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Montag, 28. November 2011

Rico, der Straßenjunge und ich 6

Ich weiß nicht, wie lange ich so gesessen habe. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich endlich wieder aufstehen konnte, vollkommen durchnässt und alles in mir schrie nach Rico. Es war fast wie damals als ich ihn das erste Mal sah, nur diesmal fühlte ich mich nicht glücklich, sondern niedergeschlagen. So stieg ich ins Auto und fuhr langsam nach Hause.
Dort angekommen rannte ich nach oben in mein Zimmer. Erst dort wurde mir kalt und ich registrierte, das ich nass bis auf die Knochen war. Selbst meine Haare trieften vor Nässe. Zitternd zog ich mich aus und begab unter die Dusche. Das heiße Wasser tat mir gut und reinigte meine Gedanken. Rico hatte tatsächlich einen neuen Freund, daran bestand kein Zweifel, er hatte Ihn schließlich „Schatz“ genannt. Wieder spürte ich Tränen in mir aufsteigen. Hätte ich damals anders reagiert, wäre ich es jetzt der mit Rico knutschend auf einer Bank sitzen würde. Aber war ich überhaupt Schuld? Rico hatte schließlich total überreagiert.

Fieberhaft versuchte ich jegliche Schuld, von mir zu weisen. Aber egal was ich auch versuchte, ich kam immer auf mich zurück.
Durch das heiße Wasser stimuliert, erwachte mein Schwanz zu neuem Leben. Aber ich hatte jetzt wirklich keine Lust zu wichsen.
Ich stieg aus der Dusche und trocknete mich gründlich ab, zog ich Boxershorts und Shirt an, warf mich auf mein Bett und überlegte. Was sollte ich jetzt tun? Denn soviel war klar, tun musste ich etwas, wenn ich Rico zurückgewinnen wollte. Nur was? Deshalb beschloss ich zunächst einmal, Georg alles zu erzählen. Also schnappte ich mein Telefon und wählte seine Nummer.
Georg: Hi Basti, was ist los?
Basti: Hi Georg. Ich … ich muss Dir was erzählen.
Georg: Was ist denn passiert?
Basti: Ich hab Rico getroffen und …
Georg: Das ist doch toll! Habt Ihr Euch unterhalten?
Basti: Lass mich doch erstmal ausreden! Er war nicht alleine.
Georg: Ja und? Sonst war er doch auch immer in seiner Gruppe unterwegs.
Basti: Nein! Du verstehst nicht. Er saß unten bei der Trambahn auf einer Bank und da hat er mit einem anderen Jungen geknutscht!
Die letzten Worte gingen fast in einem großen Schluchzen unter, da ich schon wieder weinen musste.
Georg: Was zum Teufel … was hast Du gemacht?
Basti: Naja ich bin zu ihnen hin und wollte mit Rico reden. Aber er war total abweisend.
Georg: Na ja, was hattest Du auch erwartet? Eine Einladung für nen Dreier? Du hast ihn ziemlich verletzt und ich denke Du würdest ähnlich reagieren. Das würden wir alle!
Basti: Ja ich weiß. Ich hatte das alles auch schon fast vergessen, aber jetzt kommt alles wieder hoch.
Wieder schluchzte ich laut in das Telefon.
Georg: Hey jetzt beruhige Dich erstmal wieder Großer. Zusammen kriegen wir das hin, ok?
Basti: Ich weiß nicht, ob ich das wirklich hinkriegen möchte. Am liebsten würde ich alles beenden!
Georg: NEIN … NEIN … NEIN! Du fängst nicht wieder so an wie beim letzten Mal!
Basti: Ich hab gesagt ich würde gerne … aber ich mache es nicht. Aber ich weiß nicht, wie ich Rico wieder zurückgewinnen kann. Er hat einen Freund. Das macht mir so zu schaffen.
Georg: Sahen sie denn glücklich aus?
Basti: Was is‘n das für ne Frage? Klar waren die glücklich, sie haben geknutscht.
Georg: Na ja das muss nicht sein. Mit einer Nutte knutscht man auch und ist nicht glücklich verliebt. Oder ist bei euch Schwulen alles anders?
Basti: Nein du hast ja Recht, wenn ich es mir so überlege. Als er mich angesehen hat, kurz bevor er mich richtig wahrgenommen hatte, habe ich in seine Augen gesehen. Da war ein Funkeln zu erkennen. Ich kenne das … Alex hatte das auch immer, als wir noch glücklich waren.
Georg: Ok … das hört sich nicht so gut an. Naja vielleicht hast Du Dich ja auch getäuscht?
Basti: Nein das glaube ich nicht. So was verwechselt man nicht.
Beim letzten Satz spürte ich jede Hoffnung schwinden. Es gab nichts mehr, womit Ich Rico hätte zurückholen können. Er war glücklich!
Georg: Basti, lass den Kopf nicht hängen. Gemeinsam finden wir einen Weg.
Basti: Ich weiß nicht. Ich hab keine Lust mehr auf den Scheiß …
Mit diesen Worten beendete ich das Gespräch und legte auf, noch bevor Georg etwas sagen konnte. Er probierte es zu meinem Erstaunen auch nicht noch mal. Er hatte wohl gemerkt das, ich keine Lust mehr auf ein Gespräch hatte. Nun saß ich da mit verheulten Augen und starrte leer vor mich hin. Alles war vorbei. Ich würde nie wieder glücklich werden.
Da ich daheim nur noch mehr in Selbstmitleid zerfließen würde, entschloss ich mich in eine Bar zu gehen und mich ordentlich zu besaufen. Da ich aber nicht mit dem Leihwagen fahren wollte, zog ich es vor den Bus nach Unterhaching zu nehmen. Ich hätte zwar auch die Tram nehmen können, wollte aber vermeiden Rico zu begegnen. Also zog ich mich an und ging zum Bus. Dieser kam auch bald und ich stieg ein. Die Fahrt nach Unterhaching war nicht sonderlich aufregend. Zwar versuchte ich, möglichst nicht an Rico zu denken, aber es gelang mir nicht. Dennoch riss ich mich zusammen und überstand die Fahrt ohne eine einzige Träne.
In Unterhaching angekommen hatte ich die Qual der Wahl. Sollte ich dort in eine Bar gehen oder in die Stadt fahren? Ich entschloss mich für Unterhaching und ging in die Bar TS. Meine Befürchtung dort auf Arbeitskollegen zu treffen, traf Gott sei Dank nicht ein. Der Abend wurde sehr, na ja feuchtfröhlich. Ich schüttete einen Drink nach dem anderen in mich rein und war schon nach zwei Stunden reichlich dicht. Es war mittlerweile kurz nach 22 Uhr. Gerade als ich gehen wollte, sah ich auf einem Barhocker einen jungen Mann sitzen, der etwa so alt war wie ich. Irgendwoher kam mir sein Gesicht bekannt vor, aber mir fiel nicht ein woher. Ich ging zu ihm rüber und schon bald entwickelte sich mehr oder weniger eine Art Gespräch zwischen uns. Ich erfuhr, dass er Nico hieß und sich von seinem Freund getrennt hatte, weil der, einen Anderen liebte. Er wollte hier wie ich seinen Kummer ertränken. Irgendwie fand ich ihn ziemlich süß und nachdem, nach ein paar weiteren Drinks, die Themen immer schmutziger wurden, hatte ich bald eine Latte in der Hose. Nico bemerkte das natürlich und begann mich dort zu berühren. Ehe ich etwas tun konnte, berührten sich unsere Lippen und wir begannen wild zu knutschen. Da wir in der Bar schon schief angesehen wurden, schlug ich Nico vor, mit zu mir zu kommen. Da er aber nicht bis Grünwald warten wollte, schlug er vor, zu ihm zu kommen. Ich willigte ein und wir machten uns auf den Weg.
Auch während dem knapp fünf Minuten bis zu Ihm konnte ich meine Finger und Lippen nicht von Ihm lassen. Er hatte eine eigene kleine Wohnung. Bei ihm angekommen zog er mich sofort ins Schlafzimmer. Wir zogen uns unter heißen Küssen gegenseitig aus und legten uns anschließend nackt auf sein Bett. Er ließ von mir ab und zog aus seinem Nachttisch Kondome und Gleitgel. Schnell einigten wir uns darauf das wir nur Sex wollten. Wir knutschten noch etwas während Nico mir das erste Kondom überzog. Ich warf ihn auf den Rücken und schmierte sein Loch mit Gleitgel ein. Danach fingerte ich ihn ein wenig und versorgte anschließend meine Latte. Danach ging ich über ihm in Stellung und führte Nico meine 18 cm anal ein. Wir stöhnten um die Wette, als ich begann ihn so hart zu ficken, dass meine Eier, klatschend gegen seinen Arsch geschleudert wurden. Nach zehn Minuten stieg mir der Saft in den Schwanz und ich stöhnte immer lauter. Auch Nico stöhnte extrem laut auf.

„Aaaaaaaaahhhhh ich koooooommmmmmeeeee“, röchelte ich, während das Kondom mit fünf Schüben vollgepumpt wurde. Danach zog mich schnell aus ihm heraus und streifte das Kondom ab. Nico drehte sich erschöpft um und ich sah, dass er sich und das Bettlacken vollgespritzt hatte. „Du fickst echt geil“, grinste er und wollte mich küssen. Doch ich drehte mich weg und wollte aufstehen und mich anziehen. „Du willst doch nicht jetzt noch heimfahren?“ Er hatte recht. Es war bereits nach ein Uhr, also gab ich mich geschlagen und ließ mich aufs Bett zurückfallen. Nico deckte uns zu und drehte sich auf die Seite. Ich blieb auf dem Rücken liegen und es begann in mir, zu rotieren.
Ich kannte diesen Jungen, wenn mir nur einfallen würde, woher? Während ich hin und her überlegte, übermannte mich die Müdigkeit und ich viel in tiefen und traumlosen Schlaf, aus dem ich erst am nächsten Morgen um 10 Uhr wieder erwachte.
Zuerst wusste ich nicht, wo ich war. Doch dann viel mir alles wieder ein. Ich war bei Nico, wir hatten gestern Nacht Sex und jetzt ich hatte einen fürchterlichen Kater. Mein Blick viel auf Nico, der sich so gedreht hatte, dass ich sein Gesicht sehen konnte. Plötzlich viel es mir wie Schuppen von den Augen. Warum war mir das nicht schon früher aufgefallen … daher kannte ich ihn. Schnell suchte mein Handy, machte ein Foto, zog mich danach leise an und verließ die Wohnung.
Mein Kater war wie weggeblasen. Meine Gedanken überschlugen sich. Ich hatte gerade mit dem (Ex) Freund von Rico geschlafen. Sie hatten sich getrennt, wenn ich das noch richtig weiß. Nico hatte gesagt, er und sein Freund hätten Schluss gemacht. Aber sollte ich das tatsächlich zu meinem Vorteil nutzen und Rico in so einer schweren Zeit gegenübertreten?
Andererseits sagte Nico aber auch, dass Rico jemand anderen liebte. Bestand die Möglichkeit, dass ich dieser andere war? Hatte Rico doch noch Gefühle für mich? So viele Fragen waren in meinem Kopf auf die ich Antworten wollte. Doch ich war mir nicht sicher, ob es der richtige Zeitpunkt war. Wenn ich es wieder versaute, wäre es komplett aus.

Als ich endlich im Bus saß, konnte ich meine Gedanken immer noch nicht ordnen. So viel war passiert. Und ich hatte endlich eine reelle Chance bei Rico zu landen. Die Fahrt verging sehr schnell und ich stürmte nach Hause. Der Drang zu Rico zu gehen war stark … aber ich wollte es nicht wieder durch einen dummen Fehler versauen.
Daheim angekommen, wollte ich sofort Georg anrufen, doch der stand zu meiner Überraschung bereits vor der Haustür.
„Georg? Was machst Du denn hier?“ „Ich wollte nach Dir sehen, weil ich mir Sorgen gemacht habe.“
Ich schloss die Haustür auf und wir gingen hoch in meine Zimmer und redeten.
„Wo warst Du denn? Ich habe Gefühlte 1000mal versucht, bei dir anzurufen.“ „Ich war in Unterhaching, hab mir die Kante gegeben und da jemanden kennengelernt!“ „Und wer war dieser jemand?“ „Ricos Freund!“ Meine Stimme überschlug sich fast, so aufgeregt war ich. „WAS, war er untreu?“ „Ich denke nicht. Er hat gesagt, dass er sich von seinem Freund getrennt hätte, weil der einen anderen Jungen liebt“, antwortete ich. „Warum hast Du denn mit ihm geschlafen? Das ist jetzt schon ein bisschen pervers.“ „Ich hab ihn ja nicht erkannt gestern, erst heute früh, als ich bei ihm aufgewacht bin“, verteidigte ich mich. „Denkst du, dass du dieser andere Junge bist?“ „Ich weiß nicht, aber ich hoffe es“, antwortete ich leise. „Und warum sucht du Rico dann nicht?“ „Weil ich glaube, das das der richtige Zeitpunkt ist im Moment.“ „Vielleicht haut er aber auch ab und du siehst ihn nie wieder“, argumentierte Georg. Aber, warum sollte er dann ausgerechnet jetzt da sein?“ „Wenn Du recht hast und er liebt Dich noch wartet er vielleicht auf Dich!“ Dieses Argument leuchtete mir ein, so gering mir diese Chance auch erschien ich musste sie nutzen. „Ich geh mal schnell duschen.“ „Ja das ist denke ich besser. Du stinkst nämlich.“ Georg lachte laut auf und ich stürmte ins Bad, zog mich schnell aus und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser tat gut, aber ich wusste immer noch nicht, was ich zu Rico sagen wollte. Dann würde wohl improvisieren müssen.
Als ich mit duschen fertig war, frisch angezogen und gestylt ins Wohnzimmer ging saß Georg auf der Couch und sah fern. „Huiiii … da duftet aber einer“, grinste er und ich boxte ihm gegen die Schulter. „Können wir los?“ fragte er mich. „Willst Du mit?“ fragte ich ihn. „Ja klar irgendwer muss ja auf dich aufpassen. Aber ich bleib ihm Auto“.
Wenig später stiegen wir in Georgs Wagen und fuhren los. Die Fahrt bis zur Tram kam mir wie eine Ewigkeit vor. Als wir endlich da waren, konnte ich Rico sofort ausmachen. Er saß zusammengesunken auf einer Bank in der Fußgängerzone. Georg parkte ein und ich stieg aus. „Hey großer Bau kein Scheiß“, grinste Georg mich an. Ich versuchte zurück zu grinsen, was mir aber nicht so gelang, denn dafür war ich viel zu aufgeregt.
Ich setzte mich in Bewegung und steuerte direkt auf Rico zu. Er blickte auf und sah mir in die Augen. Aber ich erkannte keine Wut. Nur Trauer. Also setzte ich mich zu ihm. Er wich nicht zurück, sondern blieb einfach sitzen. Ich tat so als wüsste ich von nichts. „Hi, was ist denn los mit Dir?“, fragte ich leise. „Ich hab mich von meinem Freund getrennt“, antwortete er und fing an zu weinen. Ich nahm ihn vorsichtig in den Arm. Rico wehrte sich nicht, sondern schien eher näher an mich zu rücken. „Das tut mir echt leid. Ihr habt so glücklich gewirkt gestern. Warum hast du dich denn getrennt?“ „Hmmm das… naja… ist schwer zu beschreiben“. Rico wurde immer unsicherer, ich spürte seine Anspannung. „Es tut mir leid wegen unserem Date, ich war so ein Idiot. Mir macht das nix aus, das du auf der Straße lebst und ich möchte wenigstens das wir Freunde bleiben“. Rico sah mich verwundert und zugleich irgendwie glücklich an.
„Du bist der Grund, warum ich mich von Nico getrennt habe. Ich weiß auch nicht … aber ich hab mich in Dich verliebt“, gestand er leise. Mit diesen Worten löste er sich aus meiner Umarmung und sah mir tief in die Augen. In meinem Bauch fühlte es sich an, als würden 1000 Schmetterlinge mit Hubschraubern um die Wette fliegen. Wieder schossen mir Tränen in die Augen, aber diesmal vor Glück. Auch Rico hatte Pipi in den Augen. „Hast Du gehört Basti? Ich liebe Dich!“ Ich konnte nichts sagen, also beugte ich mich vor und gab Rico einen Kuss. Zuerst nur sehr zaghaft, dann immer fordernder. Rico umarmte mich und ich tat es Ihm gleich. Während wir dasaßen und uns küssten, liefen mir die Glückstränen nur so übers Gesicht. Endlich war ich am Ziel meiner Träume angelangt. Ich vergaß einfach alles um mich herum, die Passanten die uns anstarten oder auch Georg, der immer noch auf mich wartete. Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, wie er später davon fuhr. Er hatte wohl gemerkt, dass ich ihn nicht mehr brauchte. Dann löste ich mich von Rico und sah ihm tief in die Augen. „Ich liebe Dich Rico“, hauchte ich zärtlich. „Ich liebe Dich auch Basti.“…

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