3 b: Machtspielchen
Xaver sah in Markus von jeher
mehr als nur seinen Neffen. Ihr Verhältnis zueinander war eher jener Natur, wie
man es sonst nur unter Brüdern findet. „Mei, wenn mo eich so z‘samma siaht,
kennt mo glauba, ihr seids Brüada“, hatte der Hofbräuhauswirt einmal
schmunzelnd festgestellt. Und das stimmte wirklich, denn es gab fast nichts,
dass sie nicht gemeinsam unternommen hätten, seit Markus laufen konnte. „Einmal
haben wir dem Herrn Pastor einen Streich gespielt und ihm statt des von ihm bestellten
Glases Rotwein, ein Glas Traubensaft serviert. Das dumme Gesicht von dem
hättest du sehen müssen, als er den ersten Schluck trank Leon“, erinnerte sich
der junge Bayer und ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht …
Christian war mittlerweile dazu
übergegangen, Felix‘ Rosette zu lecken. „Jaaaaaa… tiefer“, zischte
Leitner stöhnend als der junge Hamburger ihm die Zungenspitze ins Loch stieß.
Dass er vor lauter Geilheit fast nur noch rumänisch sprach, war dem jungen
Schützling von Leon und Xaver weder wirklich bewusst, noch registrierte er es.
Sein ganzes Denken war für den Moment auf die Lust gerichtet, die ihm bereitet
wurde. Dies war dann auch die entscheidende Wendung in seinen Bemühungen, die
für ihn doch fremde Sprache zu erlernen. Chris hatte es wirklich geschafft,
Felix stöhnte die Worte, als ob er niemals in seinem gesamten Leben, eine
andere Sprache als rumänisch gesprochen hätte.
„Fick mich bitte durch. Ich
will deinen harten Schwanz tief in mir spüren“, säuselte der geleckte
Minuten später. Dieser Satz war
Musik in Christians Ohren. „Leg dich auf den Rücken, ich möchte dir dabei in
die Augen schauen“, forderte er Felix auf und seine Augen sprühten Funken,
wie eine Silvesterrakete. ‚Jetzt bin ich mir sicher … das ich im Paradies bin‘,
dachte der junge Mann und sah dabei zu, wie Felix es sich auf dem vor dem Kamin
liegenden Bärenfell gemütlich machte. Chris hatte in den vergangenen Wochen und
Monaten ja mit einigen hübschen Jungs Sex gehabt, aber dieser 1,83 m große
schlanke Kölner beflügelte seine Gier doch um ein Vielfaches.
Diese strammen Pobacken schrien
förmlich danach, von seinem Lustspeer gespalten und aufgespießt zu werden und
nichts anderes wollte Franzenstein lieber tun. „Das wird ein Fick, den du so
schnell nicht vergessen wirst“, versprach Franzenstein zwinkernd, als er
mit wippender Latte zwischen Felix‘ Beinen kniete, sie sich über die Schultern
legte und die anbetungswürdigen Halbmonde zu sich heranzog. „Jaaaa … stoooß
ihn … gaaanz tief reeein“, hechelte der braunhaarige Jüngling. Als er
spürte, wie die glitschige Eichel, zielsicher sein Lustportal öffnete und darin
verschwand, um gleich darauf den Rest, des 5 cm dicken Stammes folgen zu
lassen, drängte er sich ihr entgegen.
Vierzehn cm tief steckte Chris im
Anus, des Gaypirjünglings, dessen Wärme und Enge seine Lust zusätzlich
anstachelte. Genau das war es, was er jetzt brauchte. Es fühlte sich so
unglaublich gut an … Stoß für Stoß, den er mit kreisender Hüfte ausführte,
genoss er aus tiefstem Gaypirherzen. Und jeder Einzelne, wurde von seinem
Gegenüber mit lustvollem Stöhnen und Aufbäumen quittiert wurde. „Mach festeeer“.
Dieser bitte ließ Chris nur zu gerne Taten folgen. Es machte ihn an den sich
vor Lust windenden Körper unter sich zu beobachten. Knochenhart lagen die 16 x
5 cm des braunhaarigen Gaypirs und zeugten mit einer wahren Flut von Vorsaft
davon, dass ihm die Behandlung mehr als nur gefiel. Es waren völlig neue
Gefühle, die den Kölner immer stärker übermannten. Sollte es etwa möglich sein,
das Christian in zur Explosion bringen würde, ohne dass er seinen Penis auch
nur ein einziges Mal angefasst hatte. Der junge Franzenstein berührte einen
Punkt in ihm, von dessen Existenz Felix bisher nicht das Geringste wusste. Jede
Berührung dieser Stelle setzte erneut diese bisher ungeahnten Gefühle frei, die
seinen Stamm unkontrolliert zucken ließen und neue Mengen des klaren Glibbers
freisetzten.
Nach zwanzig Minuten erhöhte
Chris von sich aus das Tempo, er wollte sich endlich entladen und Felix dabei
mitnehmen. Der brachte inzwischen keine ganzen Sätze mehr zustande und wand
sich stöhnend, wie eine Schlange die wusste, dass es diesmal mit ihr zu Ende
ging. Immer mehr Vorsaft wurde freigesetzt, je schneller Franzenstein zustieß
und je öfter dieser eine Punkt in ihm weitere Treffer erhielt. Dann war es
soweit, Leitner konnte deutlich spüren, wie sich seine Eier Richtung Leisten
zurückzogen und unaufhörlich zu pumpen begannen. Stöhnend bäumte er sich auf
und schon spritzte die erste Salve weißen Goldes, die bis in sein Gesicht
schoss. Im gleichen Augenblick zog sich auch sein Schließmuskel zuckend
zusammen und molk Christians Schwanzfleisch so stark, da auch er endlich
überreizt war und die Jünglingssahne gegen die Darmwände feuerte. Sieben, acht
weitere Schübe gaben die Gaypirlümmel zuckend ab, bis die Quellen langsam
versiegten und Franzenstein erschöpft auf Felix‘ Körper zusammenbrach …
Am frühen Nachmittag des
folgenden Tages erreichten Xaver und Leon München. Als sie vorm Hofbräuhaus anhielten
und wenig später ausstiegen, wurden sie von einem jungen Mann begrüßt, der
freudig erregt auf sie zu rannte. „Mei Xaver, bist du des wirklich? I hob scho
denkt, du host mi vergess‘n, weil i koa Antwort auf des Briefl bekuma hab.“
„Markus?“, fragte der kleine Bayer und blickte erstaunt in die grau-blauen
Augen, des dunkel-blonden 1,78 m großen jungen Mannes. „Freili, wos host
denn du g’dacht?“, antwortete der Angesprochene und zog ihn herzlich in seine
Arme. Leon hielt sich zunächst ein wenig im Abseits und beobachtete das Treiben
schmunzelnd. „Entschuldigen’s bitte. Ich war total überrascht, dass der Xaver
plötzlich hier ist“, entschuldigte sich Markus und bemühte sich hochdeutsch zu
sprechen.
„Also ich bin der Lenz, Markus“,
stellt sich der junge Mann Leon vor und streckte ihm die Hand entgegen. „Und i
bin der Leon Dracul. Pfüäti“, antwortete Leon lächelnd und nahm die Hand an.
„Mei, du sprichst bayrisch?“, fragte Markus erstaunt und schüttelte sich mit
kräftigem Händedruck. „Da is doch nix‘ dobei“, regierte Dracul, als sei es das Normalste
von der Welt. „Der Leon is sowos wia a Sprachgenie“, erklärte Xaver seinem
Neffen, der sich vor Begeisterung gar nicht mehr einkriegte. „‘S gibt koane
Sprach’n oder an Dialektik, die wo er net koa.“ „Lost uns doch eini gehen. Der
Vatter wiard Augn moch‘n. Groad gestern hot er wiada oanem Gast verrot’n wie
mir zwoa, als Kinder den Herrn Pfarrer verlod‘n hom.“, verriet der junge Lenz
lachend. „Mei ihr wards ja zowa richtige Lausbuam“, reagierte Leon lachend, der
diese und weitere Anekdoten aus der Jugendzeit, während der Fahrt von Xaver
erzählt bekam.
„Vatter kumm und schau a moi, wen
i dabei hob.“ „Jo mi legst am oarsch, wen hama denn doa? Den klona von Beutelstein,
host di kam verändert“, überschlug sich der vollschlanke Gastwirt vor Freude,
umarmte Xaver herzlich und verschwand kurz darauf wieder in die hinteren Räume
…
Zeitgleich trafen Rupert von
Beutelstein und Yashito Honda in Berlin-Köpenick ein, wo sie sich mit Julian
Schäfer und Aaron Lang treffen wollten. „Vergangene Nacht traf eine geheime
Lieferung ein, deren Transport von bewaffneten Männern der GWS* im Geleit von
Josef Dinkel überwacht wurde.“ Bei der GWS handelte es sich um eine, erst
kürzlich gegründete Sondereinheit des Geheimdienstes.
*Geheime
Wolfsstaffel (Anmerkung des Verfassers)
„Soweit ich das auf die
Entfernung erkennen konnte, handelte es sich dabei um, in Alubüchsen verpackte
Filmrollen“, verriet Aaron, dessen Vater in Essen ein Lichtspielhaus besaß, in
dem er als Kind viele schöne Stunden verbrachte. „Wat icke nur nich‘ janz
versteh is‘, warum ein Filmtransport jesichtert wird, als wäre die Ladung aus
purem Jold. Und denn och noch von die GWS“, warf Julian in die Runde.
„Nun …“, begann Rupert
aufzuklären, „es gibt Gerüchte, das Hinkel im Ausland Filme mit homosexuellen und
behinderten Menschen produzieren ließ, um damit gerade jüngeren Menschen gezielt,
im WJ-Sommerlager aufzuzeigen, welche Folgen es haben wird, wenn sich das
deutsche Volk, weiter auf die Juden einlässt“ …
Markus war immer noch total aus
dem Häuschen, dass sein Onkel, den er so lange nicht mehr gesehen hatte, zu
Besuch war. Leon konnte sich sein breites Grinsen nur mühsam verkneifen, so
sprachlos hatte er seinen Freund lange nicht erlebt. In einer Tour erzählte der
junge Lenz, was alles passiert war, seit Xaver nicht mehr in München lebte.
„Aber die Wolfsjugend ist bei allem immer noch das tollste“, begann der junge
Mann zu schwärmen. „Da ist auch niemand, neidisch auf unseren Reichtum“. Lenz
hatte es in der Vergangenheit mehr als einmal erleben müssen, dass er als
verwöhntes Jüngelchen bezeichnet wurde, bloß weil sein Vater und er im
Hofbräuhaus nicht schlecht verdienten und selbst während der Weltwirtschaftskrise
finanziell so gut dastanden, dass niemand entlassen werden musste. „Dabei haben
wir in der Pfarrei sogar eine kleine Suppenküche betrieben, in denen wir an die
ärmsten Familien, an Feiertagen warme Mahlzeiten verteilten“, erinnerte sich
Markus.
‚Das
macht mir Angst Leon, er redet von der Wolfsjugend, als täten sie dort nichts
anderes als die Pfadfinder auch.‘ ‚Bleib ruhig Schatz, er weiß es noch nicht
anders!‘ …
In Berlin wurden derweil Pläne
geschmiedet, wie man die Filme austauschen könnte, ohne das Hinkel oder jemand
anders es vorher mitbekommen würde. „Tagsüber ist in der Reichskanzlei zu viel
Betrieb“, warf Julian ein. „Es gibt also nur zwei Möglichkeiten“, sinnierte
Yashito kaum hörbar, „entweder gehen wir nachts rein oder was noch besser wäre,
wir tauschen die Filme erst dann aus, wenn sie im Zeltlager ankommen.“ „Natürlich
… unsere Ninjas!“, reagierte Rupert von Beutelstein und küsste seinen
japanischen Freund für diese Idee. Mit riesigen Fragezeichen in den braunen
Augen blickte Aaron in die Runde. Er verstand irgendwie nicht, worauf Rupert
und dieser Yoshi hinaus wollten. Erst als sie ihm erklärten, was Ninja sind und
von ihrem Einsatz 1929 in Bremen erzählten, lösten diese Fragezeichen sich
langsam wieder auf …
„Schade, ich könnt jetzt noch
stundenlang weitererzählen, aber ich muss gleich los. Wir haben heute ein
Treffen. Bleibt ihr über Nacht?“ „Wir fahren erst morgen zurück“, antwortete
Xaver monoton. Das, was Markus über die Wolfsjugend erzählt hatte, wollte ihm
absolut nicht gefallen. So kannte er seinen Neffen nicht, er war doch früher
ganz anders. Jedoch merkte er auch, dass es nicht leicht werden würde, ihn vom
Gegenteil zu überzeugen. „Prima, sehen wir uns dann heut Abend noch?“ „Sehr
gerne“, antwortete Leon für beide. Xaver nickte nur gequält lächelnd, bevor
sich der junge Lenz von ihnen verabschiedete.
„Was machen wir jetzt“, fragte
von Beutelstein resignierend, als Leon und er zwanzig Minuten später im Auto
saßen. „Wir telegrafieren den Kusenberg Brüdern, dass sie umgehend nach
Törzburg reisen und dort auf uns warten sollen; gemeinsam werden wir einen Weg
finden, um Markus da wieder rauszuholen.“ „Glaubst du wirklich daran, dass wir
das schaffen Leon?“ So verzweifelt hatte Dracul seinen Lebensgefährten noch
nicht erlebt. Kein Wunder, denn für ihn war Markus wirklich beinahe wie ein
kleiner Bruder, der alte Lenz hatte es damals völlig richtig erkannt. Xaver
würde daran zerbrechen, wenn Markus der falschen Ideologie, die hinter der
Wolfsjugend stand, endgültig verfallen würde. „Gemeinsam mit Christian und den
Kusenbergs werden wirs schaffen“, versprach Leon überzeugt, bevor er seinen
Freund sanft in die Arme zog …
„Gut, dann machen wir es also so.
Wir werden die Ninja reaktivieren und in Törzburg auf den Einsatz vorbereiten.
Aaron, du bleibst bitte mit uns in Kontakt und versucht herauszubekommen, ob es
wirklich die Filme sind, die wir befürchten. Sollten sie es sein, schickst du
sofort ein Telegramm.“ „Wird erledigt Chef“, reagierte Lang nickend. „Und icke
werde versuchen ein paar unserer Männer bei die GWS einzuschleusen“, bot Julian
an, während er bereits überlegte, wer ihm von den Berliner Gaypiren am
geeignetsten erschien …
„Danke Leon“, sagte Xaver unter
Tränen, nachdem sie das Telegramm aufgegeben hatten und ein paar Kilometer nach
Grünwald rausgefahren waren, um von Beutelsteins verwaistem Elternhaus einen
Besuch abzustatten. „Ist doch selbstverständlich mein Kleiner“, entgegnete
dieser, „du hast mir schon so oft geholfen, seit wir uns kennen … und jetzt bin
eben mal ich an der Reihe“. Vorsichtig wischte Dracul, dem jungen Bayern, seine
Tränen aus dem Gesicht, bevor sich ihre Lippen trafen und in einem zärtlichen
Kuss vereinten.
Das Gut der von Beutelsteins lag
ein Abseits, auf einem Hügel umgeben von unendlichen Weiden, die an einen Waldrand
grenzten. Seit dem Tod der Großeltern und des Vaters vor einigen Jahren hatte
sich niemand mehr um das Anwesen gekümmert. Dennoch erschien den beiden
Reisenden das Hauptgebäude in einem überraschend guten Zustand, gerade so als
ob es von irgendjemandem bewohnt würde. „Seltsam, denn soweit ich weiß, hatten
sich damals keine Pächter gefunden, die bereit waren das ‚Erbgut von
Beutelstein‘ zu übernehmen“, flüsterte Xaver aufgeregt, als sie sich dem
Herrenhaus näherten. Noch bevor sie klopfen konnten, öffnete sich die Tür und
der junge Bayer erkannte den ersten von den insgesamt sechs neuen ‚Bewohnern‘
„Levi Strauss?“, fragte von Beutelstein erstaunt. „Was machen sie denn hier?“
„Entschuldjen se, Herr von Beutelstein. Aber ich und meine Familie hätten sonst
nich‘ jewusst wohin“, begann Strauss zu erklären, bat die beiden herein und
begann zu erklären.
Es war Anfang April, als abends
einige betrunkene junge Männer in Pfadfinderuniformen, krakeelend durch die
Münchener Innenstadt zogen, Steine in Levi’s Barbierladen warfen darin
eindrangen, die Einrichtung verwüsteten und das Gebäude zuletzt anzündeten.
„Meine Familie und ich sind dem Flammentod nur knapp entkommen und weil
wer nich‘ wussten wohin, sind wer nach Jrünwald raus und nu leben wer hier“, beendete
Strauss seine Ausführungen, nach einer weiteren Stunde. „Sie können hier
natürlich so lange wohnen bleiben, wie es nötig ist. Aber sicherer würde ich es
finden, wenn sie so schnell wie möglich mit ihrer Familie nach Amerika
auswandern“, erklärte Xaver der jüdischen Familie, die mittlerweile vollzählig
im Wohnzimmer saß.
„Die Zeiten werden dunkler …
die Anzeichen werden immer deutlicher. Was ihnen und ihrer Familie widerfahren
ist, war erst der Anfang“ …
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