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Freitag, 6. April 2012

Nacktgespenst Fridolin 17

17


„Juhuuuu endlich … vierzehn Tage Stangenfieberferien!“, freute sich Fridolin, als er am Mittwochmorgen gegen 3 Uhr zu Fabio ins Bett kroch. „Stangenfieber … was?“, fragte der junge Strichnini verschlafen. „Stangenfieberferien und nächstes Wochenende ist dann das große Stangenfieberfest. Das ist das zweitwichtigste Fest in der Geisterwelt. Ähnlich wie in der Menschenwelt Weihnachten. Das kommt gleich nach Halloween, was wir gemeinsam mit euch Menschen feiern“, erklärte das Nacktgespenst seinem Freund, bevor dieser ihm die Zunge zwischen die Lippen stieß.


„Seit ich mich in dich verliebt habe, geistere ich auf der Vollmondseite des Geisterlebens herum“, säuselt der Geist und krault dem Halbitaliener verliebt durchs Haar. „Wie meinst du das?“ „Na ja, als wir uns kennenlernten, war ich ein einfaches Nacktgespenst, das sich durch sämtliche Betten hübscher Boys ficken musste. Sicher ich war Bezirksleiter. Aber so richtig aufwärts geht es doch erst, seit wir zwei zusammen sind. Erst wurde ich Lehrer und jetz' bin ich auch noch Theaterschauspieler geworden.“ „Und ein sehr erfolgreicher“, stellte Fabio verliebt fest und zog Fridolin auf sich herauf.

Doch während sie verliebt miteinander schnäbelten, schlug die Stimmung des Nacktgespenstes von einer Sekunde auf die nächste um. „Aber eines fehlt mir immer noch … ich vermisse meine Eltern“, sagte Fridolin traurig und es sah dabei fast so aus, als würde er ein paar Tränen vergießen. „Meinst du nicht, dass sie sich zu sehr erschrecken würden, wenn du einfach so bei ihnen vorbei schwebst?“ „Ich möchte doch nur in ihrer Nähe sein und endlich erfahren ob ich einen Bruder oder ‘ne Schwester habe und mein Geschwisterchen im Arm halten dürfen.“ „Dann wird es nicht anders gehen. Du musst Benedikt endlich fragen, ob er noch Kontakt zu ihnen hat. Vielleicht ist er ja sogar bereit mit dir zusammen zu ihnen hinzufahren. Aber du dürftest dich ihnen dann nicht zu erkennen geben Flori“, gab Strichnini zu bedenken.

Fridolin hörte seinem Liebsten ruhig zu. Natürlich hatte er recht, schließlich wollte der Geist seine Eltern ja auch nicht zu Tode erschrecken. „Es würde mir so viel bedeuten, sie wenigstens durch Benes Augen sehen zu können“, seufzte das Nacktgespenst und suchte die Nähe zum Körper seines Freundes noch intensiver. „Ich werde ihn fragen, gleich morgen“, sagte der Geist entschlossen, jetzt fühlte er sich wieder besser und nur wenig später schliefen Fabio und er friedlich ein.


„Klar haben wir noch Kontakt, sie wollen übers Wochenende hierher kommen. Ich habe ihnen versprochen, solange auf den kleinen Fabian-Flori aufzupassen, wenn sie mit meinen Eldies ins Theater gehen.“ „Ich habe ein Brüderchen? Warum hast du mir das bisher nie erzählt“, rief der Nacktgeist, verließ seine Ganzkörperhülle und wuselte wild durchs Zimmer, was Bene, Fabio und Massi unweigerlich schmunzeln ließ. „Na du hast mich bisher nie danach gefragt, antwortete Benedikt, „und ich wusste ja auch nicht, wie du reagieren wirst.“ Fridolin drehte noch drei weitere Runden durchs Zimmer, dann fuhr er in seine Ganzkörperhülle zurück und saß wieder brav neben seinen Freunden. „Ich möchte meine Eltern sehen und mein Brüderchen kurz im Arm halten dürfen, hilfst du mir bitte dabei?“, bettelte das Nacktgespenst und setzte dabei seinen unwiderstehlichsten Dackelblick auf. „Guck nich so billig … ich kauf dir trotzdem nich‘ “, reagierte Benedikt Schneider schmunzelnd. „Biiiiitte, ich verspreche auch, sie nicht zu erschrecken“, bettelte Fridolin weiter. „Na guuut, einverstanden. Aber nur, wenn du in deiner Ganzkörperhülle bleibst, damit sie dich nicht doch noch erkennen.“

Diese Idee war ja sogar noch besser, als das was Fabio und er in der vergangenen Nacht besprochen hatten. ‚Moment mal‘, dachte er‚ ‚sagte Benedikt gerade, dass ihre Eltern gemeinsam ins Theater wollen?‘ „In welches Stück denn?“, fragte Fridolin, obwohl er sich sicher war, die Antwort bereits zu kennen. „Na in das ‚Gespenst von Canterville‘!“, antwortete Schneider grinsend. „Heilige Scheiße!“, entfuhr es dem Geist ungewollt. Es gab in dem Stück am Anfang eine Szene, wo er als ‚Simon Canterville‘ quer durchs Publikum Richtung Bühne schwebte. „Weißt du zufällig, welche Plätze sie haben?“, fragte das Nacktgespenst nervös. „Sechste Reihe Mitte, warum?“ „Puuuh, ich muss meine Flugbahn nicht ändern, da komm ich nich‘ vorbei“, antwortete Fridolin erleichtert. „Wann wollen Floris Eltern den hier sein?“, wollte Fabio jetzt wissen. „Sie wollen Samstag um 15 Uhr hier sein.“ „Gut, dann werden wir um 15:20 Uhr kommen und es bleibt uns genug Zeit, bis wir zum Theater müssen“, stellte Fabio Strichnini grinsend fest, weil sein Freund mal wieder viel zu aufgedreht war.

„Ein Brüderchen … ich hab ein Brüderchen“, brabbelte er die ganze Zeit und seine Augen leuchteten dabei, wie das Leuchtfeuer von ‚Roter Sand‘. „Wenn dir das am Samstag passiert, fällt deinen Eltern ganz bestimmt nicht auf, dass du kein normaler Mensch bist, Flori“, bemerkte Fabio mit leicht sarkastischem Unterton. Fridolin verstand natürlich sofort und versuchte sich runterzufahren, was ihm zunächst aber nur mittelprächtig gelang, weil er viel zu aufgeregt war im Moment. Er hatte ein Brüderchen und würde es Samstag zum ersten Mal zu Gesicht bekommen. „Ob der Kleine mir wohl ähnlich sieht?“, brabbelte er vor sich hin. „Flori, du bist sein großer Bruder und nicht der Vater“, antworteten seine Freunde im Chor und hielten sich vor Lachen die Bäuche. ‚Was soll’s‘, dachte sich Fabio Strichnini, ‚er hat ja noch drei Tage Zeit, um sich an den Gedanken zu gewöhnen.‘ Dann zog er ihn in seine Arme und sie starteten einen Zungenmarathon allererster Güte.


Natürlich fand Fridolin in der folgenden Nacht keine Ruhe, deshalb wollte er sich in seinem halb verfallenen Elternhaus mit Nightwalker und Hui Buh zu treffen. Nighty absolvierte seit ein paar Nächten sein Praktikum bei dem türkischen Nacktgespenst. Somit würde er mit den beiden einen zünftigen Geisterskat klopfen oder Schädelbowling spielen können, um ein wenig auf andere Gedanken zu kommen … dachte er zumindest. Denn kaum hatte er seine Geisterkollegen begrüßt, fragte Nighty ihm auch schon ein Loch in den Bauch. „Stimmt es eigentlich, dass du ein Brüderchen hast und dieses am Wochenende sehen wirst?“ „Ja, aber woher …“ „Na ja wir haben beim Benedikt auf dem Dachboden übertagt und du warst nicht zu überhören“, gestand Nighty kichernd.

„Wusstest du eigentlich, dass Bene einen kleinen Teddy auf der rechten Arschbacke tätowiert hat?“, haute Hui Buh die nächste Frage raus. Dieses intime Detail war nun etwas völlig Neues für das Nacktgespenst. Neulich als ihm seine drei Freunde im Unterricht der Nacktgespenstabschlussklasse, hatte Benedikt dieses jedenfalls noch nicht. „Moment mal … habt ihr etwa …“ „Nö, wir haben ihn nur bisschen bespannert, wie er den Bruder deines Freundes Fabio ordentlich durchgefickt hat“, antworteten die beiden kichernd. „Hat sich’s wenigstens gelohnt?“, fragte Fridolin neugierig. „Oh ja, das war so geil, das Nighty mich auf dem Dachboden ordentlich durch den Raum schieben musste.“ „Na ja und danach sind wir wohl eingeschlafen, so erschöpft waren wir“, gestand der kleine Türkengeist flüsternd.

„Na ihr seid mir zwei Helden … erst meinen besten Freund mit seinem Lover bespannern und dann nach ein bisschen rumficken auf’m Dachboden einschlafen“, kicherte Fridolin mit glänzenden Augen. „Ein bisschen rumficken? Fünf Stunden haben wirs wild getrieben. Ich sag dir, wenn ich ein Mensch wäre, würde mir der Arsch jetzt noch wehtun, so eine Stoßkraft hat der Kleine hier“, protestierte Hui Buh, gespielt beleidigt. Nightwalker dagegen konnte sich vor Lachen kaum halten und sauste dabei wild durch die Ruine, bis er sich Minuten später wieder zu den anderen aufs Dach setzte. „Markus, ich bin stolz auf dich, aus dir wird noch ein richtig gutes Nacktgespenst werden“, lobte Fridolin seinen Schüler. „Du bist ja auch ein toller Lehrer und der Hui Buh macht seine Sache auch gut, was ich bei dem schon alles gelernt habe“, gab der Geist das Kompliment lächelnd zurück. „Ich hatte vor zwei Wochen einen Praktikanten, der war nicht halb so gut. Wie geht’s eigentlich Bumsmuckl?“, erkundigte sich das türkische Nacktgespenst. „Der hat sich dank deiner Hilfe so gut entwickelt, dass er direkt nach den Stangenfieberferien zur Abschlussprüfung darf. Außerdem habe ich ihn zur nationalen Geistermeisterschaft im Freistilschweben in Stuttgart gemeldet“, beantwortet Fridolin Hui Buhs Frage. Das jährliche Freistilschweben in Schwaben war das wichtigste nationale Turnier und berechtigte die Gewinner automatisch zur Teilnahme an der Geisterolympiade, die diesmal im kanadischen Stratford ausgetragen werden würde.

„Wo feiert ihr zwei dies Jahr eigentlich Stangenfieber?“, fragte Fridolin, nachdem sie noch eine Weile weiter Smalltalk betrieben hatten. „Also ich weiß es noch nicht“, antwortete Nighty mit traurigem Blick, er hätte am liebsten mit Ramses XII gefeiert und sich unterm *Stangenfieberbaum von ihm besteigen lassen. Doch der war leider schon länger zu einer Feier seiner Vorfahren in Kairo eingeladen worden, bei der er natürlich nicht fehlen durfte. „Öhm … ich hab da auch noch keinen Plan“, gestand Hui Buh, der sich früher immer schon ärgerte, dass in seiner Familie aus Glaubensgründen nicht einmal Weihnachten gefeiert wurde. „Dann lasst uns doch zusammen mit Fabio, Massi und Bene, bei den Strichninis feiern“, schlug der Nacktgeist mit glänzenden Augen und tropfender Geistlichkeit vor. Einen Richtigen Gangbang mit seinen besten Freunden wollte er immer schon mal veranstalten …

*Der Stangenfieberbaum ist nichts anderes, als ein überdimensionaler, mit bunten Kondomen, Cockringen und einer Lichterkette geschmückter Dildo. (Anmerkung des Verfassers)

„Du Schahaaaatz?“, begann Fridolin und massierte seinen Freund dabei im Genitalbereich. Fabio kannte seinen Freund, immer wenn er so anfing, wollte er etwas von ihm. „Was ist es diesmal?, fragte er stöhnend. „Wir haben doch nächstes Wochenende sturmfrei oder?“ Jaaaa!“, stöhnte der Halbitaliener leise auf, weil der Nacktgeist jetzt auch noch dessen Ringmuskel stimulierte. „Und es ist dann doch Stangenfieberfest und da hab ich Nighty und Hui Buh eingeladen mit uns zu feiern“, erklärte Fridolin, während er drei Finger in Fabios Lustgrotte rutschen ließ. „Lass uns später darüber reden, fick mich erstmal“, flehte der Achtzehnjährige und drehte sich in die Hündchenstellung. Na dieser Einladung folgte unser Nacktgeist doch nur zu gerne, deshalb schwebte er kurzerhand aus dem Bett, schlüpfte in seine bereitliegende Ganzkörperhülle und landete kurze Zeit später mit einem eleganten Hechtsprung direkt hinter seinem Liebsten, der seine prallen Halbmonde einladend kreisen ließ.

Das Nacktgespenst liebte den Po seines Freundes; und wenn es nach ihm ginge, müsste ein Gesetz erlassen werden, welches die Anbetung dieser perfekt geformten Halbkugeln in beiden Welten befahl. Da dann aber wieder ein Sturmlauf der katholischen Kirche zu erwarten wäre, verfolgte Fridolin diesen Gedanken nicht mehr weiter, zog statt dessen die Pobacken und penetrierte das rosige Loch solange mit seiner Zunge, bis Fabio darum winselte, endlich den geistlichen Brecher seines Freundes spüren zu dürfen. Nebenan aus Massimos Zimmer waren zeitgleich Geräusche zu hören, die darauf schließen ließen, dass Massimo und Benedikt ebenfalls anders beschäftig waren, als friedlich nebeneinanderzuliegen und zu schlafen.


„Jetzt fick mich endlich … ich bin doch schon gar“, winselte Fabio Strichnini, bevor der Nacktgeist seine Zunge zurückzog und durch seine triefnasse Eichel ersetzte. „Jaaaaa, schieb ihn mir rein und Nagel mich durch die Matratze“, forderte der achtzehnjährige Adoptivspross seinen Freund auf, als dieser seine Geistlichkeit mit einem Stoß bis zum Anschlag in der heißen Lustgrotte versenkte. Na darum ließ sich Fridolin natürlich nicht erst lange bitten und orgelte seinen Geliebten in einem derartigen Höllentempo durchs Bett, dass bei einem Sterblichen garantiert zum sofortigen Herzinfarkt geführt hätte. Das interessierte unseren Freund natürlich herzlich wenig, denn toter als tot, ging nun einmal nicht. Fabio dagegen war so aufgeheizt durch die ständigen enormen Treffer, dass er bereits nach zwei Minuten die himmlischen Heerscharen singen hörte und Millionen von Sternen vor seinen Augen tanzen sah, während Fridolin ihm den wohl schärfsten Superorgasmus aller Zeiten bescherte. „Jahaaaa“, jubelte er drei Minuten später, als dass Sperma in einer urgewaltigen Lustwelle unkontrolliert aus ihm herausschoss und gegen den Bettrahmen und die dahinterliegende Wand geschleudert wurde.

Diese Welle setzte auch bei Fridolin den Orgasmus frei und er ballerte im vollen Vorwärtsgang seine Sahne in den Darm des Freundes, was dieser allerdings nur noch wie durch einen Schleier mitbekam, so fertig war Strichnini der sich einfach nach vorne kippen ließ und minutenlang regungslos liegen blieb.


„Das war absolut überirdisch Flori“, japste Fabio befriedigt, als er langsam wieder zu Atem gekommen war, und lächelte seinen Freund mit glänzenden Augen an. „Danke Fabio“, strahlte das Nacktgespenst, bevor sie sich ein letztes Zungenduell lieferten und wenig später aneinandergekuschelt einschliefen …


Der Samstag kam und somit der Tag, an dem Fridolin seine Eltern wiedersehen würde und endlich sein Brüderchen zu Gesicht bekommen sollte. Wie lange hatte er diesen Tag herbeigesehnt, wie oft hatte er in einsamen Stunden davon geträumt und jetzt sollte sein sehnlichster Wunsch endlich Wahrheit werden. Entsprechend aufgeregt wirkte der Nacktgeist auch.


„Öhm, wenn ich mal kurz einmischen darf?“, fragte ich Fridolin, der jetzt seit einer Stunde vorm Kleiderschrank stand und sich einfach nicht entscheiden konnte, was er tragen sollte, wenn Fabio und er nachher, bei Bene, auf seine Eltern und das Brüderchen treffen würden. „Hmmm? Was? Wer bist du denn?“, fragte das Nacktgespenst und schaute mich mit großen Augen an, während Fabio einen schneeweißen fast durchsichtigen Stringtanga über seine Schätze zog und seinen Freund verliebt angrinste. „Ich bin hier nur der Erzähler und Autor Georg Boettcher“, antwortete ich, „aber wenn ich dir einen Tipp geben darf; zieh etwas an, worin du dich wohlfühlst und sei nachher einfach du selbst“, schlug ich zwinkernd vor, bevor ich mich entmaterialisierte und mich wieder vor mein Notebook hockte.


„Komm mal zu mir Schatz“, forderte Fabio den Geist auf, der sich immer noch über das plötzliche Auftauchen und Verschwinden des Erzählers wunderte. „Setz dich mal kurz neben mich“, forderte Strichnini seinen Freund auf und klopfte mit der Hand auf die Bettdecke. Fridolin folgte der Aufforderung und wenig später lagen sich die beiden Verliebten innig in den Armen und küssten sich. „Du brauchst doch nicht so nervös zu sein, es wird schon alles so laufen, wie du es dir erhoffst und außerdem bin ich doch bei dir“, flüsterte Fabio dem Geist mit sanfter Stimme ins Ohr. „So und jetzt suchen wir dir gemeinsam was Schönes aus und den Rest hängen und legen wir ordentlich in den Schrank zurück“, schlug der Achtzehnjährige vor und deutete dabei lächelnd auf den Wäschehaufen, der sich vor dem Bett angesammelt hatte. „Oha, war ich das etwa?“, fragte das Nacktgespenst kichernd mit Blick auf den mittleren Bombeneinschlag, den es seinen Erinnerungen an früher nachhängend verursacht hatte. „Klar wer soll es denn sonst gewesen sein? Etwa unser Erzähler? Der war nich‘ lang genug hier dafür“, spielte Fabio Strichnini das Tohuwabohu welches Fridolin veranstaltet hatte lachend runter. „Uuuups, Entschuldigung Mausi, kommt nich‘ wieder vor.“ Es gab eben Situationen, wo auch in jungen Nacktgespenstern manchmal der Urinstinkt der Poltergeister durchkam. „Schon okay Flori, ich wär‘ an deiner Stelle wahrscheinlich genauso aufgeregt“, antwortete der Halbitaliener leise und küsste Fridolin. Fabio kannte seine leiblichen Eltern überhaupt nicht, wusste aber das seine Mutter damals sechzehn war und sein Vater sogar ein Jahr jünger. Seine Adoptiveltern hatten mit offenen Karten gespielt, solang er sich erinnern konnte und obwohl Fabio immer wie ihr eigener Sohn behandelt wurde, hätte er nichts dagegen gehabt seine richtigen Eltern wenigstens kennenzulernen …


„Was ist denn hier los Brüderchen, is‘ ‘ne Bombe bei dir eingeschlagen?“, fragte Massimo grinsend als er in Fabios Zimmer trat und den Adoptivbruder und dessen Freund beobachtete die sich im Endeffekt entschlossen hatten Partnerlook zu tragen und sich zufrieden im Spiegel betrachteten. Der von ihnen gewählte Skaterlook mit weißen Karl Kaani Zippern, dunkelblauen Baggys und dazu passend gewählten schwarzen Basecaps sah an den beiden aber auch zu verschärft aus. „Nö … Flori hat nur eine neue Methode ausprobiert Sachen auf unkonventionelle Weise zu stapeln“, beantwortete er die Frage seines Bruders. „Tja, dumm gelaufen, ich habe halt nicht bedacht, dass die Überwindung der Schwerkraft in dieser Dimension nur teilweise funzt“, erklärte Fridolin kichernd. „Wie dem auch sei … ich geh dann schon mal rüber zu Bene. Wir wollen uns die Zeit noch mit Bungabunga spielen verkürzen, bevor Floris Eltern bei den Schneiders anrollen“, verabschiedete der Strichninispross kopfschüttelnd und verließ den Ort des Geschehens grinsend.

„Ich will mich ja nicht schon wieder einmischen Junxx …“, sagte ich als Massimilano das Zimmer verlassen hatte. „Dann misch dich auch nicht ein Georg“, konterten Fabio und Fridolin gleichzeitig. „Na ja, wenn ihr meint. Ich geh dann mal weiterschreiben, sonst kommt ihr nie pünktlich bei Benedikt an“, entgegnete ich und fand mich Sekunden später vor meinem Notebook sitzend wieder …


Wenn die beiden Freunde gewusst hätten das in einer Galaxis weit, weit entfernt von uns, zur gleichen Zeit eine Gruppe imperialer Rebellen den Todesstern angriff*, so hätte sie dies auch nicht wirklich davon abhalten können, im Zimmer des rassigen Halbitalieners Ordnung zu schaffen, um danach pünktlich um 15:20 Uhr vor der Haustür der Familie Schneider zu stehen, wo bereits die altvertraute Familienkutsche der Fröhlichs parkte, ein goldmetallicfarbener Opel Astral.

*Lord Pizza war von diesem infamen Angriff übrigens so überrascht gewesen, dass er sich kurzerhand selber auffraß. Aber das gehört nun wirklich nicht zu unserer Geschichte, weshalb ich es auch besser gar nicht erst erwähne. (Anmerkung des Verfassers)

„Bleib ganz ruhig Flori, ich bin ja bei dir?“, flüsterte Fabio, küsste seinen Freund sanft auf die Lippen und drückte danach den Klingelknopf. Fridolin wären in diesem Augenblick vor Aufregung beinahe die grünen Kontaktlinsen rausgefallen uns sein Herz begann vor Aufregung zu glühen, was aber durch den dichten Stoff wenigstens bei Tageslicht nicht zu erkennen war, als sich die Tür öffnete und Frau Schneider die Gäste ihres Sohnes hereinbat. „Kommt doch rein, wir sitzen gerade alle im Wohnzimmer und trinken Kaffee, ihr mögt doch sicher auch einen“, forderte Frau Schneider die zwei Neuankömmlinge auf ihr zu folgen.

„Das hier sind zwei Freunde vom Benedikt. Fabio kennt ihr ja noch und der andere ist sein Freund, Florian Schatz“, stellte sie die beiden Floris Eltern vor. Die blickten als sie den Namen Florian hörten auf und betrachteten den Neuankömmling, als ob sie ihn mit bloßen Augen röntgen wollten. „Unser Großer hieß auch Florian er wäre jetzt in Ihrem Alter Herr Schatz“, erklärte Frau Cora Fröhlich mit leicht melancholischem Unterton, der sich aber gleich wieder änderte. „Und Sie sind wirklich Schauspieler?“ „Ich versuche es zumindest, aber wenn man den Theaterkritikern glauben darf, spiele ich die Rolle des Simon Canterville äußerst überzeugend“, antwortete Fridolin lächelnd, als Fabian Flori sich lautstark meldete und sein Recht nach Aufmerksamkeit einforderte. „Oh, unser kleiner ist aufgewacht, ich geh ihn dann mal holen.“ „Darf ich Sie begleiten, Frau Fröhlich? Ich liebe Kinder“, bat Fridolin, der seine Chance gekommen sah, endlich sein Brüderchen zu sehen. „Gerne doch … aber nur wenn wir dieses blöde Sie weglassen, ich heiße Cora.“ „Und ich heiß Michael“, stellte sich auch Florians Vater endlich richtig vor.


Nachdem diese kleine Formalität mit Handschlag besiegelt wurde, gingen Cora und Fridolin ins Nebenzimmer, wo der kleine Fabian-Flori ihm sofort die Ärmchen entgegenstreckte und fröhlich brabbelte, als er seinen Bruder sah, obwohl er ihn ja eigentlich gar nicht kannte. Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Erde, die sich mit dem normalen Verstand nicht erklären lassen. „Darf ich?“, fragte der Geist mit sanfter Stimme. Als Cora erstaunt nickte, ging Fridolin in die Hocke, hob den kleinen Strahlemann ganz vorsichtig aus seinem Tragekörbchen heraus und nahm ihn ganz vorsichtig auf den Arm. „Hallo kleiner Mann, hast du Hunger? Soll die Mama dir was machen?“, fragte er und schaute dem kleinen Wesen, das zufrieden gluckste, und brabbelte, dabei tief in die blauen Augen …

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