Kapitel 5: Angriff der Zitronen, Teil 1
Inzwischen auf der Bigcock, dem Stolz der gayianischen Flotte.
„Commander Lümmel,
wir empfangen soeben eine Holonachricht von der Group 69 (gayianischer
Geheimdienst, für den auch abtrünnige, geschlechtsmodifizierte,
ehemalige Kampflesben, ihre Ärsche hinhalten) mit Dringlichkeitsstufe
eins“, meldete Chefstöpsler Onan ‚Black Hole‘ Morgan dem Vorgesetzten, der sich gerade einen hässlichen Pickel auf der Nase auszudrücken versuchte.
Genervt drehte dieser sich von seinem Handspiegel weg und bat darum, das
Gespräch in seine Liebeshöhle zu legen, in der Hoffnung sich dort dann
wenigstens noch schnell den Pickel ausdrücken zu können.
Wenig später in Lümmels Quartier, wo noch die gleichnamigen Tüten der vergangenen Nachtschicht wild verstreut Zeugnis abgaben:
„Commander Lümmel, es gibt wirklich Wichtigeres, als ihre Pickelpflege“,
rügte der fünfzehnjährige Leiter, der Spionageabteilung, Bill
Sexsells, diesen, als er die Eiterflüssigkeit aus dessen Nasenpickel,
quer durch den Raum spritzen sah.
„Eine kleine Gruppe, über das Gayiansystem verspritzter Rebellen, hat
sich mit den Zitronen verbündet und ist Richtung Erde unterwegs.
Schicken Sie Captain Pimmler umgehend einen Anglemaker zu dessen
Unterstützung hinterher und lassen sie den Rest ihrer Flotte in der Nähe
des Erdmondes patrouillieren. Das ist ein Befehl!“
Damit endete die Übertragung, Sexsells löste sich, nicht nur den einen Kopf schüttelnd, in Wohlgefallen auf und wir wenden uns zunächst wieder den Ereignissen auf der Erde zu …
Pimmler und Nummer Eins hatten gerade ihre Rohre mehr als nur einmal
verlegt und wollten sich erstmal an der Theke bei einem verträumten
Gläschen Prosecco eine winzige Ruhepause gönnen, als sich zwei junge
Männer neben sie stellten, von denen besonders der eine auf seltsame
Weise Waltie’s Aufmerksamkeit erregte. Jetzt nicht sexuell, sein Puller
ließ erschöpft das freiliegende Köpfchen hängen, sondern irgendwie
hatte er das Gefühl in einen Spiegel zu schauen. Als sich ihre Blicke
kreuzten, musterten sich beide von oben bis unten hob der Eine eine
Hand, hob der Andere die entgegengesetzte. Es war schier zum verrückt
werden, aber beide waren nicht in der Lage zu sprechen. Sie standen sich
gegenüber und schwiegen sich an.
Erst als Markus seinen Bruder darauf aufmerksam machen wollte, dass ihre
Getränke dastanden, bekam er mit, was hier gerade passierte.
„Sag mal ist das ein neuer Trick, um einem eine größere Theke vorzugaukeln oder wofür hast du hier einen Spiegel stehen?“
„Was, wieso Spiegel? Guck doch genau hin, ich kann ja nichts dafür, wenn
du deine Zwillingsbrüder mitbringst“, fistelte die Thresenmaus und
wandte sich wieder seiner Beschäftigung zu, weil er an einen der Tische
gerufen wurde …
„Wer bist du?“, fragte Waltie sein Gegenüber leise, während Captain
Pimmler die Situation bereits erfasst hatte und wusste, dass sie den
anderen Söhnen des Imperators gegenüber standen.
„Ich bin der Richy und das da ist mein Bruder Markus und wer bist du?“, antwortete dieser ebenso leise.
„Ihr seid Richy und Markus? Ich bin euer Bruder Waltie“, antwortete
Nummer Eins, während jetzt auch Erich und Daniele mit glänzenden Augen
an die Theke traten.
„Wir sollten uns anziehen und woanders hingehen. Wir haben euch glaube
ich einiges zu erklären“, schlug Willy vor, nachdem sich alle ein wenig
gestärkt hatten.
Markus und Richard wussten zwar nicht warum, aber sie vertrauten diesen
doch ein wenig seltsam wirkenden Typen, die ganz offensichtlich nicht
aus Köln waren …
Wenig später an Bord der Precum:
„Was ist das hier für ein seltsames Gefährt und wo kommt ihr überhaupt
her?“, wagte sich Markus zu fragen, nachdem sie eingestiegen waren und
die ungewöhnliche Steuerkonsole sahen, welche entfernt an die Steuerung
einer Playstation 25 erinnerte.
„Dies ist eine Langstreckenfähre der gayianschen Flotte. Willkommen an Bord“, begrüßte Doc Morningwood ihre Gäste.
Er hatte sich die vergangenen Stunden, in der Holokabine, in einem
gayianischen Bordell vergnügt und das Programm erst vor wenigen Minuten
beendet.
„Bückdich, bringen Sie uns hier weg, ich glaube wir haben unseren jungen Freunden viel zu erklären.“
„Wie Sie wünschen Cappy“, antwortete dieser startete die Triebwerke und
wenig später befand sich die Precum in der Erdumlaufbahn.
Markus und Richy hatten das Gefühl auf Droge zu sein, so ungläubig schauten sie sich an.
„Kommt mal mit mir“, forderte Schwanzus Longus seine Brüder auf ihm in
eine der Kabinen im hinteren Teil zu folgen, „was ich euch gleich zu
sagen habe, mag unglaublich klingen, aber es die Wahrheit.“
Nummer Eins hielt es für besser, erstmal mit ihnen alleine zu reden, um
seinen Brüdern die Angst vor einer Entführung zu nehmen, die es ja
letzten Endes auch nicht war ...
Kaum hatten sie den Kommandostand verlassen, als eine Nachricht von Commander Lümmel die Precum erreichte.
„Captain wir haben eine dringende Nachricht von der Group 69 erhalten,
die uns in Alarmbereitschaft versetzt hat. Ich habe Order erteilt, dass
unsere Flotte hinter dem Mond patrouilliert. Die Amazing Orgasm ist zu
Ihnen unterwegs um sie für die Dauer der Erdmission direkt zu
unterstützen. Ein schriftlicher Bericht dem sie alle Fakten entnehmen
können wird Ihnen soeben auf ihre Multifunktionskommunikatoren übertragen.
Commander Lümmel Ende.“
„Dann wollen wir mal auf die Amazing
Orgasm warten. Sobald sie eintrifft, bringst du uns an Bord. Doc
Morningwood und ich werden dort bleiben und du wirst zusammen mit
Daniele und Waltie solange auf die Erde zurückkehren, bis die Söhne des
Imperators alles für ihre endgültige Abreise notwendige geklärt haben“,
wies der Captain Bückdich an, was dieser breit grinsend abnickte ...
Währenddessen hatten Markus und Richy doch so einiges an Informationen
über ihre Herkunft zu verdauen. Wobei Markus ja schon länger wusste,
dass sie adoptiert wurden und es bezüglich ihres Geburtsortes und ihrer
leiblichen Eltern keinerlei Informationen gab.
„Jedenfalls wurden wir damals getrennt, um euch besser schützen zu
können. Ich weiß es selber erst seit ein paar Stunden und bin froh, dass
wir euch so schnell gefunden haben. „Paps hat es dir in der Kabine des
Captains gesagt richtig?“, fragte Richard nach und gab den genauen
Wortlaut des Gespräches wieder, das er in seiner Vision belauschen
konnte.
„Ja, genau, ich habe in dem Moment als er von dir redete auch so etwas
wie eine geistige Verbindung zwischen uns gespürt“, antwortete Waltie,
bevor er seinen Brüdern zum ersten Mal in die Arme fiel …
„Willy, die Amazing Orgasm ist jetzt in Sichtweite, soll ich eine
Sprechverbindung öffnen“, fragte Erich seinen Vorgesetzten, der sich
gerade aufmachte, um nach Waltie und ihren Gästen zu sehen.
„Mach das. Kündige an das wir an Bord kommen und ich bis zu unserer
Rückkehr auf die Bigcock, das Kommando über die Amazing Orgasm
übernehmen werde“, antwortete Pimmler bevor er den Kommandostand
verließ.
Kurze Zeit später trat Willy in die Kabine wo sich Nummer Eins und seine
Brüder in den Armen lagen, während von allen unbemerkt unten auf der
Erde, in den Kölner Einkaufsmärkten unter anderem einige Kisten
Zitronen angeliefert wurden, die sich über ihre, nach ihrer Meinung,
gelungene Tarnung, Kerne in ihre zuckenden Fruchtkörper freuten. Sie
waren schon vor Monaten unerkannt in südlichen Regionen gelandet und
hatten sich dort unter ihre harmlosen irdischen Verwandten gemischt …
„Einige Rebellen haben sich mit den Zitronen verbündet und sind hierher
unterwegs, aus diesem Grund gibt es in Kürze ein Docking mit der
Amazing Orgasm, ich geh dann mit Doc Morningwood an Bord und du wirst
mit den anderen zur Erde zurückkehren und deine Brüder bis zu unserer
Heimreise beschützen“, informierte der Captain seinen Freund und dessen
Brüder kurz, bevor Bückdich meldete, das sie soeben im Hangar des
Anglemakers angedockt hätten.
„Pass auf dich auf Süßer“, bat er flüsternd und küsste seinen ersten
Offizier und Lebenspartner, von dem er jetzt zum ersten Mal seit sie ein
Paar waren getrennt werden sollte.
Es war ein wirklich rührendes Bild, welches sich dir als Betrachter
jetzt bieten würde. Da aber selbst Markus und Richy die beiden mit
verheulten Augen beobachteten, gehe ich jetzt lieber nicht mehr weiter
darauf ein, um zu verhindern, dass du deinen Computertisch, vor Rührung
mit Tränen überschwemmst.
Später an Bord der Amazing Orgasm hatte man den Captain sofort voll mit
Beschlag belegt und dessen Eichel auf Hochglanz poliert, während er
traurig der Precum hinterherschaute, wie sie aus dem Hangar spritzte und
ihrem Ziel der Erde entgegenschwabbelte …
Baustellenreport II
vor 6 Jahren
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