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Freitag, 11. November 2011

Rico, der Straßenjunge und ich 2

Es war inzwischen 23 Uhr und mir war wie immer, langweilig. Auch im Fernsehen kam nix gutes mehr. Ich entschloss mich noch mal zur Straßenbahn zu gehen. Vielleicht sah ich IHN ja dort noch mal. Also zog ich mich an und machte mich auf den Weg. Mit dem Fahrrad sollte ich nur 10 min. brauchen. Während der Fahrt dachte ich darüber, nach was ich zu ihm sagen könnte. Doch alles, was mir einfiel, endete mit „Peinlich“. Doch umdrehen war jetzt auch keine Option mehr für mich, weil ich ihn unbedingt wiedersehen wollte.

Keine fünf Minuten später war ich endlich da. Doch als ich mich zu allen Seiten drehte, sah ich niemand mehr auf der Straße. Es war mir zwar irgendwie klar, das niemand da sein würde… trotzdem war ich enttäuscht. Gerade als ich wieder auf mein Rad steigen wollte, stupste mich von hinten jemand an. Ich bekam beinahe einen Herzinfarkt und wollte schon anfangen zu maulen, als ich plötzlich in ein wunderschönes bekanntes Gesicht sah. Mein Herz machte Freudensprünge, während sich gleichzeitig mein Magen vor Aufregung fast umdrehte. ER war es, mein… na ja, Traumman. Wir sahen uns erstmal an und ich bemerkte, wie er mich aufmerksam musterte. „Hi“, sagte er und lächelte mich wieder so sanft an, wie am Nachmittag. „Du hast mich doch heute schon mal so angestarrt“, grinste er. „Ich… äh… nein. Da… musst du… mich wohl äh… verwechseln“, stotterte ich. „Ich heiße ähm Basti“, stammelte ich vor mich hin. Mein Kopf verfärbte sich dabei tiefrot. Bloß gut, das das so dunkel war. „Ich heiße Rico“ grinste er wieder. „Was suchst Du denn hier?“ „Ich? Hmmm naja ich, ich, ich wollte fragen ob äh…“, ich konnte das nicht. Etwas ich mich reingrummelnd, stieg schnell auf mein Fahrrad und fuhr so schnell wie möglich einfach weg. Sein erstauntes Gesicht in diesem Moment konnte ich nicht vergessen. Ich trat immer schneller in die Pedale und hielt erst an der großen Kreuzung wieder an, um Luft zu schnappen. Mein Atem raste und ich spürte wie mein Herz schmerzhaft pumpte. Während ich noch krampfhaft versuchte mich zu beruhigen, schossen mir Tränen in die Augen. Verdammt… ich war sooooo blöd. Wieso stotterte ich vor mich hin und ließ ich ihn dann auch noch stehen. Die Tränen rollten nur so über mein Gesicht. Erst fünf Minuten später hatte ich mich wieder etwas beruhigt und stieg auf mein Fahrrad.

Restlos erschöpft, kam ich Minuten später daheim an, lehnte mein Fahrrad an die Hauswand und stürmte ins Haus. Oben angekommen, ließ ich mich nur noch aufs Bett fallen. Viel zu erschöpft, um über irgendwas nachzudenken, zog ich mir mechanisch meine Sachen aus, kuschelte mich nackt in meine Bettdecke, um in Rekordzeit einzuschlafen.

Blinzelnd öffnete ich am nächsten Tag meine Augen, streckte mich und sah auf die Uhr. Es war bereits nach 12 Uhr. Als ich schnell mein Tür aufzog und ins Haus horchte ,merkte ich das niemand daheim war. So konnte ich jedenfalls ungestört, meinem heimlichen Fetisch, FKK, nachgeben. Nackt wie ich war, begab ich mich in die Küche um mir dort eine Schüssel Müsli und einen Kaffee zu machen. Nachdem alles fertig und ich gerade wieder oben angekommen war, klingelte es an der Haustür. Also schlüpfte ich schnell in meine Boxershorts, sprintete runter und öffnete die Tür., vor der Georg stand. „Hi“, sagte er nur kurz und ging an mir vorbei ins Haus. Etwas irritiert schaute ich ihm nach. Doch gerade als ich ihn fragen wollte, was los sei, sagte Georg nur; „Warte kurz… muss dringend Pinkeln“. Er rannte aufs Klo und schloss nicht mal ab. „Na du hast es aber nötig“, rief ich ihm lachend hinterher. „Wenigstens lauf ich nicht mit halbsteifem Schwanz vor meinem Besuch rum“, konterte er trocken. Meine Gesichtsfarbe wechselte ins rötliche und ich rannte schnell im mein Zimmer, um mir eine Jogginghose und ein Shirt anzuziehen. Wir haben uns zwar schon oft nackt oder mit Latte gesehen… trotz allem war es mir jedes mal peinlich.

Nur eine Minute später stand Georg in meinem Zimmer. „Na wie wars gestern?“, fragte ich ihn. „Ging so. Hab beinahe eine aufgerissen. Aber dann kam raus, das Sie ein ER ist.“, dieses Bild vor Augen fiel es mir wirklich schwer, mich zu beherrschen deshalb drehte ich mich lieber von Georg weg. Was aber nur von mäßigem Erfolg gekrönt und prustete los: „Tja mein Lieber, ein bisschen bi schadet nie“. Georg schaute zunächst gespielt beleidigt, lachte dann aber mit. „Und wie war dein Abend? Sehe keinen Jungen im Bett liegen“. Ohne Vorwarnung wurde ich wieder ernst und erzählte Georg die Geschichte von dem süßen Jungen an der Haltestelle. Am Ende guckte er mich nur kopfschüttelnd an und sagte: „Mann bist du DOOF!“ „Danke für die aufmunterten Worte“, sagte ich und wischte mir wieder eine Träne weg. „Du duscht Dich jetzt und dann fahren wir runter“, ordnete Georg mit erstem Gesichtsausdruck an. „Ich soll was?“, fragte ich ungläubig. „Du entschuldigst Dich bei ihm und ich komme mit“. Georg packte mich und schleifte mich ins Bad. „Beeil dich“, rief er mir noch aus dem Wohnzimmer entgegen. Ich war immer noch total perplex. Dennoch zog ich mich aus und stieg unter die Dusche. Nach 25 Minuten waren wir fertig und fuhren los.

Weil Georg mit dem Auto da war, brauchen wir nicht lange zum Bahnhof. Wir stiegen aus und sofort konnte ich ihn ausfindig machen. Der Junge stand alleine in der kleinen Fußgängerzone und schien auf irgendwas oder irgendwen zu warten. Georg stieß mich vorwärts und dann stand ich wieder vor ihm. Im Sonnenlicht konnte ich sein wunderschönes Gesicht noch besser bewundern. Rico drehte sich um sah mir genau in die Augen. Er funkelte mich irgendwie wütend an. „Was willst Du denn hier“, zischte er. Georg stieß mir von hinten in den Rücken. „Ich.. äh.. wollte mich, naja, bei dir entschuldigen“, nuschelte ich flüsternd. „Was?“ Fragte er. „Ich wollte mich bei Dir wegen gestern entschuldigen.“ „Aha, na ja passt schon“, sagte er nur knapp. Ich stand unschlüssig da uns starrte ihn an. „Ist noch was?“, fragte er etwas sanfter. Nun schaltete Georg sich überraschend ein: „Mein Freund hier ist schwul und findet Dich wohl süß. Er traut sich aber nicht so recht, dich nach einem Date zu fragen“. Für zwei Sekunden war Rico total erstaunt, fasste sich aber schnell wieder und grinste breit: „Hmmm ok wann und wo?“ Noch bevor ich antworten konnte, sagte Georg „Nächsten Freitag um 20 Uhr hier.“ „Ok da hab ich Zeit“, grinste Rico immer noch, ich war unfähig irgendwas zu sagen. „Aber dann darfst du auch gerne selber sprechen“, bemerkte Rico lachend. Wir verabschiedeten uns und Georg bugsierte mich wieder in sein Auto.

Im Auto grinste mich Georg breit an: „Na war das jetzt so schwer?“ „Nein“, stammelte ich vor mich hin und war immer noch überfordert. Georg setzte mich daheim und fuhr dann weiter. Als ich wenig später in meinem Zimmer stand, warf ich mich erstmal aufs Bett. Ich hatte tatsächlich ein Date mit dem süßesten Jungen auf der Welt, mein Herz machte Freudensprünge.

Aber die Freude währte nicht lange plötzlich hörte ich wie die Haustür aufgesperrt wurde und ein paar Sekunden später erkannte ich die Stimme meiner Mum. „Sebastian bist du daheim“? „Jaaaa ich bin oben“, antwortete ich rufend und begab mich nach unten. Dort sah ich meine Mutter immer noch im Laborkittel stehen. Sie guckte mich abschätzend an: „Na, hast mal keinen Kater?“ fragte sie mich herablassend. „Nein“, zischte ich Ihr entgegen und stürmte zurück in mein Reich. So war meine Mum immer wenn es mal wieder länger im Labor dauerte. Sie fing dann an zu trinken und reagierte so wie jetzt.

Bloß gut das ich wenigstens hier oben Ruhe hatte. Ich wollte endlich meine Hausaufgaben machen, deshalb kramte meine Unterlagen hervor…

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