung auf. „Ich war vorletzte Nacht auf dem Heimweg vom Schädelbowling, Als ich beobachtete, wie das ehemalige Bezirksnacktgespenst Fridolin such die Mauer in ein Schlafzimmer fuhr. Als ich zum Fenster schwebte, konnte ich erkennen, wie Fridolin dem höchstens Zwölfjährigen, der auf dem Bauch lag, die Hosen runterzog. Ich bin daraufhin sofort zu unsrem Dorfsheriff geschwebt und habe ihm Bericht erstattet.“ „Sind Sie sich sicher, das es wirklich der Angeklagte und niemand anderes war, den Sie gesehen haben?“, erlaubte sich Bleifuß eine Zwischenfrage. “Aber natürlich bin ich mir sicher. Mir soll auf der Stelle mein Schwanz abfallen, wenn es anders war“, maulte der Zeuge. „Na, wenn Sie sich da mal nicht verzetteln“, rief Ghostwalker dazwischen, „mein Mandant lag die ganze Nacht mit seinem menschlichen Geliebten dem Fabio Strichnini zusammen im Bett!“

Im Publikum herrschte Stille wie auf einem Friedhof zur Hauptverkehrszeit. „Och Mensch Kinners, jetzt seid doch mal still, man versteht ja sein eigenes Wort nicht!“, bat der Richter um mehr Ruhe. „Danke, wenn keine weiteren Fragen mehr sind, dürfen Sie den Zeugenstand jetzt verlassen. Aber halten Sie Sicherheitshalber Ihren Pimmel fest“, verunsicherte er den Zeugen zwinkernd, was im Gerichtssaal für einen Lachflashmob sorgte …


Als nächsten und gleichzeitig letzten Zeugen der Anklage letzten Zeugen der Anklage rief Richter Morgén Latté, Dorfsheriff Müller in den Zeugenstand, der selbstherrlich aufstand, um seine, wie er fest glaubte, für Fridolin endgültig vernichtende Aussage zu machen. Was sollte schon groß schief gehen, diesmal hatte er das Nacktgespenst richtig fest bei den Eiern und es war längst durchgedrungen, dass dieser Menschling Fabio Strichnini nicht zugunsten seines Geisterfreundes aussagen könnte, weil es nicht gelungen war, in unter Hypnose zu setzen. So ließ er sich seelenruhig unter Eid nehmen und begann anschließend mit seiner Aussage zu den angeblichen Geschehnissen.

„Nachdem der beinahe schwanzlose Rumpel bei mir war, bin ich direkt losgeschwebt, um den Tatort persönlich in Augenschein zu nehmen.“ „Müssen es nicht nach § 666 Absatz 1 GPEV* nicht mindestens zwei Geisterbeamte sein, die eine Tatortuntersuchung vornehmen und hätten Sie nach Absatz 2 nicht warten müssen, bis Verstärkung am Einsatzort eingetroffen ist?“, haute Ghostwalker, Dorfsheriff Müller um die Ohren, was diesen sichtlich verunsicherte und einen Hilfe suchenden Blick in Richtung des Staatsanwalts schickte.

*Geisterpolizeieinsatzverordnung (Der Verfasser)

„Einspruch! Der Kollege Ghostwalker versucht den Zeugen zu beeinflussen!“ „Einspruch abgelehnt Bleifuß. Müller beantworten Sie die Frage.“ „Ja, aber hier lag ja ein besonders schwerer Fall vor und da galt es den Tatort zu sichern, solange die Spuren noch frisch waren“, versuchte Müller sich rauszuwinden. „Sind sie sich denn wenigstens sicher, dass es wirklich der Angeklagte war und niemand anders, der diese schändliche Tat an dem Knaben vornahm?“, wollte der Staatsanwalt jetzt wissen. „Ja bin ich, denn ich habe im Bett des Opfers diesen goldenen Dienstcockring gefunden“, antwortete der Wachtmeister hastig, fingerte das ‚Beweisstück‘ aus seiner Uniformjacke heraus und hielt es hoch. Das Entsetzen stand Fridolin und Ghostwalker in ihren Gesichtern geschrieben. Wenn dass wirklich Fridolins Dienstcockring, das Zeichen seiner Lehrerwürde war, dann wäre alles, was vor dem Prozess besprochen wurde hinfällig und die Aussagen würden vom Gericht als Falschaussagen bewertet werden.

Was dies wiederum bedeuten würde, ließ sich auch für Hohlbirnen, wie Mumien und Zombies denken. Fridolin sah vor seinem inneren Auge schon, wie die Kastrationszange bei ihm angesetzt wurde …


„Ich beantrage, für meinen Mandanten und mich den Cockring in Augenschein nehmen zu dürfen!“, haute Ghostwalker einer Eingebung folgend raus. Ein Raunen ging durch die Menge. Soviel Spannung hatte es seit mehr als 150 Jahren nicht mehr im Gerichtssaal gegeben. „Einspruch, das ist doch nur ein Versuch, die Ehrlichkeit des Zeugen zu untergraben!“ „Einspruch abgewiesen. Ghostwalker … erklären Sie uns doch bitte, was Sie mit Ihrem Wunsch bezwecken.“ „Der goldene Dienstcockring ist offizielles Zeichen der Lehrerwürde und darf nur außerhalb der Geisterschulferien getragen und bei sich geführt werden. Es sind aber wie Sie selber wissen, derzeit Stangenfieberferien. Somit hege ich ernsthafte Zweifel, dass es wirklich der Dienstcockring meines Mandanten ist. Außerdem sieht er mir doch ein wenig zu klein für seine Kronjuwelen aus.“ „Dem Antrag wird stattgegeben. Müller händigen. Gerichtstunte, nimm doch bitte das Beweisstück in Empfang, händige es dem Verteidiger Ghostwalker aus und erspare uns, diesmal bitte dein Jammern.“

Tödlich beleidigt, schwebte der Geist mit ‚gebrochenen Handgelenken‘ und wackelndem Hinterteil nach vorne, nahm das Intimgeschmeide in Empfang und händigte es Ghostwalker aus. Gespannte Stille herrschte, bevor Fridolin sich von seinem Platz erhob. „Der würde mir nicht mal passen, selbst wenn ich nur ein Ei haben würde“, stellte er sachlich nüchtern fest und stellte dies unter Beweis, indem er eines seiner riesigen Hängeklöten durch den Ring zu zwängen versuchte. „Nun gut, aber letzten Endes hätte das auch nicht viel bewiesen. Neuerdings sollen ja in Kinderzimmern die seltsamsten Dinge zu finden sein“, stellte Richter Morgén Latté, der auf immerhin 150 Jahre Amtserfahrung zurückblickte, sehr zum Ärger von Dorfsheriff Müller, müde lächelnd fest. „Stimmt ich hatte mit vierzehn Jahren schon meinen ersten kleinen Dildo“, gestand Fridolin, bevor er wieder verstummte und Platz nahm …


„Haben Sie sonst noch irgendwelche tollen Beweise Wachtmeisterchen?“ Nein, habe er nicht, aber er bleibe dennoch bei der Aussage, dass es nur das Nacktgespenst Fridolin gewesen sein könne. „Nun, wenn Sie weiter nichts diesen Fall betreffendes Aussagen können, dürfen Sie den Zeugenstand verlassen, ich möchte sie allerdings nochmals daran erinnern, dass sie Ihre Aussage unter Eid gemacht haben“, entließ Der Richter Müller, der mir doch leicht hängenden Ohren auf seinen bisherigen Platz zurückschwebte. „Wenden wir uns jetzt dem Zeugen der Verteidigung zu! Gerichtstunte …“ „Ähm leider müssen wir auf die Aussage des sterblichen Fabio Strichnini verzichten. Die nach § 7, Absätze 1 und 2 GGO* erforderliche Hypnose hat bei ihm nicht funktioniert“, erklärte der Staatsanwalt ruhig. Während diese Meldung bei den Zuhörern im Saal für Betroffenheit sorgte, immerhin mussten die meisten für ihre Plätze Topzuschlag zahlen (Entweder das linke Auge oder die rechte Hand), sorgte sie beim Dorfsheriff für einen erneuten Stimmungswechsel. Auch wenn die Sache mit dem falschen Dienstcockring, nicht so gelaufen war, wie er sich das wünschte, sah er trotz allem wieder Hoffnung, dass Fridolin endgültig und nachhaltig aus seinem Geisterleben verschwinden würde …


„Hmmm schade, naja dann eben nicht“, hob Richter Morgén Latté donnernd seine Stimme an, „aber es haben sich ja noch zwei Zeugen gemeldet, die eventuell zur Klärung des Falles beitragen können.“ Was faselte Morgén Latté da? Schlagartig änderte sich die Stimmung der Dorfsheriffs wieder und ging in den Keller, wo sie auch blieb und (sinnbildlich gesprochen) fröhlich, mit dem Schädel gegen die Wand klatschte. „Hat irgendwer etwas dagegen, wenn die beiden Geisterschüler Nightwalker und Ramses XII, gemeinsam ihre Aussage machen?“ „Ja ich“, startete der Dorfsheriff einen letzten Angriffsversuch, „der eine ist mein verlogener Urgroßneffe und der andere ist seine ägyptische Fickstute.“ Oh damit hatte Müller jetzt etwas gesagt. „Mäßigen Sie sich Müller. Ich bin Franco Kanadier und dulde in meinem Gerichtssaal keine rassistischen Äußerungen“, polterte der Richter mit böse leuchtenden Augen. „Wenn sonst niemand mehr Einwände hat, wollen wir doch mal hören, was die zwei Geister Schüler uns zu berichten haben. Gerichtstunte …“


„Oh man, das Gesicht von Müller hättest du sehen sollen, als die Anklage gegen mich fallen gelassen wurde und der Staatsanwalt ihm und dem beinahe schwanzlosen Rumpel die vorläufige Festnahme wegen bewusster Falschaussage unter Vorspiegelung einer Straftat erklärte“, erzählte Fridolin seinem Freund kichernd. „Beinah schwanzlos? Wie geht denn so was?“ „Na ja Rumpel war als er noch lebte Henker und einmal geriet er beim Reinigen* versehentlich zwischen die Guillotine und löste sie versehentlich aus. Hätte er das Seil des Fallbeils nicht noch in letzter Sekunde zu fassen bekommen, wäre sein Pimmel ganz ab gewesen. Na ja hatte ihm trotzdem nix genutzt. Er starb an extremster Blutarmut.“

*Beim Waffe reinigen, passieren aber auch die kuriosesten Unfälle! (Der Verfasser)

Fabio schüttelte nur ungläubig den Kopf. „Jedenfalls bin ich froh, dass das vorbei ist und du wieder bei mir bist“, flüsterte er und rieb dem Nacktgespenst dabei die erregt zuckende Geistlichkeit. „Oh ja, ich auch Schatz. Aber können wir das bitte auf Morgen verschieben? Der Schreck des erlebten, steckt mir einfach noch zu tief in der Astralhülle.“ „Klar, kein Problem“, antwortete der Halbitaliener, der den Puller des Freundes trotz allem weiter mit der Hand umschlossen hielt. „Ich liebe dich“, flüsterten beide bevor sich ihre Lippen und Zungen vereinten. Danach kuschelten sie sich eng aneinander und schliefen erleichtert ein … 



20


„Krass, ich lebe!“, murmelte Florian Fröhlich verschlafen und blickte sich zunächst orientierungslos in seinem Zimmer um. „Hm, was?“, murmelte Fabio Strichnini ebenso verschlafen zurück, streckte sich und gab seinem Freund dann einen zarten Kuss auf die Lippen. Es war alles noch so neu für die beiden, eigentlich hatten sie erst am vorigen Abend auf der Vorfifete ihrer Stufe gemerkt, dass da mehr zwischen ihnen war als bloße Freundschaft. Da kannten die Jungs sich jetzt seit dem Kindergarten und doch hatten sie sich erst vor vergleichsweise wenigen Stunden eingestanden, dass sie sich liebten und waren letzten Endes direkt in Florians Kiste gelandet, wo sie den aufregendsten Sex erlebt hatten, den Jungs miteinander haben können.

„Jaaaa, ich leeebe!“, stellte Florian aufgeregt fest und kniff sich in den Arm, um sicher zu gehen, dass er das nicht bloß träumte. „AUA!“ „Natürlich lebst du und wie“, entgegnete der Halbitaliener und strich vorsichtig mit der Hand über dessen Morgenlatte. Jetzt langsam registrierte Flori auch, dass es wirklich sein Zimmer war, indem sie sich befanden. ‚Man, man, man, wie kann ein einzelner Mensch nur so viel blühenden Blödsinn auf einmal träumen‘, dachte er und musste unweigerlich schmunzeln, als er sich an die Einzelheiten erinnerte. „Was grinst du so breit?“ „Och nix!“ „Na komm schon erzähl’s mir“, bettelte Fabio seinen Freund jetzt an …


„Du warst ein, was?“, fragte Strichnini lachend, als er seinem Freund ein paar Minuten zugehört hatte. „Ein Nacktgespenst und mein Name war Fridolin“, antwortete Florian ihm. „Nacht-, das heißt Nachtgespenst und nicht Nacktgespenst Süßer!“, versuchte Fabio Flori zu belehren, der immer noch glaubte, sich verhört zu haben. „Ne echt jetz‘ ich war ein Nacktgespenst und Musti, Markus und Samir waren auch welche und Markus und Samir waren als Nightwalker und Ramses XII sogar meine Schüler“, klärte der Achtzehnjährige seine Freund auf und erzählte ihm jetzt seine ganzen haarsträubenden Abenteuer als Nacktgeist haarklein. Fabio kringelte sich vor Lachen, in solch schillernden Farben schilderte ihm sein Freund, was er als Nacktgeist alles erlebt und durchzustehen hatte.

„Oh man, das is‘ echt witzig. Du solltest echt ein Buch daraus machen Schatz, das wird bestimmt ein Bestseller“, meinte er zuletzt und haute sich immer noch lachend auf die Schenkel, als es an die Zimmertür klopfte …


Die Decke schnappen und über ihre nackten Körper ziehen war eins. Doch kaum hatte sich die Tür geöffnet und seine Ma war eingetreten, als Flori auch schon im Adamskostüm aus dem Bett sprang und ihr um den Hals fiel. „Ach Mutti, das Leben kann ja so schön sein“, sagte er glücklich zu ihr und ein paar Tränchen rollten dabei über seine Wangen. Bevor er gestern mit Fabio zusammenkam, wirkte er daheim oft niedergeschlagen, seit sein letzter fester Freund Mario Engel vor zwei Jahren auf dem Heimweg vom Fußballtraining, von einem unbekannten Täter vergewaltigt und geköpft worden war. Es gab sogar Tage, in denen er mit dem Gedanken gespielt hatte, sich das Leben zu nehmen, nur um in einer anderen Welt wieder mit ihm zusammen sein zu können.

„Ich weiß zwar nicht, was genau du gestern mit meinem Sohn angestellt hast Fabio, aber danke dafür“, sagte Cora mit Tränen des Glücks in ihren Augen, nachdem sich Florian von seiner Mutter gelöst hatte und sie einfach nur noch anlächelte. „Nur das, was ich schon längst hätte machen sollen Cora, glaub‘s mir“, antwortete der Angesprochene und rekelte sich zufrieden. Zufrieden, weil er es endlich geschafft hatte, den Jungen zu bekommen, den er, schon sooo lange, wenn auch immer nur heimlich liebte. „Wir duschen nur schnell, ziehen uns was an und dann kommen wir zum Frühstück runter okay?“ „Nur schnell?“, fragte Fabio mit einem Zwinkern, als Floris Mutter sein Zimmer wieder verlassen hatte. „Nich‘?“, versuchte Florian seinen Freund zu foppen. Wann war er das letzte Mal so aufgedreht gewesen? Er konnte sich wirklich nicht daran erinnern. Und das alles begann gestern damit, dass Fabio Strichnini ihn solange bearbeitet hatte, bis er schlussendlich nachgab und mit ihm auf die Vorfifete gegangen ist, wo auch dessen gleichaltriger Bruder Massimo mit seinem Lover Benedikt zugegen war, der sich bei dieser Gelegenheit auch gleich mehrfach für die Nachhilfe bedankte, die Florian ihm seit nunmehr einem halben Jahr gab, welche auch in Massis Hassfächern Latein, Mathe und Geschichte, Positives bewirkt hatte. Flori wollte bis dahin nich’s davon von alledem nicht’s hören. Für ihn war das eine willkommene Ablenkung von den trüben Gedanken, die ihn stets befielen, sobald er alleine war …


Dass sie aus Florians Aquarium (eines der wenigen Dinge, die ihm von Mario geblieben waren) heimlich beobachtet wurden, hatten weder die verliebten Jugendlichen, noch Floris Mutter Cora mitbekommen. Auch als sie wenig später im Badezimmer unter der Dusche zunächst herumalberten, bemerkten sie nichts ungewöhnliches. „Uuuuh, was haben wir denn da?, fragte Fabio neugierig und griff beherzt zu. „Och das? Das is‘ doch bloß meine Morgenlatte“, versuchte Flori gespielt desinteressiert zu wirken. „Bloß? Man dafür brauchste echt ‘nen Waffenschein, wenn ich mich nicht irre. Aber warte ich guck mir das Mal genauer an“, entgegnete der Halbitaliener und ging auch sofort auf Augenhöhe zu Florians Liebesknochen, aus den Eichelschlitz ein gewaltiger Tropfen Vorsaft hervorquoll. „Was hast du vor?“, fragte Florian, obwohl er es sich eigentlich denken konnte. „Schließ die Augen und genieße es einfach“, antwortete Massimos Bruder, bevor er seine Zunge ausfuhr und damit einmal rund um die rosige Eichel zu fahren, bevor er den XXL Puller zwischen seinen Lippen verschwinden ließ. Der deutsche Jugendliche konnte gar nicht anders, als an sich herabschauen zu schauen, während er leise aufzustöhnen begann und dann seine Augen schloss, um diesen Augenblick mit allen Sinnen zu genießen. Während die beiden Jugendlichen derart mit sich beschäftigt waren, schwebte Florians Duschgelflasche von der Ablage über dessen Kopf, öffnete sich und drehte sich mit der Öffnung nach unten und Klatsch, landeten einige Tropfen des Inhalts auf dem Kopf des jungen Mannes. Der schrie kurz auf, was Fabio veranlasste, den Penis des Freundes ploppend aus seinem Mund zu entlassen. Als er zu Flori aufblickte, stand die Flasche längst wieder an ihrem Platz. „Was’n los, hab ich dich gebissen?“ „Nein, aber irgendwas is‘ mir gerade auf’n Kopf getropft“, antwortete Florian, griff sich mit der Hand ins Haar und hatte fühlte dort wirklich etwas Feuchtes. „Riecht wie mein Duschgel“, stellte er fest, nachdem er sie unter seinen Gesichtserker gehalten hatte. „Hmm, wenns weiter nichts ist!“, murmelte der Halbitaliener und wandte sich wieder intensiv dem Ständer des Freundes zu. Flori schloss erneut seine Augen um sich wieder voll auf die oralen Künste von Fabio zu konzentrieren, die alles andere als von schlechten Eltern waren und ihn das seltsame Geschehen augenblicklich vergessen ließen.

„Hmmm jaaa, weiter so du hast mich gleich!“, stöhnte er Minuten später, woraufhin Fabio das Tempo noch erhöhte. Florian konnte fühlen, wie sich seine Eier im Sack zurückzogen und sich seine Bauchdecke anspannte als … FLATSCH! Während er seinen Orgasmus aus sich herausschrie, landete ein Gutteil des Duschgels auf seinem Kopf und lief langsam an seinem Gesicht herunter …


„Wie siehst du denn aus?“, platzte es prustend aus Fabio heraus, als er mit Floris Puller fertig war und diesem in dessen Signalgelbes Gesicht blickte. „Duschgel“, brachte der Gefragte nur verwirrt hervor. Er hatte einfach keine Erklärung dafür, wie es in Haare und Gesicht gekommen war. „Das seh ich, aber warum haste nich‘ einfach gewartet, bis ich untenrum fertig bin?“ „Ich versteh doch selber nich‘ wie das passiert ist, ich hatte die ganze Zeit meine Augen zu“, stammelte Florian. War es möglich, dass es so etwas wie Geister wirklich gab? Oder schlief er etwa noch und dies alles, war Teil seines immer noch andauernden Traumes? Fabio sah Florian dessen Verwirrung an, er schloss ihn in seine Arme und versuchte ihn zu beruhigen. Eine sinnvolle Erklärung fanden sie auf die Schnelle sowieso nicht, also warum sich deswegen Gedanken machen. „Na, wenn du schon teilweise eingegelt bist, können wir uns ja auch richtig abduschen“, schlug er seinem Freund vor und schaltete endlich das Wasser ein …


„Du siehst morgens übrigens besonders erotisch aus, das ist mir früher schon aufgefallen“, stellte Fabio fest und küsste Florian in den Nacken, „das habe ich mir gewünscht, seit ich mich vor vier Jahren geoutet habe. Nur war ich damals ja nicht mehr als ein guter Kumpel aus Sandkastenzeiten für dich, so fett wie ich als Kind war.“ „Dafür bin ich dem Schicksal heute umso dankbarer Fabio Strichnini, das es uns endlich zusammengeführt hat. Danke, dass du mich aus meinem Tal der Tränen herausgeholt hast.“

Dass sie von der Zimmerdecke aus von einem zufrieden lächelnden Geist beobachtet wurden, registrierten sie wiederum nicht, als sie sich verliebt anblickten und ihre Lippen zueinander fanden, zog sich die Erscheinung auf den Dachboden zurück, wo sie sich in einer Ecke hinter staubigen Kisten versteckte. ‚Endlich ist mein Flori wieder glücklich und Fabio ist genau der richtige Junge für ihn. Heute Nacht will ich mich ihnen zeigen, mich für den kleinen Streich vorhin entschuldigen und ihnen meinem Segen geben‘, beschloss Fridolin bevor er zufrieden seine Augen schloss um den Tag zu verdämmern …


Cora war gerade mit Fabi ihrem Jüngsten im Wickelzimmer um ihn frisch zu windeln, als Fabio und Flori Händchen haltend in die Küche traten. „Moin Jungs setzt euch und esst erstmal was“, forderte Michael Fröhlich die beiden auf, bevor sein Gesicht wieder hinter der Tageszeitung verschwand. „Wir bekommen übrigens einen neuen Dorfsheriff, gegen Wachtmeister Müller wird wergen sexuellem Missbrauch an einem zwölfjährigen Jungen ermittelt.“ ‚Moment mal, was erzählt Vati da?‘ Flori erinnerte sich an den Teil seines Traumes, wo ihm als Fridolin, dank Geisterdorfsheriff Müller, der Prozess gemacht werden sollte. „Aber das ist noch mehr“, erzählte der leitende Staatsanwalt weiter. Flori und Fabio konnten es so schon kaum glauben, Dorfsheriff Müller in Untersuchungshaft? Unzählige Male hatte der Spinner in der Vergangenheit versucht ihnen überhöhte Geschwindigkeit mit ihren Mofarollern anzuhängen.


„Hmm, was denn noch?“, fragte Florian und stellte seinen Kaffeebecher beiseite aus dem er zuvor einen großen Schluck genommen hatte. „Was ich euch jetzt erzähle, muss aber vorläufig noch unter uns bleiben“, bat Michael die Jungs um Verschwiegenheit.  „Null Problemo Micha, das is‘ Ehrensache“, bestätigte Fabio und griff mehr instinktiv, die Hand seines Freundes. „Flori Junge, wie es aussieht, haben wir endlich den großen Unbekannten, der vor zwei Jahren deinen Freund vergewaltigt und geköpft hat. In Müllers Keller fanden sich einige Dinge, die damals nicht bei der Leiche gefunden wurden. Er hatte Marios Kleidung und das Armband, was du ihm zu eurem Jahrestag schenktest in einer Kiste versteckt. „Kastrieren und ab in die Seelensuppe, mit dem Kerl“, stammelte Florian erregt. Mehr konnte er nicht mehr dazu sagen, wie lange hatte er auf diese Nachricht gewartet. Unzählige Male hatte er sich vorgestellt, wie er darauf reagieren würde; und war in Tränen ausgebrochen und jetzt, wo sie den Täter wirklich hatten, war er einfach nur noch erleichtert darüber, dass Mario endlich in Frieden würde ruhen können …


„Stimmt es eigentlich, was Cora mir vorhin erzählt hat?“, lenkte Michael das Gespräch endlich wieder in erfreulichere Bahnen. „Falls du wissen möchtest, ob Flori und ich wirklich zusammen sind, ja das stimmt“, antwortete Fabio mit dem breitesten Grinsen, dass der Halbitaliener zu zeigen in der Lage war.

Es wurde ein richtig schöner Tag im Leben des Florian Fröhlich, endlich hatte er seinen alten Lebensmut zurück und wieder einen Menschen, der nur zu ihm gehörte. Selbst als er später mit Fabio auf den Friedhof ging, um Mario zu besuchen, fühlte er diese Leichtigkeit, die nur Verliebte spüren und als sie dann vor seiner letzten Ruhestätte standen und frische Rosen in die Vase steckten, wussten sie beide, das Mario damit einverstanden war, dass sie jetzt ein Paar geworden waren. Sicher er würde Mario niemals in seinem Leben vergessen, er würde immer einen Platz in seinem Herzen haben, aber und das hatte Fabio ihm am Grab des Freundes versprochen, dass würde er niemals von seinem Florian verlangen. Dafür war der Halbitaliener viel zu stolz und glücklich, dass er endlich mit seiner großen Liebe vereint sein durfte …


„Hallöle ihr Süßen“, flötete Fridolin gut gelaunt, als er gegen Mitternacht vom Dachboden in Florians Zimmer schwebte, wo dieser mit Fabio Strichnini kuschelnd im Bett lag. „Jetzt guckt doch nicht so entsetzt … man könnte glauben, ihr seht ein Gespenst“, plapperte der Nacktgeist kichernd weiter, als er sich am Fußende des Bettes niederließ. „Mario?“, fragten Flori und Fabio gleichzeitig. „Ja, der war ich, als ich noch lebte“, kam es kichernd zurück. „Aber wie geht das?“, fragten die beiden Jugendlichen mit ungläubigem Blick. „Na ja, manchmal, wie in meinem Fall dürfen wir noch einige Dinge in der Menschenwelt erledigen, bis wir ins himmlische Reich auffahren. Andere dagegen sind für immer dazu verdammt, zwischen den Welten zu wandern“, erklärte Fridolin. „Dinge erledigen? Was für Dinge?“ Fabio und Florian verstanden nur Bahnhof. „Dich vor Dummheiten beschützen und dir einen neuen Partner geben, den du so lieben kannst, wie mich früher.“

„Ich muss mich übrigens noch entschuldigen“, fuhr das Nacktgespenst fort, nachdem sie sich eine Weile angeschwiegen hatten. „Du warst das mit dem Duschgel heute Morgen … richtig?“ „Ja Flori, das war ich. Die Verlockung war einfach zu groß“, gestand Fridolin kichernd. „Längst verziehen Mario“, entgegnete Florian lächelnd und wollte ihm die Hand entgegenstrecken. „Warte!“, bat das Nacktgespenst und wandte sich Fabio zu. „Darf ich mir bitte einmal deinen Körper leihen?“, fragte es mit flehendem Blick. „Darfst du, komm schon her du altes Nachthemd“, antwortete Fabio Strichnini lächelnd, er wollte dem verstorbenen Freund seines Liebsten, diesen Wunsch nicht verwehren. Fridolin fuhr ihn den Körper des Halbitalieners und kaum steckte er drin, veränderten sich auch dessen Gesichtszüge und Mario wars, der neben Flori im Bett lag und ihn verliebt anschaute. „Weißt du Flori, es hat mir jedes Mal das Herz zerrissen, als du an meinem Grab weintest. Ich spürte jeden deiner Gedanken, deshalb musste ich es auch unbedingt verhindern, das du Selbstmord begehst. Ich hätte niemals Frieden gefunden, wenn du mir vor deiner Zeit gefolgt wärest. Deshalb bin ich jede Nacht bei dir gewesen und habe dir im Schlaf aus meiner Welt erzählt, ich wollte dich dadurch wissen lassen, das es mir trotz allem gut geht. Und das es für dich gute Gründe gibt, dein Leben weiterzuleben. Deshalb habe ich auch Fabio Mut gemacht, sich dir endlich zu öffnen.“

Jetzt fügte sich das Puzzle für Florian zusammen und sämtliche Kreise schlossen sich.

Und als die Glocke der Dorfkirche zweimal schlug, hatte Fridolin noch einen allerletzten Wunsch: „Darf ich dich noch ein einziges Mal küssen, Florian Fröhlich?“ Flori nickte und als sich ihre Lippen vereinten und ihre Zungen miteinander spielten, erstrahlte von der Decke her ein immer größer werdender Lichtkreis und eine leise ruhige Stimme sagte: „Komm jetzt, es wird Zeit!“ Da fuhr der Geist aus dem Körper Fabios und strebte dem Licht entgegen, welches verlosch, nachdem er hindurch war ...


„Ist er weg?“, fragte Fabio, nachdem sich ihre Lippen Minuten später voneinander getrennt hatten. „Ja ist er“, antwortete Florian mit leichtem Herzen. „Ich liebe dich Fabio Strichnini.“ „Und ich liebe dich Florian Fröhlich“, antwortete der Halbitaliener, bevor sie eng aneinander gekuschelt, ins Reich der Träume glitten.

Ende


Widmung:

Diese Geschichte widme ich einem Menschen, der ein besondere Vorliebe für Geister- Horrorgeschichten und -filme hatte.


Meinem Bruder Bert, der heute 52 Jahre alt geworden wäre.