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Samstag, 20. August 2011

Herbst 1962

Titel: Herbst 1962
Autor: kracks
Quelle: Beulenforum.com

Mit freundlicher Genehmigung des Autors!


Herbst 1962



Prolog



Als Disclaimer steht vor Beginn einer Story meist, dass Ähnlichkeiten mit Lebenden oder Toten rein zufällig seien. Die Geschichte meines besten Freundes Achim ist jedoch nicht erfunden, allerdings wurden eine Reihe von Verfremdungen vorgenommen, um die Persönlichkeitsrechte der handelnden Personen, die teilweise heute noch leben, nicht zu verletzen.
Die Veröffentlichung hier geschieht mit Achims ausdrücklicher Zustimmung. Ich habe ihm mein Manuskript zugeschickt, er machte einige Bemerkungen dazu und gab mir schließlich das Okay zur Veröffentlichung in diesem Forum.

Übrigens, mein Name ist Frank Meibohm; ich bin nichts anderes als der Erzähler dieser Geschichte, die im Frühherbst 1962 beginnt und im Sommer 1963 endet. Sie spielt zu einer Zeit, da Konrad Adenauer noch Kanzler der Bundesrepublik Deutschland und Walter Ulbricht Staatsratsvorsitzender der DDR war; die Berliner Mauer war gerade ein Jahr alt.
Während zu dieser Zeit die Strafverfolgung der Homosexuellen in der Bundesrepublik Deutschland unvermindert heftig war, blieben in der (damals noch sehr real existierenden) DDR demgegenüber ab Ende der 50er Jahre homosexuelle Handlungen unter Erwachsenen de facto straffrei; nur noch homosexuelle Handlungen mit „Jugendlichen“ wurden strafrechtlich verfolgt, wobei sich der Beginn der Volljährigkeit in beiden deutschen Staaten unterschied. Im Zeitrahmen dieser Geschichte wurde man in der BRD erst mit 21 Jahren volljährig; demgegenüber begann seit 1950 in der DDR die Volljährigkeit bereits mit 18 Jahren. Die gesellschaftliche Akzeptanz der Homosexualität war, in beiden deutschen Staaten, allerdings gleich Null.

Ich lernte Achim nach seinem Umzug nach Lüneburg in der Schule kennen. Er kam während des laufenden Schuljahres in meine Klasse, die man damals Obersekunda nannte; heute ist es die elfte Klasse. Wir verbrachten dort die restlichen zweieinhalb Jahre bis hin zum Abitur und waren uns von Anfang an sehr sympathisch. Aus der gegenseitigen Sympathie wurde, mit der Zeit, eine sehr enge Freundschaft, aber es sprang zu keinem Zeitpunkt der berühmte Funke über.
Dass wir beide schwul waren, erfuhren wir erst kurz vor unserem gemeinsamen Abitur. Achim hatte sich in einen Mitschüler aus der Parallelklasse unsterblich verliebt. Er traute sich allerdings nicht, Jürgen - so hieß der Junge – anzusprechen.
Wir lernten gemeinsam für das bevorstehende Abitur und tauchten gerade in die Geheimnisse der Infinitesimalrechnung ein. Achim wirkte an diesem Tag unkonzentriert und war ganz und gar nicht bei der Sache.

„Was ist heute los mir dir, Achim?“

„Nix, ist schon gut, Frankieboy.“

„Komm, lass' stecken. Erzähl mal, was Sache ist.“

Achim wurde regelrecht verlegen, bekam einen roten Kopf und fing stotternd und umständlich an, mir zu ‚beichten‘, dass er schwul sei und sich in Jürgen verguckt habe. Er guckte mich erschrocken an, als ich anfing, laut zu lachen.

„Du bist schwul, Achim?“, fragte ich und konnte nicht aufhören.

„Was soll das denn?“, Achim schien beleidigt zu sein.

„Das soll gar nichts, Achim“, versuchte ich die Situation zu retten. „Ich bin auch schwul, genau so wie du. Da guckst du, nicht wahr? Wir kennen uns schon seit mehr als einem Jahr und keiner von uns hat etwas gemerkt.“ Wir lachten daraufhin beide befreit los.

Dieses gegenseitige gemeinsame Outing tat unserer Freundschaft allerdings keinen Abbruch, vielmehr wurde sie dadurch noch tiefer: Wir blieben ‚beste Freunde‘ und ein bester Freund ist bekanntlich der, dem man alles anvertrauen und mit dem man über alles sprechen kann, aber mit dem man nie ins Bett geht.

Heute, fast 50 Jahre später, leben wir beide in unterschiedlichen Städten, aber wir besuchen uns regelmäßig. So alle zwei bis drei Monate verbringen wir ein Wochenende miteinander, mal bei ihm in Hannover, mal bei mir in Düsseldorf. Während ich mal wieder solo bin, lebt Achim seit Jahren in einer festen Partnerschaft.

Bei seinem letzten Besuch vor zwei Monaten erzählte mir Achim etwas, über das er bis dato den Mantel des Schweigens gehüllt hatte. Als er mein Wohnzimmer betreten hatte, wir wollten uns bei einem Glas guten Rioja über das Erlebte seit unserem letzten Treffen austauschen, lief im Fernsehen eine Dokumentation über den Stasi-Knast Bautzen II; ich hatte vergessen, die Flimmerkiste auszumachen.

Als er auf die Mattscheibe blickte, veränderte sich plötzlich seine Gesichtsfarbe. „Frank, weißt du eigentlich, dass ich mal im Gefängnis gesessen habe und dass ich IM bei der Stasi war?“

Ich war völlig perplex: „Nee, das kann doch nicht wahr sein!“

„Und wie wahr das ist!“, antwortete Achim und begann, mir über „seinen“ Herbst 1962 und den nachfolgenden Sommer im damals noch geteilten Deutschland zu erzählen. Es war fast ein Monolog; während Achim erzählte machte ich mir einige Notizen, aus denen später diese Geschichte entstand.



Achim erzählt:


Ich habe schon frühzeitig gemerkt, dass ich anders als die übrigen Jungs war. Mit Mädels hatte ich es nicht. Wenn ich Jungs im Schwimmbad in ihren Badehosen sah, die zwei, drei Jahre älter waren als ich, bekam ich ein merkwürdiges Gefühl, das ich zu dem damaligen Zeitpunkt nicht genau hätte beschreiben können.

In meinem Schwimmverein freundete ich mich näher mit Siggi an, der zwei Jahre älter war als ich, aber zusammen mit mir in die gleiche Klasse des Gymnasiums ging. Siggi war ein muskulöser Typ, der in seiner knappen „Dreiecksbadehose“ (ja, so nannte man die damals tatsächlich) schon was her machte. Eines Nachmittags nach Beendigung des Trainings - die anderen Jungs und der Trainer hatten die Gemeinschaftsdusche schon verlassen (wir duschten, was damals nicht unbedingt selbstverständlich war, nackt) - stand Siggi auf einmal ganz nahe hinter mir und pustete mir seinen heißen Atem in den Nacken. Dass mir jemand so eng auf mein Fell rückte, hatte ich noch nicht erlebt; ich fand es gar nicht unangenehm.
Plötzlich umfasste er mich mit beiden Armen von hinten. Während er mit der linken Hand meine Brustwarzen streichelte, griff er mit der anderen Hand an meinen Schwanz, der allmählich immer härter und steifer wurde. Ich wehrte mich nicht dagegen, sondern ließ es einfach geschehen. Es war mir auch überhaupt nicht peinlich, selbst als er anfing, meinen Schwanz zu massieren. Ich empfand ein bisher noch nicht gekanntes Lustgefühl im ganzen Körper, das immer mehr zunahm, bis auf einmal eine Fontäne von weißlichem Schleim aus meinem Pissschlitz schoss und ich dabei vor Lust laut aufstöhnte.

„Na, wie war es?“, fragte Siggi lauernd.

„Toll! So was hab ich noch nie erlebt!“, antwortete ich, schwer atmend.

„Jetzt musst du aber auch meinen Schwanz reiben. Machs ruhig kräftig und so lange, bis es mir kommt.“, forderte mich Siggi auf.

Das war der Beginn einer reinen Sexfreundschaft, wobei wir beiden über das Stadium des gegenseitigen Wichsens allerdings auch nie hinausgekommen sind. Wir trafen uns öfters, auch abseits des Schwimmvereins, aber dann zog ich mit meinen Eltern und meinen vier Geschwistern von Südhessen nach Niedersachsen, genauer in die Nordheide. Siggi, mein Wichspartner, kam mir auf diese Weise abhanden.

Es dauerte dann nicht mehr lange, bis ich merkte, dass ich zum Abspritzen auf meinen Freund nicht unbedingt angewiesen war, sondern dass die eigenen Hände dafür ausreichten. Natürlich weiß ich heute, dass andere Bengels schon wesentlich früher als ich sich einen runterholten; was Sexualität angeht, war ich halt ein Spätzünder.
Zwischenzeitlich hatte ich mich mit Lexikon und väterlichem Bücherschrank über die ganze „Sache“ informiert: So bekam ich dann heraus, dass diese etwas zähe Flüssigkeit, die aus dem Schwanz herausspritzt und dabei dieses unsäglich wohlige Lustgefühl verursacht, nichts anderes als Samenflüssigkeit war.
Außerdem wurde mir klar, dass ich „homosexuell“ war; „schwul“ sagte man damals kaum. Sexuelle Aufklärung gab es weder in der Schule noch im Elternhaus. Über die Biene, die den Pollen von Blüte zu Blüte trägt, kam man damals nicht hinaus.

In der Gottverlassenheit der Nordheide blieb mir also nichts anderes übrig als die „Liebe an und für sich“, zumal ich auf dem neuen Gymnasium in Lüneburg zwar Frank als neuen Freund fand, der aber Siggi nicht ersetzen konnte.

Achim machte eine kurze Pause. „Obwohl wir uns beide mehr als sympathisch waren, Frankieboy, …“, wandte er sich an mich, „… hat es merkwürdigerweise zwischen uns einfach nicht geschnackelt.“ Er lachte und fügte hinzu: „Ich fand es vor allem in späteren Jahren gut, neben seinem Partner einen 'best friend' zu haben, so wie dich.“Er boxte mir dabei freundschaftlich in die Rippen.

Ich schenkte uns wieder ein und Achim fuhr mit seiner Erzählung fort.

Mit zunehmendem Alter war ich vor dem Schlafengehen meist wahnsinnig geil; erst kräftiges Abrubbeln brachte mir Erleichterung und erholsamen Schlaf. Das allabendliche Abwichsen gehörte für mich so zum Tagesablauf wie Frühstück, Schule und Abendessen.
Bei einer dieser Aktionen platzte mein Vater in mein Zimmer, jedoch ohne vorher anzuklopfen. Ich zog sofort die Decke über meinen steifen Schwanz, der sich ganz rasch auf Normalmaß verkleinerte und machte ein selten dämliches Gesicht in Erwartung väterlicher Strafaktionen.

„Junge, das macht nichts. In deinem Alter hab ich das auch getan. Von Zeit zu Zeit muss das einfach sein. Aber wichs dir nur nicht den Verstand aus der Birne.“, war sein einziger Kommentar. „Außerdem …“, fügte er hinzu, „…in Zukunft klopfe ich bei dir vorher an, wenn ich in dein Zimmer komme. Mama sag ich auch Bescheid“.
Sprach's und war verschwunden. Ich hätte meinem Vater alles Mögliche, aber nicht diese Reaktion zugetraut, für die ich ihm heute immer noch dankbar bin. Die bisher, zumindest latent, vorhandenen Schuldgefühle waren danach wie weggeblasen; ich wichste emsig, allerdings alleine, weiter; sexuelle Kontakte zu anderen Jungen aufzubauen, traute ich mich damals nicht.

Zum Bund musste ich nicht, da meine Musterung kurz vor dem Abi mit „eingeschränkt tauglich“ endete. Ich wurde der „Ersatz-Reserve II“ zugeordnet und das bedeutete damals, dass ich lediglich im V-Fall eingezogen würde.
Nach dem Abi ging es auf die Uni zum Medizinstudium nach Würzburg. Schwule Gruppen, Treffs, Bars gab es natürlich auch noch nicht, und in dem Provinznest, in dem ich studierte, erst recht nicht. Es wurde also fröhlich weitergewichst.

Nach meinem Physikum wollte ich endlich einmal ausspannen und Urlaub machen. An die Berge oder gar an Italien war, bei vier Geschwistern, nicht zu denken, denn Geld war bei uns immer knapp, obwohl mein Vater Oberstudienrat an einem Lüneburger Gymnasium war.
Die Semestergebühren betrugen damals 300 DM, der Durchschnittsstundenlohn lag bei 2,50 DM, heute liegt er bei knapp 15 Euro. Mein Vater machte mir daher den Vorschlag, einen Studienfreund von ihm in Zwickau zu besuchen; die beiden hatten vor der Machtergreifung Hitlers in Tübingen studiert und waren Mitglieder in derselben Studentenverbindung.
Außerdem war ich neugierig, wie es im anderen Teil Deutschlands aussah und beantragte das Visum für die DDR. Es hat dann ziemlich lange gedauert, bis ich endlich die Einreisepapiere erhielt; durch den Mauerbau, der gerade ein Jahr zurücklag, befanden wir uns in der heißen Phase des Kalten Krieges. In dieser Zeit knirschte es gewaltig in den deutsch-deutschen Beziehungen, sofern denn überhaupt welche existierten.
Der Freund meines Vaters hatte zwei Söhne, von denen einer, Hans, in Jena Medizin studierte und kurz vor dem Staatsexamen stand. Der zweite, Klaus, war ein Jahr älter als sein Bruder und studierte an der Humboldt-Universität in Berlin Geologie.

Hans war bei meiner Ankunft in Zwickau bei seinen Eltern. Noch bevor wir ein Wort miteinander gewechselt hatten, verstanden wir uns beide nach dem ersten Blickkontakt. Er war knapp drei Jahre älter als ich und sah umwerfend gut aus: 182 cm groß, muskulös, breite Schultern, enge Taille und grau-blaue Augen.
Während eines Besuchs im Schwimmbad konnte ich mich kaum satt an ihm sehen. In seiner Badehose war - zwar gut verstaut, aber trotzdem nicht zu übersehen - ein ansehnliches Paket. Mehr als gucken war aber für mich nicht drin. Ich weiß nicht, ob Hans merkte, dass ich ihn wie hypnotisiert musterte. Ich selbst musste mich allerdings auch nicht unbedingt verstecken: Bei 174 cm und 62 kg hatte ich, als aktiver Schwimmer, an den Stellen Muckis, wo sie auch hingehörten.

Da in Zwickau nicht wirklich die Post abging, war es eigentlich ein wenig langweilig. Auch ein Besuch in Dresden machte mich nicht so recht fröhlich, lediglich der Zwinger war damals restauriert. Die Brühlsche Terrasse, die Frauenkirche, das Taschenberg-Palais, die Semperoper: alles lag noch in Trümmern. Von dem einstigen Elbflorenz hatten die Tommies 1945 nicht viel übrig gelassen.
Von Dresden ging es über Bautzen nach Görlitz, der heute östlichsten Stadt Deutschlands. Neu war für mich die Zweisprachigkeit des Ortsschildes „Bautzen – Budyšin“. Diese Zweisprachigkeit besteht übrigens heute noch. „Budyšin“ ist Obersorbisch, eine anerkannte Minderheitensprache in der Oberlausitz wie Niedersorbisch in der Gegend um Cottbus in Brandenburg.
Man konnte recht nahe an die mit hohem Stacheldraht abgeriegelte Grenze zum volksdemokratischen Freund und Nachbarn fahren. Auf der anderen Seite der Neiße hieß die Stadt dann Zgorzelec, früher ein Vorort von Görlitz.

Hans musste wegen seiner Doktorarbeit schon vor Semesterbeginn wieder nach Jena und fragte mich, ob ich Lust hätte, mit ihm für den Rest meiner Zeit nach Jena zu kommen. Er besaß ein Motorrad aus der Vorkriegszeit, an dem er ständig herumbastelte; es war sein ganzer Stolz, aber im Grunde nur eine regelrechte Hämorrhoidenschaukel. Ich schwang mich hinten drauf und ab ging es. Als wir nach zweistündiger Motorradfahrt in Jena ankamen, hatte ich das Gefühl, mir heult ein ausgewachsener Wolf zwischen den Arschbacken.

Am ersten Abend in Jena gingen wir nach ein paar Bier in einer Kneipe auf seine Studentenbude und quatschten über Gott und die Welt. Obwohl beide angehende Ärzte, rauchten wir, was die Lungen hergaben. „Sag mal, Achim, haste 'ne Stuyvesant dabei?“, fragte Hans.

„Nicht nur eine, drei Päckchen hab ich mit nach Jena genommen. Den Rest der Stange habe ich deinen Eltern in Zwickau geschenkt.“

West-Zigaretten waren damals in der DDR heiß begehrt. Hans hatte extra zwei Flaschen Wernesgrüner für uns aufgetrieben, eigentlich ein Bonzen-Bier, aber so was von lecker! Nach den beiden Wernesgrüner und einigen Stuyvesant beschlossen wir endlich, schlafen zu gehen.
Da in Hans Bude nur ein Bett stand, war klar, dass wir in diesem auch gemeinsam pennen würden. Vor dem Zubettgehen zog sich Hans völlig selbstverständlich komplett aus. Nackt sah er noch geiler aus als in Klamotten oder im Schwimmbad; er hatte das, was man heute ein Sixpack oder Waschbrettbauch nennt; sein Körper war gut durchtrainiert; kein überflüssiges Gramm Fett.
Als er sich zur Seite drehte, sah ich einen festen, geilen Prachtarsch. Seinen leicht dunkelbraunen Schwanz schätzte ich auf 17 cm; ein geiles Teil, komplett rasiert, ebenso seine Eier. Am ganzen Körper war er durchgehend gebräunt, kein weißes Badehosen-Dreieck wie bei mir. Wie er so vor mir stand, entsprach er genau dem Typ Mann, von dem ich vor dem Einschlafen träumte und mir vorstellte, mit einem solchen Kerl Sex zu haben.

„Habt ihr im Osten etwa keine Badehosen?“, frotzelte ich ihn.

„Quatsch nicht so blöd! Wir sind nicht so verklemmt wie ihr im Westen. Im Sommer gehen hier fast alle nackt zum Schwimmen und legen sich in die Sonne.“

Ich starrte Hans etwas länger als gehörig an. Mein Gesichtsausdruck war dabei nicht sonderlich intelligent, so dass mich Hans fragte: „Sag mal, Achim, hast du noch nie 'nen nackten Mann gesehen?“

„Ddoch, ddoch.“, stotterte ich.

„Achim, du musst übrigens wissen, dass ich immer nackt schlafe. Nun mach aber mal hinne, dass du auch aus den Klamotten kommst. Oder soll ich dir etwa dabei helfen?“, fragte er mich und grinste mich an.

Während ich mir noch, ein wenig zögerlich, das Hemd über den Kopf zog, löste er, wie selbstverständlich, meinen Hosengürtel und zog mir mit einem Rutsch Hose und Unterhose aus. Plötzlich standen wir uns beide nackt gegenüber und starrten uns an. Er strich sich mit seiner Zungenspitze langsam und ein wenig aufreizend über seine Lippen. Mir wurde heiß, zumal sich mein Schwanz unübersehbar zu rühren begann.

„Komm jetzt mit in die Klappe!“, sagte Hans mit etwas rauer und belegter Stimme. In seinen Augen sah ich plötzlich ein Glitzern, was vorher nicht da war.

Ich rutschte rasch unter die Bettdecke. Hans kam gleich hinter mir her und legte sich mit seinem Bauch an meinen Rücken. Unser beider Atem ging etwas schneller, besonders als er mit seiner rechten Hand meinen Rücken umfasste und anfing, meine linke Brustwarze ein wenig zu zwirbeln. Da mir das augenscheinlich gefiel, wanderten seine Lippen über meinen Hals an mein linkes Ohr. Er saugte an meinem Ohrläppchen; dabei wurde ich zunehmend geiler und bekam einen ordentlichen Ständer. Da Hans hinter mir lag, bekam er davon allerdings nichts mit. Ich merkte jedoch, wie auch bei ihm langsam der Schwanz hart wurde und damit meinen Rücken berührte. Ich drückte dagegen und spürte seine zunehmende Härte.
Da ich offensichtlich nichts dagegen tat, sondern auch ohne Worte erkennen ließ, dass es mir Spaß machte, fragte mich Hans plötzlich: „Sag mal, Achim, hast du 'ne Freundin oder bist du etwa auch schwul, so wie ich?“

Ich erschrak im ersten Augenblick und fühlte mich ertappt. Noch nie hatte ich mit einem Mann, und noch dazu mit einem offenbar schwulen Exemplar, in einem Bett nackt gelegen. Ich war für einige Augenblicke verwirrt.
Einerseits lag ich mit einem Traumtypen gemeinsam in einem Bett, einem, der genau wie ich schwul war, andererseits hatte ich eine unbestimmte Angst vor dem, was in den nächsten Augenblicken kommen würde: Wunsch und Wirklichkeit gingen in meinen Gedanken ineinander über, ich konnte sie nicht mehr unterscheiden.

„Eine Freundin hab ich nicht. Ob ich schwul bin, weiß nicht so recht.“, log ich.

„Komm, mach mir nix vor! Du bist genau so schwul wie ich. Meinst du, ich hätte nicht gemerkt, wie vorhin dein Schwanz auf mich zeigte und wie du gerade deinen Rücken an meinem Schwanz reibst? Meinst du, ich hätte auch nicht gesehen, wie du mir im Schwimmbad in Zwickau mit den Augen meine Badehose fast ausgezogen hast?“, lachte er, packte mich mit beiden Händen an den Schultern und warf mich auf den Rücken. „Dein Schwanz ist auf jeden Fall nicht so verklemmt wie du.“, feixte er, als er meinen Ständer sah und ihn zärtlich berührte.

Meine Antwort auf seine Frage, ob ich schwul sei, wartete er nicht ab. Er kam mir mit seinem Mund ganz vorsichtig entgegen und gab mir einen Kuss, den ersten Kuss von einem Mann! Wahnsinnig! Erst berührten sich nur die Lippen, dann spielte er mit seiner Zunge an meinen Zähnen und schließlich küssten wir uns beide, erst zärtlich, dann immer gieriger.
„Hör mal Hans, ich war noch nie mit einem Mann im Bett. Mit ‘nem Mädel allerdings auch nicht.“, sagte ich etwas kläglich.

„Dann bist du ja noch eine richtige Jungfrau, Achim.“, kicherte Hans. „Hättste denn Lust, von mir entjungfert zu werden?“

„Ich weiß nicht so recht.“, stotterte ich.

„Was nun? Ja oder nein?“, fragte Hans. „Du kannst dich darauf verlassen, es passiert nur das, was du auch zulässt. Wenn dir irgendwas nicht passt, sag‘s mir sofort.“

„Okay, du musst mir aber auch zeigen, wie alles so geht.“

„Pass auf, Kleiner (das erste Mal, dass er dies zu mir sagte), du musst ganz locker bleiben, lass dich regelrecht fallen. Alles andere geht dann wie von selbst. Außerdem helfe ich dir schon dabei.“, sagte er lachend.

Ich legte mich auf den Rücken und versuchte, mich völlig zu entspannen, was mir nur teilweise gelang. Hans lag auf mir, saugte und knabberte an meinen Brustwarzen, was mich fast wahnsinnig machte. Langsam ging er mit seiner Zunge abwärts, leckte den Bauchnabel und anschließend ausgiebig beide Leisten. Dann griff er sich mit einer Hand meinen Schwanz, der immer steifer wurde. Als er meine Schwanzspitze in seinen Mund nahm und an der Eichel saugte und lutschte, fing ich an, wohlig zu grunzen und zu stöhnen. Während ich immer lauter wurde und mein Becken nicht mehr ruhig halten konnte, ließ er plötzlich meinen Schwanz wieder los.
„Hör mal, du lässt dich hier bedienen wie ein verkommener russischer Großfürst, Kleiner. Und geil bist Du auch noch!“, machte mich Hans an.

„Na und?“, griente ich, „Du hast doch gesagt, wo es langgeht.“

„Komm, Kleiner, leg dich erst mal auf deine rechte Seite. Ja, so ist es gut!“, sagte Hans und stand auf, um sich ebenfalls auf seine rechte Seite zu legen, allerdings mir gegenüber; wir lagen Kopf an Schwanz und Schwanz an Kopf.

Ich konnte mir nun genau Hans Schwanz ansehen: komplett rasiert, ebenfalls die Eier, bis auf ein kleines niedliches Bärtchen kurz oberhalb der Schwanzwurzel. Ich fand das wahnsinnig geil und schämte mich ein wenig wegen meiner vielen schwarzen Haare zwischen den Beinen. „Sag mal, Hans, stören dich meine Haare?“, fragte ich.

„Nee, heute Abend nicht. Aber das können wir ja vielleicht morgen ändern.“

Hans nahm wieder meinen Schwanz in den Mund; ich angelte mir Seinen und knabberte erst ein wenig behutsam an der Eichel, nahm sie dann in den Mund, leckte und saugte, erst zärtlich, dann immer fester. Der Geschmack seines Vorsaftes zerging mir auf der Zunge. Mit meiner linken Hand kraulte ich ihm den Sack, mit dem Mittelfinger strich ich an seinem Damm entlang bis hin zur Rosette. Dann leckte ich mit der Zunge den Schwanz runter bis zur Wurzel, nahm ein Ei in den Mund und quetschte das andere ganz zart.

„Entweder bist du ein Naturtalent oder du hast mich belogen und du bist nicht das erste Mal mit einem Mann im Bett.“, sagte Hans in einer Pause.

„Nee, nee, das stimmt schon: Du bist der erste Mann, mit dem ich in der Kiste liege.“, beteuerte ich.

„Komm, lass uns gegenseitig einen blasen, bis es uns kommt.“, lachte Hans und schob sich auch meinen Schwanz wieder rein. Ich tat das Gleiche mit seinem und bald fanden wir zu einem gemeinsamen Rhythmus. Allmählich wurde mir heiß und ich merkte, dass es bis zum Abspritzen nicht mehr lange dauern würde.

„Was machen wir, wenn‘s kommt?“, fragte ich etwas hilflos.

„Deinen Saft schluck ich schon. Mit meinem kannst du das ja auch machen.“, antwortete Hans. Dann nahm er seinen Mittelfinger, machte ihn mit Spucke feucht und massierte ganz behutsam meine Rosette. Ich wurde fast wahnsinnig vor Geilheit.
Explosionsartig kam es uns dann beiden. Beim Wichsen hatte ich noch nie einen solchen Orgasmus erlebt wie jetzt. So lange und heftig, fast ein wenig schmerzhaft. „Mein Gott, hört das denn bei dir nicht auf?“, fragte Hans verwundert.

„Na ja, wenn man mehr als zwei Wochen nicht gewichst hat, kommt halt viel zusammen.“, gab ich ihm zur Antwort.

Zwischenzeitlich war auch Hans soweit und spritzte in meinen Mund ab. Zuerst war es etwas komisch für mich; aber dann fand ich, dass sein Sperma überhaupt nicht eklig war. Es schmeckte irgendwie nach Nüssen und ich saugte mit zunehmender Geilheit seinen Schwanz und seine Eier leer als hätte ich nichts anderes je getan. Anschließend lagen wir beide erschöpft, befriedigt und glücklich nebeneinander.

„Sag mal, Kleiner, was ist für dich das Beste am Sex?“, fragte er mich.

„Keine Ahnung. Das gegenseitige Lecken und Blasen vielleicht? Jedenfalls -zigmal besser als das einsame abendliche Wichsen!“

„Na ja, das Beste am Sex hast du noch nicht erlebt. Aber auf jeden Fall das Zweitbeste ist die Zigarette danach oder zwischendurch“, lachte Hans. „Komm, rück mal 'ne Fluppe raus, Kleiner!“

„Du musst mich wegen der Zigaretten nicht fragen, Hans. Wenn die Stuyvesant alle sind, rauchen wir halt dein Ost-Kraut, okay?“

Anstatt das Licht anzumachen, zündete Hans ein paar Kerzen an, die seine Studentenbude in flackerndes Licht tauchten. Wir lagen nackt auf seinem Bett; zwei junge Männer, die im Augenblick einfach nur glücklich waren und langsam Rauchkringel in die Luft bliesen.
Das war der Augenblick, in dem ich mein Schwulsein endgültig für mich selbst völlig akzeptierte. Ich wusste ja schon lange, dass ich schwul war, aber richtig wahrhaben konnte und wollte ich es bis dahin eigentlich nicht. Heute würde man sagen, es war so etwas wie mein inneres Coming-out.

„Soll ich dir mal etwas Besseres als Lutschen und Blasen zeigen?“, fragte mich Hans lauernd. Mittlerweile waren unsere Schwänze wieder halbsteif und wir wurden auch beide wieder geil und heiß aufeinander. „Komm, leg dich mal auf den Rücken und greif mit beiden Armen in die Kniekehlen“, gab mir Hans die erste Anweisung. „Du weiß ja, wenn dir irgendetwas nicht passt, sag‘s mir und dann ist damit dann Schluss, kapiert?“

„Ja, natürlich. Jetzt mach aber mal voran. Ich will hier keine Turnübungen auf deiner Matratze machen.“, lachte ich.

Hans holte sich ein Fläschchen Babyöl, das Beste für den Schwanz und einen guten Fick, wie er betonte, aus dem Badezimmer und rieb zunächst unsere Schwänze damit ein. Dann nahm er etwas Öl in die Hand, verteilte es rund um meine Rosette und schmierte sich die Finger damit ein. Plötzlich merkte ich, wie Hans mit seinem Mittelfinger meine Rosette berührte, sie leicht massierte und so ganz allmählich mit dem Finger in meinen Arsch drang. Es war einfach nur geil. Schmerzen verspürte ich vor allem deswegen nicht, weil er mehr als behutsam vorging.

„Na, wie ist es, Kleiner?“, fragte er mich.

„Frag nicht, mach weiter!“, bettelte ich. Hans schob seinen Finger bis zum Anschlag bei mir rein und stieß so auf die Prostata. Dass diese Drüse existierte, war mir schon von der Anatomie her bekannt, aber welche Rolle sie beim Sex spielen konnte, sollte ich erst in dieser Nacht erfahren.
Als Hans anfing, die Prostata erst langsam und danach schneller zu massieren, zogen vor lauter Geilheit heiße Wellen durch meinen Körper; ich hatte eine solche Lust noch nie erlebt und wollte jetzt einfach nur seinen Schwanz in mir spüren. „Komm, fick mich!“, schrie ich förmlich.

„Wirklich?“, fragte Hans.

„Ja, nun mach schon!“

Hans ölte noch einmal seinen Schwanz ein, streifte die Vorhaut zurück und begann, mit seiner Eichel meine Rosette zu umkreisen. Wie vorher mit dem Finger machte er es auch mit seinem fetten Schwanz langsam und zärtlich. Ich merkte, dass er mir nicht wehtun wollte. „So, Kleiner, jetzt press mal kurz, damit ich meinen Prügel reinschieben kann.“

Während ich presste, schob Hans seinen Schwanz durch mein Loch. Ich verspürte einen kurzen, heftigen Schmerz, der jedoch rasch wieder verging. Hans machte eine kurze Pause; ich gewöhnte mich allmählich daran, einen Schwanz in meinem Arsch zu spüren. Dieses Gefühl war für mich neu; ich fand es zunehmend geil.

„So Kleiner, jetzt bist du definitiv keine Jungfrau mehr!“, lachte Hans und schob dabei lachend seinen Schwanz immer weiter rein, bis hin zum Anschlag. Dann machte er erneut eine kleine Pause und fing an, seinen Schwanz in meiner Höhle hin- und herzubewegen. Während er mich fickte, beugte er sich zu mir herunter und wir küssten uns. Das gegenseitige Küssen und das Geficktwerden brachten mich fast um den Verstand; es war einfach wahnsinnig.
Gestern noch hatte ich, wie fast jeden Abend, davon geträumt, mit irgendeinem Typen Sex zu haben, ohne genau zu wissen wie, und heute lag ich mit dem Typ meiner Träume im Bett, der mich gerade richtig durchvögelte. Es war auf einmal für mich völlig selbstverständlich, den Schwanz eines anderen Mannes in mir zu haben und das auch noch in vollen Zügen zu genießen.

„Komm, Hans, komm!“, schrie ich.

„Sei nicht so gierig, Kleiner! Ich komme ja gleich.“, keuchte Hans.

Kurz danach kam er und ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben Sperma eines Mannes in meinem Arsch. Ich merkte dann, dass sein Schwanz, nach dem Orgasmus, allmählich auf Ruhemaß schrumpfte und mit einem kleinen „Plopp“ aus meinem Loch herausflutschte. Wir gingen ins Bad, machten uns sauber und legten uns wieder aufs Bett.

„So, jetzt die zweite Zigarette zwischendurch.“ Hans zündete jedem von uns eine Fluppe an und wir rauchten still vor uns hin.

„Wieso die zweite und warum zwischendurch?“, fragte ich.

„Wenn ich mir deinen Schwanz ansehe, bist du doch noch nicht fertig für heute, oder?“, feixte Hans und guckte auf mein bestes Stück, das allmählich wieder steif und hart war. „Hast du vielleicht mal selbst Lust, mich zu vögeln, Kleiner?“

„Natürlich, wenn du mir zeigst, wie es geht. Du bist schließlich heute Nacht mein Lehrmeister.“

„Achim, nimm mal das Öl, reib dir die Hände und deinen Schwanz ein und gib mir dann das Fläschchen.“ Ich tat, wie mir geheißen. Hans schmierte seine Rosette mit dem Öl ein, ging auf die Knie und streckte mir seinen Prachtarsch entgegen. „Muss ich dir jetzt noch erklären, wie es weitergeht?“, kicherte Hans.
Verklemmt war ich jetzt wirklich nicht mehr. Ich nahm meinen steifen und harten Schwanz in die Hand, spielte mit meiner Eichel an Hans Rosette bis er stöhnte: „Nun schieb ihn doch endlich rein!“

Es war ein sagenhaftes Gefühl, auf einmal meinen Schwanz in seinem Arsch hin und herzuschieben. Ich genoss es, zu Beginn meinen Prügel nur ganz langsam zu bewegen. Allmählich wurde ich schneller, schob meinen Schwanz bis zum Anschlag rein, klatschte dabei mit meinen Eiern an seinen Damm und wurde immer geiler, bis ich merkte, dass es mir gleich kommen würde.

„Spritz ab, Kleiner, spritz ab!“, feuerte mich Hans an. Und wie ich abspritzte! „So, jetzt rauchen wir erst die Zigarette danach.“, lachte Hans. „Und anschließend machen wir beide ganz keusch unsere Äuglein zu, denn sonst kommen wir morgen früh nicht aus der Falle.“

Wir machten fast gleichzeitig am nächsten Morgen die Augen auf und sahen uns lange an. Hans hatte helle, grau-blaue Augen und fast ein adlerähnliches Profil.

Ich musste es erst einmal fassen: Ich hatte mit einem Mann zum ersten Mal in meinem Leben heftigen, wilden und zugleich zärtlichen Sex gehabt. Das war kein Traum, sondern hatte sich ganz real in der vergangenen Nacht abgespielt. Da lag er mir gegenüber, ein Bild von einem Mann, einfach der Typ, auf dem ich stand. Ich selbst war zwar kein Adonis, aber ein Kerl, der offenbar Hans so anzog, wie er umgekehrt mich. Bei seinem Anblick wurde ich sofort wieder geil. Ich hätte ihn sofort wieder ficken können oder mich von ihm ficken lassen, aber Hans sprang mit einem Satz aus dem Bett.
Gemeinsam standen wir dann vor dem Spiegel und rasierten uns. Wir waren gerade damit fertig, als Hans sagte: „Komm, leg dich mal aufs Bett. Ich will dir den Busch zwischen den Beinen ein wenig stutzen.“

„Aber schneide mir nur nicht in den Schwanz.“, drohte ich ihm.

„Lass das mal meine Sorge sein.“, meinte er, „Meinen Krankenpflegedienst und meine Famulatur habe ich hier in Jena auf der Urologie absolviert. Was meinst Du, wie viel Schwänze ich in dieser Zeit in Händen hatte und wie viel ich schon vor den OPs rasiert habe, ohne dass auch nur ein Tröpfchen Blut floss?“

Er begann mit einer Schere erst einmal mit dem Grobschnitt, dann seifte er meinen Schwanz ordentlich mit Rasierschaum ein und fing an, meinen jetzt wieder steifen Prügel langsam und vorsichtig zu rasieren. Nach 15 Minuten sah mein Schwanz wie geleckt aus. Keine Schnittwunde, alles Bestens.
Oberhalb meiner Schwanzwurzel hatte er mir, auf meinen Wunsch hin, wie bei sich selbst, ein kleines Bärtchen von der ganzen Haarpracht gelassen. Den Sack hatte er kunstgerecht rasiert.

„So, ich nehme jetzt eine Salbe, schmiere deinen Schwanz ein und wir lassen das gute Stück zumindest bis heute Abend in Ruhe.“, meinte Hans.

Das Resultat fand ich klasse. (Ich hab übrigens diese Haartracht bis heute behalten.) Als wir beide vor dem Spiegel standen, war Hans hinter mir, umfasste mich mit beiden Armen und küsste mich zärtlich, erst auf den Nacken, dann fanden sich unsere Lippen. Er konnte es aber einfach nicht lassen, trotzdem noch einmal mit zarter Hand meinen Schwanz zu streicheln, der augenblicklich wieder steif wurde.

„Du bist ja so etwas von geil.“, murmelte Hans und fuhr fort, „Wir lassen es aber für jetzt erst mal gut sein. Deine Schwanzhaut muss sich nach der Rasur erst mal beruhigen. Ich glaube, dass sie heute Abend wieder völlig ruhig ist.“, feixte er.

„Was machen wir sonst so den ganzen Tag?“, fragte ich.

„Pass auf, mein Kleiner, ich flitze eben in die Klinik, bin in einer Stunde wieder zurück und dann fahren wir beide mit meinem Motorrad nach Weimar. Hast du Lust?“ Natürlich hatte ich Lust.

Am späten Vormittag trafen wir in Weimar an. Dort war gerade der traditionelle Zwiebelmarkt. Die Zwiebelkuchen schmeckten gut, aber eigentlich auch nicht anders als die, die ich im Elsass das erste Mal probiert hatte. Goethes Haus am Frauenplan, das Goethe-Schiller-Denkmal vor dem Nationaltheater, Goethes Gartenhaus, das Hotel „Elephant“, in dem Goethe oft mit Schiller, Herder und Wieland gesessen hatte: all das saugte ich förmlich mit meinen Augen auf und übersah dabei geflissentlich die Hinweisschildchen, die Goethe und vor allem Schiller als Vordenker im ersten Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden hochlobten. Nicht so ganz nach Weimar passten die roten Spruchbänder, auf denen die „Bonner Ultras“ ihr Fett wegbekamen.

Es war spät, als wir in Jena wieder zurück waren. Nach Bratkartoffeln mit Spiegelei und ein paar Bierchen waren wir müde und gingen ins Bett. Auf einmal schreckte Hans hoch. „Mein Gott, ich habe ja ganz vergessen, nach deinem Schwanz zu gucken. Mal sehen, ob nach der Rasur alles in Ordnung ist.“, sagte er und schlug rasch die Bettdecke zurück. „Na, das sieht ja prächtig aus.“, befand er und ließ meinen frisch rasierten, glatten Schwanz langsam durch seine Hände gleiten.
Wie nicht anders zu erwarten, bekam ich umgehend einen ordentlichen Ständer und wurde geil; die Müdigkeit war wie weggeblasen. „Das können wir nicht ungenutzt lassen.“, meinte Hans feixend während er weiter meinen Schwanz sanft streichelte und fuhr fort: „Blasen, Lutschen, Lecken, Ficken und Geficktwerden hatten wir ja schon durchgenommen, mein Kleiner. Wir sind mit dem Lernprogramm aber noch nicht fertig.“

„Was gibt’s denn sonst noch, Herr Lehrer?“, fragte ich mit der unschuldigsten Miene, die mir zur Verfügung stand.

„Sei nicht so neugierig. Lass dich überraschen.“, war seine Antwort. Er angelte wieder nach dem Fläschchen mit Babyöl und schmierte mir damit meine Rosette intensiv und gefühlvoll ein. Allein das machte mich rattig. Ich war so geil, dass ich in diesem Augenblick fast alles machen oder mit mir machen lassen würde. Dann legte sich Hans selbst auf den Rücken und schmierte seinen Schwanz ausgiebig mit dem Öl ein. „So, Kleiner, jetzt zeig ich dir den Ritt ins Abendrot.“, hörte ich Hans sagen.

„Waaas?“

„Frag nicht so viel, sondern tu einfach, was ich Dir sage. Setz dich erst mal auf meinen Bauch, ja, schön tief und heb dann deinen Arsch in die Höhe!“ Ich tat, wie er befahl, denn er hatte einen nicht zu überhörenden leichten Kommandoton in seiner Stimme. „Immer schön locker lassen, mein Kleiner“, zwinkerte er mir zu und fuhr fort: „So, jetzt langsam mit dem Hintern runter. Spürst du schon meinen Schwanz?“

„Ja doch.“, maulte ich.

„Sei nicht gleich beleidigt. Du kommst von oben und mein Schwanz kommt langsam von unten und spießt dich auf. Aber keine Angst, das tut nicht weh, im Gegenteil.“

Es tat wirklich nicht weh. Es war ein nur supergeiles Gefühl, seinen Schwanz immer intensiver in mir zu spüren. Mit meinem Oberkörper beugte ich mich zu ihm herunter und suchte seinen Mund. Während wir uns küssten, bewegte er sein Becken und schob so seinen Schwanz in meinem Arsch hin und her. Ich hatte es endlich auch ohne Worte begriffen und zog meinen Arsch rauf und runter, so dass ich bald merkte, was Hans unter dem Ritt ins Abendrot verstand. Während ich ihn ritt, merkte ich plötzlich, dass es mir bald kommen würde.

„Du, Hans, ich gglaube ...“, wollte ich gerade sagen, aber da schoss schon mein Sperma wie eine Fontäne aus meinem Schwanz und verteilte sich auf Hans Bauch und Brust. Einige Spritzer trafen auch sein Kinn. „Entschuldigung, Hans, das wollte ich nicht.“, versuchte ich mich zu entschuldigen.

„Quatsch hier mit Entschuldigung!“, hörte ich erleichtert Hans sagen. „Es gibt nichts Besseres für die Haut als frisch gezapfte Sahne.“, fuhr er lachend fort. „Komm, nimm mal deine Hände und verstreich mir deine Sahne auf dem Bauch und leg dich dann auf mich.“

Ich legte mich auf ihn und genoss das Gefühl, meine eigene Sahne als Gleitschicht zwischen unseren beiden Körpern zu benutzen. Ich konnte deutlich spüren, wie Hans immer geiler wurde; sein heißer Schwanz in meinem Arsch pulsierte förmlich, bis auch er seine Sahne in mich abschoss.
Irgendwann wurde uns allerdings kalt und wir gingen ins Bad, wischten uns die klebrigen Reste ab und verschwanden dann endgültig im Bett, wo wir beide sofort tief und fest schliefen.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war Hans schon aufgestanden und dabei, Kaffee zu kochen. Während wir uns beim Frühstück gegenüber saßen, war Hans merkwürdig schweigsam. „Sag mal, hast du was?“, fragte ich ihn.

„Nee, nee, ist schon gut.“, war seine einsilbige Antwort.

„Erzähl mir nichts, Hans, du hast doch irgendetwas. Habe ich gestern irgendetwas falsch gemacht? Komm, lass es raus!“

„Also …“, fing Hans an, „… ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll!“, und bekam dabei rote Ohren. Auf einmal sprudelte es aus ihm heraus: „Mein Kleiner, ich habe mich in dich verliebt. Der Sex mit dir war wahnsinnig, aber Liebe ist mehr als nur Sex. Und du bist in meinem Leben der erste Mann, in den ich mich verliebt habe … und das vom ersten Augenblick an, als ich dich bei meinen Eltern sah.“

Auf einmal sprang er auf, umarmte und küsste mich wie von Sinnen, wobei er tatsächlich anfing, zu heulen. Das ging mir derartig an die Nieren, dass auch meine Augen feucht wurden. Ein tolles Bild: Zwei schwule Kerle, die sich mögen und sich heulend gegenüber sitzen.
Ich hatte bisher mit Hans eigentlich nur den Sex in vollen Zügen genossen, ohne mir weitere Gedanken zu machen, aber Liebe? Doch, doch, ich wurde mir plötzlich darüber klar, dass es auch bei mir mehr als nur der Spaß am Sex war. Es entstand zunächst ein etwas peinliches Schweigen, bis ich leise sagte: „Hans, ich glaube, ich habe mich auch in dich verliebt. Du bist nicht nur der erste Mann, sondern überhaupt der erste Mensch, den ich liebe, richtig liebe.“

„Ob unsere Liebe eine Zukunft hat?“, fragte Hans und fuhr fort: „Du weißt doch selbst: Mauer, Stacheldraht, Stasi und einfach alles!“

Ja, das wusste ich wohl. Doch da kam mir eine Idee. „Hör mal, Hans, für das kommende Semester habe ich an der FU Berlin einen Studienplatz bekommen. Ich wechsle von der Provinz in die Großstadt. Die Enge in Würzburg halt ich einfach nicht mehr länger aus.“, und fuhr fort: „Wenn du deinen Bruder in Ostberlin besuchst, könnten wir uns ja bei dem treffen, oder?“

„Hör mal, mein Kleiner, das ist ja sagenhaft!“

Doch dann kamen mir Bedenken: „Hans, sag mal, wird dein Bruder nichts gegen uns beide haben? Der wird doch sicher sofort merken, dass zwischen uns was läuft.“

„Mach dir da mal keine Sorgen, Achim. Mein Bruder ist genau so schwul wie ich.“

„Waas sagst du da?“, fragte ich ungläubig.

„Jaja, genau so schwul wie ich. Klaus und ich sind nur eben ein Jahr auseinander und fast wie Zwillinge aufgewachsen. Er gleicht mir fast wie ein Ei dem anderen. Da wir ein gemeinsames Kinderzimmer hatten und dort bis zum Abitur wohnten, erlebten wir auch gemeinsam die Pubertät. Du weißt schon: gemeinsames Wichsen und so weiter. Aus Wichsen wurde von ganz alleine Blasen und schließlich auch richtiger Sex. Aber Liebe zwischen Brüdern ist etwas anderes als Liebe zwischen Fremden. Der Sex mit Klaus war immer Spitze, aber mit dir war es von Anfang etwas anderes: Eben das, was man Liebe nennt.“

„Sag mal, wird das Schwulsein bei euch vererbt?“, flachste ich.

„Natürlich nicht, sonst wären ja Klaus und ich nicht auf der Welt. Es hat sich einfach so ergeben und wir haben beide unseren Spaß dabei gehabt. Ich weiß jedenfalls, dass ich schwul bin und auch immer schwul bleiben werde. Bei Klaus bin ich mir außerdem nicht so recht im Klaren darüber, ob sein Schwulsein nicht doch nur vorübergehend ist. Das spielt aber jetzt keine Rolle mehr, denn ich habe ja dich, Kleiner, auch wenn wir leider nur eine Fernbeziehung haben werden.“

Es war ein schöner Spätsommertag und so machten wir uns auf die Socken in Richtung Fuchsturm, von dem man einen schönen Blick über Jena hatte. Um an ein Bier zu gelangen, musste man sich zwar in einer langen Schlange anstellen, in dem etwas heruntergekommenen Restaurant anstehen und sich von der unfreundlichen Bedienung anmachen lassen, aber all das störte mich an diesem Tag überhaupt nicht. Es konnte mich einfach gar nichts an diesem Nachmittag stören: Der Himmel war blau, das Laub der Bäume zeigte die ersten Herbstfarben und mein Schatz saß neben mir. Wir waren beide wunschlos glücklich, wahrscheinlich sah man uns das auch an.
Offensichtlich war unser ursprünglicher Sexhunger ein wenig gestillt, so dass wir am Abend uns damit begnügten, einander zu küssen und zu streicheln, ohne miteinander zu vögeln.

Die Tage in Jena vergingen für uns beide viel zu schnell. Bald ging es wieder per Motorrad zurück nach Zwickau. Von dort wollte mich Hans Vater mit seinem Wartburg nach Leipzig bringen, zum Zug nach Westdeutschland. Hans überredete seinen Vater, ihm sein Auto zu überlassen; er wolle mich ganz alleine zum Zug nach Leipzig bringen.
Im Auto redeten wir beide nicht viel. Jeder von uns hing seinen Gedanken nach und dachte an die Trennung, die vor uns lag. Auf dem Bahnsteig im Leipziger Hauptbahnhof umarmten und drückten wir uns beide, wobei Hans mir kurz und ganz heimlich in mein rechtes Ohrläppchen biss und mir zuflüsterte: „Machs gut. Pass gut auf dich auf, Kleiner. Und vor allem, bis bald in Berlin.“

„Ja, bis bald in Berlin!“, echote ich und stieg rasch in den Zug. Hans musste ja nicht unbedingt sehen, dass ich feuchte Augen bekam.

Dass das 'Bis bald in Berlin' nur ein frommer Wusch war, der sich nicht erfüllen sollte, wusste ich zum Glück bei meiner Abfahrt aus Leipzig nicht. Zurück in Würzburg musste ich mir beim Prüfungssekretariat noch mein Physikumszeugnis abholen, ohne das ich mich in Berlin nicht hätte einschreiben können. Außerdem musste ich die Studentenbude auflösen, mich von Freunden verabschieden und alle möglichen Kleinigkeiten erledigen.

Innerhalb der Umzugsvorbereitungen von Würzburg nach Berlin bekam ich plötzlich Post aus Ostberlin, Absender Klaus Falck, Berlin-Treptow. Klaus Falck, ja, das war der Bruder von Hans. „Was will denn der von mir?“, dachte ich, „Ich hab ihn doch noch nie gesehen.“

Der Brief war kurz und knapp:

'Lieber Achim,
es tut mir unendlich Leid, Dir mitteilen zu müssen, dass Hans am 19. September bei einem Motorradunfall auf dem Weg von Zwickau nach Jena die Kontrolle über sein Motorrad auf regennasser Fahrbahn verloren hat und tödlich verunglückt ist. Mehr kann ich Dir im Augenblick nicht schriftlich mitteilen. Viele Grüße, Klaus.
P.S. Meine Adresse in Berlin hast Du ja; sie steht auf dem Briefumschlag.'

Hans tot???????? Ich konnte es nicht fassen. Ich starrte lange auf den Brief. Dann fing ich an, wie ein Schlosshund zu heulen, so wie ich noch nie vorher in meinem Leben geheult habe. Warum hat der, der angeblich über uns wacht, das zugelassen? Warum?
Nach dem Tod von Hans habe ich gelitten wie ein Tier, Sex und Liebe waren für mich auf einmal keine Themen mehr, die Sexfantasien von früher waren wie weggeblasen. Es dauerte zwei Jahre, bis ich mich wieder auf eine Beziehung einlassen konnte, aber das ist aber eine andere Geschichte.

Es nützte nichts, der Weggang von Würzburg nach Berlin war beschlossene Sache. Zwei Tage später bezog ich meine Bude als Untermieter bei einer Kriegerwitwe in Charlottenburg. Ein Tanzpalast waren die zehn Quadratmeter wirklich nicht, dafür aber mit 50 DM billig, Küchenmitbenutzung und zweimal wöchentlich Badewannennutzung waren großzügigerweise inbegriffen.

Acht Tage nach meiner Ankunft in Berlin (West) setzte ich mich am Bahnhof Zoo in die S-Bahn Richtung Bahnhof Friedrichstraße, einer der Übergangsstellen von Ost nach West. Nach einer schikanösen Kontrolle durch die Grenzpolizei (Grepo) ging es weiter nach Treptow zu Klaus Falck.
Als ich an der Wohnungstür klingelte, dachte ich zunächst, mich trifft der Schlag, als Klaus die Tür aufmachte. Bis auf die dunklere Haarfarbe glich er Hans wie ein Ei dem anderen.
„Nun komm mal rein, Achim, oder willst du hier anwachsen?“, sagte Klaus. „Ich weiß, …“, fuhr er fort, „… dass ich Hans zum Verwechseln ähnlich sehe, aber ich bin nur Klaus und nicht Hans. Komm schon rein. Ich mach uns erst mal einen Kaffee. Für ein Bier ist es noch zu früh.“

„Achim, viel mehr als ich dir geschrieben habe, gibt es nicht zu erzählen. Es war ein ganz banaler Verkehrsunfall. Hans hat die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und ist mit voller Wucht gegen einen Baum geprallt. Er war auf der Stelle tot.“ Danach trat erst mal Stille im Raum ein. „Du kennst …“, fuhr Klaus fort, „… das Verhältnis zwischen Hans und mir. Du weißt auch, dass uns mehr als die übliche Zuneigung zwischen zwei Brüdern verband, aber du solltest auch wissen, dass Hans dich abgöttisch geliebt hat. Als ich nach Hause kam, ist er mir fast auf die Nerven gegangen mit seiner Schwärmerei über dich und von dir. Du warst seine erste und auch letzte richtige Liebe in seinem Leben. Liebe zwischen Brüdern ist damit nicht zu vergleichen.“
„Ich habe im Sommer ein Foto von Hans gemacht.“, fuhr er nach einer kleinen Pause fort, „hier, ich schenke es dir.“ Als er mir das Foto gab, gab es für mich kein Halten mehr. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf, in einer fremden Wohnung, bei einem mir fremden Mann. Klaus nahm mich in die Arme und versuchte mich zu trösten; und irgendwann bekommt jeder wieder Kontrolle über seine Gefühle. Ich bedankte mich bei Klaus für das Bild von Hans, das bis heute bei mir auf dem Schreibtisch steht.

„Bis bald, Klaus.“, sagte ich beim Abschied.

Ich besuchte Klaus in den ersten Wochen des Wintersemesters noch einige Male. Er kümmerte sich rührend um mich, eben so, wie man sich um den Freund seines verstorbenen Bruders nur kümmern kann. Wir fühlten uns beide wie trauernde Hinterbliebene.

Klaus erfüllte mir einen meiner größten Wünsche, indem er für uns beide zwei Theaterkarten für die Dreigroschenoper im Theater am Schiffbauerdamm besorgte. Ich hatte das Stück schon einmal in Westdeutschland gesehen, aber diese Aufführung des Berliner Ensembles war eben mit nichts zu vergleichen. Klaus und ich wurden Freunde, aber Klaus war nun einmal nicht Hans, obwohl er ihm zum Verwechseln ähnlich sah.

Bei meinem letzten Besuch bei ihm Ende November druckste er herum: „Achim, nicht dass du mich falsch verstehst, aber es wäre besser, wenn wir uns nicht mehr hier bei mir treffen.“

„Warum denn das auf einmal?“

„Ich bekam vor ein paar Tagen von einem Bekannten gesteckt, dass meine Kontakte zum Klassenfeind nicht unbedingt gern gesehen sind.“

„Ach ja. Und wer ist denn dieser Klassenfeind?“

„Wer wohl? Du natürlich, du ahnungsloser Engel.“ Ich war sprachlos. Klaus fuhr fort: „Die Firma sieht das eben nicht gerne.“

„Bitte? Welche Firma denn?“

„Mein Gott, ‚Horch und Guck‘ heißt der Laden, bei euch im Westen wohl besser als Stasi bekannt … oder vornehmer ausgedrückt ‚Das Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik‘, kurz ‚MfS‘.“

Mir blieb sie Spucke weg; so lief der Hase also: Die Stasi hatte mich demnach im Visier. Schweigend saßen wir uns gegenüber, bis ich endlich die Stille beendete: „Klaus, ich hab‘s kapiert. Es ist zwar eine gottverdammte Scheiße, aber wir beide können es nicht ändern. Ich werde dich ab sofort nicht mehr besuchen, schließlich will ich nicht schuld daran sein, dass du von der Uni fliegst.“

Bei meinem Abschied von Klaus drückten wir beide uns fest und lange. Wir verabschiedeten uns, ohne zu wissen, ob es kein Wiedersehen geben würde. Ganz zum Schluss hauchte mir Klaus noch einen Kuss auf die Wange.

Kurz danach fragte mich ein Kumpel, mit dem ich mehrere Kurse gemeinsam besuchte, ob ich nicht Lust hätte, an einem Forum der Evangelischen Kirche teilzunehmen. Zurzeit träfen sie sich in Wilmersdorf in einem Gemeindezentrum, um über die Folgen des Mauerbaus zu diskutieren.
Dieses Forum diskutierte nicht, wie ich bei dem ersten Besuch rasch feststellte, sondern war nichts anderes als eine Gruppe von Studenten, die aktiv als Fluchthelfer agierten und in dem Gemeindezentrum sozusagen ihre operative Basis hatten. Ich war 21 Jahre jung, neugierig, gutgläubig und blauäugig und erklärte mich schon beim ersten Treffen bereit, mitzumachen. Meine erste Aufgabe bestand in der Übermittlung einer Nachricht an einen Studenten in Köpenick.

Bei einer kurzen Einweisung wurde mir, in einer Art Schnellbesohlung, gezeigt, wie man gefahrlos chiffrierte Nachrichten zu einem Stückchen Papier zusammenfaltet, dies dann zwischen zwei Kaugummistreifen steckt und unter den Gaumen klebt. Falls Not am Mann war, konnte man das Kaugummi einfach runterschlucken. Bei Fahrten mit der U- oder S-Bahn sollte man immer auf Typen im Ledermantel oder Trenchcoats achten. Innerlich lachte ich: Es kam mir vor wie eine Mischung von Agentenschulung für Arme und dem Spiel ‚Wer hat Angst vor dem Boogeyman?‘. Ich machte mit, unbedarft wie ich damals war.

Beim ersten Mal hatte ich tatsächlich Fracksausen, und das nicht zu knapp. Ich fand die Adresse in Köpenick problemlos, schlich durch Hausflur und Treppenhaus, klingelte und fragte nach ‚Siegfried‘. Siegfried ließ mich herein, ich stellte mich als ‚Leo‘ vor und gab ihm meine Nachricht, die ich aus den beiden Kaugummistreifen pulte. Er las die Nachricht, kurz, nickte und gab mir die Antwort, wieder auf einem kleinen zusammengerollten Papier, welches ich wie vorher die Nachricht versteckte und noch am gleichen Abend nach Wilmersdorf brachte.

Nach zwei weiteren Nachrichtenübermittlungen fragte mich einer, der in der Hierarchie höher angesiedelt war, ob ich ihm nicht mal meinen Personalausweis ‚ausleihen‘ könne. Das tat ich nicht; irgendeine innere Stimme warnte mich wohl davor. Mit meiner Weigerung, meinen Perso auch nicht nur leihweise herauszurücken, erlosch das Interesse der Gruppe an mir. Damit war für mich diese Episode abgeschlossen. Ich fuhr auch in der nächsten Zeit erst einmal nicht mehr nach Ostberlin.

Zum folgenden Sommersemester fuhr ich mit einem Kumpel, der ein Auto besaß, und dessen Freund Ende April wieder nach Berlin, um mein zweites klinisches Semester zu beginnen. Die Kontrolle am Grenzübergang Helmstedt-Marienborn war schikanös und dauerte eine halbe Ewigkeit.
Als einziger von uns Dreien wurde ich in eine Baracke befohlen: „Nu, gommse mol mit!“ Von einem Uniformierten wurde ich anschließend eine halbe Stunde lang regelrecht ausgequetscht. Er wusste offensichtlich über meine Besuche in der DDR im vergangenen Sommer Bescheid und war über die Tatsache, dass ich im siebten Semester Medizin an der FU studierte, ebenso informiert. Nach einer halben Stunde intensiver Befragung erhielt ich endlich meine Transitgenehmigung. Der Vorgang war ungewöhnlich und hätte mir eigentlich eine Warnung sein sollen, denn etwas stimmte ganz und gar nicht, aber ich sah nicht, was es war.


Ende Mai machte ich mich mit einem Kumpel noch einmal auf den Weg nach Ostberlin und benutzten dabei den Übergang am Bahnhof Friedrichstraße. Wir wollten nichts anderes als einen Frühsommertag am Müggelsee verbringen.
Nachdem ich meinen Perso bei der Kontrolle durchgereicht hatte, wurde ich kurz danach von einem unauffällig wirkenden Mann höflich, aber bestimmt gebeten, ihm zu folgen. Ich folgte ihm durch eine Reihe von Gängen und Treppen und landete schließlich in einem kleinen Raum, der lediglich mit einer Bank möbliert war. Dort saß bereits ein uniformierter junger Mann der Grenzpolizei mit aufgepflanztem Gewehr, der mich schon zu erwarten schien. Nachdem ich Platz genommen hatte, passierte die nächste Stunde nichts, aber auch reinweg gar nichts. Schließlich drückte meine Blase.

„Ich muss mal pinkeln.“, gab ich von mir. Der Polizist stand auf, bedeutete mir, ihm zu folgen und führte mich auf ein Klo, wo ich – unter seinen Augen natürlich – strullen konnte. Nach einer weiteren Stunde des allmählich zermürbend wirkenden Schweigens wurde ich von einem Mann mittleren Alters abgeholt. Mir gegenüber stellte er sich als ‚Nicht‘ vor.
Ich war wirklich unbedarft, damals im Mai 1963, und stand auf einer unendlich langen Leitung. Das Wortspiel aus der Odyssee: „Nicht = Niemand = Outis = Odysseus“, hatte ich wohl vergessen. Wie dem auch sei, Herr Nicht begleitete mich durch das Labyrinth des Bahnhofkomplexes Friedrichstraße hinaus auf eine Straße, wo eine schwarze Limousine auf uns wartete. Die Scheiben waren verdunkelt, so dass ich mir jede Orientierung abhanden kam. Wir landeten nach einer Viertelstunde im Polizeipräsidium-Ost in der Keibelstraße.
Dort kam Herr Nicht rasch zur Sache; er war gar nicht mehr unverbindlich, sondern eröffnete mir: „Hiermit sind Sie wegen des dringenden Tatverdachtes der Hilfe zur Republikflucht vorläufig festgenommen.“

Das war's. Und damit fingen die achtundvierzig Stunden meines Lebens an, die ich bis heute nicht vergessen kann. Ich musste zunächst alles abgeben, was ich mit mir trug: Armbanduhr, Hosengürtel, Zigaretten, Streichhölzer, Papiere. Anschließend erschien ein uniformierter Wärter, der mich in eine Gefängniszelle eskortierte. Bevor er mich einschloss, musste ich in seiner Anwesenheit offiziell die Zellenordnung zur Kenntnis nehmen, wonach ich während des Zellenaufenthaltes lediglich sitzen oder stehen durfte. Schlafen war ebenfalls nicht erlaubt. Beim Eintritt eines Organs der VP hatte ich mich in einer Art Halbachtstellung an der Rückfront der Zelle zu postieren.

Meine Zelle hatte nur künstliches Licht aus einer schwachen Glühbirne. Ich hatte das Gefühl, unter der Erde zu sein. Die ersten Stunden verliefen ohne jedes Ereignis, allerdings war die absolute Stille zunehmend unerträglich. Schließlich meldete sich mein Darm; ich musste auf den Pott. Ein Wärter öffnete auf mein Klopfen die Zellentür und begleitete mich zur Toilette. Es war das, was man einen „offenen Achtzylinder“ nennen würde, denn es waren genau acht Kloschüsseln nebeneinander aufgereiht, ohne Trennwand. Da saß ich nun und kackte, während mein Aufpasser dabei zusah, ohne ein Wort zu verlieren. Ich fand die Situation demütigend.

Zurück in der Zelle wartete ich erneut; allmählich kam mir das Zeitgefühl abhanden. Schließlich wurde ich zu meinem ersten Verhör abgeholt: Es fand in einem abgedunkelten Zimmer statt, in dessen Mitte ein Stuhl stand, auf dem ich Platz zu nehmen hatte. Die einzige Beleuchtung bestand in einer Deckenlampe mit einem von oben auf mich gerichteten Lichtkegel. Es waren offenbar zwei Männer, die mich verhörten; sehen konnte ich sie nicht, denn sie liefen wie zwei Hunde außerhalb des Lichtkegels um mich herum und waren so für mich unsichtbar.
Die Fragen kamen wie Pistolenschüsse aus dem Dunkel: „Wo waren Sie am 25. September 1961?“ „Was haben Sie drei Tage später in Jena gemacht?“ „Wir wissen, das Sie dreimal im vergangenen Dezember die Grenze zur Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik widerrechtlich verletzt haben, um auf dem Territorium der DDR vorsätzlich Straftaten zu begehen. Warum haben Sie das getan?“
Die Fragen kamen in breitestem Sächsisch auf mich zu. Seitdem gehört die sächsische Mundart nicht zu meinen deutschen Lieblingsdialekten. Ich schwieg zunächst und meine Stasi-Offiziere änderten ihre Taktik: „Wir wissen, dass Ihr Vater als Nazi-Offizier von der ruhmreichen Roten Armee 1944 in der Nähe von Witebsk gefangen genommen wurde und als Sühne für seine Untaten bis 1948 in der UdSSR am Wiederaufbau der Sowjetunion teilgenommen hat.“ „Wir kennen Ihr Abiturzeugnis und die Prüfungsergebnisse Ihrer bisherigen Universitätsexamina aus Westdeutschland.“ „Sie haben noch vier Geschwister und Ihr Vater indoktriniert als Lehrer die westdeutsche Jugend mit imperialistischen Parolen.“
Die Jungs hatten also eine ganze Menge über mich und mein Umfeld ausbaldowert und offenbar eine umfangreiche Akte über mich angelegt. Ich schwieg weiter. „Wir können auch anders, junger Mann! Ihre Tätigkeit als Fluchthelfer können Sie nicht ernsthaft bestreiten. So zwischen zwei und fünf Jahren Gefängnis werden auf Sie zukommen. Haben Sie schon mal was von Bautzen gehört?“
Ich war zwar schon einmal kurz in Bautzen gewesen, aber mit diesem Ortsnamen verband ich, zum damaligen Zeitpunkt, weder das ‚Gelbe Elend‘ noch ‚Bautzen-II‘. Die Bemerkung beeindruckte mich daher Gott sei Dank nicht.

Anschließend ging es wieder in meine Zelle, wo ich vor mich hinbrütete; mein Zeitgefühl verflüchtigte sich allmählich. Danach folgte ein ständiger Wechsel von Verhör und Zellenaufenthalt: Es war eine fast kafkaeske Situation; jedenfalls empfand ich es so. Irgendwann hatten sie mich ohne die Anwendung physischer Gewalt, nur durch ihre Verhörmethoden geknackt. Ich fing an zu sprechen. Die Stasi hatte bei mir ihr erstes Etappenziel erreicht.

Ab jetzt wurde eifrig Protokoll geführt: Auf die Frage „Waren Sie am 10. Dezember 1961 in der Hauptstadt der DDR?“ antwortete ich mit einem schlichten „Ja!“. Das handschriftlich angefertigte Protokoll sah allerdings etwas anders aus: „Ja, ich habe am 10. Dezember 1961 vorsätzlich gegen die Gesetze der DDR verstoßen und widerrechtlich deren Staatsgrenze verletzt, mit dem Ziel, auf dem Territorium …“ Aus einem einfachen ‚Ja‘ wurde so eine ganze Seite Text.
Am Ende des immer wieder unterbrochenen Verhörs habe ich dann die ungefähr dreißig Seiten dieses ‚Protokolls‘ unterschrieben. Es war mir klar, dass ich damit in der Falle saß.

Nach einem weiteren Zellenaufenthalt, dass es der letzte für mich werden sollte, wusste ich da noch nicht, ging es diesmal einige Stockwerke höher in einen Raum, in dem ich noch nicht verhört worden war. Ich bemerkte auf einem Tisch meine wenigen Habseligkeiten, die mir abgenommen wurden.
Der Stasi-Offizier ‚Herr Nicht‘ machte die Sache spannend, indem er mir, in aller Deutlichkeit, das Verbrecherische meiner Handlungen gegenüber der DDR noch einmal vor Augen hielt. Dann wurde er versöhnlich, sprach von einem noch nicht ganz ausgereiften jungen Mann, der sicherlich an Frieden und Völkerverständigung großes Interesse habe. Der noch nicht ganz ausgereifte junge Mann begriff rasch, tat aber erst einmal wie Tulpe.
Schließlich machte ‚Herr Nicht‘ mir das Angebot, noch am gleichen Tage wieder in den Westen auszureisen, um eine Woche später wiederzukommen. Ich könne an der Warteschlange vorbei gehen und am Schalter nur nach Herrn Nicht fragen; als meinen Namen sollte ich dann ‚Asklepios‘ angeben. Er würde mich dann rasch abholen und mir erst einmal die wunderschöne Umgebung Berlin zeigen. Zwischenzeitlich sollte ich versuchen, mich der Fluchthelfergruppe im Westen wieder zu nähern. Wir könnten uns dann ja später darüber austauschen. Mit einer kleinen Unterschrift meinerseits wurde diese Vereinbarung bestätigt. Ich muss gestehen, ich keine Skrupel bei der Unterschriftsleistung hatte.

Danach ging alles ganz schnell: Vom einem Grepo wurde ich bis an den S-Bahn-Zug im Bahnhof Friedrichstraße begleitet, um zehn Minuten später im Bahnhof Zoo das S-Bahngelände zu verlassen. Mir war klar, dass mindestens ein Aufpasser im gleichen Waggon saß.
Nach einem kurzen Telefonat mit meinen Eltern, die aus allen Wolken fielen, fuhr ich zurück in meine Bude in Charlottenburg. Nachdem ich mich dort frisch gemacht hatte, ging ich auf das nächste, für mich zuständige Polizeirevier. Ich hatte kaum andeutungsweise erklärt, worum es ging, da wurde ich schon in ein Nebenzimmer gebeten. Und wieder holte mich eine schwarze Limousine ab, Ziel war diesmal das Polizeipräsidium in Tempelhof.

Nach den zwei Tagen im Osten, während denen ich so gut wie nicht geschlafen hatte, folgte jetzt ein erneutes Verhör, diesmal von der Abteilung Staatsschutz der Westberliner Polizei. Meine Aussagen wurden im Gegensatz zu dem Vorgehen im Osten wörtlich per Schreibmaschine aufgenommen. Diese Blätter konnte ich dann gegenzeichnen, ohne Bauchschmerzen zu kriegen.

Ich fühlte mich in Berlin aber nicht mehr sicher. Die Benutzung des Transitweges mit Auto oder Bahn war mir nicht mehr möglich. Ich kam so in Genuss einer Sonderregelung des Berliner Senats, wonach mir als Student pro Semester drei kostenlose Hin-und Rückflüge mit der Pan Am von Tempelhof nach Hannover zustanden. Ich benutzte aber nur den Rückflug am Ende des Sommersemesters, um wieder zurück nach Würzburg zu gehen.

Ein Nachspiel hatte die Eskapade aber dann doch noch: Vier Monate später, im September 1963, erhielt ich Post aus Karlsruhe vom Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof. In dürren Worten wurde mir mitgeteilt, dass das gegen mich eingeleitete Ermittlungsverfahren wegen des Verdachtes auf Landesverrat eingestellt worden sei.
Meine Akte bei der Gauck/Birthler-Behörde habe ich nie einsehen wollen. Ich wollte nicht wissen, wer was unter welchen Umständen gesungen hatte; das hätte mich, mehr als dreißig Jahre nach den Ereignissen, auch nicht glücklicher gemacht.


Epilog


„Warum hast du mir das eigentlich erst jetzt erzählt?“, fragte ich Achim.

„Ich habe damals, sowohl im Osten wie auch im Westen, eine Art Stillschweigeerklärung unterschrieben, ich wollte niemanden in Schwierigkeiten bringen. Aber ich trage diese Sache seit dem Sommer 1963 mit mir herum, habe nur einmal mit meinen Eltern kurz darüber gesprochen, verfolgt haben mich die Ereignisse aber bis zum Tag des Mauerfalls. Bis dahin hatte ich oft Albträume, es war immer derselbe Ablauf: Ich passierte die Grenzkontrollen, konnte nicht mehr zurück in den Westen. Meist wachte ich schweißgebadet auf und war froh, in meinem Bett zu liegen. Seit November '89 haben diese Albträume aufgehört.“

„Hast du eigentlich Klaus noch einmal gesehen?“

„Ja sicher. Während der DDR-Zeit hat er eine beachtliche Hochschulkarriere hingelegt. 1992 schied er im Rahmen des umfangreichen Personalwechsels an der Humboldt-Universität aus dem Amt. Seit 1993 ist er als Technischer Direktor bei einem Mineralölkonzern tätig, dort stöberte ich ihn 1996 auf, wo ich mich mit ihm in seinem Büro traf.“

„Nicht bei ihm zu Hause?“

„Nein, er sagte mir am Telefon, im Büro sei es ihm lieber.“ Achim fuhrt fort: „Es war nur ein kurzer Besuch, dazu in einer unterkühlten Atmosphäre. Er erzählte mir, dass er verheiratet sei und zwei Kinder habe. Seine schwule Beziehung zu seinem Bruder Hans war offensichtlich nur eine Phase. Ich merkte, dass ihm die Erinnerung an diesen Abschnitt seines Lebens peinlich war. Nach ein paar nichtssagenden Floskeln verabschiedete ich mich dann auch und habe seitdem nichts mehr von ihm gehört.“

„Achim? Du kennst doch den Hexameter: ‚Tempora mutantur et nos mutamur in illis‘, oder etwa nicht?“

„Natürlich kenne ich den, aber ich kenne auch den den Klugscheißer, der zufällig mir gegenüber sitzt.“

„Touché!“

„Sei nicht gleich so eingeschnappt!“

„Selber eingeschnappt!“

Es entstand eine Pause, in der jeder von uns seinen eigenen Gedanken nachhing. Wir tranken danach in aller Ruhe den Rest der mittlerweile zweiten Flasche aus, umarmten uns wie noch niemals vorher und küssten uns, aber natürlich so, wie es eben nur zwei „beste Freunde“ tun.




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