7: Zwei Fliegen mit einer Klappe
Markus blickte sich nervös um, kaum dass sie wie Maulesel bepackt das
Zeltlager verlassen hatten. Seit sie Rimmels Büro verlassen hatten,
fühlte er sich beobachtet. Jedes noch so winzige Geräusch brachte ihn
aus der Ruhe und mit jedem Schritt, den sie sich weiter entfernten,
wuchs die Panik in ihm. Warum hatte der Lagerleiter ihnen keine Chance
zur Verteidigung gelassen? Ja, sie hatten nackt gebadet, aber dass
hatten die anderen doch auch. Warum interessierte sich niemand für den
wahren Grund, der zu Christians Beschneidung geführt hatte? „Schnuffel,
was ist los? Du zitterst ja am ganzen Körper“, holte Franzenstein seinen
Freund in die Gegenwart zurück. Er blieb kurz stehen, legte sein Gepäck
ab und zog den jungen Münchener in seine Arme. „Hatten wir dich nicht
gewarnt perverses Judenschwein?“ Noch bevor Chris und Markus reagieren
konnten, spürten sie dumpfe Schläge im Genick … dann wurde ihnen schwarz
vor Augen und sie sackten wie Kartoffelsäcke in sich zusammen …
„Sind sie wach?“, dröhnte Hubers Stimme in ihren Köpfen. Markus und
Christian öffneten gleichzeitig ihre Augen und versuchten aufzustehen,
mussten aber schnell erkennen, dass sie an Armen und Beinen gefesselt
irgendwo bäuchlings, splitternackt im Wald lagen. „Was soll das bindet
uns sofort los“, knatterte Franzenstein und versuchte an den Fesseln zu
zerren. „Halt gefälligst die Schnauze du jüdische Drrecksau, wirr haben
dich gewarrnt und jetzt werrdet ihrr beide dafür bezahlen. Ihrrr seid
eine Schande fürrr die Wolfsjugend und das Rrreich“, knurrte Micha Huber
bedrohlich und die anderen umherstehenden Jungs lachten hämisch. „Was
habt ihr vor“, fragte Markus verängstigt …
Was weder ihr Leitwolf Micha Huber noch seine Welpen wissen konnten,
war, dass sie von vierzig Ninjas umzingelt waren. Die nur noch auf den
Befehl zum Angriff warteten, um Christian Franzenstein und Markus Lenz
aus ihren Klauen zu befreien. Weil sie sich mit ihren Gefangenen in der
Nähe des Basiscamps der Gaypirspezialeinheit aufhielten, die vor wenigen
Stunden eingetroffen war und jetzt von Leon, Xaver und Yashito letzte
Befehle erhielten.
„Habt ihr das auch gehört? Ich glaube wir haben Besuch“, flüsterte Xaver
und gab Leon ein Zeichen ihm zu folgen. Die beiden glaubten ihren Augen
nicht zu trauen, als sie wenig später sieben Jugendliche sahen, die
Christian und Markus auszogen und sie dann bäuchlings an Pflöcke
fesselten, während sie von einem Werwolf mit goldblondem Fell und rot
glühenden Augen dabei beobachtet wurden. ‚Verdammt Leon, das muss eine neue Rasse sein. Wir müssen sofort zurück ins Basiscamp’ …
‚Wie kann das sein Yashito, obwohl es noch hell ist
und wir nicht Vollmond haben, werden die Welpen von einem vollständig
verwandelten Leitwolf mit goldblondem Fell angeführt.’ ‚Es gibt seit
Längerem unbestätigte Gerüchte, dass Vitali Dracul einige seiner Söhne
bei Neumond gezeugt haben soll. Denen werden besondere Fähigkeiten
nachgesagt. Unter anderem eben auch, dass sie sich jederzeit verwandeln
können. Ihre Fellfarbe wird als goldblond beschrieben.’ ‚Verdammt, das
würde ja bedeuten, dass diese Bestie schon mehr als die Hälfte der
Jugendlichen im Zeltlager infiziert haben könnte’, mutmaßte Leon. ‚Wir
müssen sofort losschlagen Yoshi, sie haben Chris und meinen Neffen in
ihrer Gewalt.’ ‚Wartet, es gibt da noch etwas das ihr wissen solltet.’
Dass was Honda den Freunden jetzt verriet, hatten er und Rupert bisher
nicht für wichtig gehalten, auch wenn es mehr als seltsam war. Vor etwas
mehr als 18 Jahren wurde in München während einer totalen
Mondfinsternis in der Nacht zum 06 Juni ein Junge geboren, dessen Mutter
um 6 Uhr morgens verstarb und dessen Vater am selben Tage auf
mysteriöse Weise ebenfalls ums Leben gekommen war. Weil sonst keine
Verwandten zu finden waren, soll dieser Junge zur Adoption freigegeben
worden und später, auf den Namen Michael - Adolf Huber getauft worden
sein.
‚Dreißig Mann sofort ausschwärmen’, übernahm
Leon das Kommando. Es war keine Zeit mehr zu verlieren, denn wenn seine
Vermutung richtig war, dann handelte es sich bei Micha Huber nicht
einfach nur um den Leitwolf einer neuen Rasse. ‚Befreit Chris und Markus, bringt sie in Sicherheit.’
Xavers Vision schien real zu werden und schlimmer noch, denn der junge
Bayer erinnerte sich an eine Passage aus dem Buch Offenbarung, die das
erscheinen des Antichristen angekündigte. Für ihn war die Sache klar,
die Biografie vom Huber Micha ließ keinerlei Zweifel zu, so viele
Zufälle konnte es einfach nicht geben …
„Wirrr werrrden euch heute Nacht opferrrn. Aberrr vorherrr wollen wirrr
noch ein wenig mit euch spielen. Bindet den Drrrecksjuden los und
brringt ihn mirrr“. ‚ANNNGRIFF!’, befahlen Leon
und Xaver gemeinsam, als auch schon die ersten Rauchbomben geworfen
wurden, mit denen sie bereits 1929 den Kampf gegen Vadim einleiteten.
„WAS IST DAAAAAAS“, schrie Huber, „ICH KANN NICHTS MEHRRRR SEHEN!“ So
plötzlich, wie der Angriff gestartet wurde, war er auch vorbei. Und als
der Rauch sich legte, sah Huber seine ‚Welpen’ aneinandergefesselt auf
dem Waldboden liegen und die von zehn maskierten bewacht wurden …
„Und jetzt zu dir … BESTIE!“, dröhnte Xaver mit geladener und
entsicherter Armbrust im Anschlag. „Schließ dich uns im Kampf gegen
Hinkel an oder stirb“, stellte Leon das Tier mit ebenfalls scharfer
Armbrust vor die Wahl. Beiden war klar, dass Huber sich niemals für die
andere Seite entscheiden würde. Die Verlockung endlich am Ziel zu sein
und zunächst gemeinsam mit Vitali Dracul die gesamte Menschheit an den
Rand der Verdammnis zu führen, um dann alleine die Herrschaft an sich zu
reißen, war einfach zu groß. „NIEMALS!“, schrie Huber wütend und setzte
zum Sprung an. „DANN STIRB!“, pressten Leon und Xaver zwischen den
Zähnen hervor und drückten gleichzeitig ab, während zusätzlich noch 10
Pfeile mit Bögen abgeschossen wurden und in kurzem Abstand die Form
eines Kreuzes bildend in Hubers Rücken einschlugen. Die
Armbrustgeschosse trafen ins Herz und genau zwischen die Augen des
Tieres, welches ein letztes Mal aufheulend und unter den Treffern
zuckend, wie ein nasser Sack zu Boden fiel und sich kurze Zeit später,
verblutend, in ein menschliches Wesen zurückverwandelte.
Es war, als wäre ein Bann gebrochen. Denn kaum war Huber Micha tot, da
fingen die gefesselten Jungs verängstigt an zu heulen und konnten sich
an nichts mehr von dem erinnern, was sich seit ihrer Ankunft in
Waffenbrunn ereignet hatte. „Bringt sie mit verbundenen Augen in unser
Basislager, damit sie sich beruhigen und erholen können“, wies Leon die
Ninjas an, während Xaver sich daran machte, den Körper des toten
Leitwolfes zu untersuchen. „Er war der Antichrist, sieh hier“, klärte
der junge Bayer seinen Freund auf und zeigte ihm ein Geburtsmal, welches
unter dem Haaransatz des Nackenwirbels versteckt lag. „Drei Sechsen,
wie im Buch der Offenbarung beschrieben“, erklärte er noch, bevor er mit
seinem Messer den Kopf des Leichnams vom Hals abtrennte …
„Markus ... Christian“, rief Xaver erleichtert als Leon und er wenig
später mit dem verpackten Torso ins Basislager zurückkehrten. „Ja uns
geht’s soweit gut und den anderen Jungs auch, sie sind schon wieder
drüben im Lager.“ „Ich habe ihnen etwas verabreicht, dass auch die
allerletzten Erinnerungen, an die vergangenen Tage und Stunden
ausgelöscht hat“, verriet der Japaner zwinkernd. „Das ist gut, Markus
und Chris, ihr könnt heute Abend übrigens ins Zeltlager zurückkehren.
Dieser Rimmel wird ganz andere jetzt Sorgen haben, als euch erneut
rauszuwerfen?“ „Was, wie jetzt?“, fragten die beiden verwirrt. Sie
hatten damit gerechnet, dass sie spätestens Morgen das Land verlassen
würden. „Na ja, wir haben Hubers abgetrennten Kopf in Rimmels Büro
geschmuggelt und sichtbar auf seinem Schreibtisch abgestellt“, verrieten
Xaver und Leon eiskalt lächelnd. „Er wird also genug damit zu tun haben
zu erklären, wieso Micha Huber tot ist und warum ausgerechnet er den
Kopf hat. Besonders, weil er Besuch von der GWS bekommen wird.“ Wieso
Besuch von der GWS Xaver?“, wollte Yashito jetzt wissen. „Haben wir hier
GWS Uniformen?“ Yohsi bestätigte dies nickend. „Gut, Xaver und ich
brauchen je eine und dann benötigen wir noch drei weitere Männer, die
uns begleiten werden, wenn wir Josef Rimmel die Hölle heißmachen. Wenn
dann heute Nacht noch die Umtauschaktion erfolgreich verläuft, hätten
wir einen Erfolg zu verzeichnen, von dem Hinkel sich nicht so schnell
erholen dürfte, wenn er davon Wind bekommt. Und das wird er, da bin ich
mir sicher“ …
Chris und Markus hatten sich ein wenig von der Gruppe abgesetzt und
waren ein Stück weiter in den Wald gelaufen. „Du Chrihis?“ „Ja
Schnuffel?“ „Wie fühlt sich das eigentlich an, wenn man miteinander
schläft?“, fragte Markus flüsternd und hauchte Franzenstein einen Kuss
auf die Lippen. „Willst du es jetzt?“, hauchte Chris seinem Freund ins
Ohr. Statt zu antworten, zog Markus in mit sich auf den Waldboden, nahm
Christians Hand und führte sie in seinen Schritt, wo sein Teil schon
eine ansehnliche Beule in den Hosen bildete. „Ja, ich will es … hier und
jetzt“, säuselte Lenz verliebt und biss Franzenstein zärtlich ins Ohr.
Sich küssend rollten sie über den Waldboden, nur dadurch unterbrochen um
sich gegenseitig auszuziehen. „Du hast einen schönen Pimmel, den würd’
ich dir gerne aussaugen“, hauchte Chris erregt, bevor er küssend an
Markus’ Körper südwärts glitt …
„Josef Rimmel?“ Der Leiter des Zeltlagers drehte sich erstaunt um und
blickte in die Gesichter von fünf GWS’lern, die sich hinter ihm
aufgebaut hatten. „Wir würden uns gerne alleine mit ihnen unterhalten,
wenn sie uns bitte in die Blockhütte folgen würden?“ „Worum geht es? Hat
einer meiner Jungs etwas angestellt?“, fragte er nervös. „Das werden
Sie noch früh genug erfahren und wir stellen hier die Fragen“,
entgegnete Xaver packte den Lagerleiter Richtung bei der Schulter. „Was
soll das?“ „Sie reden nur, wenn Sie gefragt sind. VERSTANDEN?“,
knatterte Leon und schupste Rimmel unsanft voran. Der nickte
bestätigend, geriet leicht ins Straucheln, konnte den Fall aber gerade
noch verhindern und stolperte weiter voran. Es war fast gespenstisch
still im Zeltlager geworden, überall standen WJ-Jünger mit ihren
Betreuern herum, die dieses recht seltsame Schauspiel, gespannt
beobachteten.
„Uns ist zu Ohren gekommen, dass hier in Zeltlager seltsame Dinge
geschehen und das sie Unzucht mit einem Ihrer Schützlinge getrieben
haben“, knatterte Xaver, während sie zu viert in die Hütte traten. Zwei
der Männer blieben vor der Tür stehen. „D … d … das ist eine Lüge“,
stotterte Rimmel und wurde leichenblass, als er den Kopf des getöteten
Jungen auf seinem Schreibtisch erblickte. „So, so eine Lüge? Und warum
haben Sie den jungen Mann dann geköpft? Wollte er Ihre perversen
Spielchen nicht mehr mitmachen?“ „Das ist eine Intrige“, stammelte
Rimmel. „Ja natürlich! Das können Sie dem Richter erklären, Sie
perverses SCHWEIN!“, knatterte Xaver von Beutelstein gespielt erbost.
„Abführen und wenn er versucht sich zu wehren erschießt ihn!“, befahl
Leon, bevor die Tür geöffnet wurde und die anderen zwei eintraten, um
Josef Rimmel in Ketten zu legen und rauszuführen …
„Aaaaah, mach weiter ich bin gleich soweit“, stöhnte Markus und wand
seinen verschwitzten Körper. Chris ließ seine Lippen immer schneller
über den fleischigen Schaft des jungen Müncheners wirbeln und walgte
auch dessen Hoden ordentlich durch. „Jaaaaaaaaaa, jeeetzt“, röchelte
Lenz, als er seine Säfte steigen spürte und Franzenstein seine Fangzähne
in den zuckenden, spritzenden, Stamm schlug. Markus hatte das Gefühl,
das er gar nicht mehr aufhören würde zu spritzen, er stöhnte und wand
sich wie wild unter Christian, einen so intensiven Höhepunkt wie diesen
hatte er zuvor noch niemals erlebt. Der junge Hamburger saugte und
saugte, bis wirklich nichts mehr nachtröpfelte erst dann ließ er
zufrieden von dem ausgespritzten Schwanz des Liebsten ab, robbte sich
nach oben und küsste ihn leidenschaftlich …
Xaver und Leon hatten zwischenzeitlich sämtliche Lagerbewohner
zusammengerufen und eine kleine ‚Erklärung’ abzugeben. „Leider ließ es
sich nicht vermeiden, dass ihr Zeugen wurde, wie der des Hochverrats
beschuldigte Josef Rimmel abgeführt wurde. Damit ihr jetzt nicht ohne
Leitung seid, übertragen wir den Betreuern Johannes und Matthias
Kusenberg diese Aufgabe. Im Namen unseres geliebten Cäsars Ludolf Hinkel
wünschen wir euch weiterhin einen fröhlichen Aufenthalt im Zeltlager
Waffenbrunn“, endete Leon, bevor er und Xaver sich mit dem Hinkelgruß
aus dem Lager verabschiedeten. ‚Das war zwar eigentlich so nicht geplant, aber äußerst effektiv’, freute sich Xaver, bevor sie in ihr Auto stiegen und ins Basislager der Ninjas zurückkehrten …
„Und Schnuffel, bist du bereit für die nächste Runde oder wollen wir uns
das für heute Nacht aufheben?“, fragte Chris verliebt lächelnd, als
Markus endlich wieder bei Atem war. „Lieber heute Nacht, das ist doch
viel romantischer“, antwortete dieser mit verliebtem Blick. „Gut, dann
lass uns jetzt unsere Sachen anziehen und noch kurz ins Basislager
zurückkehren“, schlug Franzenstein verliebt lächelnd vor …
Baustellenreport II
vor 6 Jahren
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