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Sonntag, 11. März 2012

Nacktgespenst Fridolin 15

15


Nachdem die beiden nun darüber gesprochen hatten, schwebten sie zurück ins Lehrerzimmer, wo inzwischen eine Entscheidung gefallen war. „Wir möchten die Aktion im Hause Grummlmayer gerne wie eine schriftliche Klausur bewerten und als Bestandteil in die Gesamtnote für die Schüler der Abschlussklasse einbeziehen“, schlug Rumpelstilzchen vor. „Nun meine Herren, diesen Vorschlag halte ich für gut, wer soll die Außengruppe während des Einsatzes betreuen?“, fragte der ehemalige Schulleiter nach. „Wir dachten in diesem Falle an unseren jungen Kollegen Fridolin. Er ist zwar hauptberuflich Nacktgespenst, verfügt aber im Gegensatz zu uns über ausreichend praktische Erfahrung im Außeneinsatz.“ „Währst du damit einverstanden Fridolin? Den Unterricht in deiner Klasse übernehme dann ich für heute Nacht!“ „Im Prinzip schon, aber ich möchte noch mindestens einen Kollegen dabei haben“, antwortete dieser breit grinsend und deutete dabei auf den Kollegen Rumpelstilzchen …



Die Turmuhr schlug eins, als eine Gruppe von zwanzig Geistern unter der Führung von Fridolin und seinem Kollegen Rumpelstilzchen daran vorbeischwebte. „Sagen Sie mal Herr Kollege, was haben sie eigentlich gegen mich?“ „Fridolin nehmen Sie es mir bitte nicht übel“, begann Rumpelstilzchen zu erklären, „aber ich war anfangs skeptisch, als Ghostwalker sie als neuen Lehrer für die Nacktgespenster vorstellte. Doch als ich neulich auf dem Schulhof mitbekam, wie sehr Ihre Schüler von Ihnen und Ihren neuen Methoden schwärmen, hat sich dieses grundlegend geändert“, endete der alte Lehrer und legte seinem jungen Kollegen anerkennend einen Arm auf die Schulter. „Selbst unsre künftigen Poltergeister sind jetzt mit viel mehr Eifer bei der Sache als früher“. ‚Wow‘, dachte das Nacktgespenst in diesem Moment. „Ein solches Lob aus Ihrem Munde zu hören ehrt mich Herr Kollege.“ „Ach Fridolin, lassen Sie uns doch endlich dieses lästige ‚Sie‘ beiseitelegen. Meine Freunde nennen mich Rumpel“, bat der alte Geist lächelnd und reichte seinem jungen Kollegen die Hand. „Danke Rumpel und meine nennen mich Frido oder wie früher Flori“, strahlte der Nacktgeist, bevor er die Hand ergriff, diese schüttelte und sich an der Schülergruppe zuwandte: „So Jungs wir sind bald da. Heute Nacht dürft ihr eurem Klassenlehrer mal zeigen, was ihr bei mir im Sportunterricht so alles gelernt habt“. Als Sportlehrer war Fridolin mittlerweile für die astralkörperliche Ertüchtigung aller Schüler zuständig die bisher, dank gewisser ehemaliger Lehrkräfte, immer zu kurz kam …



Die Grummlmayersche Villa, die von einem riesigen Garten umgeben war, lag jetzt direkt vor ihnen. Das Hauptgebäude war Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut worden und hatte zwei Weltkriege überstanden. ‚Dieses alte Gebäude schreit förmlich nach Hausgeistern, die darin spuken‘, dachte Fridolin schmunzelnd. „So Jungs, wenn ihr es schafft, die Hausherren reif für die Klappsmühle zu machen, dann feiern wir hier euren Abschlussball und ich werde dafür sorgen, dass ‚Klöta Kong … der King of Ghostpop‘ für euch auftritt“, versprach er vollmundig, weil er wusste, dass der Geist von Michael Jackson in der Geisterwelt derzeit besonders hoch im Kurs stand. ‚Obwohl es auch nicht schlecht wäre, hier eine ‚Gaybomb‘ (gemeinsam mit Fabio hatte er kürzlich die Geschichte einer schwulen amerikanischen Spezialeinheit, den BatGays gelesen) dort abwerfen zu lassen. Obwohl besser nicht, weil welche Lesbe würde hinterher schon freiwillig mit der alten Grummlmayer rummachen wollen?‘, fragte sich das Nacktgespenst insgeheim, dem es alleine bei der Vorstellung schon eiskalt den Rücken runterlief …


Kaum hatte der Geist seine Ansprache beendet, da rollte auch schon die erste ‚Angriffswelle‘, sprich die ersten zehn Schüler drangen in die Villa ein und veranstalteten dort einen Heidenradau. Sie schalteten das Licht, im Erdgeschoss ein und aus, warfen fröhlich die herumstehenden Möbel durch die Gegend oder stapelten sie schön asymmetrisch übereinander, um den so entstandenen Stapel dann umzuschubsen. Leider blieb dies gänzlich unbemerkt, weil sowohl die Alte, als auch ihr Sohn ohne Hörgeräte stocktaub waren und die lagen schön brav, ausgeschaltet, auf ihren Nachtschränken.


„Immer dem Schnarchen nach“, ordnete Fridolin fröhlich an, während sich sein Kollege die ganze Zeit über brav Notizen machte, nachdem sie mit den restlichen Schülern ebenfalls in der Villa angekommen waren. „Sie sind hier oben, ihr werdet es nicht glauben Jungs, ihr Sohnemann liegt brav mit seiner Mami zusammen in einer Heia“, kicherte einer der Schüler. „ATTACKE“, schrie das Nacktgespenst gut gelaunt, als sie wenig später im Obergeschoss angekommen waren und das Licht im Schlafgemach eingeschaltet hatten. „Bringt ihnen das Fliegen bei und vergesst nicht ordentlich Seegang dabei zu produzieren“, ordnete Rumpelstilzchen kichernd an. Für ihn war dieser Spezialeinsatz wie Weihnachten und Ostern zusammen. „Man sollte wirklich öfter Ausflüge mit den Schülern machen“, stellte er kichernd fest, als die Hausbewohner von jeweils zehn Schülern etwas rüde gepackt wurden, um sie dann 1,50 Meter über ihrem Bett schweben zu lassen, sie dort oben kräftig durchzuschütteln. Endlich waren die Alte und ihr Sohn wach und blickten mit weit aufgerissenen Augen, in die, dank dem grellen Licht transparenten Gesichter der Poltergeistschüler, die ihnen fürchterliche Grimassen schnitten und sie dann gleichzeitig aufs Bett zurückfallen ließen, welches unter der Last ächzend zusammenbrach.


„So schaltet ihre Hörhilfen ein, stopft sie ihnen in die Ohren, und dann legen wir mal richtig los“, wies Fridolin die Schüler an, nachdem er den Grund erkannt hatte, weshalb die Grummlmayers von dem Spektakel im Erdgeschoss nichts mitbekommen hatten. „LOS … AUSZIEHN!“, brüllte das Nacktgespenst den bereits verängstigt wimmernden Bewohnern in die Ohren, nachdem er mit rollenden Augen direkt vor ihre Gesichter geschwebt war und sich danach sofort wieder entfernt hatte. „G … G … Ganz ruhig Mutti, d … d … das is‘ alles nur ein Albtraum“, stotterte der Verleger mit kreidebleichem Gesicht, bevor er von vier Geisterschülern gegriffen wurde, die ihm den Schlafanzug vom Leib rissen. „Jetzt mach, doch was Hans“, keifte, die Alte, deren wallendes Nachthemd an einer bestimmten Stelle einen Fleck bekam, der von Sekunde zu Sekunde immer größer und größer wurde.


„Nicht nur homophob, sondern auch inkontinent“, stellte Fridolin kopfschüttelnd fest, weil auch der splitternackte Sohn der Sache jetzt verängstigt freien Lauf ließ. „Is‘ ja ekelig … schnappt sie euch, stellt sie unter die kalte Dusche, legt sie danach trocken und wickelt sie frisch“, schlug das Nacktgespenst fies kichernd vor. Die Schüler taten, wie ihnen befohlen wurde, und entschwebten wenig später mit den Grummlmayers im Gepäck in Richtung Badezimmer. „Das läuft doch richtig geschmeidig, wenn die hinterher nicht reif sind für die Ballermühle, dann weiß ich auch nicht“, stellte Fridolin lachend fest. „Gute Idee Frido“, kicherte jetzt auch Rumpelstilzchen, der kurz darauf ins Wohnzimmer schwebte, um dort die Nummer vom Notruf zu wählen, sobald seine Schüler die Bewohner des Hauses in der Akazienallee frisch gewickelt, wie Babys ins Bett zurückgelegt hatten …


„Hui, das war mal echt knapp“, stellte Fridolin fest, als sie wenig später das Haus verlassen hatten und sich gerade noch alle verstecken konnten, bevor Polizei und zwei Rettungswagen die Einfahrt zur Villa hochfuhren. „Das war aber auch zu geil, die hatten sich doch direkt als wir sie gewickelt haben noch gepflegt eingeschissen“, stellte einer der Schüler kichernd fest. „Bloß gut, dass wir dass nicht mehr riechen können“, stellte ein weiterer Poltergeistanwärter lachend fest, während sich alle anderen die Bäuche hielten, als wenig später die Bewohner in Begleitung von vier bulligen Pflegern, die alle Kraft aufwenden mussten, in den Rettungswagen verfrachtet wurden.


„Mission complete Jungs, euren Abschlussball habt ihr euch mehr als verdient oder was meinst du Rumpel?“ „Seh ich auch so Frido, aber warten wir erstmal die Nachrichten ab“, stellte der Poltergeistlehrer schmunzelnd fest, bevor sie sich alle für den Rest der Nacht verabschiedeten und in verschiedene Richtungen schwebten …


„Und wie isses gelaufen?“, wollte Fabio von seinem Schatz wissen, als dieser sich endlich neben ihm ins Bett legte. „Kennst du den Film Poltergeist?“ „Joah, warum fragst du Flori?“ „Weil der is‘ dagegen echt Kindergeburtstag gewesen“, antwortete der Geist schmunzelnd und erzählte seinem Schatz, was die Poltergeistschüler alles im Hause Grummlmayer angestellt hatten, um die Hausbewohner irrezumachen …



„Du Florischatz?“ „Ja Fabiomausi?“ „Massi und ich haben Morgen frei und ich hab Lust auf dich“, hauchte der Halbitaliener seinem Schatz ins Ohr, bevor er ihm an die tropfende Geistlichkeit griff. „Na, wenn das so ist …“, begann Fridolin zwinkernd, „ich auf dich auch mein Süßer, aber vorher will ich in meine Hülle schlüpfen, wir müssen sie schließlich ausgiebig auf Belastbarkeit testen“, stellte Fridolin mit glänzenden Augen fest, bevor er seinem Freund einen Kuss auf die Eichel hauchte und mit einem Finger dessen Loch stimulierte, was Fabio in freudiger Erwartung leise aufstöhnen ließ. Die beiden hatten das gesamte Wochenende keinen Sex gehabt, was für ein Nacktgespenst, dessen Job es is hübsche Junxx flachzulegen, absolut ungewöhnlich ist. Aber die letzten Tage waren eben auch für Geisterverhältnisse aufregend gewesen und so reichte es beiden die Nähe und den Körper des anderen zu spüren, wenn sie eng umschlungen im Bett miteinander kuschelten oder jede Gelegenheit nutzen, sich küssen zu können.


Während Fridolin jetzt in seine Ganzkörperhülle schlüpfte, sah er seinem Freund verliebt dabei zu, wie der sich lustvoll im Bett rekelte und seine Nippel sanft mit den Fingern verwöhnte. „Du bist wunderschön Fabio Strichnini“, flüsterte der Geist, als er ins Bett zurücksprang und den gesamten Körper seines Freundes über und über mit Küssen bedeckte. „Hmmm … das fühlt sich noch geiler an als sonst“, stöhnte Fabio leise. „Echt?“ „Ja echt“, grunzte der Achtzehnjährige, zog seinen Freund zu sich hoch und strich ihm sanft über die Wange, bevor sich ihre Lippen vereinten. ‚Krass‘, dachte der Geist, ‚es ist nur eine künstliche Hülle, die mich umgibt und trotzdem kann ich jede Berührung von Fabio richtig spüren‘. „Mach weiter“, hauchte Fridolin Fabio leise ins Ohr, der seine Hand langsam den Oberkörper entlang in Richtung der knallharten Geistlichkeit des Nacktgespenstes gleiten ließ.

„Wow“, hauchte dieser erstaunt, als er den klaren Lustglibber des Nacktgespenstes aus dessen rosiger Spitze dringen sah. „Guck mal Hase, dein Prügel nässt sogar richtig“. Fridolin schaute an sich herunter und konnte wirklich die klare Perle erkennen, selbst daran hatte Kees also bei den abschließenden Feinarbeiten gedacht. Begeistert küsste er seinen süßen Halbitaliener stöhnend, der jetzt genau wie er auch mehr wollte. „Darf ich dich reiten?“, fragte Fabio mit vor Geilheit glasigem Blick. Kaum ausgesprochen legte sich Fridolin entspannt auf den Rücken und zwinkerte seinem Schatz einladend zu. Bisher war es immer er, der auf dem Prügel seines Freundes Rodeos geritten hatte und jetzt endlich sollte es Fabio sein, der seinen Geisterpython zureitet.

Dies sollte jetzt also die erste richtige Nagelprobe für die neue Hülle des Nacktgespenstes werden und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Entsprechend aufgeregt waren Fridolin und Fabio auch, als der Halbitaliener über seinem Freund in Stellung ging und seinen knackigen Po langsam in Richtung tropfender Geistlichkeit schob. Aufgeregt griff der achtzehnjährige Halbitaliener hinter, sich um den fetten Stamm seines Freundes ein wenig nach oben und gegen seine haarlose Rosette zu drücken. „Ich liebe dich Flori“, stöhnte er und beugte sich vor, um mit dem Nacktgespenst in den Zungennahkampf treten zu können. Als dieser dabei den Druck auf seinen Analkanal erhöhte, konnte Fridolin richtig fühlen, wie seine Schwanzspitze den Ringmuskel des Freundes überwand und zielsicher in die warme, enge Lustgrotte eindrang.

„Scheiße is‘ das geil …“, stöhnte der Geist mit geschlossenen Augen, „… ich kann richtig spüren, wie ich in dich eindringe“. Auch für Fabio war es ein besonderes Erlebnis, weil er den Prügel seines Freundes viel intensiver spürte als bisher. Er wollte jetzt endlich richtig loslegen, deshalb ließ er sich jetzt komplett auf den dicken Fahnenmast fallen, der seine festen Halbmonde doch gehörig spreizte. „Jaaaaa“, stöhnte er lustvoll auf, als Fridolins fette rosige Knolle seiner Prostata einen deutlichen Treffer versetzte, der seinen eigenen Gartenschlauch aufzucken ließ und erste Vorboten der Lust in größeren Mengen freisetzte. Die Bettfedern quietschten im Takte des Auf und Ab, mit dem Fabio auf dem Gestänge Fridolins seinen Ritt vollführte, der von immer intensiveren Schmatz und Stöhngeräuschen untermalt wurde, welche die Liebenden von sich gaben und die keinerlei Zweifel daran ließen, dass hier gerade etwas anderes als Hallenhalma gespielt wurde.

„Könntet ihr bitte etwas leiser sein“, bettelte Massimo verschlafen, als dieser kurz im Zimmer seines Bruders auftauchte und sofort wieder verschwand, bevor sie überhaupt reagieren konnten, weil er den Typen mit dem Fabio es gerade trieb nicht kannte. ‚Mist, Fabio geht fremd‘, dachte er wenig später als er sich wieder auf sein Bett fallen ließ …


„Jaaaaaaaaaaa … jeeeeeetzt", stöhnten Fabio und Fridolin gleichzeitig auf, als ihre Säfte fast gleichzeitig aus den tiefsten Tiefen ihrer Hoden hinausbefördert wurden. „Oh man war das geil“, hechelte das Nacktgespenst erschöpft, nachdem sie sich ausgespritzt hatten und Fabio sich nach vorne fallen ließ, um mit seinem Liebsten zu schmusen. „Ich glaube wir sollten kurz duschen und dann rüber zu Massi“, kicherte der Achtzehnjährige, als auch er wieder zu Atem gekommen war, „nicht dass er uns auf völlig falsche Gedanken kommt.“ „Er sah jedenfalls ziemlich verstört aus“. Das Nacktgespenst hatte Fabios Adoptivbruder aus den Augenwinkeln beobachtet, sich über dessen Reaktion aber zunächst keine Gedanken gemacht. Der musste ja etwas völlig falsches Denken, zumal er die Ganzkörperhülle ja noch gar nicht kannte …



„Massi, schläfst du?“, fragte Fabio leise aller er und Fridolin wenig später, frisch geduscht im Zimmer des Halbitalieners standen. „Weiß Fridolin eigentlich das Du mit dem da fremd gehst?“, blaffte Massimilano los. „Wieso fremd gehen?“, fragte Fridolin grinsend, „Das ist doch nur ’ne Ganzkörperhülle“, ergänzte der Geist, bevor er grinsend herausschlüpfte. „Oh man ey … hättet ihr mich nicht vorwarnen können?“ „Ging leider nicht, ich hab die Hülle ja erst seit ein paar Stunden“, erklärte das Nacktgespenst grinsend und huschte in die Hülle zurück. „Die is cool gelle?“, fragte Fridolin fröhlich und drehte sich dabei stolz um seine eigene Achse. Stimmt, du siehst wirklich lecker aus damit“, räumte Massimo grinsend ein, „Aber jetzt würd‘ ich gerne noch ein paar Stunden schlafen“, ergänzte er gähnend, bevor Fabio und Fridolin ihm eine gute Nacht wünschten und in ihr Zimmer zurückkehrten …

Sonntag, 4. März 2012

Nacktgespenst Fridolin 14

14


Die Ereignisse vom Samstag wirkten in gewissem Sinne ‚belebend‘ auf Fridolin, so aufgedreht war er das letzte Mal, als er noch lebte. Er sah in der neuen Hülle mehr als nur eine Chance für sich, denn wann wurde es einem Geist jemals ermöglicht ein halbwegs normales Leben führen zu können, wie es Sterbliche haben? Außerdem kursierten viele Gerüchte und Vorurteile über Gespenster. Sicher, es gab einige unter ihnen, die im Leben, wie auch nach ihrem Tod Böses taten. Aber gab es nicht überall schwarze Schafe? Die meisten von ihnen waren einfach nur falsch verstandene Geschöpfe, damit würde Fridolin endgültig aufräumen können, wenn er erstmal im Theaterstück ‚Das Gespenst von Canterville‘ die Rolle des Geistes von Simon Canterville spielen würde …


„Und mein Süßer, biste bereit für die Rolle deines Lebens?“, fragte Fabio. Er hatte Fridolin direkt nach Schulschluss von seinem Bruder übernommen und war jetzt mit ihm zum Theater unterwegs, damit Fridolin seine Silikonhülle anprobieren und Kees direkt letzte Hand anlegen konnte. „Und ob ich das bin“, freute sich der im Körper des Halbitalieners steckende Geist, als sie endlich vor der Werkstatt des niederländischen Maskenbildners eintrafen. Endlich würde Fridolin seine Körperhülle in Empfang nehmen, die Kees wie versprochen fertig bekommen hatte. Darauf freute der Geist sich besonders, denn er und Fabio hatten am Sonntag Stunden vorm Kleiderschrank verbracht, um ein passendes Outfit für ihn zusammenzustellen. Damit bekleidet wollte er mit seinem Freund noch ein wenig durch die Stadt bummeln, bevor das große Vorsprechen beginnen würde. Als sie wenig später in der Werkstatt waren und Fridolin in seine Ganzkörperhülle schlüpfen konnte, staunten beide nicht schlecht, denn sie war nur eineinhalb Millimeter dick, schmiegte sich perfekt an den Astralkörper des Geistes an und fühlte sich wie echte Haut an. „Mein Sixpack, man kann mein Sixpack wieder erkennen“, strahlte Fridolin stolz. Kees hatte wirklich an alles gedacht, selbst die Vorhaut des Penis ließ sich vor und zurückschieben und legte eine lebensecht aussehende rosige Eichel frei. „Guck mal, ich kann wieder richtig wichsen“, jauchzte das Nacktgespenst und spielte ein wenig Glatze Mütze. „Du siehst richtig toll aus Schatz“, freute sich auch Fabio und hauchte seinem Freund glücklich einen Kuss auf die Lippen.

„Ein Nippelpiercing würde geil aussehen findest du nicht auch Flori?“ Die Idee gefiel Fridolin, denn er hätte früher wirklich gerne so ein Piercing gehabt. „Geht das?“, fragte das Nacktgespenst und strahlte den Niederländer aus seinen jetzt smaragdgrünen Augen an. „Das Material ist äußerst strapazierfähig, das lässt sich mit wenigen Handgriffen machen“, bestätigte Kees und wenig später hatte Fridolin einen kleinen Ring mit einer schwarzen Titankugel in der linken Brustwarze. Begeistert betrachtete sich der Geist im Spiegel. Und als er sich wenig später richtig in Schale geschmissen hatte, fiel er dem Maskenbildner glücklich in die Arme, bedankte sich tausendmal und verließ kurz drauf Hand in Hand mit Fabio die kleine Theaterwerkstatt …


„Du siehst total verschärft aus Hase“, freute sich Strichnini und ging mit seinem Freund in ein kleines Café in der Nähe des Theaters. „Sag wie fühlst du dich?“, fragte er seinen Freund, während er auf seinen Kaffee wartete. „Wie neu geboren“, antwortete das Gespenst strahlend. „Mein Freund war nach einem Unfall sechs Monate in der Reha“, log Fabio überzeugend, weil einige Gäste das junge, Pärchen neugierig musterten. „Es ist so schön, endlich wieder bei dir zu sein“, spielte Fridolin mit, bevor sich umarmten und leidenschaftlich küssten. ‚Das fühlt sich richtig gut an‘, dachte er, während ihre Zungen miteinander tanzten. „Hört sofort auf damit, so was wie Ihr wäre früher vergast worden“, nölte eine fette alte Matrone, die sich beinahe an ihrem Stück Kirschsahnetorte verschluckt hätte, als Fabio und Fridolin miteinander rumleckten. „Gerne doch gnä‘ Frau …“, begann das Nacktgespenst übertrieben höflich, „… wenn Sie uns dafür versprechen, langsam zum Friedhof zu watscheln“, trat der Geist bissig nach. Schon damals als Florian konnte er solche faschistischen Bemerkungen, ewig gestriger nicht leiden.

Aber auch Fabio schob jetzt eine kleine Hasskappe. Was bildete diese fette Seekuh, in Nerzmantel, sich eigentlich ein? „Sie wissen schon, dass wir Sie jetzt wegen faschistischen Bemerkungen anzeigen könnten?“, fragte er mit aufgesetztem Pokerface. Während die anderen Gäste gespannt den weiteren Verlauf des Gespräches beobachteten, setzte bei der Fettel Schnappatmung ein. „Was is‘ … ham Sie schlecht geschissen oder ist Ihnen die Kirschsahne im Halse stecken geblieben?“, fragte der junge Strichnini gespielt besorgt. „ZAHLEN!“, krächzte die Alte quer durchs Café. „Wir haben doch richtig verstanden, dass Sie uns alle eingeladen haben oder?“, fragte Fridolin lächelnd und gab seinem Schatz ein Zeichen, sein Handy zu zücken. Die junge Bedienung hinter der Kuchenteke konnte darüber nur schmunzeln. Endlich einmal zeigte dieser unsympathischen Alten jemand die Zähne. „Das macht dann zusammen 85 Euro und 90 Cent“, flötete die Bedienung gut gelaunt, als sie der Matrone die Rechnung vorlegte. „Hierher komm ich nie wieder“, zischte die Alte, als sie ihre Geldbörse zückte und zähneknirschend bezahlte. „Das können wir dann wohl nicht ändern“, stellte die Bedienung ruhig fest und zwinkerte Fabio und Fridolin dankbar zu.

„Was war denn das für eine?“, fragte Fridolin, nachdem die Trulla das Café wutschnaubend verlassen hatte. „Wie, ihr kennt die Mutter vom Verleger Grummlmayer nicht?“, fragte die Bedienung erstaunt. „Nö, muss man die kennen?“, entgegnete Fabio schmunzelnd. „Ne … muss man nicht unbedingt. Übrigens danke … die Alte hat uns seit Monaten mit ihrer Einstellung die Kundschaft vertrieben.“ „Oooch, dafür nicht“, wiegelte Fridolin schmunzelnd ab, „ich heiße übrigens Fri … äh Florian Schatz“, stellte der Geist sich freundlich vor. „Und ich bin Fabio Strichnini“, ergänzte der Halbitaliener zwinkernd. „Angenehm und ich heiße Feray Oktan“, stellte auch sie sich jetzt vor. „Leider müssen wir jetzt wieder los Feray, mein Süßer hier hat nämlich gleich ein Vorsprechen im Theater“, erklärte der Halbitaliener, bevor sie sich verabschiedeten …


„Worüber denken Sie gerade nach Herr Schatz?“, fragte Fabio seinen Freund vor Lachen prustend, weil er sich vorhin, als Fridolin sich mit Feray bekannt machte, doch sehr zusammenreißen musste. „Dass ich im Kollegium nachfragen werde, ob sie den Poltergeistschülern nicht heute Nacht freigeben können, um die alte Schachtel von vorhin heimzusuchen.“ „Joah, die Idee is‘ nich‘ schlecht Süßer“, reagierte Strichnini und zog den Freund in seine Arme um sich gleich darauf mit ihm ein heißes Zungengefecht zu liefern. „Ich liebe dich Fabio“, hauchte der Geist mit verliebtem Blick. „Ich liebe die auch Flori“.

Langsam mussten die beiden sich allerdings sputen, da dass Vorsprechen pünktlich um 18 Uhr beginnen sollte und Fridolin sich vorher noch umziehen musste. Er hatte sich für die Szene mit dem Kettenstring, der genau zwischen den Beinen zwei Glöckchen hatte, entschieden. Im Original wurde das Gespenst vom neuen Schlossherrn Mr. Otis aufgefordert, seine rostigen Rasselketten zu ölen. In der Inszenierung von ten Takel sollte dies eben dieser Kettenstring sein, den Simon Canterville statt dessen als einziges Kleidungsstück tragen würde. Außerdem wollte er die Szene spielen, in der er wichsend und laut stöhnend ins Zimmer der schwulen Zwillinge Stars and Stripes eindringen sollte, um ihnen fürchterlich die blanken Ärsche zu versohlen. Wobei die gerade 18 gewordenen Jugendlichen, was Simon Canterville natürlich nicht wissen konnte, auf Spanking und Bondage standen …


„Kees van Achteren hat Sie uns ja in den höchsten Tönen angepriesen, dann legen Sie mal los Herr Schatz“. Fridolin hatte Mühe den Regisseur und die beiden anderen Personen die unten im Saal in der ersten Reihe saßen zu erkennen. Der Mittlere war auf jeden Fall der Regisseur Tom ten Takel, links neben ihm saß der Intendant des Hauses Dr. Christian Wulff und rechts von ten Takel, der Souffleur dieser Inszenierung Theodor zu Guttenberg. Zu Guttenberg wurde nachgesagt, dass er bereits als Schüler und später im Studium einschlägige Erfahrungen im ‚Flüstern‘ sammeln konnte, wie Kees dem Geist kurz bevor er auf die Bühne rausmusste, noch schnell verriet. Der Maskenbildner stand genau wie Fabio hinter der Probenbühne und drückte Fridolin die Daumen für diesen ersten, wenn auch kleinen Auftritt, auf jenen Brettern, die die Welt bedeuten.

‚Grässlich dieser Kettenstring, da hätte man mir auch ‘ne Kuhglocke an den Sack hängen können‘, dachte Fridolin, nachdem er seine Ausgangsposition eingenommen hatte und den leichten Bademantel ablegte, mit dem er zuvor auf die Bühne gekommen war. ‚Jetzt gilt‘s‘, dachte der Geist, nachdem das Bühnenlicht ein wenig heruntergefahren wurde, und glitt barfuß, wie auf Schlittschuhen über die Bühne, was entfernt an den Moonwalk von Michael Jackson erinnerte.

,Ich bin ein Geist, holt mich hier raus!‘, dachte Fridolin, dem das Bimmeln der Glöckchen zwischen seinen Beinen gehörig auf denselben ging. „Hören Sie Simon … auch wenn Sie her schon seit über 300 Jahren rumgeistern, berechtigt Sie das noch lange nicht dazu, die Nachtruhe von meiner Frau und mir zu stören“, nölte Michael Herbig, der in dem Stück den reichen amerikanischen Unternehmer Paul Gates mimte und drückte ‚Simon‘ genervt, einen Seitenschneider in die Geisterhand. „Entweder Glocken abschneiden oder das Ding ausziehen“, stellte er ‚Simon Canterville‘ vor die Wahl. „Schon gut … schon gut“, entgegnete Fridolin mit rollenden Augen, gab seinem Schauspielkollegen mit bösem Blick das Schneidegerät zurück, ließ danach polternd den Kettenstring zu Boden gleiten und setzte seinen Weg mit tropfender Geistlichkeit fort. „Sehr gut … das war wirklich sehr gut“, tuschelte ten Takel leise und machte sich dabei hektisch Notizen …


„Danke … das reicht schon!“, rief er geradezu euphorisch und rückte dabei heimlich die eigene Verhärtung zurecht. „Herr Schatz, kommen Sie mal bitte zu uns runter?“, bat er Fridolin, der sich eigentlich gerade hinter der Bühne auf die nächste Szene vorbereiten wollte, nachdem er sich kurz mit seinem Intendanten abgesprochen hatte. „Also mir bleibt eigentlich nur eines zu sagen“, begann ten Takel, nachdem der splitternackte Geist sich in seiner Hülle zu der kleinen Gruppe gesellt hatte. „Sie haben Talent Florian, wenn Sie möchten, haben sie die Rolle“, beendete der Regisseur und schaute Fridolin dabei unverhohlen auf die Latte. „Und ob ich möchte“, antwortete das Nacktgespenst lächelnd, „die finanzielle Seite regeln Sie bitte mit meinem Manager“, pokerte Fridolin zwinkernd und rief nach Fabio, der wirklich kurze Zeit später mit den beiden Herren die Gage des Nacktgespenstes aushandelte, was dem Intendanten Dr. Wulff mehr als nur Schweißerlen auf die Stirn trieb, 250,- Euro pro Aufführung hatte er bisher noch nie für einen unbekannten Jungschauspieler ausgegeben. Aber was sollte er machen, dieser junge Mann war wirklich überaus talentiert und ten Takel wollte ihn unbedingt haben. Außerdem waren die Inszenierungen des exzentrischen Regisseurs nicht nur ständig ausverkauft, sondern zogen Theaterbegeisterte aus aller Welt an.

„Gut dann sehen wir uns ab Mittwoch bei den Proben und Samstag heißt es Vorhang auf für ‚Das Gespenst von Canterville‘“ …


„Und es macht dir wirklich nichts aus, wenn ich gleich hier bleibe?“, fragte Fridolin seinen Freund, der ihn bis zum Gymnasium begleitet hatte, wo der Geist aus seiner neuen Hülle rausschlüpfte, damit Fabio diese mitsamt der Kleidung in seinem Rucksack verstauen konnte. „Nein Schatz wirklich nicht, ich muss eh noch ein wenig für die Spanischklausur morgen lernen.“ „Dann bis später Liebling und vergiss nicht Massi und Bene die Backstagepässe für die Premiere am Samstag zu geben“, sprudelte es fröhlich aus dem Nacktgespenst heraus, bevor es ins Schulgebäude entschwand um sich im Lehrerzimmer noch ein wenig auszuruhen, bevor gegen 23:00 Uhr seine Kollegen eintreffen würden. Fridolin wollte sein Versprechen unbedingt einlösen und die eingebildete Spinatwachtel von Poltergeistern heimsuchen lassen. ‚Der fetten Kuh werden wir schon Manieren beibringen‘, dachte er noch, bevor er sich entspannt in die Ecke legte und seine Augen ein wenig schloss …


Als Fridolin durch das Stimmengewirr seiner Kollegen geweckt wurde, öffnete er sofort die Augen und schwebte lächelnd auf seinen Platz. „Gute Nacht, werte Kollegen, ich habe Ihnen einen Vorschlag zu unterbreiten, der ganz besonders für die Poltergeistklassen von großem Interesse sein dürfte“, begann er schmunzelnd und berichtete von den Ereignissen am Nachmittag in dem kleinen Café in der Nähe des Theaters. „Wieso konntest du dich überhaupt um diese Zeit dort aufhalten, ohne in einem Wirtskörper zu stecken?“, fragte Ghostwalker, der wie jede Nacht kurz im Lehrerzimmer vorbeischwebte. „Ich habe sein heute eine Ganzkörperhülle, die ein niederländischer Maskenbildner speziell für mich angefertigt hat“, erklärte Fridolin stolz und löste damit unter den Kollegen Verwunderung aus. „Ach ja und noch was, ab Samstag stehe ich im ‚Gespenst von Canterville“ in der Hauptrolle als Simon Canterville mehrmals pro Woche im Stadttheater auf der Bühne.“ „Ist das überhaupt möglich? Ich meine darf er das als Nacktgespenst überhaupt?“, wandte Rumpelstilzchen sich an den Leiter der Schulgeisterbehörde. „Es gab in der Vergangenheit schon einige solcher Fälle“, wusste Ghostwalker zu berichten, „Das Phantom der Oper wurde auch über Jahre von einem Geist gespielt, der in einem Theater spukte. Es gibt keine Paragrafen, die solche ortsgebundenen Spezialeinsätze verbieten“.


„Aber lasst uns jetzt noch mal auf den vorhin von Fridolin gemachten Vorschlag zurückkommen. In der Tat halte ich diesen Einsatz im Hause Grummlmayer für eine gute Sache, wo die Schüler einmal praktisch unter Beweis stellen können, was sie bisher gelernt haben“, erklärte Ghostwalker seinen ehemaligen Kollegen begeistert und bat Fridolin danach kurz vors Lehrerzimmer ...


„Frido … ich habe da mal ne‘ Frage an dich“, begann er etwas verlegen, „ich habe in den letzten Tagen viel nachgedacht. Ich würde mich gerne wieder mit Tom treffen und mit ihm zusammen sein. Glaubst du, dass dieser Maskenbildner mir auch so eine Ganzkörperhülle anfertigen könnte?“ „Ghosty, ich verspreche dir, dass ich gleich morgen nach der Probe mit Kees darüber reden werde“, bot Fridolin schmunzelnd an. Er war sich sicher, dass er eine Möglichkeit finden würde, wie die Hülle seines Vorgesetzten bezahlt werden könnte. „Danke Fridolin, du bist ein echter Freund“ …