Ludolf Hinkel hatte sein
erstes Ziel erreicht, er war Reichskanzler geworden. Ein Mann, über den
Seitens der älteren Gaypire, keinerlei Zweifel bestanden, dass es sich
um den Vater aller Werwölfe Vitali Dracul handelte. Es war an der Zeit,
die Clans endlich zu vereinen und unter die Führung der großen Drei zu
stellen…
2: Freud und Leid
Die Sonne ging gerade auf, als
Xaver, Leon, Rupert und Yoshi, mit einem weiteren jungen Mann, als erste
vorm Schlosse Dracul eintrafen. Ehrfürchtig lag das von Bergen und
dichten Wäldern umgebene Gemäuer vor ihnen, welches von der
Transsilvanischen Bevölkerung, auch im 20. Jahrhundert, immer noch mit
Argwohn betrachtet wurde…
Als sie am vorigen Abend einen alten Bauern nach dem genauen Weg dorthin
fragen wollten, bekreuzigte dieser sich und suchte das Weite. Ein
junger Mann, der die seltsame Szene beobachtet hatte, kam lachend auf
sie zu. „So ein Angsthase. Dabei gibt es im Schloss Dracul nun
wirklich nichts, wovor man Angst haben müsste.“, stellte er mit nordisch
klingendem Akzent fest. „Bist du von hier?“, sprach Leon den jungen
Mann auf rumänisch an. „Nein, geboren wurde ich in Hamburg. Ich bin hier
nur gerade bei meinen Großeltern zu Gast.“ „Dann sprichst du
deutsch?“, hinterfragte Leon schmunzelnd. „Ja, sogar besser als
rumänisch. Ich heiße Christian… Christian Franzenstein.“, stellte sich
der junge Mann, den Gaypiren vor und betrachtete staunend das Automobil,
mit dem sie angereist waren.
„Angenehm, Leon Dracul.“, stellte sich dieser seinerseits vor und
streckte dem Hamburger die Hand entgegen. Der stutzte kurz als er den
Familiennamen hörte. „Ja, Vlad Dracul III ist mein Urururgroßonkel. Aber
das ist eine andere Geschichte.“, erklärte Leon, bevor Christian
fragen konnte, der dessen Hand ergriff und sie mit kräftigem Druck
schüttelte. Nachdem sich auch alle Anderen vorgestellt hatten, stiegen
sie gemeinsam ein und setzten ihre Reise nach Törzburg, mit Chris fort,
der als Ortskundiger auf dem Beifahrersitz Platz nehmen durfte…
„Leon, Rupert… es ist schön euch nach so langer Zeit mal wiederzusehen,
kommt doch herein.“, rief eine den angesprochenen auf seltsame Weise
vertraute Stimme, ihnen entgegen, als sie im Innenhof standen. Mit allem
hätten Dracul und von Beutelstein gerechnet nur nicht damit, das es
ausgerechnet Vladi hier sein würde, um sie auf Schloss Dracula
willkommen zu heißen. Schließlich hatten Rupert und Leon ihn seit ihrer
Umwandlung nicht mehr gesehen und es hatte in alle den Jahren auch kein
Lebenszeichen von ihm gegeben. Dementsprechend groß war auch ihr
Erstaunen, als der Hausherr wenig später auf sie zutrat. Fragend blickte
Christian in die Runde, weil er sich absolut keinen Reim darauf machen
konnte, was hier gerade vor sich ging. „Komm mal kurz mit Chris, du
kannst mir helfen, die Koffer rein zutragen und ich werde versuchen dir
alles zu erklären.“, bot Yashito Honda, dem jungen Hamburger flüsternd
an. Als Yoshi kurz darauf im rausgehen, seinen Kameraden zuzwinkerte,
konnten diese sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Schließlich war
ihnen nicht entgangen, dass der kleine Asiate, den gut aussehenden
jungen Mann, die ganze Zeit über heimlich gemustert hatte.
„Rupert und Leon, ich habe euch all die Jahre heimlich beobachtet.“,
begann Vladi wenige Minuten nachdem Yoshi und Christian sie verlassen
hatten zu erklären. „Es erfüllt mich mit Freude, wenigstens zweimal in
meinem Leben richtig entschieden zu haben.“, verriet er mit Wehmut in
der Stimme. Danach verriet er, dass er damals sehr wohl die Möglichkeit
gehabt hätte, seinen Zwillingsbruder, der von den Eltern niemals geliebt
und angenommen worden war, vor dem Biss durch den Wolfswelpen zu
retten. „Aber ich war einfach zu feige und zog es vor mich heulend zu
verstecken, bis es vorbei war“. Vladi liebte seinen Zwillingsbruder mehr
als alles andere auf der Welt und als dieser sich immer mehr
veränderte, um schließlich zum reißenden Werwolf zu werden, war dass für
ihn, wie ein Dolchstoß mitten ins Herz.
Vitali war im Laufe der Jahrhunderte immer mächtiger geworden. Für Vladi
dagegen, wurde es immer kräftezerrender das Schlimmste zu verhindern,
je länger es dauerte. Deshalb kam er auch letzten Endes zu dem Schluss,
das Andere vollenden müssten wozu er sich, aus Liebe zum
Zwillingsbruder, außer Stande sah. Gebannt folgten Rupert, Leon und
Xaver den Worten, des einst so stolzen Gaypirs, bis dieser gerade einmal
fünfzehn Minuten später schloss…
„Du hast wunderschöne Augen.“, begann Yoshi den jungen Hamburger
anzuflirten, als sie das Automobil erreichten. „D… d… danke.“, stotterte
dieser verlegen und zuckte erregt zusammen, als der Japaner zärtlich
über seine Hosenbeule strich, die jetzt stetig im Wachsen begriffen war.
Sicher, Christian fühlte sich solange er denken konnte immer zum
männlichen Geschlecht hingezogen. Dies war es auch, was ihm letzten
Endes zum Verhängnis geworden war und weshalb er zu seinen rumänischen
Großeltern verschickt wurde. Alles nur, weil sein Vater ihn dabei
erwischt hatte, als er sich von einem Schulkameraden in den Popo ficken
ließ.
„Du bist krank.
Ein Franzenstein legt sich zu keinem anderen Mann ins Bett.“, schrie er
ihn an, nachdem er den Freund splitternackt auf die Straße geworfen
hatte. Die ganze Nacht lang hatte der verzweifelte junge Mann leise
geweint, weil sein Vater vor seinen Augen Sachen für die Abreise nach
Rumänien zusammengepackt hatte. Seine Mutter stand nur stumm daneben und
schaute dem Treiben zu. „Wenn du zur Vernunft gekommen bist und eine
Frau gefunden hast, darfst du zurückkommen“. Das waren die letzten
Worte, bevor seine Eltern ihn in den Zug setzten, der ihn an seinem 18.
Geburtstag nach Rumänien verfrachten sollte. In dem Brief, den er
mitbekommen hatte, stand drin das seine Eltern für mindestens ein Jahr
ins Ausland müssten und ihn nicht mitnehmen könnten. Sie schämten sich
zu sehr, die Wahrheit zu schreiben. Als Großeltern sollten sie dafür
sorgen, dass ihr Enkelsohn etwas vernünftiges lernt, damit er irgendwann
seinen Platz im Leben einnehmen könne.
Jetzt lebte Chris seit mittlerweile drei Monaten in diesem kleinen,
gottesfürchtigen Bergdorf, in der Nähe von Törzburg. Einem Nest, in
welchem er mit Abstand der jüngste männliche Bewohner war. Selbst in den
umliegenden Dörfern lebten keine auf ihn sexuell anziehenden wirkenden
Jünglinge. Die waren nämlich entweder alle zu jung oder aber auf
weibliche Rundungen fixiert. Formen, für die sich der junge Franzenstein
überhaupt nicht erwärmen konnte. Selbst wenn er sich vor Angeboten kaum
retten konnte, gab er weiterhin stillschweigend, Schwänzen und Klöten
den Vorzug. Da ihm diese hier aber nicht zur Verfügung standen, musste
er die Befriedigung seiner Lust auf Handarbeit beschränken. Für einen
potenten Jüngling wie ihn, der anderen Arten der sexuellen Befriedigung
den Vorzug gab, war dies die Höchststrafe…
„Hmmm, riechst du gut.“, hauchte Yashito Christian ins Ohr, bevor er
zärtlich daran knabberte. Jetzt war es mit der Beherrschung des
Hamburgers endgültig vorbei. Er stöhnte leise auf, während er Yoshi mit
sanftem Druck auf die Schultern in die Knie zwang. Selbst wenn sie jetzt
jemand Beobachten würde, wäre es ihm egal. Er musste seinen Eierdruck
loswerden und dafür, war der kleine Asiate genau der Richtige. 14 x 5 cm
zuckendes Schwanzfleisch, warteten nur darauf endlich von dem knieenden
Japaner zwischen dessen Lippen gesaugt zu werden; damit dieser den
unter der Wurzel hängenden übervollen Hoden ihr weißes Gold entlockte.
Mit vor Erregung grünlich weiß aufblitzenden Augen, fuhr Yoshi seine
Zunge aus um genüsslich die klaren Vorboten männlicher Geilheit von der
rosigen Spitze zu lecken. Erregt bis in die Haarspitzen schloss Chris
seine Augen, um sich stöhnend dem geschickten Zungenspiel hinzugeben.
„Saug mir die Eier leer.“, stieß er gepresst durch die Zähne, bevor
Honda seine Lippen um die Liebeswurzel schloss und sich den Steifling
bis zu dem Mandeln saugte…
Noch ahnten Leon, Xaver und Rupert nicht das Vladi sie, an diesem für
die Gemeinschaft der Gaypire historischen Tag, um einen allerletzten
Gefallen bitten würde. Eine fahrende Zigeunerin hatte ihm dies vor 200
Jahren aus der Hand gelesen. Um Vitali nachhaltig, wenn auch langsam
schwächen zu können, musste er, Vlad Dracul III, sich einmauern lassen
und sterben. Während in Schloss Dracula letzte Vorbereitungen getroffen
wurden, setzte sich vom Tal her, eine Gruppe von 2.000 Wanderern, in
Bewegung; unter denen sich mit den Kusenbergs, Johannes und Matthias,
sowie Wilhelm und Heinrich Grimm, auch Mitglieder des ehemaligen Kölner
Clans, als Delegierte befanden. „Oh man, ich bin so gespannt darauf Leon
und Xaver endlich wiederzusehen.“, freute sich Johannes. Auch er und
sein Bruder Matthias waren 1929 in ihren Heimatstadt Bremen dabei, als
den Gaypiren mit der Vernichtung Vadim Draculs und dessen Sohn Vitali
Iljitsch ein erster, großer Schlag gegen Vitali gelungen war…
„Jaaa.“, stöhnte der junge Franzenstein auf, als Yashito seine Lippen
fester um den Stamm schloss und seinen Kopf mit hoher Geschwindigkeit
über den Schaft des gebürtigen Hamburgers schnellen ließ. Der Griff mit
beiden Händen an den Hinterkopf des Asiaten und begann diesen mit Stößen
aus der Hüfte zu unterstützen. Während Chris’ Atem immer
unkontrollierter und schneller ging, verlagerte Yoshi die Lage seines
Kopfes etwas, um im entscheidenden Augenblick, seine Fangzähne in den
Schaft bohren zu können. Christian spürte, dass seine Hoden jeden
Augenblick überkochen würden. Ein letzter Stoß aus der Hüfte, dann war
es so weit. Stöhnend flutete er die Oralgrotte, des kleinen Japaners,
der keine Sekunde zu früh zubiss und die Sahne des Hamburgers bis auf
den letzten Tropfen absaugte und schluckte.
Christian war von
der spontanen Nummer viel zu benommen, um überhaupt noch klar denken zu
können oder auch nur den geringsten Schmerz zu spüren. Alles in ihm
verlangte schreiend nach mehr. Er wollte nach Wochen der Entbehrung
endlich mal wieder einen echten Penis tief in seinem Arschaltar spüren.
Zufrieden rülpsend entließ Yoshi den kleinen Chris aus seinem Mund,
richtete sich auf und zog den Kopf des jungen Mannes zu sich herunter,
um ihm Augenblicklich den Orallappen zwischen die Lippen zu schieben.
Während er damit beschäftigt war, die eigenen Hosen zu Boden gleiten zu
lassen, züngelte er wild mit seinem Gegenüber, der jetzt endlich Anal
aufgespießt werden wollte. „Fick mich bitte.“, bettelte Christian in
einer Knutschpause. „Dann dreh dich mal um und geh in die
Hündchenstellung.“, forderte Yashito den willigen Hamburger, mit
blitzenden Augen auf…
„Wo bleiben eigentlich Yoshi und dieser Christian?“, fragte Xaver,
nachdem die Genannten seit nunmehr dreißig Minuten verschwunden waren.
„So wie ich Yashito kenne, wird er mit Chris kleine Gaypire machen.“,
entgegnete Rupert schmunzelnd. Auch ihm war natürlich nicht entgangen,
dass sein asiatischer Geliebter, mehr als nur ein Auge auf den jungen
Franzenstein geworfen hatte.
Während die Drei an ihrer gemeinsamen Rede feilten, hatte sich Vladi
noch ein wenig in seine Gemächer zurückgezogen. Ob seine Entscheidung
sich einmauern zu lassen wirklich, die Richtige war? Gab es nicht
eventuell doch noch einen anderen Weg um seinen Zwillingsbruder zu
schwächen? So sehr er es auch versuchte, er sah keine andere Lösung
mehr, als die Prophezeiung der alten Zigeunerin zu erfüllen. Seine Zeit
auf Erden war abgelaufen, jetzt waren Rupert und Leon, die letzte
Hoffnung in dem für ihn so aussichtslos gewordenen Kampf, gegen seinen
Zwillingsbruder Vitali und die mit ihm einhergehende Bedrohung für die
gesamte Menschheit. Er würde den Tod so empfangen, wie er sein Leben
gelebt hatte. Mit heiterer Gelassenheit…
„Mit dem heutigen Tag beginnt ein neues Leben für dich.“, flüsterte
Yoshi Christian ins Ohr. Vorsichtig setzte er die Spitze seiner 20 cm
Lanze an und durchdrang den Widerstand, des analen Lustportals, mit
einem einzigen geschickten Stoß. Yashito hatte in seinem Gaypirleben
schon viele Jünglinge auf ihre Seite geholt. Aber dieser hier war etwas
ganz besonderes. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal
in eine derartig enge und warme Analgrotte eingedrungen war. Wenn dieser
Fick das Ende der Welt bedeuten würde, so würde es ihm nichts
ausmachen. Könnte es einen schöneren Tod geben, als sein Leben in einem
engen Jünglingshintern auszuhauchen? Yoshi war mit sich im absoluten
Gleichgewicht, als er seinen Unterkörper langsam in Schwingung brachte,
um seinen Kolben in gleichmäßigen Zügen, in Franzensteins Loch ein und
ausfahren zu lassen. „Oh jaaaaaa, fester.“, röchelte Chris. Das war doch
viel besser, als die selbst geschnitzten Pimmel, mit denen er sich in
den vergangenen Wochen, Nacht für Nacht, selbst gepfählt hatte. Doch das
hier war wirklich kein Vergleich, diese harte und doch zugleich auch
zarte Stück Männerfleisch im Po zu spüren, jedes Zucken, jede Bewegung
zu spüren, die der Asiate in seinem Arschkanal vollführte versetzte in
mehr und mehr in Erregung. Die Wucht der Stöße, mit der Yashito seinen
Penis in Chris Hintern trieb, machte den jungen Hamburger fast
Wahnsinnig vor Lust. Immer aufs neue feuerte er seinen Stecher an, der
Minuten später zum Finalen Stoß ansetzte und mit leuchtender
Wirbelsäule, seine Sahne tief in Franzensteins Lustkanal abfeuerte. Als
der spürte wie das Sperma von Yoshi gegen seine Darmwände und die
Lustdrüse geschleudert wurde, hielt auch Chris es nicht mehr aus und
ergoss sich kehlig aufstöhnend, ohne bei sich Hand angelegt zu haben.
„JAAAAA… JEEEEEEEETZT!“
Erschöpft sanken
die Beiden in sich zusammen und rangen Minutenlang nach Atem, bevor sie
ihre Hosen wieder hochzogen und die Koffer aus dem Automobil holten…
Vladi hatte sich umgezogen und war zu Leon, Xaver und Rupert
zurückgekehrt. Er wirkte seltsam still, als er sich zu seinen drei
jungen Gästen gesellte. Rupert und Leon hatten den Vater aller Gaypire
ganz anders in Erinnerung. Von dem einst so lüsternen Fürsten der Nacht,
der die Jünglinge Reihenweise verführte, schien nichts mehr übrig. Ein
Schatten seiner selbst, der auf den letzten… den erlösenden ewigen
Schlaf zu warten schien. Sollte er Rupert und Leon vorwarnen? Immerhin
waren sie so etwas wie Söhne für ihn. Auch für den kleinen Bayern Xaver,
hegte der alte Dracul besondere Gefühle. Schließlich hatte Leon ihn zu
seinem Gefährten erwählt. „Wirst du an unserer Seite mitkämpfen Valdi?“,
fragte Dracul, der die unheimliche Stille die den Raum erfüllte nicht
mehr ertragen konnte. „Nein Leon.“, antwortete der Alte. „Für mich ist
die Zeit des Kämpfens vorbei“. Wehmut schwang in Draculs Stimme mit.
„Aber im Geiste werde ich bei euch sein, wenn ihr in die Schlacht
zieht“. Wieder machte sich eisige Stille breit. Leon und Rupert kroch es
eiskalt den Rücken herunter. Vlad Draculs Vater hatte sich einmauern
lassen, als er merkte dass sein Ende nahte. Jedenfalls war es so in den
alten Schriften überliefert worden. War es das, was auch Vladi jetzt
wollte? Alleine die Vorstellung, das er verhungern würde, wenn ihn nicht
vorher der Tod durch ersticken ereilte, ließ den beiden Gaypiren, das
Blut in den Adern gefrieren. Aber wenn er sie darum bitten würde, dann
müssten sie ihm diesen Wunsch erfüllen. So schrieb es der Jahrhunderte
alte Gaypirkodex vor…
„Wir sollten unsere Gäste begrüßen.“, durchbrach Vladi irgendwann
lächelnd die Stille. Vom Innenhof her drang munteres Stimmengewirr,
durch das geöffnete Fenster zu ihnen herein. 2.000 Gaypire standen dicht
aneinander gedrängt und warteten gespannt darauf, die Drei zu sehen und
zu hören, die sie künftig anführen sollten. Was für ein beeindruckender
Anblick, der sich Vladi, Leon, Xaver und Rupert bot, als sie auf dem
Balkon hinaustraten um sich der wartenden Menge zu zeigen. Applaus
brandete auf, der erst verstummte, als Vlad Dracul III seine Stimme
erhob. „Zum ersten mal in der langen Geschichte der Draculs, gibt es
mehr als nur eine Handvoll Gaypire, die den Kampf gegen meinen
Zwillingsbruder Vitali und seine Werwölfe antreten werden. Ein Kampf,
der mich viel Kraft gekostet hat und den ich nicht gewinnen konnte“. Ein
Raunen ging durch die Menge. „Begrüßt jetzt gemeinsam mit mir, die Drei
die ab dem heutigen Tag, dem 05. März 1933 eure Geschicke in eine
hoffentlich, auch für die Menschen bessere und freie Welt lenken
werden“. Mit den letzten Satz spielte Vladi auf die Reichstagswahlen, an
die nötig wurden weil Ludolf Hinkel nur zwei Tage nach seinem
Amtsantritt, das Parlament aufgelöst hatte.
„Wir wissen alle,
dass es in Wirklichkeit Vitali Dracul ist, der als Ludolf Hinkel, am
heutigen Tag versucht, endgültig die Macht an sich zu reißen. Nicht nur
in Preußen patroulieren WSA* und WS**, um für ‚Ordnung‘ zu sorgen.“,
begann Leon, nachdem er tief durchgeatmet hatte. „Bisher hatten wir es
relativ leicht mit unseren Gegnern, aber Vitali ist eine Nummer
größer.“, meldete sich Xaver zu Wort. „Diesen Kampf, werden wir aus dem
Untergrund führen müssen. Wir kommen an Vitali nur heran, wenn es uns
gelingt, einige unserer Brüder in seine Nähe zu bringen. Wir versprechen
uns davon, seine Pläne langfristig durchkreuzen zu können und ihn
niederzustrecken, bevor es zum Äußersten kommt.“, erläuterte Rupert, der
seinen Lebensgefährten Yashito im Arm hatte.
*Wolfsturmabteilung; **Welpenstaffel (Anmerkungen des Verfassers)
Christian Franzenstein hielt
sich zunächst noch im Abseits. „Geh ruhig zu deinen neuen Freunden, denn
du bist jetzt schon fast ein Gaypir.“, flüsterte Vladi dem verunsichert
wirkenden jungen Mann ins Ohr, der nicht so recht wusste wie er sich
verhalten sollte. „Na komm schon.“, setzte Xaver hinzu und nahm Chris
bei der Hand. Der junge Mann fühlte sich innerlich befreit, als der
junge Bayer und Leon Dracul ihn in ihre Mitte nahmen. Langsam begann er
zu begreifen was Honda meinte, als er sagte für ihn würde mit dem
heutigen Tag ein neues Leben beginnen. „Du bist zwar noch kein
vollständiger Gaypir, aber der erste Schritt ist gemacht und beim
nächsten Vollmond werden wir es vollenden.“, versprachen Leon und Xaver
flüsternd, bevor sie Chris auf die Wangen küssten. „Gemeinsam werden wir
die uns bevorstehenden Prüfungen meistern.“, riefen Leon, Xaver und
Rupert vereint, bevor sie von der frenetisch jubelnden Menge
verabschiedet wurden und den Balkon verließen. Für den Augenblick war
alles gesagt du alles weitere würde die Zeit ergeben…
‚Ich bin müde.‘, machte sich Vladi Dracul Rupert, Xaver und Leon
bemerkbar und blickte sie mit leeren Augen an. Das letzte Feuer war aus
ihnen gewichen und die Drei wussten genau, dass jetzt die Stunde
gekommen war, in der sie Vladis letzten Wunsch erfüllen mussten. Während
Christian und Yoshi die Betten für die Nacht vorbereiteten, folgten die
Leon, Xaver und Rupert dem Hausherrn in die Kellergewölbe, zu den
alten, Fensterlosen Kerkern. „Meine Zeit ist gekommen, mich aus diesem
Leben zu verabschieden.“, begann Dracul zu erklären und begab sich in
eine Zelle, auf der er sich ein Totenlager bereitet hatte und in deren
Wänden acht Fackeln brannten. „Sobald ich mich auf das Bett gelegt und
mich zugedeckt habe, verriegelt ihr die Kerkertür und mauert mich ein“.
Die Drei mussten schlucken, als Vlad Dracul diese Anweisung tonlos
hauchte. Es fiel ihnen schwer, dem Wunsch zu folgen, aber der Kodex ließ
es nicht zu, sich dem letzten Wunsch des Ältesten zu widersetzen. Vladi
drehte sich noch einmal kurz um und lächelte die Drei zufrieden an,
bevor er erhobenen Hauptes stolz, durch die Zellentür schritt, sich auf
das Bett legte zudeckte und zufrieden durchatmend die Augen schloss.
Leon hatte Tränen
in den Augen, als er die schwere Kerkertür hinter Vlad Dracu III für
immer schloss und sie für immer verriegelte. Während die von
Beutelsteins den Zement anrührten, kniete Leon sich auf den harten
Boden, faltete die Hände und sprach ein stilles Gebet, für den
Urururgroßonkel, den er zwar kaum gekannt hatte, dem er sich aber trotz
allem im Herzen verbunden fühlte. Vor seinem geistigen Auge, liefen im
Zeitraffer noch einmal die wenigen gemeinsamen Augenblicke ab, die sie
unauslöschlich verbanden. Von ihrer Begegnung am Rheinufer im Winter
1918, bis hin zu dem Moment als er die Kerkertür verriegelte. Erst als
Xaver ihn umarmte und aufhalf bekam Leon mit, das es an der Zeit war mit
dem Mauern zu beginnen. Es dauerte Stunden, bis sie die letzten Steine
gesetzt und verputzt hatten.
Als die fünf Freunde gegen Mitternacht auf den Innenhof traten, war dort
eine Feuerstelle errichtet worden, um die sich die Gaypire alle
versammelt hatten, um sich von den Grimms und Kusenbergs in allen
Einzelheiten von den gemeinsam bestandenen Abenteuern, bis 1929
berichten zu lassen. „Ihr könnt es einfach nicht lassen oder?“, frage
Xaver lachend, als Hannes und Matze die Stimmen von ihm und Leon aus dem
Feuer kommen ließen. Die beiden Brüder sprangen sofort auf und umarmten
ihre alten Freunde und Weggefährten. In diesem Moment wich alle
Traurigkeit aus Leons Herzen. Und als er wenig später ins Feuer blickte,
erschien es ihm, als würde er darin den Geist von Vladi Dracul
erkennen, der ihm zufrieden entgegen lächelte…
Baustellenreport II
vor 6 Jahren