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Montag, 28. November 2011

Rico, der Straßenjunge und ich 6

Ich weiß nicht, wie lange ich so gesessen habe. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich endlich wieder aufstehen konnte, vollkommen durchnässt und alles in mir schrie nach Rico. Es war fast wie damals als ich ihn das erste Mal sah, nur diesmal fühlte ich mich nicht glücklich, sondern niedergeschlagen. So stieg ich ins Auto und fuhr langsam nach Hause.
Dort angekommen rannte ich nach oben in mein Zimmer. Erst dort wurde mir kalt und ich registrierte, das ich nass bis auf die Knochen war. Selbst meine Haare trieften vor Nässe. Zitternd zog ich mich aus und begab unter die Dusche. Das heiße Wasser tat mir gut und reinigte meine Gedanken. Rico hatte tatsächlich einen neuen Freund, daran bestand kein Zweifel, er hatte Ihn schließlich „Schatz“ genannt. Wieder spürte ich Tränen in mir aufsteigen. Hätte ich damals anders reagiert, wäre ich es jetzt der mit Rico knutschend auf einer Bank sitzen würde. Aber war ich überhaupt Schuld? Rico hatte schließlich total überreagiert.

Fieberhaft versuchte ich jegliche Schuld, von mir zu weisen. Aber egal was ich auch versuchte, ich kam immer auf mich zurück.
Durch das heiße Wasser stimuliert, erwachte mein Schwanz zu neuem Leben. Aber ich hatte jetzt wirklich keine Lust zu wichsen.
Ich stieg aus der Dusche und trocknete mich gründlich ab, zog ich Boxershorts und Shirt an, warf mich auf mein Bett und überlegte. Was sollte ich jetzt tun? Denn soviel war klar, tun musste ich etwas, wenn ich Rico zurückgewinnen wollte. Nur was? Deshalb beschloss ich zunächst einmal, Georg alles zu erzählen. Also schnappte ich mein Telefon und wählte seine Nummer.
Georg: Hi Basti, was ist los?
Basti: Hi Georg. Ich … ich muss Dir was erzählen.
Georg: Was ist denn passiert?
Basti: Ich hab Rico getroffen und …
Georg: Das ist doch toll! Habt Ihr Euch unterhalten?
Basti: Lass mich doch erstmal ausreden! Er war nicht alleine.
Georg: Ja und? Sonst war er doch auch immer in seiner Gruppe unterwegs.
Basti: Nein! Du verstehst nicht. Er saß unten bei der Trambahn auf einer Bank und da hat er mit einem anderen Jungen geknutscht!
Die letzten Worte gingen fast in einem großen Schluchzen unter, da ich schon wieder weinen musste.
Georg: Was zum Teufel … was hast Du gemacht?
Basti: Naja ich bin zu ihnen hin und wollte mit Rico reden. Aber er war total abweisend.
Georg: Na ja, was hattest Du auch erwartet? Eine Einladung für nen Dreier? Du hast ihn ziemlich verletzt und ich denke Du würdest ähnlich reagieren. Das würden wir alle!
Basti: Ja ich weiß. Ich hatte das alles auch schon fast vergessen, aber jetzt kommt alles wieder hoch.
Wieder schluchzte ich laut in das Telefon.
Georg: Hey jetzt beruhige Dich erstmal wieder Großer. Zusammen kriegen wir das hin, ok?
Basti: Ich weiß nicht, ob ich das wirklich hinkriegen möchte. Am liebsten würde ich alles beenden!
Georg: NEIN … NEIN … NEIN! Du fängst nicht wieder so an wie beim letzten Mal!
Basti: Ich hab gesagt ich würde gerne … aber ich mache es nicht. Aber ich weiß nicht, wie ich Rico wieder zurückgewinnen kann. Er hat einen Freund. Das macht mir so zu schaffen.
Georg: Sahen sie denn glücklich aus?
Basti: Was is‘n das für ne Frage? Klar waren die glücklich, sie haben geknutscht.
Georg: Na ja das muss nicht sein. Mit einer Nutte knutscht man auch und ist nicht glücklich verliebt. Oder ist bei euch Schwulen alles anders?
Basti: Nein du hast ja Recht, wenn ich es mir so überlege. Als er mich angesehen hat, kurz bevor er mich richtig wahrgenommen hatte, habe ich in seine Augen gesehen. Da war ein Funkeln zu erkennen. Ich kenne das … Alex hatte das auch immer, als wir noch glücklich waren.
Georg: Ok … das hört sich nicht so gut an. Naja vielleicht hast Du Dich ja auch getäuscht?
Basti: Nein das glaube ich nicht. So was verwechselt man nicht.
Beim letzten Satz spürte ich jede Hoffnung schwinden. Es gab nichts mehr, womit Ich Rico hätte zurückholen können. Er war glücklich!
Georg: Basti, lass den Kopf nicht hängen. Gemeinsam finden wir einen Weg.
Basti: Ich weiß nicht. Ich hab keine Lust mehr auf den Scheiß …
Mit diesen Worten beendete ich das Gespräch und legte auf, noch bevor Georg etwas sagen konnte. Er probierte es zu meinem Erstaunen auch nicht noch mal. Er hatte wohl gemerkt das, ich keine Lust mehr auf ein Gespräch hatte. Nun saß ich da mit verheulten Augen und starrte leer vor mich hin. Alles war vorbei. Ich würde nie wieder glücklich werden.
Da ich daheim nur noch mehr in Selbstmitleid zerfließen würde, entschloss ich mich in eine Bar zu gehen und mich ordentlich zu besaufen. Da ich aber nicht mit dem Leihwagen fahren wollte, zog ich es vor den Bus nach Unterhaching zu nehmen. Ich hätte zwar auch die Tram nehmen können, wollte aber vermeiden Rico zu begegnen. Also zog ich mich an und ging zum Bus. Dieser kam auch bald und ich stieg ein. Die Fahrt nach Unterhaching war nicht sonderlich aufregend. Zwar versuchte ich, möglichst nicht an Rico zu denken, aber es gelang mir nicht. Dennoch riss ich mich zusammen und überstand die Fahrt ohne eine einzige Träne.
In Unterhaching angekommen hatte ich die Qual der Wahl. Sollte ich dort in eine Bar gehen oder in die Stadt fahren? Ich entschloss mich für Unterhaching und ging in die Bar TS. Meine Befürchtung dort auf Arbeitskollegen zu treffen, traf Gott sei Dank nicht ein. Der Abend wurde sehr, na ja feuchtfröhlich. Ich schüttete einen Drink nach dem anderen in mich rein und war schon nach zwei Stunden reichlich dicht. Es war mittlerweile kurz nach 22 Uhr. Gerade als ich gehen wollte, sah ich auf einem Barhocker einen jungen Mann sitzen, der etwa so alt war wie ich. Irgendwoher kam mir sein Gesicht bekannt vor, aber mir fiel nicht ein woher. Ich ging zu ihm rüber und schon bald entwickelte sich mehr oder weniger eine Art Gespräch zwischen uns. Ich erfuhr, dass er Nico hieß und sich von seinem Freund getrennt hatte, weil der, einen Anderen liebte. Er wollte hier wie ich seinen Kummer ertränken. Irgendwie fand ich ihn ziemlich süß und nachdem, nach ein paar weiteren Drinks, die Themen immer schmutziger wurden, hatte ich bald eine Latte in der Hose. Nico bemerkte das natürlich und begann mich dort zu berühren. Ehe ich etwas tun konnte, berührten sich unsere Lippen und wir begannen wild zu knutschen. Da wir in der Bar schon schief angesehen wurden, schlug ich Nico vor, mit zu mir zu kommen. Da er aber nicht bis Grünwald warten wollte, schlug er vor, zu ihm zu kommen. Ich willigte ein und wir machten uns auf den Weg.
Auch während dem knapp fünf Minuten bis zu Ihm konnte ich meine Finger und Lippen nicht von Ihm lassen. Er hatte eine eigene kleine Wohnung. Bei ihm angekommen zog er mich sofort ins Schlafzimmer. Wir zogen uns unter heißen Küssen gegenseitig aus und legten uns anschließend nackt auf sein Bett. Er ließ von mir ab und zog aus seinem Nachttisch Kondome und Gleitgel. Schnell einigten wir uns darauf das wir nur Sex wollten. Wir knutschten noch etwas während Nico mir das erste Kondom überzog. Ich warf ihn auf den Rücken und schmierte sein Loch mit Gleitgel ein. Danach fingerte ich ihn ein wenig und versorgte anschließend meine Latte. Danach ging ich über ihm in Stellung und führte Nico meine 18 cm anal ein. Wir stöhnten um die Wette, als ich begann ihn so hart zu ficken, dass meine Eier, klatschend gegen seinen Arsch geschleudert wurden. Nach zehn Minuten stieg mir der Saft in den Schwanz und ich stöhnte immer lauter. Auch Nico stöhnte extrem laut auf.

„Aaaaaaaaahhhhh ich koooooommmmmmeeeee“, röchelte ich, während das Kondom mit fünf Schüben vollgepumpt wurde. Danach zog mich schnell aus ihm heraus und streifte das Kondom ab. Nico drehte sich erschöpft um und ich sah, dass er sich und das Bettlacken vollgespritzt hatte. „Du fickst echt geil“, grinste er und wollte mich küssen. Doch ich drehte mich weg und wollte aufstehen und mich anziehen. „Du willst doch nicht jetzt noch heimfahren?“ Er hatte recht. Es war bereits nach ein Uhr, also gab ich mich geschlagen und ließ mich aufs Bett zurückfallen. Nico deckte uns zu und drehte sich auf die Seite. Ich blieb auf dem Rücken liegen und es begann in mir, zu rotieren.
Ich kannte diesen Jungen, wenn mir nur einfallen würde, woher? Während ich hin und her überlegte, übermannte mich die Müdigkeit und ich viel in tiefen und traumlosen Schlaf, aus dem ich erst am nächsten Morgen um 10 Uhr wieder erwachte.
Zuerst wusste ich nicht, wo ich war. Doch dann viel mir alles wieder ein. Ich war bei Nico, wir hatten gestern Nacht Sex und jetzt ich hatte einen fürchterlichen Kater. Mein Blick viel auf Nico, der sich so gedreht hatte, dass ich sein Gesicht sehen konnte. Plötzlich viel es mir wie Schuppen von den Augen. Warum war mir das nicht schon früher aufgefallen … daher kannte ich ihn. Schnell suchte mein Handy, machte ein Foto, zog mich danach leise an und verließ die Wohnung.
Mein Kater war wie weggeblasen. Meine Gedanken überschlugen sich. Ich hatte gerade mit dem (Ex) Freund von Rico geschlafen. Sie hatten sich getrennt, wenn ich das noch richtig weiß. Nico hatte gesagt, er und sein Freund hätten Schluss gemacht. Aber sollte ich das tatsächlich zu meinem Vorteil nutzen und Rico in so einer schweren Zeit gegenübertreten?
Andererseits sagte Nico aber auch, dass Rico jemand anderen liebte. Bestand die Möglichkeit, dass ich dieser andere war? Hatte Rico doch noch Gefühle für mich? So viele Fragen waren in meinem Kopf auf die ich Antworten wollte. Doch ich war mir nicht sicher, ob es der richtige Zeitpunkt war. Wenn ich es wieder versaute, wäre es komplett aus.

Als ich endlich im Bus saß, konnte ich meine Gedanken immer noch nicht ordnen. So viel war passiert. Und ich hatte endlich eine reelle Chance bei Rico zu landen. Die Fahrt verging sehr schnell und ich stürmte nach Hause. Der Drang zu Rico zu gehen war stark … aber ich wollte es nicht wieder durch einen dummen Fehler versauen.
Daheim angekommen, wollte ich sofort Georg anrufen, doch der stand zu meiner Überraschung bereits vor der Haustür.
„Georg? Was machst Du denn hier?“ „Ich wollte nach Dir sehen, weil ich mir Sorgen gemacht habe.“
Ich schloss die Haustür auf und wir gingen hoch in meine Zimmer und redeten.
„Wo warst Du denn? Ich habe Gefühlte 1000mal versucht, bei dir anzurufen.“ „Ich war in Unterhaching, hab mir die Kante gegeben und da jemanden kennengelernt!“ „Und wer war dieser jemand?“ „Ricos Freund!“ Meine Stimme überschlug sich fast, so aufgeregt war ich. „WAS, war er untreu?“ „Ich denke nicht. Er hat gesagt, dass er sich von seinem Freund getrennt hätte, weil der einen anderen Jungen liebt“, antwortete ich. „Warum hast Du denn mit ihm geschlafen? Das ist jetzt schon ein bisschen pervers.“ „Ich hab ihn ja nicht erkannt gestern, erst heute früh, als ich bei ihm aufgewacht bin“, verteidigte ich mich. „Denkst du, dass du dieser andere Junge bist?“ „Ich weiß nicht, aber ich hoffe es“, antwortete ich leise. „Und warum sucht du Rico dann nicht?“ „Weil ich glaube, das das der richtige Zeitpunkt ist im Moment.“ „Vielleicht haut er aber auch ab und du siehst ihn nie wieder“, argumentierte Georg. Aber, warum sollte er dann ausgerechnet jetzt da sein?“ „Wenn Du recht hast und er liebt Dich noch wartet er vielleicht auf Dich!“ Dieses Argument leuchtete mir ein, so gering mir diese Chance auch erschien ich musste sie nutzen. „Ich geh mal schnell duschen.“ „Ja das ist denke ich besser. Du stinkst nämlich.“ Georg lachte laut auf und ich stürmte ins Bad, zog mich schnell aus und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser tat gut, aber ich wusste immer noch nicht, was ich zu Rico sagen wollte. Dann würde wohl improvisieren müssen.
Als ich mit duschen fertig war, frisch angezogen und gestylt ins Wohnzimmer ging saß Georg auf der Couch und sah fern. „Huiiii … da duftet aber einer“, grinste er und ich boxte ihm gegen die Schulter. „Können wir los?“ fragte er mich. „Willst Du mit?“ fragte ich ihn. „Ja klar irgendwer muss ja auf dich aufpassen. Aber ich bleib ihm Auto“.
Wenig später stiegen wir in Georgs Wagen und fuhren los. Die Fahrt bis zur Tram kam mir wie eine Ewigkeit vor. Als wir endlich da waren, konnte ich Rico sofort ausmachen. Er saß zusammengesunken auf einer Bank in der Fußgängerzone. Georg parkte ein und ich stieg aus. „Hey großer Bau kein Scheiß“, grinste Georg mich an. Ich versuchte zurück zu grinsen, was mir aber nicht so gelang, denn dafür war ich viel zu aufgeregt.
Ich setzte mich in Bewegung und steuerte direkt auf Rico zu. Er blickte auf und sah mir in die Augen. Aber ich erkannte keine Wut. Nur Trauer. Also setzte ich mich zu ihm. Er wich nicht zurück, sondern blieb einfach sitzen. Ich tat so als wüsste ich von nichts. „Hi, was ist denn los mit Dir?“, fragte ich leise. „Ich hab mich von meinem Freund getrennt“, antwortete er und fing an zu weinen. Ich nahm ihn vorsichtig in den Arm. Rico wehrte sich nicht, sondern schien eher näher an mich zu rücken. „Das tut mir echt leid. Ihr habt so glücklich gewirkt gestern. Warum hast du dich denn getrennt?“ „Hmmm das… naja… ist schwer zu beschreiben“. Rico wurde immer unsicherer, ich spürte seine Anspannung. „Es tut mir leid wegen unserem Date, ich war so ein Idiot. Mir macht das nix aus, das du auf der Straße lebst und ich möchte wenigstens das wir Freunde bleiben“. Rico sah mich verwundert und zugleich irgendwie glücklich an.
„Du bist der Grund, warum ich mich von Nico getrennt habe. Ich weiß auch nicht … aber ich hab mich in Dich verliebt“, gestand er leise. Mit diesen Worten löste er sich aus meiner Umarmung und sah mir tief in die Augen. In meinem Bauch fühlte es sich an, als würden 1000 Schmetterlinge mit Hubschraubern um die Wette fliegen. Wieder schossen mir Tränen in die Augen, aber diesmal vor Glück. Auch Rico hatte Pipi in den Augen. „Hast Du gehört Basti? Ich liebe Dich!“ Ich konnte nichts sagen, also beugte ich mich vor und gab Rico einen Kuss. Zuerst nur sehr zaghaft, dann immer fordernder. Rico umarmte mich und ich tat es Ihm gleich. Während wir dasaßen und uns küssten, liefen mir die Glückstränen nur so übers Gesicht. Endlich war ich am Ziel meiner Träume angelangt. Ich vergaß einfach alles um mich herum, die Passanten die uns anstarten oder auch Georg, der immer noch auf mich wartete. Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, wie er später davon fuhr. Er hatte wohl gemerkt, dass ich ihn nicht mehr brauchte. Dann löste ich mich von Rico und sah ihm tief in die Augen. „Ich liebe Dich Rico“, hauchte ich zärtlich. „Ich liebe Dich auch Basti.“…

Samstag, 26. November 2011

Stille Johnny 20

"En die heeft je gezien?"
"Ja, ik heb er niet bij nagedacht dat ze juist vanaf hun tuinpoortje, zo op ons balkon kunnen kijken".
"De volgende keer denk je er vast wel aan. Maar als het Mark is dan is het niet zo erg, ik weet dat hij op voetballen zit en die altijd samen in een gezamenlijke douche douchen".
"Waar weet jij dat van?"
"Van een klasgenoot van mij, hij speelt in het zelfde team als Mark".
"Gelukkig dat ik het weet, ik ben werkelijk geschrokken John als hij mij daar naakt zag staan".
"Dat geloof ik graag Twan".
"Maar ik ga me vast aankleden zodat ik na het eten meteen naar Nico kan gaan" lacht hij.
"Is goed Twan, ik kijk nog even of Ad online is, daarna kom ik ook naar beneden".
Twan kleedt zich verder aan en loopt naar beneden, in de keuken treft hij Ma.
"Wat krijgen we nou, ben jij aangekleed?" vraagt ze hem.
"Ja Ma, na het eten ga ik meteen naar Nico, dat mag toch hè Ma?"
"Alleen als jij je huiswerk af hebt".
"Ma, daar hebben we de komende weken geen last meer van, na morgen is het eindelijk vakantie" lacht hij naar zijn Moeder.
"Dat is waar ook, dat was ik vergeten".
Opeens gaat de telefoon in de woonkamer.
Omdat Ma vettige handen heeft vraagt ze "Twan, neem jij even op?"
"Is goed Ma"
Normaal als de ouders thuis zijn nemen zij altijd de telefoon op, waarom weten we niet maar het is gewoon de gewoonte geworden.
Twan gaat naar de telefoon en meldt zich door te zeggen "hallo met Twan".
"Hoi Twan, leuk dat je zelf opneemt, wij gaan barbecueën, eet je bij ons mee?"
"Hallo Nico, ik zal het even aan Ma vragen of het goed is".
Twan houdt de telefoonhoorn tegen zijn buik en roept naar zijn Moeder: "Ma, het is Nico. Zijn Ouders vragen of ik bij hun mee eet, ze gaan barbecueën, mag ik?"
"Ja hoor, van mij mag het!"
"Oké Nico, ik kom meteen naar jullie toe, tot over een paar minuutjes".
"Hè Twan, vergeet je niet eerst aan te kleden" lacht Nico.
"Nee hoor, dat gaat niet want ik ben al gekleed, dadelijk hoor je er meer over, tot zo" zegt Twan en legt meteen de hoorn op het toestel.
Terug in de keuken geeft hij Ma een zoen en zegt: "bedankt Ma, ik ben dan nu weg hoor".
"Goed jongen, maar maak het niet te laat hoor, je hebt nog geen vakantie" lacht ze.
"Nee Ma, ik zal er aan denken!" roept hij terwijl hij naar buiten loopt.
Omdat Ad nog niet online is kom ik net de keuken in als Twan weg gaat, ik vraag: "waar gaat Twan nu nog heen, moet hij iets voor U gaan halen?"
"Nee, Twan eet vanavond bij Nico".
"Laat me raden Ma, ze gaan zeker barbecueën?"
"Goed geraden John, dek jij even de tafel nu Twan weg is?"
"Natuurlijk Ma, wat ruikt het lekker, wat eten we eigenlijk vanavond?"
"Laat je maar verrassen, één ding weet ik zeker, jij en Pa zullen blij zijn" en zij gaat verder met haar eten klaarmaken.
Ondertussen dek ik de tafel verder. Als Pa binnenkomt vraagt hij: "wat ruikt het hier heerlijk, wat eten we John?"
"Tja, dat is geheim Pa, Ma wil het niet zeggen".
Lachend loopt Pa van de eetkamer naar de keuken en begroet Margot met een vette zoen op haar wang. Hij kijkt over haar schouder om een glimp op te vangen wat ze aan het koken is, maar Margot houdt goed de deksels met haar handen vast.
"Hans, jij kunt je nog wel even fris maken voor het eten, we eten over een uurtje".
Pa loopt naar de slaapkamer en kleedt zich uit om te douchen en zich te scheren.
Als ik hoor dat het nog een uur duurt voordat we gaan eten zeg ik: "Ma dan ga ik nog eens kijken of Ad al online is".
"Doe maar jongen, als het zo ver is roep ik je wel".
Op mijn kamer zet ik mijn PC aan en trek daarna mijn sportbroek uit, want Ma ziet het niet graag dat iemand tijdens het avondeten in zijn nakie aan tafel zit, met als enige uitzondering bij het barbecueën.
Ik loop het balkon op en steek een sigaret op, ondertussen start mijn PC op.
"Hoi Frederick, alles oké?" vraag ik wanneer ik hem naakt op zijn buik liggend zie zonnen, terwijl hij leunend op zijn armen een stripboek leest.
Hij, maar ook Lex die naast hem ligt, kijkt meteen waar de vraag vandaan komt. Als ze mij zien staan draait Frederick zich half om en zegt: "nu gaat het weer, na de uitbrander van mijn Moeder".
"Was het zo erg dan?"
"Eigenlijk wel ja, ik heb goed de wind van voren gekregen".
"Wat, wij hebben nog zo gevraagd om mild te zijn, omdat jij ons netjes heb gevraagd om een oogje in het zeil te houden".
"Dat is mijn geluk geweest, anders was het nog erger geweest en had ik vermoedelijk straf van Ma gekregen, nu is het gelukkig bij een uitbrander gebleven".
"Dan maar de volgende keer alles afsluiten" lach ik en zwaai naar hem, daarna loop ik naar mijn PC en meld me aan op MSN.
Als ik zit zie ik dat Ad nog steeds niet online is. Teleurgesteld zet ik de PC weer uit en ga ik op bed liggen. Eenmaal uitgestrekt op bed liggend neem ik me voor om Ad na het eten even te bellen, als hij dan nog steeds niet online is. Ik ben een beetje bezorgd om Ad, hij zal toch niet ziek zijn?
Opeens meldt mijn blaas zich en ik moet nodig een plasje doen, daarom loop ik naar de badkamer.
Omdat de deur zoals gewoonlijk openstaat loop ik niets vermoedend naar binnen.
Pa staat zijn haren af te drogen als ik binnen kom. "hoi, knappe kerel van mij, Ad mag wel blij zijn met zo'n mooie vriend" begroet hij me.
"O sorry Pa, ik wist niet dat U nog bezig was in de badkamer, ik moest opeens erg plassen" zeg ik verlegen en met een rood hoofd.
Pa drukt me even tegen zich aan als hij mijn rood hoofd ziet en zegt: "dat geeft toch niets knul, ga maar snel plassen anders moet je dadelijk nog dweilen ook".
Zo gauw hij me los laat draai ik me om en richt mijn piemel op de wc-pot.
Terwijl ik plas komt er een zucht van opluchting uit mijn mond.
"Nou, jij hebt in ieder geval niet gelogen, wat had je een enorme druk op de ketel zeg" lacht mijn Pa.
"Ja, ik stond zowat op knappen Pa, maar de pot is nog heel hoor" glimlach ik verlegen.
Als ik in de deuropening sta draai ik me nog even om en kijk naar Pa zijn naakte lichaam. Ik glimlach verlegen en als ik naar mijn kamer wil gaan vraagt Pa: "John, wat valt er te lachen?"
"Sorry Pa, maar dit is de eerste keer, voor zover ik weet, dat ik in het bijzijn van iemand heb staan te plassen" zeg ik iets verlegen.
Pa schiet dan in de lach en zegt: "ik heb respect voor je, zelf zou het me nooit zijn gelukt in het bijzijn van iemand anders, hoe hoog de nood ook zou zijn".
Verlegen verlaat ik de badkamer en laat Pa alleen. Terwijl ik naar mijn kamer loop hoor ik nog steeds hoe mijn Vader moet lachen.
Als ik goed en wel de deur van mijn slaapkamer achter me dicht heb hoor ik beneden de telefoon overgaan. Ik maak de deur weer open in de hoop dat Ma me roept en zegt dat het Ad is.
Ik hoor mijn Moeder praten. Voordat ze oplegt zegt ze: "ik zal het er met Pa over hebben Twan, als hij het goed vindt bel ik je na het eten nog eventjes".
Teleurgesteld maak ik de deur weer dicht. Kort daarna start ik mijn PC nog eens op en loop naar het balkon waar ik een sigaret aansteek.
Ik kijk in de tuin van onze buren, daar zijn ze volop bezig met de voorbereidingen voor de komende vakantie. Frederick en zijn Ouders gaan woensdagmorgen al op tijd weg, samen met Frans. Ook Nico en zijn Ouders en Twan gaan al maandagmorgen weg, ikzelf moet wachten tot donderdag.
Ik laat mijn peukje in de asbak vallen wanneer dit te heet wordt en ik mijn vingers dreig te verbranden. Voorzichtig druk ik de sigaret met een ander peukje uit.
Als ik weer terug in mijn kamer ben en voor de PC sta start ik MSN op. Als ik aangemeld ben zie ik dat Ad nog steeds niet online is, nu ga ik me echt zorgen maken.
Ik schrik even als Ma ons roept: "mannen het eten is klaar, komen jullie eten?"
Snel trek ik mijn sportbroek aan. Pa en ik komen elkaar bij de trap tegen en ik zie dat zelfs Pa enkel een sportbroek aan heeft.
Hij ziet mijn verbaasde blik en zegt: "ja John, zelfs ik heb het vandaag te warm".
Samen lopen we met een glimlach naar de keuken en zien dat de tafel nog niet is gedekt.
Ik wil gelijk beginnen met de tafel te dekken maar Ma zegt: "laat maar John, ik heb buiten de tafel gedekt, binnen is het veel te benauwd om te eten".
"Goed idee Ma, maar na het eten wil ik Ad even bellen, ik maak me zorgen omdat hij nog steeds niet online is geweest, mag ik?"
"Natuurlijk jongen, maar geen uren hoor".
Terwijl wij aan tafel gaan zeg ik: "nee Ma, maar ik maak me wel zorgen om Ad, normaal komt hij altijd even voor het eten online, maar vandaag niet".
"Ik begrijp je volkomen John, zeker nu de vakantie er aan komt".
"Ik hoop niet dat hij net voor de vakantie ziek is geworden" zeg ik met natte ogen.
"Kom op joh, zo'n vaart zal dat niet lopen" probeert Pa me te troosten.
"Ik hoop het ook Pa, toen daarstraks de telefoon ging dacht ik dat het een van Ad zijn Ouders was, om te zeggen dat Ad ziek was".
"Nee John, dat was Twan die vroeg of hij mocht blijven slapen" stelt Ma mij gerust.
"Ja maar Twan moet morgen toch nog naar school?" vraagt Pa verbaasd.
"Dat klopt inderdaad Hans, maar hij heeft geen schoolspullen nodig en ze gaan samen op Nico zijn fiets naar school, mits jij het goed vindt?" en zij kijkt daarbij mijn Pa vragend aan.
"Nou, ik heb er geen probleem mee Margot, maar laten we nu eerst eten, ik heb er trek in" zegt Pa dan.
"Goed idee Hans, na het eten bel ik hem dat het goed is".
"Maar ik eerst hoor Ma" opper ik.
“Ja, ja John jij eerst" lacht Ma.
Ma heeft weer eens heerlijk gekookt en rond half zeven zijn we klaar met eten. Ik sta als eerste op en neem wat spullen mee naar de keuken.
Als ik opnieuw naar buiten wil lopen kom ik Ma bij de deur tegen en ze zegt: "toe jongen bel maar eerst even met Ad, de rest ruim ik wel af en je Vader helpt wel bij de afwas" en ze geeft me een knipoogje.
Dit laat ik mij geen twee keer zeggen en ik loop meteen naar de woonkamer waar ik Ad zijn nummer intoets. Na bijna anderhalve minuut krijg ik een in-gesprek signaal te horen.
Ik druk op de herhaaltoets, maar niemand neemt er op aan de andere kant van de lijn.
Teleurgesteld loop ik terug naar mijn Ouders die buiten van een kopje koffie aan het genieten zijn. Ik laat me met een zucht op mijn stoel vallen.
"Aan je ogen te zien is het niet gelukt hè John" zegt Pa.
Ik zeg niets en schud alleen maar met mijn hoofd van nee.
"Weet je wat jongen, kleed je even verder aan en pak daarna je fiets en ga naar Ad" stelt ma voor.
Ik kijk Ma glimlachend aan en vraag: "meent U dat werkelijk?"
"Ja John, anders zou ik dat niet zeggen, maar je moet wel beloven dat je op het verkeer zult letten hoor".
Meteen sta ik op en ren naar mijn kamer. Ik trek snel een T-shirt aan en mijn sandalen, ik stop mijn sigaretten en aansteker in mij heuptasje en ren weer terug naar het terras.
"Zo, dat heb je snel gedaan jongen" lacht Pa.
"Ma, Pa ik bel zo gauw ik er ben, dan weten jullie dat ik goed aangekomen ben bij Ad" ik geef mijn Ouders vlug een kus er haal mijn fiets uit het schuurtje.
Ik weet het niet zeker, maar naar mijn gevoel verbeter ik mijn eigen record.
In No Time ben ik in Velden en scheur de oprit op.
Ik laat mijn fiets vallen en ren om het huis heen, direct naar hun terras.
Dan haal ik opgelucht adem.
Wat denken jullie dat ik op dat moment zie?
Mededeling van de schrijver.
Eerst wil ik zeggen: sorry dat jullie langer hebben moeten wachten, en ook dat het een korter deel is dan jullie gewend zijn, maar door privé problemen is mijn inspiratie weg.
Ik denk dat ik even een TIME OUT moet nemen, van de ene dag op de andere zit ik zonder werk, samen met nog lichamelijke klachten (gelukkig niets ernstigs hoor).
Maar dit alles bij elkaar zorgt er wel voor dat ik even tot rust moet komen.
Eén ding is zeker, er volgen nog enkele delen van mijn verhaal.
Ik reken op jullie begrip, ik kom zeker terug voor mijn trouwe lezers en fans.
Voorlopig groetjes, Bingo.

Freitag, 25. November 2011

Leon D - Biss zur Erlösung 4

4: Japanische Fickfolter

Frühnebelschwaden zogen vom Gebirge herab in den Innenhof des Schlosses, als ein Transportlastwagen langsam durchs Tor fuhr und mitten im Hof stehen blieb. „Heil Hinkel!“, hallte der Gruß von den Schlossmauern wider, welcher von vier in schwarze Ledermäntel gekleideten und mit Sturmgewehren bewaffneten Männern kam, die heraussprangen und den Transporter umstellten, um das Fahrzeug zu sichern. „Heil Hinkel!“, hallte es von der anderen Hofseite zurück, aus der sich vier weitere, in Pfadfinderuniformen gekleidete junge Männer, schnellen Schrittes dem Fahrzeug näherten …

Vom Balkon aus beobachteten Leon, Xaver und Rupert mit zufriedenen Gesichtern das Treiben im Innenhof. Seit aus Berlin die Nachricht eintraf, dass es sich bei vier Filmen um jene handelte, die der WJ vorgeführt werden sollten, lief die Ausbildung für die von Julian Schäfer ausgewählten Männer auf vollen Touren. „Die Jungs stecken so tief in ihren Rollen, dass müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn ihre Tarnung auffliegt“, erklärte Xaver lachend. „Vergangene Nacht sind Yoshi und ich völlig unvorbereitet in ihr Quartier und haben sie mit dem Hinkelgruß geweckt; die sind nackig aus den Betten gesprungen und haben den Gruß mit steifen Pullern erwidert“.

„Sind die Ninjas bereit?“, fragte Leon zwinkernd. Woraufhin Rupert nur grinsend nickte. Xaver und Yashito blickten ihre Freunde fragend an. Sie hatten nicht die geringste Ahnung, von dem was sich in den nächsten Minuten unten abspielen würde. Wie auf Bestellung hüllte sich der Innenhof in eine schwarze Rauchwolke, vier dumpfe Schläge waren zu hören, danach breitete sich geradezu erdrückende Stille aus. Als sich der Rauch lichtete, waren lediglich noch die vier, in Pfadfinderkleidung gehüllten Gaypire da und sahen sich hektisch suchend um. „So dann lasst uns mal in den Keller gehen“, forderte Dracul die Anwesenden grinsend auf. „Und dann?“, wollte der kleine Bayer wissen. „Werdet ihr Zeugen einer JFF“, antwortete von Beutelstein. „Einer was?“, fragte Xaver mit großen Augen. „Die JFF- japanische Fickfolter ist die grausamste Methode, die wir kennen, um jemanden zum Sprechen zu bringen“, begann Yoshi zu erläutern, „dabei werden die Opfer solange dauergefickt, bis sie ‚freiwillig‘ mit der Wahrheit rausrücken.“

Aus Reihen der GWS waren Informationen über Verhörmethoden nach außen gedrungen, die auf Folter schließen ließen. Deshalb war es nötig, die Gaypiragenten noch härteren Methoden auszusetzen, damit sie auch im Falle einer Folterung an ihrer Tarnung festhielten. „Die chinesische Wasserfolter* ist gegen die JFF die reinste Erholung“, verriet Rupert von Beutelstein ruhig.

*Die chinesische Wasserfolter ist eine Foltermethode, bei der das Opfer gefesselt unter kaltem tropfendem Wasser verharren muss, bis es seinen Widerstand aufgibt oder wahnsinnig wird. Quelle: Wikipedia

„Die japanische Fickfolter ist seit jeher fester Bestandteil unserer Ninjaausbildung“, klärte Honda Xaver auf, der immer noch Fragezeichen in den Augen hatte. Dies war auch für den jungen von Beutelstein einleuchtend, schließlich wussten sie bis dahin noch nicht genau, zu welch drastischen Mitteln Vitali, in seiner Rolle als Ludolf Hinkel, noch greifen würde, um seinen ‚Gegnern‘ das Handwerk zu legen. Sicher war bisher nur, dass die GWS bei ihren Verhören auch nicht vor Folterung zurückschreckte, deshalb musste gewährleistet sein, dass die eingeschleusten Gaypiragenten unter jeder noch so harten Bedingung standhaft bei ihren einstudierten Aussagen blieben; und dies selbst dann, wenn sie sechs Stunden oder noch länger gefickt werden würden. Jeder der schon einmal länger als maximal zwei Stunden sexuell gefordert wurde weiß, wie qualvoll es ist, wenn langsam alles wund, aber noch lange kein Ende in Sicht ist.

Nach Augenzeugenberichten, es gab seit Kurzem zwei ehemalige Reichstagsabgeordnete, aus dem Lager der Sozialdemokraten in ihren Reihen, wurde im Keller ein typischer Verhörraum der Geheimen Wolfsstaffel nachgebaut; der durch vier im Hintergrund stehende Holzböcke ergänzt und durch spanische Wände abgetrennt worden war. „Irgendwie tun die Vier mir leid.“ „Uns ja auch Xaver, aber die GWS ist in der Wahl ihrer Methoden nicht zimperlich … um das zu hören, was sie wollen“. Dieses Argument von Rupert leuchtete dem jungen Bayern ein. Einem der beiden Informanten wurden während seines ‚Verhörs‘ zwei Finger der rechten Hand abgehackt, dem anderen Zehen abgequetscht, nur damit sie ‚gestanden‘, einen Staatsstreich gegen Hinkel zu planen. Dabei hatten sie sich lediglich in öffentlicher Sitzung, nach Hindenburgs Tod dagegen ausgesprochen, das Reichskanzler Hinkel auch noch jenes des Reichspräsidenten übernahm.


Es war eine düstere und beklemmende, aber zugleich auch auf seltsame Weise erregende Stimmung, welche im Kellergewölbe herrschte. Die GW Fahnen, mit zum Dreieck angeordneten Wolfsköpfen, welche in den Ecken von der Decke baumelten, sowie ein überdimensionales Porträt Ludolf Hinkels an der Stirnwand, taten das Ihrige dazu, diesen Gesamteindruck zusätzlich zu verstärken. Allen Vieren, die gleich der Folterung beiwohnen würden, lief es eiskalt die Rücken herunter, als sie leise in den Raum traten, in welchem bereits 24 sexhungrige Gaypire auf ihren ‚Einsatz‘ warteten. Keiner von ihnen hatte weniger als 23 x 6 cm Schwanzfleisch zu bieten und sie alle waren erst in der vorigen Nacht aus dem deutschen Reich eingetroffen und hatten seit nunmehr drei Wochen keinen ‚richtigen‘ Sex mehr gehabt.

Drei Wochen lang gab es für sie nur die ‚Bärchenmarke‘, wie das Kondenssperma mittlerweile scherzhaft in Gaypirkreisen genannt wurde; und es wurde strengstens darüber gewacht, das die ‚Auserwählten‘ auch ja nicht heimlich auszogen, um ihrer steigenden Gier nach Sex nachzugeben oder gar selber Hand anzulegen, um sich zu entladen. Somit waren sie ausgehungert, wie Löwen im römischen Circus Maximus und würden im sexuellen Klinsch, mit den Vier auf den Holzböcken fixierten und an Armen und Beinen gefesselten Agenten garantiert nicht eher Ruhe geben, bis sie sich komplett verausgabt hätten.


Als Xaver, Rupert Leon und Yashito wenig später ihre vorbereiteten Plätze einnahmen, von denen sie besten Überblick über die vier zum Kreuz angeordneten Holzböcke hatten, traten wenig später die 24 ‚Folterknechte‘ in Viererreihen an und präsentierten stolz ihre bis zum bersten gespannten ‚Arbeitsgeräte‘, welche tropfend nach dem Einsatz lechzten. Eine Besonderheit der japanischen Fickfolter bestand darin, dass die vier Gebundenen zwar mit den Gesichtern zueinander auf die Böcke fixiert waren, sie sich einander aber weder sehen, noch miteinander sprechen konnten, da ihre Augen verbunden und ihre Münder zunächst noch geknebelt waren. Somit würden sie jeden noch so winzigen Schmerzlaut der anderen mitbekommen. Und schmerzhaft würde es auf jeden Fall werden, denn bevor ihnen die ersten Prügel trocken eingepflanzt und die Knebel gelöst würden, sollte jeder von ihnen zwanzig Schläge, mit der flachen Hand auf die Pobacken erhalten.

„Für Cäsar, Volk und Vaterland … Heil Hinkel“, hallte es donnernd von den Kellerwänden wider. Es hatte beinahe etwas von den Gladiatorenkämpfen im alten Rom, wie die 24 Gaypire aufgereiht da standen und ihre Fäuste zum Hinkelgruß gegen den Brustkorb schlugen. Yashito, als Chefausbilder erwiderte den Gruß knapp und im nächsten Moment wirbelten vier Hände durch die Luft und landeten laut klatschend auf den Arschbacken der ‚Verräter‘, die schmerzhaft wimmernd zusammenzuckten. Schlag auf Schlag folgte und die Pobacken der Getroffenen verfärbten sich immer stärker ins Rote. Am liebsten wäre Xaver aufgesprungen und dazwischen gegangen, so sehr nahm in dies unmenschliche Treiben mit. Unruhig rutschte er mit tränengefüllten Augen auf seinem Stuhl hin und her, erst als Leon sanft seine Hand ergriff und sie in seine schloss, wurde der junge Bayer wieder etwas ruhiger.

‚Muss das denn wirklich sein Leon?‘ ‚Ja … leider. Unsere Agenten müssen auf alles vorbereitet sein … selbst darauf, ihre Tarnung unter stärksten Schmerzen zu wahren‘.

Wie Xaver, standen auch Leon bei diesem Anblick dicke Tränen in den Augen, jedoch blieb ihnen keine andere Wahl. Wenn sie am Ende als Sieger gegen Vitali und sein Gefolge hervorgehen wollten, durften sie vorher keine Verluste erleiden. Würde nur einer ihrer eingeschleusten Agenten, unter Qualen ihre Pläne verraten, so würde, da war Leon sich sicher, der Vater aller Werwölfe gnadenlos die Jagd auf die Gaypire eröffnen.

„Haben Sie uns etwas zu sagen?“, donnerte Ruperts Stimme, eiskalt durch den Raum, nachdem die Knebel so gelockert wurden, dass die Vier sie ausspucken konnten. Doch noch hielten sie durch, außer den einstudierten Namen und Dienstgraden, gefolgt vom Hinkelgruß bekam von Beutelstein keine Antwort. Zufrieden blickte Rupert in die Runde. „STUFE ZWEI!“ rief er aus, dass die ehrwürdigen Mauern beinahe erzitterten.

Die ersten vier, traten an die glühend roten Pobacken der Gebundenen heran, und versenkten ihre Ständer, mit einem Stoß bis zum Anschlag. Vor Schmerzen schreiend, versuchten sich die Gepfählten zu befreien. Doch je stärker sie sich wanden umso fester zogen sich die Fesseln um ihre Gelenke. Stoß um Stoß hämmerten die ‚Folterknechte‘ ihre Penisse hart in die Analgrotten hinein und mit jedem wurden die Schmerzlaute immer weniger, bis sie schlussendlich in erregtes Stöhnen übergingen, bis die ersten ‚Folterknechte‘ sich in ihren Opfern ergossen und ihre Plätze für die nächsten Vier räumten. Wieder versuchte Rupert die Gefesselten zu einer Aussage zu bewegen, doch wiederholt gab es nur Namen, Dienstgrad und den Hinkelgruß zur Antwort. Dieses Spiel wiederholte sich solange, bis die Löcher der gefolterten wund und sie der Bewusstlosigkeit nah waren. Ein letztes Mal erhob Rupert seine Stimme: „Haben Sie uns etwas zu sagen?“ Doch wie die Male zuvor, gab es nur Namen Dienstgrad und ‚Heil Hinkel‘ zur Antwort. „Bindet sie los, tragt sie in ihre Betten und versorgt ihre Wunden.“, ordnete Rupert von Beutelstein zufrieden nickend an und ließ die ‚Folterknechte‘ abziehen.


„Wir können wirklich zufrieden sein, ich habe bisher wenige erlebt, die die japanische Fickfolter mehr als vier Stunden durchgehalten haben, ohne sich zu doch verraten“, ließ Yashito später durchblicken, als sie zu viert im Büro saßen und mit einem Glas ‚1933er Törzburger Morgentau‘ anstießen, welcher aus frisch abgemolkener Hodensahne gewonnen und in Eichenfässern gekeltert wurde. „Zufrieden ja … aber ich glaube kaum, dass die Jungs in den nächsten Tagen richtig sitzen können“, entgegnete Xaver dem es sichtlich schwer viel, die Bilder der Folterung aus seinem Kopf zu bekommen. „Keine Sorge, wir haben spezielle Wundheilsalben nach uralten japanischen Rezepturen. Spätestens übermorgen sind die Jungs wieder richtig fit“, versprach Rupert und gab Yoshi ein Zeichen, noch mal nach den vier Spezialagenten zu schauen.

„Aber werden sie bis dahin auch die Qualen vergessen haben, die sie im Training erleiden mussten?“, fragte Leon, der seinen Freund fest im Arm hielt. „Ganz wohl niemals, aber das dürfen sie auch nicht. Denn nur so wird es uns möglich sein, dem Gegner bis zuletzt erbitterten Widerstand zu leisten, ihn zu besiegen und die gesamte Menschheit vor dem Untergang zu bewahren“. Damit hatte Rupert sicher nicht unrecht, das mussten auch Xaver und Leon einräumen. Denn die Art der ‚Politik‘, wie Hinkel sie anstrebte und betrieb, lief eindeutig darauf hinaus, dass er mehr wollte als nur die Macht im Deutschen Reich. Auch wenn es die Menschen noch nicht sahen oder sehen wollten, Ludolf Hinkel strebte wie einst die römischen Kaiser die Weltherrschaft an, um schließlich unendliche Futtergründe für die Rasse der Wehrwölfe zu haben.


„Ich habe diese bedrückende Szenerie im Keller immer noch vor Augen“, flüsterte Xaver später, als Leon und er sich in ihr Bett zurückgezogen hatten, „diese Furcht einflößenden Fahnen und dann auch noch dieses überdimensionale an der Porträt Stirnwand.“ Dem jungen Bayern jagten immer noch eiskalte Schauer den Rücken runter. „Ist dir eigentlich aufgefallen, dass die Augen in dem Ring den Hinkel darauf trägt, nicht rubinrot, sondern weiß sind?“ „Was sagst du da?“, fragte Leon und seine Augen vergrößerten sich Augenblicklich. „Die Augen im Wolfsring sind nicht rubinrot, sondern weiß“, wiederholte Xaver, seine Entdeckung.


„Aber das würde ja bedeuten, dass wenn es kein Fehler des Künstlers ist, Hinkel gar nicht Vitali Dracul ist, sondern nur seine Marionette“, schlussfolgerte Leon und setzte sich im Bett auf. „Wir müssen schnellstmöglich ein Telegramm nach Berlin schicken, Aaron Lang muss in Hinkels Büro das Originalbild überprüfen“ …

Montag, 21. November 2011

Rico, der Straßenjunge und ich 5

Doch mein Schlaf war alles andere als erholsam. Denn wieder und wieder träumte ich von Rico und dem Unfall. Gerade als ich erneut kurz vor dem Aufprall stand wachte ich schweißgebadet auf. Mein Magen knurrte bedrohlich, da ich ja seit heute früh nicht gegessen hatte. Doch zunächst viel mein Blick auf das Telefon, weil es sich fast zu Tode blinkte. Ich drückte den Anrufbeantworter und die mechanische Stimme teilte mir mit, dass ich 13 neue Nachrichten hatte, die alle von Georg waren. Seine Stimme klang von Nachricht zu Nachricht besorgter. Dennoch entschied ich mich zunächst dafür, in die Küche zu gehen, um mir etwas zu essen zu machen. Also humpelte ich nach unten und belegte mir zwei Semmeln, mit Käse und Wurst.

Wieder oben angekommen schaltete ich meinen PC ein und versuchte anschließend Georg zu erreichen. Bereits nach zweimaligem Klingeln hob dieser ab:

Georg (besorgt): Mensch Basti, warum hast du dich denn nicht früher gemeldet? Ich hab mir echt Sorgen um dich gemacht.

Basti (genervt): Na das ist mal ‘ne Begrüßung, Ich war eingeschlafen und bin erst jetzt aufgewacht.

Georg (zweifelnd): Hmmmmmmmm ok. Da musste aber ziemlich fest geschlafen haben, weil dein Telefon ist, nicht gerade Leise.

Basti (immer noch genervt). Sorry das Ich erst jetzt anrufe, ok? Was wolltest Du denn von mir?

Georg (ruhig): Nur mal hören, wie es Dir geht?

Basti (abweisend): Na ja nicht schlechter als zu dem Zeitpunkt wo Dich heimgefahren hast.

Georg: Hmmm ok. Was hast Du eigentlich genau damit gemeint, als du sagtest, dass du mit Rico scheiße gebaut hast?

Basti (genervt): Müssen wir das unbedingt jetzt besprechen? Hab keine Lust darüber zu reden.

Georg (wütend): Du machst es also so wie damals mit Alexander und frisst alles in Dich rein? Na ja eines verspreche ich Dir, diesmal werde ich dir nicht mehr helfen wenn es Dir dreckig geht! Zuerst will ich wissen, was los ist!

Basti (kleinlaut): Ok, ok, hast gewonnen. Rico hat mir beim Essen erzählt, das er auf der Straße lebt. Ich hab dann wohl etwas überreagiert. Er war dann sauer und ist rausgerannt. Ich hab noch versucht ihn zu erwischen aber er war schon weg. Dann hab ich mich abgeschossen und na ja … den Rest kennste ja dann.

Georg (sauer): Da ist doch noch was! Ich will die ganze Geschichte hörn Basti!

Basti (weinerlich): Naja, ich hab meinen Ex mit seinem neuen Stecher getroffen. Die beiden haben mich angemacht.

Georg (verständnisvoll): Ok das ist echt Scheiße. Aber darf ich ehrlich sein?

Basti: Ja

Georg (forsch): Du bist echt ein Vollhonk! Erst biste zu blöd dazu Rico anzusprechen und dann versaust du auch noch euer erstes Date. Und davon, dass du dann auch noch besoffen Auto gefahren bist, will ich gar nicht erst anfangen.

Basti (wütend) Hey, ich muss mir von DIR ganz bestimmt nicht sagen lassen, was ich bin oder wie ich was zu machen habe!

Pissig legte ich auf und pfefferte das Drecksding zunächst in die Ecke. Als ich das Telefon gerade wieder holen wollte, da klingelte es schon wieder. GEORG! Gibt dieser Kerl denn nie auf? Viermal durfte ich ihn wegdrücken, bis er es endlich schnallte. Doch dafür vibriert kurz darauf mein Handy und ich bekam eine SMS.

Georg: Du hast recht. Ich kann Dir nicht sagen, wie Du was zu machen hast. Aber ich sorge mich um Dich Mann. Das ist wieder so wie mit Deinem Ex, Du frisst alles still in Dich rein. Und wir wissen ja beide, wo das letzte Mal geendet hat! Ich weiß das klingt jetzt doof, aber ich will nur das Beste für Dich. Bitte ruf noch mal an! Wir können doch über alles reden.

Ich versuchte ruhig zu bleiben, aber innerlich kochte ich. Wieso bildete sich dieses Arschloch eigentlich ein, mich als dumm darstellen zu dürfen? Ich versuchte, eine Antwort zu tippen.

Basti: Ich brauch einfach ein bisschen Ruhe. Du nervst mich mit Deinem Psychogelaber.
Ich melde mich, wenn ich den Kopf wieder freihabe. Und BITTE hör auf, mich ständig anzurufen. Kann Dein Klugscheißgehabe im Moment nicht haben.

Ich drückte auf Senden und wartete. Doch es kam keine Antwort mehr. Sollte ich ihn doch noch mal anrufen? Nein! Diesmal war er eindeutig zu weit gegangen.

Kurz darauf lag ich mit meinem Laptop auf den Schenken auf dem Sofa und fuhr die Kiste hoch. Danach angelte ich mir die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein, zappte mich etwas durch die Kanäle und fand aber nichts Gutes. Also schaltete ich die Glotze wieder aus und hörte statt dessen Musik.

Während meine Anlage einen Song nach dem anderen runterspielte, surfte ich etwas im Netz und spielte schließlich etwas Counter Strike. Nachdem ich aber heute zu nichts richtig Lust hatte, schaltete ich meinen PC wieder aus und widmete mich endlich meiner zweiten belegten Semmel.

Nachdem ich gegessen und etwas der Musik gelauscht hatte, schweiften meine Gedanken wieder zu Rico. Das mir dabei wieder die Tränen in die Augen schossen war mir egal. Ich hatte wirklich alles falsch gemacht, was ihn betraf. Wahrscheinlich hatte Georg recht und ich war wirklich ein Vollidiot. Wieso hatte mich die Tatsache das er ein Streetkid war nur so dermaßen Bahn geworfen. Ich hatte mich doch früher auch mit ärmeren Kindern gut verstanden und hatte wenig Freunde mit reichen Eltern. Vielleicht hatte Rico ja recht und mir passte es wirklich nicht, das mein Freund ärmer war als ich selbst. Schließlich wollte ich ihn ja nicht durchfüttern müssen.

An diesem Abend entschloss ich mich, nicht weiter darüber nachzudenken, sondern mein Leben weiter zu leben. Das ging auch zwei Monate gut, weil Rico nicht mehr sah. Ok, hin und wieder ertappte mich zwar dabei nach ihm Ausschau zu halten aber sonst vergaß ich ihn immer mehr. Es lief auch sonst besser für mich in dieser Zeit. Ich hatte sogar eine kurze Beziehung (vier Wochen) und meine Leistungen in der Ausbildung wurden nach dem Unfall auch wieder besser. Ich würde die Abschlussprüfung zwar trotzdem erst im Winter 2012 statt, wie die anderen im Frühjahr machen können, aber das war nicht weiter tragisch. So hatte ich wenigstens mehr Zeit zu lernen. Auch mit Georg versöhnte ich mich nach einer Aussprache wieder. Wir sahen beide ein, dass wir Fehler gemacht hatten. Als ich ihm dann zusicherte, dass ich das mit Rico überwunden hatte und er sich für seine Äußerungen entschuldigte, war alles wieder gut zwischen uns. Nach meinem Unfall durfte ich dann doch noch irgendwann zur Polizei und wegen des Unfalls unter Alkoholeinfluss, meine Fahrerlaubnis abgeben und eine größere ‚Spende‘ an eine, wie es hieß, gemeinnützige Einrichtung, zur ärztlichen Versorgung Obdachloser zu entrichten. Da ich bereits einmal wegen einer Geschwindigkeitsübertretung auffällig gewesen war, blieb es nicht bei einem befristeten Entzug mit Nachschulung, sondern ich wurde, zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) beordert; bevor ich, nach für mich positivem Verlauf, den Führerschein neu machen durfte.

Wie schon gesagt, dauerte diese für mich „gute Zeit“ zwei Monate. Doch das sollte sich durch eine Begegnung schlagartig ändern. Ich wollte zum Grünwalder Marktplatz und musste dafür an der Trambahn vorbei. Ich hätte besser nicht nach Links geschaut … Denn genau dort sah ich Rico auf einer Parkbank sitzen, und musste mit ansehen, wie er mit einem anderen Jungen rumknutschte. Dieser hatte etwa sein Alter, war kleiner als Rico, schlank und hatte blonde Haare. Ich stellte mich etwas abseits der Bänke und beobachtete die beiden. Ich konnte nicht genau definieren, was ich zu diesem Zeitpunkt für Gefühle hatte. Es war eine Mischung aus Trauer, Wut, Enttäuschung, Abscheu und Eifersucht. Am liebsten wäre ich aus dem Auto gestiegen, und zu Rico gegangen, um ihm eine zu schmieren. Was dachte er sich dabei, hier so öffentlich rumzumachen?

Doch irgendwas hielt mich zurück. Während ich das Ganze beobachtete, stiegen langsam wieder die Tränen in mir hoch. Alles, was ich bis zu diesem Zeitpunkt in mir vergraben hatte, die ganzen Gefühle für Rico, kamen wieder hoch. Es schnürte mir die Kehle zu und ich bekam kaum noch Luft, während mir der Blick durch immer dickere Tränen verschleiert wurde. Ich konnte nicht anders und stieg aus, ich brauchte Frischeluft sonst wäre ich noch ohnmächtig geworden. Als ich mich gefangen hatte, beschloss ich zu ihnen zu gehen.

An der Bank angekommen, räusperte ich mich hörbar und Rico fuhr erschrocken herum.
Als er mich erkannte, verfinsterte sich sein Blick. „Was willst Du denn hier?“, zischte er mir entgegen. Ich wischte mir die Tränen weg. „Ich wollte nur Hallo sagen“, versuchte ich mit fester Stimme zu sagen, was sich aber eher wie ein Schulmädchen anhörte. „Spionierst Du mir etwa nach?“, fuhr er mich an. Es erschreckte mich, wie wütend er immer noch auf mich war. „Nein“, antwortete ich mit weinerlicher Stimme. „Schaut aber so aus! Weißt du eigentlich, was du mir damals angetan hast? Ich war am Boden zerstört, als Du mich so angeblafft hast!“ Ich konnte nichts sagen und nickte nur betreten. „Nico hier ist nicht so oberflächlich wie du. Er gibt mir alles, was du mir niemals hättest geben können!“ Rico stand auf und sah mich an. Endlich fand ich die Sprache wieder und versuchte mich einigermaßen zu fassen „Es war blöd was ich getan habe Rico. Ich habe dich geliebt und werde dich immer lieben.“ Als ich den Satz beendet hatte, wurde ich von einem neuen Schwall Tränen überwältigt. „Du hast mich geliebt???“, fuhr er mich an. „Du hast mich nie geliebt. Das habe ich an diesem Abend erkannt“, schrie er weiter.


Dann sah ich, wie sich der andere Junge von der Bank erhob. Er griff nach Ricos Schulter und sagte: „Hey Rico, lass ihn in Ruhe. Am besten wir gehen einfach, der ist das doch alles gar nicht wert.“ Rico wurde wieder ruhiger. „Ja Schatz du hast Recht. Lass uns gehen.“ Noch bevor ich etwas erwidern konnte, drehte Rico sich um, ergriff die Hand seines Freundes und verschwand.

Ich sank in mich zusammen, setze mich auf die Bank und wimmerte leise vor mich hin. Zu allem Unglück, begann es auch noch wie auf Bestellung zu regnen. Fast so, als würden meine Gefühle das Wetter beeinflussen …

Freitag, 18. November 2011

Leon D - Biss zur Erlösung 3b

3 b: Machtspielchen  

Xaver sah in Markus von jeher mehr als nur seinen Neffen. Ihr Verhältnis zueinander war eher jener Natur, wie man es sonst nur unter Brüdern findet. „Mei, wenn mo eich so z‘samma siaht, kennt mo glauba, ihr seids Brüada“, hatte der Hofbräuhauswirt einmal schmunzelnd festgestellt. Und das stimmte wirklich, denn es gab fast nichts, dass sie nicht gemeinsam unternommen hätten, seit Markus laufen konnte. „Einmal haben wir dem Herrn Pastor einen Streich gespielt und ihm statt des von ihm bestellten Glases Rotwein, ein Glas Traubensaft serviert. Das dumme Gesicht von dem hättest du sehen müssen, als er den ersten Schluck trank Leon“, erinnerte sich der junge Bayer und ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht …


Christian war mittlerweile dazu übergegangen, Felix‘ Rosette zu lecken. „Jaaaaaa… tiefer“, zischte Leitner stöhnend als der junge Hamburger ihm die Zungenspitze ins Loch stieß. Dass er vor lauter Geilheit fast nur noch rumänisch sprach, war dem jungen Schützling von Leon und Xaver weder wirklich bewusst, noch registrierte er es. Sein ganzes Denken war für den Moment auf die Lust gerichtet, die ihm bereitet wurde. Dies war dann auch die entscheidende Wendung in seinen Bemühungen, die für ihn doch fremde Sprache zu erlernen. Chris hatte es wirklich geschafft, Felix stöhnte die Worte, als ob er niemals in seinem gesamten Leben, eine andere Sprache als rumänisch gesprochen hätte.

„Fick mich bitte durch. Ich will deinen harten Schwanz tief in mir spüren“, säuselte der geleckte Minuten später.  Dieser Satz war Musik in Christians Ohren. „Leg dich auf den Rücken, ich möchte dir dabei in die Augen schauen“, forderte er Felix auf und seine Augen sprühten Funken, wie eine Silvesterrakete. ‚Jetzt bin ich mir sicher … das ich im Paradies bin‘, dachte der junge Mann und sah dabei zu, wie Felix es sich auf dem vor dem Kamin liegenden Bärenfell gemütlich machte. Chris hatte in den vergangenen Wochen und Monaten ja mit einigen hübschen Jungs Sex gehabt, aber dieser 1,83 m große schlanke Kölner beflügelte seine Gier doch um ein Vielfaches.

Diese strammen Pobacken schrien förmlich danach, von seinem Lustspeer gespalten und aufgespießt zu werden und nichts anderes wollte Franzenstein lieber tun. „Das wird ein Fick, den du so schnell nicht vergessen wirst“, versprach Franzenstein zwinkernd, als er mit wippender Latte zwischen Felix‘ Beinen kniete, sie sich über die Schultern legte und die anbetungswürdigen Halbmonde zu sich heranzog. „Jaaaa … stoooß ihn … gaaanz tief reeein“, hechelte der braunhaarige Jüngling. Als er spürte, wie die glitschige Eichel, zielsicher sein Lustportal öffnete und darin verschwand, um gleich darauf den Rest, des 5 cm dicken Stammes folgen zu lassen, drängte er sich ihr entgegen.

Vierzehn cm tief steckte Chris im Anus, des Gaypirjünglings, dessen Wärme und Enge seine Lust zusätzlich anstachelte. Genau das war es, was er jetzt brauchte. Es fühlte sich so unglaublich gut an … Stoß für Stoß, den er mit kreisender Hüfte ausführte, genoss er aus tiefstem Gaypirherzen. Und jeder Einzelne, wurde von seinem Gegenüber mit lustvollem Stöhnen und Aufbäumen quittiert wurde. „Mach festeeer“. Dieser bitte ließ Chris nur zu gerne Taten folgen. Es machte ihn an den sich vor Lust windenden Körper unter sich zu beobachten. Knochenhart lagen die 16 x 5 cm des braunhaarigen Gaypirs und zeugten mit einer wahren Flut von Vorsaft davon, dass ihm die Behandlung mehr als nur gefiel. Es waren völlig neue Gefühle, die den Kölner immer stärker übermannten. Sollte es etwa möglich sein, das Christian in zur Explosion bringen würde, ohne dass er seinen Penis auch nur ein einziges Mal angefasst hatte. Der junge Franzenstein berührte einen Punkt in ihm, von dessen Existenz Felix bisher nicht das Geringste wusste. Jede Berührung dieser Stelle setzte erneut diese bisher ungeahnten Gefühle frei, die seinen Stamm unkontrolliert zucken ließen und neue Mengen des klaren Glibbers freisetzten.

Nach zwanzig Minuten erhöhte Chris von sich aus das Tempo, er wollte sich endlich entladen und Felix dabei mitnehmen. Der brachte inzwischen keine ganzen Sätze mehr zustande und wand sich stöhnend, wie eine Schlange die wusste, dass es diesmal mit ihr zu Ende ging. Immer mehr Vorsaft wurde freigesetzt, je schneller Franzenstein zustieß und je öfter dieser eine Punkt in ihm weitere Treffer erhielt. Dann war es soweit, Leitner konnte deutlich spüren, wie sich seine Eier Richtung Leisten zurückzogen und unaufhörlich zu pumpen begannen. Stöhnend bäumte er sich auf und schon spritzte die erste Salve weißen Goldes, die bis in sein Gesicht schoss. Im gleichen Augenblick zog sich auch sein Schließmuskel zuckend zusammen und molk Christians Schwanzfleisch so stark, da auch er endlich überreizt war und die Jünglingssahne gegen die Darmwände feuerte. Sieben, acht weitere Schübe gaben die Gaypirlümmel zuckend ab, bis die Quellen langsam versiegten und Franzenstein erschöpft auf Felix‘ Körper zusammenbrach …


Am frühen Nachmittag des folgenden Tages erreichten Xaver und Leon München. Als sie vorm Hofbräuhaus anhielten und wenig später ausstiegen, wurden sie von einem jungen Mann begrüßt, der freudig erregt auf sie zu rannte. „Mei Xaver, bist du des wirklich? I hob scho denkt, du host mi vergess‘n, weil i koa Antwort auf des Briefl bekuma hab.“ „Markus?“, fragte der kleine Bayer und blickte erstaunt in die grau-blauen Augen, des dunkel-blonden 1,78 m großen jungen Mannes. „Freili, wos host denn du g’dacht?“, antwortete der Angesprochene und zog ihn herzlich in seine Arme. Leon hielt sich zunächst ein wenig im Abseits und beobachtete das Treiben schmunzelnd. „Entschuldigen’s bitte. Ich war total überrascht, dass der Xaver plötzlich hier ist“, entschuldigte sich Markus und bemühte sich hochdeutsch zu sprechen.

„Also ich bin der Lenz, Markus“, stellt sich der junge Mann Leon vor und streckte ihm die Hand entgegen. „Und i bin der Leon Dracul. Pfüäti“, antwortete Leon lächelnd und nahm die Hand an. „Mei, du sprichst bayrisch?“, fragte Markus erstaunt und schüttelte sich mit kräftigem Händedruck. „Da is doch nix‘ dobei“, regierte Dracul, als sei es das Normalste von der Welt. „Der Leon is sowos wia a Sprachgenie“, erklärte Xaver seinem Neffen, der sich vor Begeisterung gar nicht mehr einkriegte. „‘S gibt koane Sprach’n oder an Dialektik, die wo er net koa.“ „Lost uns doch eini gehen. Der Vatter wiard Augn moch‘n. Groad gestern hot er wiada oanem Gast verrot’n wie mir zwoa, als Kinder den Herrn Pfarrer verlod‘n hom.“, verriet der junge Lenz lachend. „Mei ihr wards ja zowa richtige Lausbuam“, reagierte Leon lachend, der diese und weitere Anekdoten aus der Jugendzeit, während der Fahrt von Xaver erzählt bekam.

„Vatter kumm und schau a moi, wen i dabei hob.“ „Jo mi legst am oarsch, wen hama denn doa? Den klona von Beutelstein, host di kam verändert“, überschlug sich der vollschlanke Gastwirt vor Freude, umarmte Xaver herzlich und verschwand kurz darauf wieder in die hinteren Räume …


Zeitgleich trafen Rupert von Beutelstein und Yashito Honda in Berlin-Köpenick ein, wo sie sich mit Julian Schäfer und Aaron Lang treffen wollten. „Vergangene Nacht traf eine geheime Lieferung ein, deren Transport von bewaffneten Männern der GWS* im Geleit von Josef Dinkel überwacht wurde.“ Bei der GWS handelte es sich um eine, erst kürzlich gegründete Sondereinheit des Geheimdienstes.

*Geheime Wolfsstaffel (Anmerkung des Verfassers)

„Soweit ich das auf die Entfernung erkennen konnte, handelte es sich dabei um, in Alubüchsen verpackte Filmrollen“, verriet Aaron, dessen Vater in Essen ein Lichtspielhaus besaß, in dem er als Kind viele schöne Stunden verbrachte. „Wat icke nur nich‘ janz versteh is‘, warum ein Filmtransport jesichtert wird, als wäre die Ladung aus purem Jold. Und denn och noch von die GWS“, warf Julian in die Runde.
„Nun …“, begann Rupert aufzuklären, „es gibt Gerüchte, das Hinkel im Ausland Filme mit homosexuellen und behinderten Menschen produzieren ließ, um damit gerade jüngeren Menschen gezielt, im WJ-Sommerlager aufzuzeigen, welche Folgen es haben wird, wenn sich das deutsche Volk, weiter auf die Juden einlässt“ …


Markus war immer noch total aus dem Häuschen, dass sein Onkel, den er so lange nicht mehr gesehen hatte, zu Besuch war. Leon konnte sich sein breites Grinsen nur mühsam verkneifen, so sprachlos hatte er seinen Freund lange nicht erlebt. In einer Tour erzählte der junge Lenz, was alles passiert war, seit Xaver nicht mehr in München lebte. „Aber die Wolfsjugend ist bei allem immer noch das tollste“, begann der junge Mann zu schwärmen. „Da ist auch niemand, neidisch auf unseren Reichtum“. Lenz hatte es in der Vergangenheit mehr als einmal erleben müssen, dass er als verwöhntes Jüngelchen bezeichnet wurde, bloß weil sein Vater und er im Hofbräuhaus nicht schlecht verdienten und selbst während der Weltwirtschaftskrise finanziell so gut dastanden, dass niemand entlassen werden musste. „Dabei haben wir in der Pfarrei sogar eine kleine Suppenküche betrieben, in denen wir an die ärmsten Familien, an Feiertagen warme Mahlzeiten verteilten“, erinnerte sich Markus.

‚Das macht mir Angst Leon, er redet von der Wolfsjugend, als täten sie dort nichts anderes als die Pfadfinder auch.‘ ‚Bleib ruhig Schatz, er weiß es noch nicht anders!‘ …


In Berlin wurden derweil Pläne geschmiedet, wie man die Filme austauschen könnte, ohne das Hinkel oder jemand anders es vorher mitbekommen würde. „Tagsüber ist in der Reichskanzlei zu viel Betrieb“, warf Julian ein. „Es gibt also nur zwei Möglichkeiten“, sinnierte Yashito kaum hörbar, „entweder gehen wir nachts rein oder was noch besser wäre, wir tauschen die Filme erst dann aus, wenn sie im Zeltlager ankommen.“ „Natürlich … unsere Ninjas!“, reagierte Rupert von Beutelstein und küsste seinen japanischen Freund für diese Idee. Mit riesigen Fragezeichen in den braunen Augen blickte Aaron in die Runde. Er verstand irgendwie nicht, worauf Rupert und dieser Yoshi hinaus wollten. Erst als sie ihm erklärten, was Ninja sind und von ihrem Einsatz 1929 in Bremen erzählten, lösten diese Fragezeichen sich langsam wieder auf …


„Schade, ich könnt jetzt noch stundenlang weitererzählen, aber ich muss gleich los. Wir haben heute ein Treffen. Bleibt ihr über Nacht?“ „Wir fahren erst morgen zurück“, antwortete Xaver monoton. Das, was Markus über die Wolfsjugend erzählt hatte, wollte ihm absolut nicht gefallen. So kannte er seinen Neffen nicht, er war doch früher ganz anders. Jedoch merkte er auch, dass es nicht leicht werden würde, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. „Prima, sehen wir uns dann heut Abend noch?“ „Sehr gerne“, antwortete Leon für beide. Xaver nickte nur gequält lächelnd, bevor sich der junge Lenz von ihnen verabschiedete.

„Was machen wir jetzt“, fragte von Beutelstein resignierend, als Leon und er zwanzig Minuten später im Auto saßen. „Wir telegrafieren den Kusenberg Brüdern, dass sie umgehend nach Törzburg reisen und dort auf uns warten sollen; gemeinsam werden wir einen Weg finden, um Markus da wieder rauszuholen.“ „Glaubst du wirklich daran, dass wir das schaffen Leon?“ So verzweifelt hatte Dracul seinen Lebensgefährten noch nicht erlebt. Kein Wunder, denn für ihn war Markus wirklich beinahe wie ein kleiner Bruder, der alte Lenz hatte es damals völlig richtig erkannt. Xaver würde daran zerbrechen, wenn Markus der falschen Ideologie, die hinter der Wolfsjugend stand, endgültig verfallen würde. „Gemeinsam mit Christian und den Kusenbergs werden wirs schaffen“, versprach Leon überzeugt, bevor er seinen Freund sanft in die Arme zog …


„Gut, dann machen wir es also so. Wir werden die Ninja reaktivieren und in Törzburg auf den Einsatz vorbereiten. Aaron, du bleibst bitte mit uns in Kontakt und versucht herauszubekommen, ob es wirklich die Filme sind, die wir befürchten. Sollten sie es sein, schickst du sofort ein Telegramm.“ „Wird erledigt Chef“, reagierte Lang nickend. „Und icke werde versuchen ein paar unserer Männer bei die GWS einzuschleusen“, bot Julian an, während er bereits überlegte, wer ihm von den Berliner Gaypiren am geeignetsten erschien …


„Danke Leon“, sagte Xaver unter Tränen, nachdem sie das Telegramm aufgegeben hatten und ein paar Kilometer nach Grünwald rausgefahren waren, um von Beutelsteins verwaistem Elternhaus einen Besuch abzustatten. „Ist doch selbstverständlich mein Kleiner“, entgegnete dieser, „du hast mir schon so oft geholfen, seit wir uns kennen … und jetzt bin eben mal ich an der Reihe“. Vorsichtig wischte Dracul, dem jungen Bayern, seine Tränen aus dem Gesicht, bevor sich ihre Lippen trafen und in einem zärtlichen Kuss vereinten.

Das Gut der von Beutelsteins lag ein Abseits, auf einem Hügel umgeben von unendlichen Weiden, die an einen Waldrand grenzten. Seit dem Tod der Großeltern und des Vaters vor einigen Jahren hatte sich niemand mehr um das Anwesen gekümmert. Dennoch erschien den beiden Reisenden das Hauptgebäude in einem überraschend guten Zustand, gerade so als ob es von irgendjemandem bewohnt würde. „Seltsam, denn soweit ich weiß, hatten sich damals keine Pächter gefunden, die bereit waren das ‚Erbgut von Beutelstein‘ zu übernehmen“, flüsterte Xaver aufgeregt, als sie sich dem Herrenhaus näherten. Noch bevor sie klopfen konnten, öffnete sich die Tür und der junge Bayer erkannte den ersten von den insgesamt sechs neuen ‚Bewohnern‘ „Levi Strauss?“, fragte von Beutelstein erstaunt. „Was machen sie denn hier?“ „Entschuldjen se, Herr von Beutelstein. Aber ich und meine Familie hätten sonst nich‘ jewusst wohin“, begann Strauss zu erklären, bat die beiden herein und begann zu erklären.


Es war Anfang April, als abends einige betrunkene junge Männer in Pfadfinderuniformen, krakeelend durch die Münchener Innenstadt zogen, Steine in Levi’s Barbierladen warfen darin eindrangen, die Einrichtung verwüsteten und das Gebäude zuletzt anzündeten. „Meine Familie und ich sind dem Flammentod nur knapp entkommen und weil wer nich‘ wussten wohin, sind wer nach Jrünwald raus und nu leben wer hier“, beendete Strauss seine Ausführungen, nach einer weiteren Stunde. „Sie können hier natürlich so lange wohnen bleiben, wie es nötig ist. Aber sicherer würde ich es finden, wenn sie so schnell wie möglich mit ihrer Familie nach Amerika auswandern“, erklärte Xaver der jüdischen Familie, die mittlerweile vollzählig im Wohnzimmer saß.

„Die Zeiten werden dunkler … die Anzeichen werden immer deutlicher. Was ihnen und ihrer Familie widerfahren ist, war erst der Anfang“ …

Mittwoch, 16. November 2011

Rico, der Straßenjunge und ich 4

Leider war es der Mensch, den ich im Moment am wenigsten hören wollte. Mein Ex Alexander, und sein neuer Macker standen vor mir und sahen mich belustigt an. „Na … wen haben wir da? Meinen eifersüchtigen Ex“, sagte Alex mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. „Verpiss Dich!“, zischte ich ihm entgegen, während immer noch Tränen meine Wange runterliefen. Wieso durfte dieser Arsch glücklich sein? Alexander hatte mich vor nicht all zu langer Zeit verlassen, nachdem ich ihn mit einem anderen im Bett erwischt hatte. Damals stand ich kurz vorm Selbstmord und nur Georg hatte mich davor bewahrt, mir die Pulsadern aufzuschneiden. „Du heulst hier aber nicht wegen mir rum, oder?“, holte mich seine Stimme aus den Erinnerungen zurück. „Nein Du Depp, hau einfach ab!“, schrie. Alex lachte laut auf und zog seinen Freund hinter sich her, der mich mit einer Mischung aus Belustigung und Mitleid ansah. „Was guckst du so? Warts nur ab, bis er auch dich betrügt“ Alex drehte sich um, kam zurück und wollte mir seine Faust ins Gesicht bohren, als ihn sein Neuer zurückhielt. „Komm lass gut sein, der ist eh schon fertig genug“. Alex riss sich zwar los, ließ mich aber in Ruhe. Ein letzter wütender Blick, dann schnappte er seinen Freund und ging.


Nervlich war ich jetzt viel zu fertig, zum Heim fahren. Deshalb ging ich in die nächste Bar und ließ mich volllaufen. Im Laufe des Abends machte mich zwar ein, im Nachhinein betrachtet, echt süßer Typ an. Jedoch stand mit nicht der Sinn danach und ließ ihn gnadenlos abblitzen. Sturztrunken, von viel zu vielen Drinks, beschloss ich gegen 1 Uhr heimzufahren. Vor der Bar angekommen, bekam ich direkt die nächste Keule. Vollends vom Alkohol benebelt, torkelte ich zum Auto zurück, stieg ein, startete den Motor, gab mit quietschenden Reifen Plattgas und raste unangeschnallt los. Vorfahrt beachten? Wozu, wer bremst, verliert. Ich raste wie ein Besessener, Verkehrsregeln interessierten mich nicht mehr. Wie viele Vorfahrt beachten Schilder, ich bereits missachtet hatte, kann ich bis heute nicht genau sagen. Jedenfalls kam kurz vor Grünwald, mein vorerst letztes. Das Auto, einen roten Golf, übersah ich in meinem Rausch völlig. Viel zu spät … erst Sekunden vor der Kollision, registrierte ich, was los war und versuchte noch zu bremsen. Sekunden, die mir wie eine Ewigkeit erschienen. So besoffen ich vorher war, so klar wurde ich jetzt im Kopf. Dann schepperte es und alles um mich herum wurde schwarz …

‚Wo bin ich? ‘, hallte es durch meinen Kopf. Ich lag an einem Strand, die Sonne schien und neben mir lag Rico. Er blickte auf und wir küssten uns zärtlich. Glücklich schmiegte ich mich an ihn und genoss seine warme, weiche Haut und die Nähe. Plötzlich spürte ich Schmerzen, überall in meinem Körper. Dieser perfekte Moment zerplatzte, wie eine Seifenblase. Verzweifelt versuchte mich, an Rico zu klammern. Doch ich spürte, wie mir alles entrissen wurde. Alles um mich herum wurde weiß und hell. Der süßeste Junge des Universums löste sich langsam auf und sein Lächeln wurde eins mit dem Licht. Dann war es nur noch hell um mich herum und ich schlief wieder ein …

Drei Tage später:

Piep … piep … piep. Nur mühsam gelang es mir, mit starken Schmerzen in im Kopf, dem rechten Arm und Bein und der Brust, langsam meine Augen zu öffnen. Ich fand in einem weißen Raum, angeschlossen an unzähligen Geräten wieder. Als nächstes spürte einen Schlauch in meinem Hals, den ich mit letzter Kraft rauszuholen versuchte, was aber nicht gelang. Die Tür ging auf und ein Mann und eine Frau in weißen Kitteln kamen herein. Die Frau redete beruhigend auf mich ein, während der Mann mir den Schlauch aus dem Mund zog. Von dem, was danach passierte, bekam ich nicht mehr viel mit. Ich wollte nur noch eines … einschlafen und wieder mit Rico am Strand liegen. Die Augen fielen mir zu und ich dämmerte weg …

„Basti? ... Basti wach auf!“ Ich öffnete die Augen und erkannte, dass ich immer noch in diesem weißen Raum lag. Georg stand neben mir und lächelte mich an. „Na Alter? Auch wieder unter den Lebenden?“ Das sprechen fiel mir schwer, denn mein Hals war Staubtrocken. Deshalb deutete ich stumm auf den Wasserspender im Zimmer und Georg verstand sofort. Er ging rüber und holte mir einen Becher Wasser denn ich schnell runter kippte. Endlich konnte ich meinen Hals wieder spüren „Wie lang schlafe ich schon?“, presste ich mühsam hervor. „Drei Tage ungefähr“, sagte Georg und guckte mich ernst an. „Sag mal, was hast du denn da draußen getrieben?“ „Ich hab riesen Scheiße gebaut mit Rico“, stammelte ich. „Aha und deshalb liegst Du hier auf der Intensivstation und dein Auto ist Schrott?“ „Nein, ich bin in eine Bar und hab mich volllaufen lassen und dann war plötzlich der andere Wagen vor mir“. Georg blickte mich ernst an: „Der anderen Fahrerin geht soweit gut. Sie hat wohl auch nicht vor Anzeige zu erstatten gegen dich“. Ich spürte eine Welle der Erleichterung in mir und viel erschöpft zurück in meine Kissen. „Waren meine Eltern schon da?“ „Dein Vater ist sofort hier her geflogen. Sie waren immer vom Anfang bis zum Ende der Besucherzeit hier.“ „War Rico auch mal da?“, fragte ich vorsichtig. „Nein er war nicht da. Aber woher sollte er auch wissen, das du hier liegst?“ „Ich muss sofort zu ihm“, sagte ich und versuchte sofort aufzustehen. „Nein … nein du bleibst schön liegen“, reagierte Georg und hielt mich zurück. „Ich hole jetzt erstmal den Doktor und Deine Eltern“.

Zehn Minuten später standen ein Arzt, meine Eltern und Georg im Raum und sahen mich an. „So Herr äh… Fechner, sie hatten verdammtes Glück. Nur ein paar km/h schneller und wir hätten nichts mehr für sie tun können“. Mir lief es eiskalt den Rücken herunter, war ich wirklich nur so knapp dem Tod entgangen? „Sie haben neben einem Schädel-Hirntrauma, auch eine Fuß- und Armfraktur, sowie zwei angebrochenen Rippen. Es wird noch einige Wochen dauern, bis Sie hier wieder rauskommen“. Der Arzt sah zuerst mich, dann meine Eltern an und verließ dann den Raum. Sofort stürmten meine Mum und mein Dad auf mich zu. „Ich kann Euch das erklären“, stammelte ich und versuchte ihnen nicht direkt in die Auge zu blicken. „Das musst Du nicht Schatz“, sagte meine Mutter nun. „Georg hat uns schon alles erklärt“. „Was?“ fragte ich und blickte Georg an. Der grinste mich nur breit an. „Wenn mich früher ein Mädchen so abgeschossen hätte, dann hätte ich mich auch volllaufen lassen“, sagte mein Vater und lächelte. Nun war ich vollkommen verwirrt. Doch dann dämmerte es mir langsam. Georg hatte meinen Eltern eine falsche Geschichte vorgesetzt, er wusste, dass ich Angst davor hatte mich daheim zu outen. „Aber dann noch Auto zu fahren war wirklich leichtsinnig von dir Junge“, sagte meine Mutter mit ernstem Gesicht. „Wenn du hier wieder raus bist, werden ein ernstes Wort darüber reden müssen“, verkündete mein Vater. „Sollen wir hier bei dir bleiben oder schaffst du es alleine?“ „Ich schaff das schon, Aber Ihr dürft mich gerne besuchen komme“, grinste ich und sah ein kurzes Lächeln über das besorgte Gesicht meiner Mum huschen.

Es dauerte weitere vier Wochen, bis ich endlich heim durfte. Ein Monat, an dem kein Tag verging, an dem ich nicht an Rico denken musste. Ich hoffte so sehr, das er mir vergeben würde, wenn ich ihn wiedersehe. 

Am Tag meiner Entlassung holte mich Georg aus dem Krankenhaus ab. Meine Eltern waren wieder unterwegs und konnten nicht kommen. Ich konnte mittlerweile wieder, fast ohne Krücken laufen und auch meine Rippen schmerzten kaum noch. Nur mein Arm, der gleich mehrfach gebrochen war, war noch eingegipst und verursachte leichte Schmerzen. Daheim angekommen half mir Georg nur noch meine Sachen nach oben zu bringen und fuhr danach heim. Alles war so wie immer, nur meine Mum schien wohl mal gefegt und gesaugt zu haben, da alles relativ sauber aussah. Ich ging zu meiner Couch und setze mich erst einmal hin. Während ich so dasaß und die Stille auf mich einwirkte, überkam mich der Gedanke an Rico. Wahrscheinlich hatte ich ihn für immer verloren, denn ich sah keine Möglichkeit ihn jemals zurückzugewinnen. Wieder stiegen die Tränen in mir auf, ich versuchte mich zwar zu beherrschen, aber es klappe nicht. Ich schluchzte laut auf und dann öffneten sich die Schleusen. Alles kam wieder hoch, die Trauer um Rico, die Begegnung mit meinem Ex, der Unfall, einfach alles. Ich schnappte mir ein Taschentuch und versuchte damit die Tränen wegzuwischen, aber es wurden immer mehr. Also ergab ich mich, ließ mich auch die Seite fallen und heulte so lange, bis die Tränen irgendwann von selber versiegten.

Erst eine gute Stunde später war ich endlich wieder bereit etwas zu tun. Wenigstens hatte die Heulerei meinen Geist soweit befreit, das ich endlich wieder klar denken konnte. Also begann ich langsam meinen Taschen auszuräumen und warf die dreckigen Sachen in den Wäschesack in meinem Bad. Den Rest wie Bücher oder Spiele, legte ich an den angestammten Platz zurück und verstaute zuletzt die Tasche in meinem Schrank. Danach versuchte ich meinem Ausbilder anzurufen, was mir auch gelang. „Guten Tag Herr Hegewald hier spricht Sebastian Fechner.“ „Hallo Herr Fechner, wie geht es ihnen? Ihre Mutter hat mir von Ihrem Unfall berichtet.“ „Danke, soweit ganz gut, wurde ja heute wieder entlassen.“ „Ich würde mich gerne mit Ihnen über Ihre weitere Ausbildung unterhalten, sobald Sie wieder im Hause sind. Der fehlende Monat, hat sie ja etwas zurückgeworfen und da frage ich mich, ob wir Ihre Ausbildungszeit nicht besser entsprechend verlängern sollten.“ „Ich melde mich bei Ihnen sobald ich wieder da bin Herr Hegewald. Denn noch bin ich zwei Wochen krank geschrieben.“ Rufen Sie mich einfach zwei Tage vorher noch einmal an Herr Fechner, dann passt das schon.“ „Ja werde ich machen. Bis dann, auf Wiederhören.“ „Gute Besserung Herr Fechner.“ Damit war das Gespräch beendet, worüber ich auch nicht gerade unglücklich war. Denn mein Ausbilder und ich hatten, wohl vor allem auch weil mein Ex Freund sein Sohn war, ein recht schwieriges Verhältnis zueinander. Müde ließ mich vorsichtig aufs Bett fallen, schloss die Augen und döste ein relativ entspannt ein …