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Freitag, 16. Dezember 2011

Leon D - Biss zur Erlösung 6

6: Glück im Unglück

Während Christian und Markus sorgsam Laub, Äste, und Brennholz an der Feuerstelle im Zentrum des Zeltlagers aufschichteten, lagen Leon und Xaver eng aneinandergekuschelt und versuchten zu schlafen. Was besonders für Xaver nicht ganz einfach war, denn obwohl er Müde war, kreisten seine Gedanken immer wieder um die Vision, die er gehabt hatte. Ihr war es zu verdanken, das 200 Ninjas anrückten, um das Lager zu sichern und er jetzt mit Leon hier war, um seinem Neffen zu Hilfe eilen zu können, falls es nötig würde. Hoffentlich würde es gelingen, die neun Welpen aus dem Zeltlager zu entfernen, bevor sie weitere Jungs infizieren konnten. Wenn dieser Plan nicht funktionierte, würde es zu einer Schlacht, ähnlich der im Kölner Knabeninternat, kommen.

„Hoffentlich geht unser Plan auf Leon“, flüsterte Xaver. „Mach dir darum keine Sorgen Schatz, es wird gelingen“, antwortete Leon. Es musste einfach funktionieren, alles andere würde einen Wirbel verursachen, der die Gaypire um Jahre zurückwerfen und ihren Kampf gegen Vitali alias Ludolf Hinkel zusätzlich erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen würde. Denn natürlich würde der diesen Vorfall durch die ‚Geheime Wolfsstaffel’ prüfen und nach den Tätern suchen lassen, was ihn über kurz oder lang auf die Spur der Gaypire bringen würde …


Im Zeltlager waren die Vorbereitungen für das abendliche Lagerfeuer inzwischen beendet und Christian hatte sich mit Xavers Neffen an den See zurückgezogen, wo sie nach schweißtreibender Arbeit Abkühlung suchten, während alle anderen Jungs und deren Betreuer sich wieder im Lager befanden. Jedenfalls dachten sie das, als sie sich auszogen, um splitternackt in den See zu springen. Während Chris und Markus ausgelassen im Wasser tollten, und versuchten sich gegenseitig unterzutauchen, rannten an Land drei Jungs zu dem Platz, wo ihre Sachen lagen, schnappten sie sich und verschwanden, wie sie gekommen waren, nachdem einer von den Dreien einen mit Buchstaben aus Tageszeitungen zusammengeklebten Brief den er ablegte und mit einem Stein beschwerte, damit er auch garantiert nicht von einem zufälligen Windstoß davongeweht wurde.

„Mei, wo san denn unsre Sachen?“, fragte Markus, als Chris und er 40 Minuten später wieder aus dem Wasser kamen und tropfnass ihren Liegeplatz erreichten. Chris erster Blick fiel sofort auf den Zettel, der im Gras lag, während Markus glaubte, dass sie an der falschen Stelle aus dem See gestiegen waren und die nähere Umgebung mit den Augen absuchte. Christian legte den Stein beiseite, hob die deponierte Nachricht auf, und überflog sie:

‚KEIN VOLKSDEUTSCHER IST BESCHNITTEN NICHT! FASST DU JUDENSCHWEIN EINEN UNSERER KAMERADEN AUCH NUR AN, MACHEN WIR DICH FERTIG!
                       
SCHAU DICH AB SOFORT BESSER ZWEIMAL UM!’

Chris versuchte den Drohbrief vor Markus zu verstecken, um ihn nicht zu beunruhigen, doch der hatte ihm über die Schulter geschaut und mitgelesen. „Des woar b’stimmt der Huber Micha, der hat so oan Hass auf dera Juden“, sinnierte der junge Münchener verängstigt. „Markus, ich bin kein Jude“, reagierte Franzenstein. „Mei und warum bist dann beschnitten?“ „Weil ich eine so enge Vorhaut hatte, dass es mir jedes Mal wehtat, wenn sich mein Puller versteifte“. Chris sprach nicht gerne über diesen operativen Eingriff, und wenn Markus ihn nicht danach gefragt hätte, dann hätte er es auch am liebsten verschwiegen …


„Wir müssen sofort nach Waffenbrunn“, schrie Xaver mit weit aufgerissenen Augen. „Irgendwas stimmt nicht mit Markus und Christian“. Er hatte die beiden im Traum splitternackt und verängstigt an einem See stehen sehen. Leon wusste zunächst nicht, wie ihm geschah, als von Beutelstein aus dem Bett sprang, Jagdkleidung und zwei Hosen, aus ihren Koffern zerrte und aufs Bett warf. „Jetzt zieh dich bitte an Leon, wir dürfen wirklich keine Zeit verlieren“, drängte Xaver seinen Freund. So schnell es ihnen möglich war, stiegen sie in die Uniformen der Waidmänner, eilten zu ihrem Auto und fuhren wenig später die paar Kilometer bis Waffenbrunn. Unterwegs erzählte Xaver aufgeregt, was er diesmal in seiner Vision gesehen hatte …


„Mei wos hammer denn doa, zwoa Nacktärsche“.  Aufgeschreckt drehten Markus und Christian sich um und sahen zwei Jäger auf sich zueilen, die sie erst auf den zweiten Blick erkannten. „So meine Herren, Sie werden uns jetzt ohne Widerworte ins Forstamt begleiten“, ordnete Leon an bevor sie Chris und Markus in ihre Mitte nahmen und zu ihrem Fahrzeug führten, sie hinten einsteigen ließen und kurz darauf losfuhren. „Greift mal unter die Rückbank, da haben wir Hosen für euch deponiert“, ordnete Xaver breit grinsend an.

Nachdem die beiden der Anweisung Xavers gefolgt waren, hielt Leon das Fahrzeug an und die vier jungen Männer stiegen aus und setzen sich gemütlich auf eine Wiese in der Nähe. „Jetzt klärt mich mal auf Jungs, was war überhaupt los?“, fragte Leon, woraufhin Chris ihm und Xaver den ‚Liebesbrief’, der Wolfsjungen zeigte. „Markus kommst du mal bitte mit mir? Ich glaube die Zeit ist reif, dir etwas zu erklären“. Der schaute seinen Onkel zunächst mit fragenden Augen an, ging dann aber mit.

„Markus, was weißt du über Werwölfe?“, fragte Xaver, nachdem sie ein Stück weiter gegangen waren. „Also laut dem Mythos sollen dass Menschen sein, die sich bei Vollmond in Wölfe verwandeln und sich dann auf die Jagd begeben ihre Opfer entweder zu töten oder ebenfalls zu Wolfsmenschen zu machen. Aber die gibt’s doch nicht wirklich.“ „Markus, es gibt sie Leon und ich, haben in den zwanziger Jahren mehrfach gegen sie kämpfen müssen. Doch das ist nichts, gegen das was uns jetzt bevorsteht. Unser Land wird vom Vater aller Werwölfe regiert. Was meinst du wohl, warum eure tolle Organisation Wolfsjugend heißt?“ Darüber hatte Markus eigentlich niemals nachgedacht. „Meinst du das ernst?“, fragte der junge Münchener unsicher. „Markus wir kennen uns schon so lange, habe ich dich jemals angelogen?“, fragte Xaver, dessen Augen dabei kurz grünlich weiß aufblitzten. Lang genug, dass es Leon und Christian wahrnehmen konnten, aber zu kurz für die menschlichen Augen von Markus.

Der schwieg eine Weile und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Dann blickte er seinem Onkel fest in die Augen und antwortete leise: „Nein, das hast du niemals“. Beide sahen sich schweigend in die Augen, dann griff Xaver die rechte Hand seines Neffen und sie setzten sich genau gegenüber ins trockene Gras. „Markus da ist noch etwas, was du über Leon und mich wissen musst“, begann von Beutelstein und Herz schlug ihm dabei bis zum Hals. „Was denn?“, fragte Markus mit Verunsicherung in der Stimme. „Leon und ich …“ Xaver atmete ein letztes Mal tief durch, „… also wir sind keine gewöhnlichen Menschen mehr“. Es gab kein zurück mehr, Markus sollte es endlich wissen und dann für sich selber entscheiden, wie er damit umging. „Wir sind Gaypire“, vollendete er den Satz. „Ihr seid was?“ „Gaypire, das sind Vampire, die sich von der Sahne ernähren, die sie hübschen jungen Männern wie dir aus den Pullern saugen“.

„Ihr seid ein Paar oder?“, fragte Markus lächelnd, nachdem er die letzten Informationen verarbeitet hatte. „Ja sind wir, das darf aber niemand erfahren. Du weißt, was mit Homosexuellen im Deutschen Reich geschieht oder?“ „Ja und ich hab selber Angst davor“, antworte er mit Tränen in den Augen. „Du kennst doch den Christian oder? Das hat er mir jedenfalls heute im Wald erzählt“, schluchzte der junge Münchener. „Ja, er gehört auch zu uns“, flüsterte Xaver und wischte seinem Neffen die Tränen aus den Augen. „Hast du dich in ihn verliebt?“ Markus nickte bejahend und schaute kurz zu Chris und Leon hinüber, die sich auch zu unterhalten schienen. „Markus liebst du ihn so sehr, dass du bereit wärest, wie wir zu werden?“ Der junge Münchener überlegte nicht lange, dann atmete er tief durch und antwortete mit fester Stimme: „Ja, und obwohl ich Christian noch nicht lange kenne, bin ich bereit ein Gaypir zu werden, nur um ihm immer Nahe zu sein“. Minutenlang schauten sich die beiden jungen Männer in die Augen, dann fielen sie sich gegenseitig in die Arme. Xaver fiel in diesem Augenblick ein zentnerschwerer Stein vom Herzen. Sie standen auf und kehrten Arm in Arm lächelnd zu Leon und Christian zurück, die hatten vor ein paar Minuten Zuwachs bekommen, denn Yashito Honda saß bei ihnen. Er war alleine dort, weil Rupert zeitgleich in Berlin weilte. Einer der GWS-Agenten war nach einem Trainingsunfall mit gebrochenem Bein ausgefallen und von Beutelstein wollte die ‚Operation: Hässliches Entlein’ jetzt persönlich zum Erfolg führen.

„Chris, nimmst du mir bitte deinen Freund ab?“, fragte Xaver zwinkernd, nachdem er und sein Neffe den Japaner begrüßt hatten. Der stand auch direkt auf, nahm seinen Schatz in die Arme und küsste ihn, bevor sie sich zu den anderen setzten. Xaver hatte eine recht spektakuläre Idee, wie man seinen Neffen innerhalb der nächsten Tage aus dem Zeltlager schaffen könnte. „Verstehst du Yoshi? Es muss aussehen, als wäre Markus beim Baden im See ertrunken“, erklärte der junge Bayer. „Lasst mich kurz überlegen“, bat der Asiate und hatte bereits kurze Zeit später die Lösung. „Ich habe eine sehr alte Droge, welche die Körperfunktionen für mindestens 48 Stunden soweit herunterfährt, dass diese nicht mehr wahrnehmbar sind. Die Ninjas haben sie früher eingesetzt, um die Leichenstarre vorzutäuschen, wenn sie in Gefangenschaft gerieten“. Er suchte kurz in einem seiner Beutel, die er ständig bei sich trug, und übergab Chris etwas, das wie ein ganz normales kleines Bonbon aussah.

„Markus darf aber erst in den See, wenn es sich vollständig in seinem Mund aufgelöst hat. Sobald er dann im Wasser ist, treten innerhalb kürzester Zeit Lähmungserscheinungen auf, die Atmung setzt auf und er sinkt auf den Grund, noch bevor sich seine Lungenflügel mit Wasser füllen können.“ „Hat es irgendwelche Nebenwirkungen?“, fragte Xaver besorgt. „Sobald er aufwacht, wird er mindestens drei Tage sexhungrig sein, wie ein rolliger Kater, mit Dauererektion*“, antwortete Yashito grinsend.

*in abgeschwächter Zusammensetzung wird die Droge heute als VIAGRA vertrieben. (Anmerkung des Verfassers)

„Markus, du musst es nicht machen, wir finden sonst auch einen anderen Weg, dich da rauszuholen“, bot Xaver seinem Neffen an, obwohl er ihm ansah, dass dieser die in Aussicht gestellte Nebenwirkung recht anregend fand. Die Beule in Markus’ Hose und sein freches Grinsen, mit dem er Christian ansah, sprachen Bände. „Nein, is scho recht!“, entgegnete der junge Münchener mit einer ablehnenden Handbewegung. „Und das Welpenproblem löst sich mit etwas Glück spätestens morgen früh. Die Kusenbergs haben von mir Ketten mit Davidsternen bekommen, die sie den Neun heute Nacht umhängen sollen, wenn sie schlafen“. „Davidsterne?“, hinterfragten Christian und Markus erstaunt. „Genau und der Lagerleiter wird einen anonymen Tipp erhalten, dass sich im Zeltlager neun jüdische Jungs befinden, du kennst die Jungs übrigens Markus“, ließ Leon durchblicken. „Mei jetza soagts net, der Huber Micha is’ doa dabei“, sprach Markus eine spontane Vermutung aus.

„Genau der und die anderen acht Jungs aus dem Zelt ebenfalls. Wobei ich bei Micha, nachdem was ich heute über ihn gehört habe, davon ausgehe, dass er ihr Leitwolf ist“, ließ von Beutelstein durchblicken und berichtete Chris und seinem Neffen, von den Visionen, die er in letzter Zeit hatte. „Gut, dass du nicht mehr bei denen im Zelt bist, Schnuffel“, bemerkte Franzenstein, nachdem Xaver mit seinen Ausführungen fertig war. Von Beutelstein war, ohne dass Markus es mitbekam, in dessen Gedanken eingedrungen und hatte festgestellt, dass sein Neffe wirklich nicht wusste, auf was er sich er sich einließ, als er in die WJ eintrat. Wie viele andere auch war Markus, dem Ruf Hinkels gefolgt, ohne darüber nachzudenken.

„So dann seht jetzt besser zu, dass ihr zurückkommt, bevor ihr vermisst werdet“, schlug von Beutelstein vor. „Markus wir sehen uns spätestens in Törzburg wieder“, setzte er nach, bevor er den Neffen zum Abschied umarmte …


„Wo habt ihr denn gesteckt, wir suchen euch schon überall“, riefen Matthias und Johannes Kusenberg den beiden jungen Männern schon von Weitem entgegen. „Wir mussten mit aufs Forstamt, irgendwelche Spaßvögel haben uns unsere Kleider gestohlen, als wir vorhin im See gebadet haben“, rief Christian laut zurück. ‚Dank Leon und Xaver haben wir jetzt wenigstens wieder Hosen am Arsch. Xaver hatte wieder eine Vision und er geht jetzt davon aus, dass Micha Huber der Leitwolf der Welpen ist.’ „Euch kann man auch keine zehn Minuten alleine lassen“, scherzte Matze noch, bevor Markus und Chris in ihrem Zelt verschwanden, wo schon die nächste Überraschung auf sie wartete. Irgendwer hatte offensichtlich ihre Sachen durchwühlt, und als ob das noch nicht genug wäre, wurden sie von Micha Huber aus dem Zelt gerufen. „Ihr zwoa sollts euch sofort beim Rimmel melden“, bellte er mit einem fiesen Grinsen auf dem Gesicht. Ohne zu wissen, was überhaupt los ist, gingen die beiden zur kleinen Blockhütte des Lagerleiters hinüber traten wenig später ein und meldeten sich wie befohlen. Das Donnerwetter, welches dort über sie hereinbrach, ließ ihnen die Ohren klingeln.

„Im Zeltlager ist gestohlen worden und dieses Diebesgut wurde bei ihnen beiden im Zelt gefunden und sichergestellt. Außerdem ist mir zu Ohren gekommen, dass sie nackt im See gebadet und dort Unzucht miteinander getrieben haben“, polterte Rimmel los, ohne Christian und Markus überhaupt eine Chance zur Verteidigung zu lassen. „Sie beiden werden SOFORT ihre Sachen packen und das Zeltlager verlassen. Tun sie dies nicht, werde ich sie morgen früh der Polizei übergeben. Haben Sie mich verstanden?“, bölkte Rimmel, ohne zu ahnen, welchen riesigen Gefallen er den beiden jungen Männern im Grunde damit getan hatte. „Antworten Sie gefälligst, wenn ich Sie etwas frage! Haben Sie mich verstanden?“, wiederholte der Lagerleiter, dessen Halsschlagadern zornig bebten. „Ja“, antworteten Markus und Chris, bevor sie auf den Absätzen kehrt machten.

Erst als sie wieder draußen standen, wurde ihnen bewusst, was in den letzten Stunden passiert sein musste. Huber und seine Jungs hatten ‚Diebesgut’ in ihrem Zelt versteckt und sie zusätzlich wegen homosexueller Handlungen bei Rimmel angeschwärzt. Der hatte nach den gegen sie erhobenen Vorwürfen natürlich sofort das Zelt durchsuchen lassen, ohne dass es irgendwer mitbekam, deshalb konnten die Kusenberg Brüder Christian und Markus auch nicht vorwarnen. Die staunten nicht schlecht, als sie die beiden kurze Zeit später ihre Sachen packen sahen. ‚Wir sind dank dem Huber Micha aus dem Lager geworfen worden.’ ‚Und wohin wollt ihr jetzt?’ ‚Erstmal in den Nachbarort zu Leon und Xaver. Spätestens übermorgen werden Markus und ich direkt nach Törzburg weiterreisen. Passt auf euch auf Hannes …’









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